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Fall Adams und Evas


„Fall Adams und Evas“, Themen und Fragen, 2023

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Adam und Eva

Anleitung zum Evangeliumsstudium

Fall Adams und Evas

Wegen der Übertretung Adams und Evas kamen Sünde und Tod in die Welt

Der biblische Bericht über Adam und Eva ist zwar vielen Menschen bekannt, wird aber oft missverstanden. Dank der in unserer Zeit wiederhergestellten Wahrheiten in den heiligen Schriften können wir die Zustände im Garten Eden und die Entscheidung unserer ersten Eltern besser verstehen, die dazu geführt hat, dass sie aus dem Garten vertrieben wurden. Dieses Ereignis wird „der Fall“ genannt und hat Folgen nach sich gezogen, die sich auf alle Kinder Gottes ausgewirkt haben.

Der Fall Adams und Evas war für den Vater im Himmel keine Überraschung. Der Fall ist ein notwendiger Bestandteil von Gottes Plan für die Errettung und Erhöhung seiner Kinder. Nach dem Fall wurden Adam und Eva sterblich und erlangten die Fähigkeit, Kinder zu bekommen, aber sie wurden auch Sünde und Tod unterworfen.

Wegen des Falls ist alles, was lebt, Mühsal, Krankheit und Tod ausgesetzt. Diese Widrigkeiten sind Teil von Gottes Plan für uns und tragen dazu bei, dass wir lernen, wachsen und fähig sind, Freude zu verspüren. Um uns von den Folgen des Falls zu erlösen, hat der Vater im Himmel einen Erretter vorgesehen: Jesus Christus. Christus hat die Macht, die Welt und alle Menschen darauf von den Folgen des Falls zu erlösen.

Was ist der Fall Adams und Evas?

Mit dem Fall Adams und Evas ist ihre Entscheidung gemeint, das Gesetz Gottes zu übertreten, wodurch sie dem Tod unterworfen und von Gottes Gegenwart getrennt wurden. Der Fall brachte den physischen und den geistigen Tod in die Welt. Er war ein notwendiger Bestandteil im Plan des himmlischen Vaters, denn erst nach dem Fall konnten Adam und Eva Kinder bekommen. Der Fall ermöglichte es also Gott, „die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen“ (Mose 1:39).

Themenübersicht: Fall Adams und Evas

Verwandte Anleitungen zum Evangeliumsstudium: Entscheidungsfreiheit; Sühnopfer Jesu Christi; Schöpfung; Erdenleben; Erlösungsplan

Abschnitt 1

Adam und Eva übten ihre Entscheidungsfreiheit aus

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Adam und Eva sehen besorgt aus

Adam und Eva waren die ersten Kinder Gottes, die zur Erde kamen. Sie lebten im Garten von Eden in einem Zustand der Unschuld, was bedeutet, dass sie keine Kinder hatten und weder Freude noch Elend kannten (siehe 2 Nephi 2:23). Zwei Bäume im Garten waren von besonderer Bedeutung: der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (siehe Mose 3:9). Gott gebot Adam und Eva, nicht von der Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen (siehe Mose 3:17). Wenn sie das Gebot befolgten, durften sie im Garten bleiben. Wenn sie von der Frucht aßen, sollten sie den Tod erleiden.

Gott betonte auch, dass sie sittlich Entscheidungsfreiheit hatten – also die Macht, sich zu entscheiden (siehe Mose 3:16,17). Der Satan kam und wollte Adam und Eva dazu verleiten, von der Frucht zu essen. Er sagte ihnen, dass sie nicht sterben, sondern wie der Vater im Himmel Weisheit erlangen würden (siehe Mose 4:10,11). Als Adam und Eva sich dafür entschieden, von der Frucht zu essen, gingen ihnen die Augen auf und sie erlangten Erkenntnis, aber sie erlebten auch den geistigen Tod und wurden schließlich aus der Gegenwart des Herrn ausgestoßen (siehe Lehre und Bündnisse 29:40,41). Außerdem wurden sie sterblich und waren Schmerzen, Krankheiten, dem Tod und anderen Erfahrungen dieser gefallenen Welt ausgesetzt.

Zum Nachdenken

  • Lesen Sie 2 Nephi 2:15,16. Was erfahren Sie über die Entscheidungsfreiheit, wenn Sie die Umstände des Falls besser verstehen? Was erfahren Sie darüber, wie wichtig es ist, dass wir uns selbst für das Gute entscheiden und nicht das Böse? Achten Sie darauf, wie Lehi das Wort „angezogen“ in diesen Versen verwendet. Inwiefern werden wir sowohl vom Guten als auch vom Bösen angezogen? Was sagt Ihnen das darüber, dass wir einen Erretter brauchen?

