Geschichte der Kirche
Joseph F. Smith


„Joseph F. Smith“, Themen im Zusammenhang mit der Geschichte der Kirche

„Joseph F. Smith“

Joseph F. Smith

Joseph F. Smith war der sechste Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Er war 5 Jahre alt, als sein Vater, Hyrum Smith, den Märtyrertod erlitt, und 13, als seine Mutter, Mary Fielding Smith, starb. Mit 15 Jahren erfüllte Joseph F. Smith eine Mission auf den Sandwich-Inseln (heute Hawaii) – die erste von mehreren Missionen, die er dort und in England erfüllte. 1866 wurde er zum Apostel ordiniert und als Ratgeber von Brigham Young in die Erste Präsidentschaft berufen. Doch erst im nächsten Jahr wurde er als Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel eingesetzt.1 Smith heiratete 5 Frauen und hatte 48 Kinder, von denen 5 adoptiert waren. Seine Familie zeichnete sich dadurch aus, dass man einander nahestand und sich gegenseitig unterstützte. Nachdem er vier Präsidenten der Kirche als Ratgeber gedient hatte, wurde Joseph F. Smith 1901 als Präsident der Kirche bestätigt.

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Joseph F. Smith

Foto von Joseph F. Smith

In den 17 Jahren, die er die Kirche führte, hatte Joseph F. Smith einen erheblichen Einfluss auf das Gemeindeleben der Mitglieder der Kirche. Unter seiner Leitung wurden größere Veränderungen in der Organisation der Priestertumskollegien eingeführt. Unter anderem wurden die Häufigkeit der Versammlungen und das Lehrmaterial vereinheitlicht und man legte das Alter für die Ordinierung zu den verschiedenen Ämtern im Priestertum fest und hob die verschiedenen Ebenen der Priestertumsvollmacht stärker hervor.2

Während seiner Jahre als Präsident der Kirche arbeitete Smith auch daran, die Beziehung zwischen der Kirche und der breiteren Öffentlichkeit zu verbessern. 1904 erschien er vor dem Kongress der Vereinigten Staaten. Anlass war eine Anhörung dazu, ob Reed Smoot, einem in den Senat gewählten Apostel, ein Sitz zugestanden werden solle.3 Smith setzte seine Bemühungen, auf die breite Öffentlichkeit zuzugehen, fort und erlebte schließlich, dass die feindliche Haltung gegenüber der Kirche deutlich nachließ.

Er führte den Familienabend (heute Evangeliumsabend genannt) und die Seminarprogramme ein und trug dazu bei, dass die Kirche an ihren historischen Stätten im Osten der Vereinigten Staaten Präsenz zeigen konnte. 1918 empfing Smith eine Vision von der Geisterwelt, die später als Lehre und Bündnisse 138 in den Schriftenkanon aufgenommen wurde.

Näheres über das Leben von Joseph F. Smith findet sich in den Videos „Propheten der Wiederherstellung“ auf history.ChurchofJesusChrist.org und in der App Archiv Kirchenliteratur.

Anmerkungen

  1. Siehe Thema: Nachfolge in der Führung der Kirche

  2. Siehe Thema: Adjustments to Priesthood Organization (Anpassungen bei der Organisation des Priestertums)

  3. Damals schöpften viele Amerikaner den Verdacht, dass die Führer der Kirche insgeheim die illegale Praktizierung der Mehrehe weiter unterstützten, und sie fragten sich, ob ein Apostel der Heiligen der Letzten Tage als Senator geeignet sei. Sie argumentierten, dass er der Kirche gegenüber mehr Loyalität zeigen würde als gegenüber seiner Pflicht, die Gesetze der Vereinigten Staaten hochzuhalten. Siehe „Das Manifest und das Ende der Mehrehe“, Abhandlungen zu Evangeliumsthemen, topics.ChurchofJesusChrist.org.