„Reiche der Herrlichkeit“, Themen und Fragen, 2023
Überblick
Reiche der Herrlichkeit
Dank des Sühnopfers Jesu Christi werden alle Menschen auferstehen. Nach der Auferstehung stehen wir vor dem Herrn, um gemäß unseren Wünschen und Taten gerichtet zu werden. Jeder von uns erhält dann für die Ewigkeit eine Wohnstatt in einem bestimmten Reich der Herrlichkeit. Der Herr legte diesen Grundsatz mit den Worten dar: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.“
Es gibt drei Reiche der Herrlichkeit: das celestiale Reich, das terrestriale Reich und das telestiale Reich. Die Herrlichkeit, die wir ererben, hängt davon ab, wie tiefgreifend wir bekehrt sind, was sich wiederum an unserem Gehorsam gegenüber den Geboten des Herrn zeigt. Diese Herrlichkeit hängt davon ab, in welchem Ausmaß wir „das Zeugnis von Jesus“ empfangen haben.
Das celestiale Reich
Das celestiale Reich ist das höchste der drei Reiche der Herrlichkeit. Wer sich in diesem Reich befindet, wohnt für immer in der Gegenwart Gottvaters und seines Sohnes Jesus Christus. Dies sollte unser Ziel sein – die celestiale Herrlichkeit zu ererben und anderen zu helfen, diesen großen Segen ebenfalls zu empfangen. Dieses Ziel lässt sich nicht mit einem Schritt erreichen; der Erfolg hängt vielmehr davon ab, dass man sein Leben lang rechtschaffen auf das Ziel hinarbeitet.
Das celestiale Reich ist die Stätte, die für diejenigen bereitet ist, die „das Zeugnis von Jesus empfangen haben“ und „durch Jesus, den Mittler des neuen Bundes, der mit dem Vergießen seines eigenen Blutes dieses vollkommene Sühnopfer bewirkt hat“, vollkommen gemacht worden sind. Um diese Gabe zu ererben, müssen wir die errettenden heiligen Handlungen empfangen, die Gebote halten und von unseren Sünden umkehren.
Im Januar 1836 empfing der Prophet Joseph Smith eine Offenbarung, die sein Wissen darüber vertiefte, unter welchen Bedingungen die celestiale Herrlichkeit ererbt wird. Der Himmel öffnete sich und gewährte ihm Einblick in das celestiale Reich. Zu seinem Erstaunen sah er dort seinen älteren Bruder Alvin, obgleich dieser gestorben war, ohne die heilige Handlung der Taufe empfangen zu haben. Damals vernahm der Prophet die Stimme des Herrn:
„Alle, die gestorben sind, ohne von diesem Evangelium zu wissen, die es aber angenommen hätten, wenn sie hätten verweilen dürfen, werden Erben des celestialen Reiches Gottes sein;
auch alle, die von nun an sterben, ohne davon zu wissen, die es aber von ganzem Herzen angenommen hätten, werden Erben dieses Reiches sein;
denn ich, der Herr, werde alle Menschen gemäß ihren Werken richten, gemäß den Wünschen ihres Herzens.“
Joseph Smith stellte in Bezug auf diese Offenbarung zudem fest: „Ich sah auch, dass alle Kinder, die sterben, ehe sie die Jahre der Verantwortlichkeit erreicht haben, im celestialen Reich des Himmels errettet sind.“
Aus einer anderen Offenbarung an den Propheten Joseph Smith wissen wir, dass es im celestialen Reich drei Grade gibt. Um den höchsten, nämlich Erhöhung, zu erreichen, wo die familiären Beziehungen für immer Bestand haben, müssen wir in „den neuen und immerwährenden Bund der Ehe“ eintreten und diesem Bund treu bleiben. Mit anderen Worten: Um den höchsten Grad der celestialen Herrlichkeit erlangen zu können, muss man im Tempel die Ehe eingehen. Jeder, der würdig ist, in den neuen und immerwährenden Bund der Ehe einzutreten, wird die Gelegenheit dazu erhalten – sei es in diesem Leben oder im Jenseits.
Das terrestriale Reich
Diejenigen, die die terrestriale Herrlichkeit ererben, empfangen „von der Gegenwart des Sohnes …, aber nicht von der Fülle des Vaters. Darum sind sie terrestriale Körper und nicht celestiale Körper und unterscheiden sich an Herrlichkeit, wie sich der Mond von der Sonne unterscheidet.“ Diejenigen im terrestrialen Reich sind im Allgemeinen ehrenhafte Menschen, „die durch die Hinterlist von Menschen verblendet worden sind“. Dazu zählen auch Mitglieder der Kirche, die „im Zeugnis von Jesus nicht tapfer“ waren.
Das telestiale Reich
Die telestiale Herrlichkeit ist für diejenigen vorgesehen, die „das Evangelium von Christus nicht empfangen haben, auch nicht das Zeugnis von Jesus“. Diese empfangen ihre Herrlichkeit, nachdem sie aus dem Gefängnis der Geister erlöst worden sind, das gelegentlich auch als Hölle bezeichnet wird.
Verderben
Manche Menschen sind nicht würdig, in einem Reich der Herrlichkeit zu leben. Sie werden als „Söhne des Verderbens“ bezeichnet und müssen „in einem Reich leben, das kein Reich der Herrlichkeit ist“. Dies ist somit der Zustand derer, „die [Gottes] Macht kennen und ihrer teilhaftig gemacht worden sind und zugelassen haben, dass sie durch die Macht des Teufels überwunden werden und die Wahrheit leugnen und [Gottes] Macht trotzen“.