Gemeinsame Lernübung

  • Präsident Dallin H. Oaks hat gesagt:

    „Vater Lehi zufolge wären Adam und Eva, wenn es den Fall Adams nicht gegeben hätte, ‚in einem Zustand der Unschuld verblieben und hätten nicht Freude gehabt, denn sie kannten kein Elend‘ (2 Nephi 2:23). Ohne die Erfahrung von Gegensätzen im Erdenleben müsste ‚notwendigerweise … alles aus Teilen zu einem Ganzen zusammengesetzt‘ sein, und in diesem Ganzen gäbe es weder Glücklichsein noch Elend (Vers 11). …

    ,Adam fiel, damit Menschen sein können, und Menschen sind, damit sie Freude haben können.‘ [Vers 25.]“1

    Was erfahren Sie aus den Worten von Präsident Oaks und Lehi im Buch Mormon darüber, wieso es in allem einen Gegensatz geben muss?

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Abschnitt 2

Jesus Christus überwand die Folgen des Falls

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Adam und Eva mit einem Lamm

Der Fall Adams und Evas bewirkte eine Trennung zwischen ihnen und Gott. Diese Trennung wird geistiger Tod genannt. Da ihr Körper sterblich wurde, waren sie auch dem physischen Tod unterworfen. Sie wurden auf diese Welt gesetzt, die in einem Zustand war, wo Gegensätze herrschten und wo es möglich war, zu sündigen. Der geistige und der physische Tod und letztendlich Sünde würden Adam und Eva und ihre Nachkommen davon abhalten, in Gottes Gegenwart zurückzukehren.

In seiner unendlichen Liebe zu seinen Kindern sorgte der Vater im Himmel für einen Erretter, der es Adam und Eva – und uns allen – ermöglichte, von Sünden umzukehren. Jesus Christus sollte den Preis für unsere Sünden bezahlen. Er sollte auch die Schmerzen eines jeden Menschen erleiden, der jemals leben würde – einschließlich der Schmerzen, die unsere Sünden, Verletzungen, Krankheiten und Verluste auslösen. Er sollte sterben und auferstehen, damit wir wieder leben könnten. Gott hat uns mit Jesus Christus ein unvergleichliches Geschenk gemacht und es uns damit ermöglicht, von unseren Sünden umzukehren, zu lernen, Fortschritt zu machen und schließlich zu ihm zurückzukehren und bei ihm zu leben.

Nachdem Adam und Eva den Garten von Eden verlassen hatten, befolgten sie die Gebote des Herrn und brachten dem Herrn als Opfer die Erstgeborenen ihrer Herden dar. Später erfuhren sie, dass der Zweck dieses Opfers darin bestand, sie daran zu erinnern, dass Jesus Christus sein Leben als Opfer für uns alle hingeben sollte (siehe Mose 5:4-8).

Zum Nachdenken

  • Lesen Sie Mose 5:11. In diesem Vers fasst Eva zusammen, was sie aus ihren Erfahrungen mit dem Fall gelernt hat. Wir betrachten den Fall zwar oft als den Anfang von Schmerz und Leid auf der Erde, aber bemerkenswerterweise erwähnt sie das nicht. Warum hat sich Eva wohl auf diese Weise über Adams und ihren Fall geäußert? Was können wir von Eva über den Sinn und Zweck unseres Lebens lernen?

    Präsident Russell M. Nelson hat erklärt:

    „Weil Jesus Christus diese gefallene Welt überwunden hat und weil er für jeden von uns gesühnt hat, können auch Sie diese Welt überwinden, die so mit Sünde gesättigt, egozentrisch und oftmals kräftezehrend ist.

    Weil der Erretter jeden von uns durch sein unbegrenztes Sühnopfer von Schwäche, Fehlern und Sünde erlöst hat und weil er jeden Schmerz, jeden Kummer und jede Last, die Sie je bedrückt haben, durchlebt hat, können Sie – wenn Sie wahrhaft umkehren und ihn um Hilfe bitten – über diese gegenwärtig so prekäre Welt hinauswachsen.“2

    Wie können wir diese gefallene irdische Welt überwinden? Wann haben Sie schon einmal erlebt, dass der Erretter Ihnen geholfen hat, die Welt zu überwinden?

