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Ratsgremien in der Kirche


„Ratsgremien in der Kirche“, Themen und Fragen, 2023

Gruppe von Mitgliedern der Kirche

Überblick

Ratsgremien in der Kirche

Ratsgremien versetzen uns vermehrt in die Lage, einig und glaubensvoll den Willen des Herrn in Erfahrung zu bringen. In der Kirche gibt es auf allen Ebenen Ratsgremien – auf der höchsten Führungsebene ebenso wie im Gebiet, im Pfahl, in der Gemeinde und im Kollegium, und es gibt noch weitere Führungsgremien.

Die Ratsgremien der Kirche verfolgen das Ziel, nach Offenbarung von Gott zu streben und diese auch zu erlangen. Sie bieten ein Umfeld, in dem Eingebungen möglich sind, sodass wir Entscheidungen treffen, dem Einzelnen und der Familie besser dienen und Aufgaben innerhalb der Kirche planen und koordinieren können.

Ratsgremien in der Kirche funktionieren anders als sonstige Entscheidungsgremien. Die Entscheidungen werden weder durch Mehrheitsbeschluss oder nach bewährtem Vorgehen getroffen noch von den Führern eigenmächtig gefällt. Wenn dem Ratsgremium eine Frage oder ein Erfordernis zur Besprechung vorgelegt wird, fordert „der Führungsverantwortliche … die Mitglieder auf, sich offen und ehrlich zu äußern. Der unterschiedliche Hintergrund, das Alter, die Erfahrungen und die Ansichten der Ratsmitglieder bereichern den Rat.“ Wenn die Frage oder das Erfordernis genau umrissen ist, befassen sich die Ratsmitglieder mit den Weisungen der Führer der Kirche und den Lehren des Herrn in den heiligen Schriften. Sie überlegen zudem, welche Mittel wohl die beste Lösung bieten oder wie dem Bedarf am ehesten entsprochen werden kann.

In das Gremium fließt das gesamte Vorwissen der Ratsmitglieder verschiedener Herkunft mit ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Ansichten ein. Diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen machen die Stärke des Ratsgremiums aus. Jeder darin soll in einer freundlichen und liebevollen Atmosphäre seine Meinung offen äußern können. Der offene Austausch ist für die Zwecke des Ratsgremiums notwendig. Daher sollten die Führungsverantwortlichen für ein Umfeld sorgen, in dem jeder gehört und jede Meinung geschätzt wird. Wenn die Ratsmitglieder einander zuhören, demütig die Gefühle des anderen in ihre Überlegungen mit einbeziehen und bestrebt sind, den Willen des Vaters im Himmel zu erkennen, kann eine Atmosphäre entstehen, in der Eingebungen möglich sind und Einigkeit herrscht.

Der Prophet Joseph Smith hat sich zum Thema Ratsgremien wie folgt geäußert: „Jeder soll zu seiner Zeit und an seinem Platz sprechen, wenn er an der Reihe ist, denn es soll in allem völlige Ordnung herrschen. Jeder soll sich, wenn er einen Einwand zu einem Thema hat, das dem Rat zur Besprechung vorgelegt wird, zunächst vergewissern, dass das Thema durch seinen Beitrag erhellt und nicht verfinstert wird und dass sein Einwand auf Rechtschaffenheit beruht. Das geschieht am ehesten dadurch, dass wir eifrig bestrebt sind, den Sinn und Willen des Herrn zu erforschen, dessen Geist sich stets dem Verständnis aller kundtut und der sich denen offenbart, die seinen Geist bei sich haben.“

Ratsgremien werden ihrer Aufgabe am besten gerecht, wenn sämtliche Ratsmitglieder persönliche Vorlieben hintanstellen und bestrebt sind, den Willen des Herrn in Erfahrung zu bringen – wenn sie also der Ermahnung Almas Beachtung schenken: „Berate dich mit dem Herrn in allem, was du tust, und er wird dich zum Guten lenken.“

Erst wenn der Gedankenaustausch erfolgt ist, trifft der Vorsitzende eines Ratsgremiums eine Entscheidung. „Der Führungsverantwortliche regt dann alle Ratsmitglieder zum Gespräch an, stellt Fragen und bittet um Vorschläge.“ Er hört gut zu, bevor er eine Entscheidung trifft. „Die Entscheidung muss durch das Gespräch begründet und durch den Geist bestätigt werden.“ Nach der Beratung im Gremium stützt sich der Vorsitzende auf die Eingebungen des Heiligen Geistes und trifft entweder eine Entscheidung oder schlägt dem Rat Maßnahmen vor, die in Erwägung gezogen werden können.

Befasst sich das Ratsgremium mit Vertraulichem oder mit heiklen Fragen, besprechen die Ratsmitglieder keinesfalls private Einzelheiten. Manche Angelegenheiten werden am besten nur in einem vertraulichen Gespräch mit den zuständigen Führern erörtert.

Alle im Ratsgremium sind bestrebt, bei der Entscheidungsfindung in Einigkeit vorzugehen. „Manchmal sind die Ratsmitglieder wegen einer wichtigen Entscheidung beunruhigt. Wenn dies geschieht, kann der Führungsverantwortliche eine weitere Versammlung abwarten, um die Angelegenheit weiter zu überdenken und sich um geistige Bestätigung und Einigkeit zu bemühen.“

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