Bis ans Ende ausharren

Unseren Verpflichtungen gegenüber Gott treu bleiben, was auch geschieht

Stellen Sie sich vor, sie möchten an einem großen Rennen teilnehmen. Am Anfang sind Sie voller Energie und bereit, die vor Ihnen liegende Aufgabe zu meistern. Aber das Rennen ist lang und anstrengend. Sie werden müde – sogar erschöpft. Dennoch kämpfen Sie sich durch, setzen einen Fuß vor den anderen, bis Sie schließlich die Ziellinie überqueren und stolz darauf sind, dass Sie bis zum Ende durchgehalten haben.

Wenn wir das Evangelium Jesu Christi annehmen, beginnen wir damit eine lebenslange Reise. An manchen Tagen sind wir vielleicht voller Hoffnung und Entschlossenheit, an anderen Tagen mag uns der Weg lang und anstrengend vorkommen. Aber wir geben niemals auf! Vielmehr verlassen wir uns auf die Verheißung des Herrn, dass er uns nie aufgeben oder verlassen wird (siehe Hebräer 13:5), und wir entscheiden uns jeden Tag aufs Neue, „mit Beständigkeit in Christus vorwärts[zu]streben“ (2 Nephi 31:20).

Was bedeutet es, bis ans Ende auszuharren?

Bis ans Ende auszuharren, bedeutet, unser Leben lang unserer Verpflichtung gegenüber Gott und seinen Geboten treu zu bleiben. Dazu gehört, Bündnisse mit ihm zu schließen, jeden Tag umzukehren und auf die Macht Jesu Christi zu vertrauen, die uns hilft, Prüfungen, Versuchungen und Widerstände zu überwinden. Alle, die bis ans Ende ausharren, werden die Gabe des ewigen Lebens empfangen sowie zu Gott zurückkehren und bei ihm leben (siehe Matthäus 10:22).

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Abschnitt 1

Gott verheißt uns, dass wir das ewige Leben erlangen, wenn wir bis ans Ende ausharren

Gottes größte Gabe für uns ist die Gabe des ewigen Lebens (siehe Lehre und Bündnisse 14:7). Diese Gabe erhalten diejenigen, die das Evangelium annehmen und daran festhalten (siehe 3 Nephi 15:9). Bis ans Ende auszuharren, bedeutet mehr, als eine Prüfung oder Herausforderung zu überstehen. Es bedarf täglicher Anstrengung, ein Leben lang „zu Christus [zu] kommen und in ihm vollkommen gemacht [zu] werden“. Elder Kevin W. Pearson hat gesagt: „Das Ausharren bis ans Ende zeichnet einen wahren Jünger aus.“

Zum Nachdenken

Jesus Christus erlebte die größte Prüfung des Ausharrens bis ans Ende, als er bei seinem Sühnopfer für unsere Sünden litt. Lesen Sie Lukas 22:42 und 3 Nephi 11:11. Was können Sie vom Beispiel Christi lernen, was Ihnen helfen könnte, bis zum Ende auszuharren? Wie können Sie auf sein Sühnopfer vertrauen, während Sie sich bemühen, bis ans Ende auszuharren und ewiges Leben zu erlangen? Schreiben Sie alle Eindrücke auf, die Sie erhalten, und handeln Sie dann danach.
Bis ans Ende auszuharren, mag sich sehr lang anhören – vielleicht sogar so lang, dass es uns unmöglich vorkommt. Wenn man jedoch bedenkt, dass das Ausharren bis ans Ende Schritt für Schritt erfolgt, erscheint es uns vielleicht nicht mehr so schwer. Präsident Thomas S. Monson hat gesagt: „Bemüht euch um Führung aus dem Himmel – einen Tag nach dem anderen. Was als Ganzes viel zu viel, ist Stück für Stück ein Kinderspiel. Jeder von uns kann doch einen Tag treu sein – und dann noch einen und danach noch einen –, bis wir ein ganzes Leben gelebt haben werden, in dem wir vom Geist geführt wurden, dem Herrn nahe waren, gute Taten vollbrachten und rechtschaffen waren.“ Welche Entscheidungen können Sie täglich treffen, um dem Evangelium Jesu Christi treu zu bleiben? Wie können Ihnen diese Entscheidungen helfen, bis ans Ende auszuharren? Vielleicht könnten Sie eine christliche Eigenschaft auswählen, die Sie verbessern möchten, und dann im Gebet den Herrn bitten, Ihnen zu helfen, sie sich anzueignen, während Sie sich bemühen, ihm jeden Tag nachzufolgen.

Gemeinsame Lernübungen

Aus den heiligen Schriften geht hervor, dass wir das ewige Leben erlangen, wenn wir bis ans Ende ausharren. Doch was bedeutet es, bis ans Ende auszuharren? Lesen Sie gemeinsam Römer 2:7; 2 Nephi 31:19,20 und Lehre und Bündnisse 59:23 und besprechen Sie dann, was Sie aus diesen Versen darüber lernen, wie man bis ans Ende ausharrt. Sie könnten auch gemeinsam das Lied „Blickt auf den Herrn!“ (Gesangbuch, Nr. 45) singen oder lesen und dann über Textstellen sprechen, die Sie dazu anregen, vorwärtszustreben und die Gabe des ewigen Lebens zu empfangen.
In seiner Botschaft „Haben wir nicht Grund zur Freude?“ hat Elder Dieter F. Uchtdorf erklärt, dass wir nicht auf uns allein gestellt bis ans Ende ausharren müssen: „Daher geht es beim Ausharren bis ans Ende nicht einfach darum, ob man sich passiv in die Schwierigkeiten des Lebens ergibt und ‚durchhält‘. Wir leben eine aktive Religion. Wir helfen Gottes Kindern, auf dem engen und schmalen Weg im Laufe ihres Lebens ihr volles Potenzial zu entfalten und eines Tages zu Gott zurückzukehren.“ Sehen Sie sich gemeinsam einen Teil von Elder Uchtdorfs Ansprache in dem Video „Endure to the End“ (2:05; in englischer Sprache) an. Tauschen Sie sich dann darüber aus, wie Sie einander helfen können, auf dem Weg zu bleiben, der zum ewigen Leben führt. Sie könnten einander auch erzählen, wie Ihnen jemand geholfen hat, in einer Prüfung treu auszuharren.

Mehr dazu

Hebräer 6:12; 10:23; 1 Nephi 8:30; 15:24; Lehre und Bündnisse 63:47; 101:35; 121:7,8,29; 13. Glaubensartikel
Dale G. Renlund, „Unerschütterliche Hingabe an Jesus Christus“, Liahona, November 2019, Seite 22–25
Steven J. Lund, „Beständige Nachfolge“, Liahona, November 2022, Seite 89ff.
Henry B. Eyring, „The Reward of Enduring Well“, Ensign, Juli 2017, Seite 4f.
Russell M. Nelson, „Ausharren und emporgehoben werden“, Liahona, Juli 1997, Seite 70ff.