Gemeinsame Lernübungen

  • Lesen Sie gemeinsam Johannes 3:16 und lassen Sie die Teilnehmer dann erzählen, was dieser Vers ihrer Meinung nach bedeutet. Lesen Sie dann Mose 5:9, worin die Rolle Jesu Christi als unser Erlöser beschrieben wird. Fragen Sie die Teilnehmer, was sie aus diesen Versen über die Liebe Gottes und das Geschenk lernen, das Christus uns mit seinem Opfer und seiner Auferstehung gemacht hat, wodurch wir die Folgen des Falls überwinden können.

  • Lesen Sie gemeinsam Alma 7:11-13 und achten Sie auf jedes Wort, das beschreibt, was wir in dieser gefallenen Welt erleben. Sie könnten beispielsweise auf die Wörter „Versuchungen“ und „Krankheiten“ achten. Erstellen Sie eine Liste mit diesen Wörtern, damit die Teilnehmer sie sehen können. Lesen Sie die Schriftstelle noch einmal und achten Sie diesmal auf Wörter, die beschreiben, was Christus für uns getan hat. Schreiben Sie diese Wörter neben die erste Liste in einer zweiten Liste auf. Was lernen Sie aus dieser Übung über den Zusammenhang zwischen dem Fall Adams und Evas und der Rolle Jesu Christi als unserem Erretter?

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Abschnitt 3

Der Fall Adams und Evas war ein wesentlicher Bestandteil von Gottes Plan

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Adam und Eva mit Kindern

Durch den Fall Adams und Evas haben wir alle die Gelegenheit, einen physischen Körper zu erhalten und die Freude und die Schwierigkeiten des irdischen Lebens zu erfahren. Außerdem haben wir jeden Tag die Gelegenheit, unsere sittliche Entscheidungsfreiheit auszuüben. Da wir von Gott getrennt sind, ohne uns an unser vorirdisches Leben zu erinnern, müssen wir durch Glauben an Jesus Christus und durch eigene Erfahrungen lernen und wachsen.

All das ist unentbehrlich in Gottes Plan für unser ewiges Glück. Um zu ihm zurückzukehren und so zu werden, wie er ist, müssen wir unsere Entscheidungsfreiheit dazu nutzen, das Gute anstelle des Bösen zu wählen. Wenn wir diesen Lernprozess durchlaufen, machen wir Fehler. Jesus Christus und sein Sühnopfer ermöglichen es uns jedoch, unsere Sünden zu überwinden, Vergebung zu erlangen und rein gemacht zu werden, sodass wir eines Tages in Gottes Gegenwart zurückkehren und wie er werden können.

Zum Nachdenken

  • Lesen Sie 2 Nephi 2:11,15 und achten Sie darauf, welche Rolle Gegensätze im Plan Gottes spielen. Was erfahren Sie aus diesen Versen darüber, dass es in allem einen Gegensatz geben muss? Inwiefern wirkt es sich darauf aus, wie Sie über Ihre Prüfungen denken, wenn Sie den Sinn und Zweck von Gegensätzen verstehen?

  • Der Fall brachte sowohl Leid als auch Freude in die Welt. Lesen Sie 1 Korinther 15:21,22 und 2 Nephi 2:19-25 und achten Sie auf die Segnungen, die seit dem Fall alle Menschen erhalten konnten. Was erfahren Sie aus diesen Versen über den Sinn des Lebens?

Gemeinsame Lernübungen

  • Wir wissen aus neuzeitlichen heiligen Schriften, was Adam und Eva über ihre Übertretung dachten. Lesen Sie gemeinsam Mose 5:10,11. Sie könnten einen Bruder auswählen, der Vers 10 liest, und eine Schwester, die Vers 11 liest, damit sich die Teilnehmer vorstellen können, dass Adam und Eva das sagen. Sprechen Sie mit den Teilnehmern darüber, was Sie über diese Verse denken. Inwiefern hat der Glaube Adams und Evas an Jesus Christus ihnen vielleicht geholfen, ihre Übertretung so zu sehen, wie sie sie gesehen haben?

  • Was bereitet Ihnen Freude? Bitten Sie die Teilnehmer, ihre Gedanken dazu mitzuteilen. Lesen Sie dann gemeinsam 2 Nephi 2:25. Warum hat Lehi seinem Sohn wohl gesagt, dass „Menschen sind, damit sie Freude haben können“? Was hat der Fall Adams und Evas mit Freude zu tun? Bitten Sie einige Teilnehmer, ihre Gedanken dazu zu äußern.

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