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Ratsgremien in der Kirche


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Mitglieder der Kirche

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Ratsgremien in der Kirche

Überblick

Ratsgremien versetzen uns vermehrt in die Lage, einig und glaubensvoll den Willen des Herrn in Erfahrung zu bringen. In der Kirche gibt es auf allen Ebenen Ratsgremien – auf der höchsten Führungsebene ebenso wie im Gebiet, im Pfahl, in der Gemeinde und im Kollegium, und es gibt noch weitere Führungsgremien.

Die Ratsgremien der Kirche verfolgen das Ziel, nach Offenbarung von Gott zu streben und diese auch zu erlangen. Sie bieten ein Umfeld, in dem Eingebungen möglich sind, sodass wir Entscheidungen treffen, dem Einzelnen und der Familie besser dienen und Aufgaben innerhalb der Kirche planen und koordinieren können.

Ratsgremien funktionieren in der Kirche anders als in sonstigen Entscheidungsgremien. Die Entscheidungen werden weder durch Mehrheitsbeschluss oder nach bewährtem Vorgehen getroffen noch von den Führern eigenmächtig gefällt. Wird eine Frage oder ein Erfordernis dem Ratsgremium zur Besprechung vorgelegt, sind die „Ratsmitglieder … angehalten, sich sowohl aufgrund ihrer persönlichen Erfahrung als auch aufgrund ihres Amtes als Verantwortliche für ihre Organisation ehrlich zu äußern“ (Handbuch 2: Die Kirche führen und verwalten, 4.6.1, ChurchofJesusChrist.org). Wenn die Frage oder das Erfordernis genau umrissen ist, befassen sich die Ratsmitglieder mit den Weisungen der Führer der Kirche und den Lehren des Herrn in den heiligen Schriften. Sie überlegen zudem, welche Mittel wohl die beste Lösung bieten oder wie dem Bedarf am ehesten entsprochen werden kann.

In das Gremium fließt das gesamte Vorwissen der Ratsmitglieder verschiedener Herkunft mit ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Ansichten ein. Diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen machen die Stärke des Ratsgremiums aus. Jeder darin soll in einer freundlichen und liebevollen Atmosphäre seine Meinung offen äußern können. Der offene Austausch ist für die Zwecke des Ratsgremiums notwendig. Daher sollten die Führungsverantwortlichen für ein Umfeld sorgen, in dem jeder gehört und jede Meinung geschätzt wird. Wenn die Ratsmitglieder einander zuhören, demütig die Gefühle des anderen in ihre Überlegungen mit einbeziehen und bestrebt sind, den Willen des Vaters im Himmel zu erkennen, kann eine Atmosphäre entstehen, in der Eingebungen möglich sind und Einigkeit herrscht (siehe Lehre und Bündnisse 107:27-31).

Der Prophet Joseph Smith hat sich zum Thema Ratsgremien wie folgt geäußert: „Jeder soll zu seiner Zeit und an seinem Platz sprechen, wenn er an der Reihe ist, denn es soll in allem völlige Ordnung herrschen. Jeder soll sich, wenn er einen Einwand zu einem Thema hat, das dem Rat zur Besprechung vorgelegt wird, zunächst vergewissern, dass das Thema durch seinen Beitrag erhellt und nicht verfinstert wird und dass sein Einwand auf Rechtschaffenheit beruht. Das geschieht am ehesten dadurch, dass wir eifrig bestrebt sind, den Sinn und Willen des Herrn zu erforschen, dessen Geist sich stets dem Verständnis aller kundtut und der sich denen offenbart, die seinen Geist bei sich haben.“ (Manuscript History of the Church, Band B-1, Seite 688f., josephsmithpapers.org.)

Ratsgremien werden ihrer Aufgabe am besten gerecht, wenn sämtliche Ratsmitglieder persönliche Vorlieben hintanstellen und bestrebt sind, den Willen des Herrn in Erfahrung zu bringen – wenn sie also der Ermahnung Almas Beachtung schenken: „Berate dich mit dem Herrn in allem, was du tust, und er wird dich zum Guten lenken.“ (Alma 37:37.)

Erst wenn der Gedankenaustausch erfolgt ist, trifft der Vorsitzende eines Ratsgremiums eine Entscheidung. Er „regt zum Gespräch an, dominiert es aber nicht“, sondern „stellt Fragen und kann einzelne Ratsmitglieder um Vorschläge bitten“. Er „hört gut zu, bevor er eine Entscheidung trifft. Die Gespräche sollen den Geist der Inspiration fördern“ (Handbuch 2, 4.6.1). Nach der Beratung im Gremium stützt sich der Vorsitzende auf die Eingebungen des Heiligen Geistes und trifft entweder eine Entscheidung oder schlägt dem Rat Maßnahmen vor, die in Erwägung gezogen werden können.

Werden Vertrauliches oder heikle Fragen untersucht, besprechen die Ratsmitglieder keinesfalls private Einzelheiten. Manche Angelegenheiten werden am besten nur in einem vertraulichen Gespräch mit den zuständigen Führern erörtert.

Die Ratsgremien streben einhellige Entscheidungen an (siehe Matthäus 18:19; Lehre und Bündnisse 42:3; 107:27). „Wenn die Ratsmitglieder bezüglich einer wichtigen Entscheidung große Bedenken haben, kann der [Vorsitzende] damit bis zur nächsten Sitzung warten, sodass man die Angelegenheit weiter überdenken und sich um eine Bestätigung durch den Geist und um Einigkeit bemühen kann.“ Hat der Vorsitzende „eine Entscheidung getroffen, unterstützen die Ratsmitglieder diese in Einigkeit und Harmonie“ (Handbuch 2, 4.6.1).

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Lernmaterial

Verschiedenes Material

„Präsidierende Ratsgremien“, Handbuch 2, 2.4.4

„Einigkeit und Harmonie schaffen“, Handbuch 2, 3.3.2

„Die Ratsgremien in der Kirche“, Handbuch 2, 4.1

„Lehrerforum“, Auf die Weise des Erretters lehren

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