Handbücher und Berufungen
Die Lehre lehren


Lektion 4

Die Lehre lehren

Ziel

Jeder Teilnehmer soll verstehen, welche Macht daraus resultiert, wenn man die Lehren des Evangeliums, die in der heiligen Schrift und in den Lehren der Propheten der Letzten Tage zu finden sind, studiert und lehrt.

Hinweis für die Lehrkraft

Beten Sie vor dem Unterricht darum, geführt zu werden, so dass Sie effektiv aus der heiligen Schrift und den Lehren der Propheten der Letzten Tage lehren können. Sprechen Sie, wie Sie der Heilige Geist drängt, darüber, was die Lehren des Evangeliums in Ihrem Leben bewirkt haben, sobald Sie sie studiert und gelehrt haben.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt die Schriftstellen zu dieser Lektion. Bemühen Sie sich, jede Schriftstelle zur Erreichung des Lernziels einzusetzen.

  2. Lesen Sie in diesem Buch „Die Lehre lehren“ (Seite 49–59) und im Abschnitt „Lehren und Führen im Evangelium“ im Handbuch Anweisungen der Kirche die folgenden Absätze: „Lehren Sie die errettenden Lehren und heiligen Handlungen des Evangeliums (Seite 301), „Lehren Sie aus der heiligen Schrift und aus den Lehren der Propheten der Letzten Tage“ (Seite 302) sowie „Verwenden Sie das von der Kirche genehmigte Unterrichtsmaterial (Seite 304).

  3. Bitten Sie einen Teilnehmer oder sonst ein Mitglied der Gemeinde, im Unterricht darüber zu sprechen, was es für sein Leben bedeutet, eine bestimmte Evangeliumslehre gelernt zu haben.

  4. Falls Ihnen einige von der Kirche herausgegebene und derzeit verwendete Leitfäden zur Verfügung stehen, bringen Sie sie zum Unterricht mit.

  5. Schreiben Sie vor dem Unterricht Folgendes an die Tafel:

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Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Der Herr hat geboten, dass wir „einander in der Lehre des Reiches belehren“. Die Lehre kann sich auf Herz und Sinn machtvoll auswirken.

Tafel und Besprechen der heiligen Schrift

Lenken Sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die heilige Schrift und die Fragen an der Tafel. (Siehe „Vorzubereiten“, Punkt 5.)

Erklären Sie: Mit der „Lehre des Reiches“ in der Schriftstelle an der Tafel sind die offenbarten Wahrheiten des Evangeliums gemeint.

Lenken Sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die Fragen an der Tafel. Bevor Sie die Fragen besprechen, lassen Sie die folgenden Schriftstellen vorlesen.

  1. Enos 1:1–4. (Die Lehren des Evangeliums dringen uns tief ins Herz und bringen uns dazu, dass wir uns vor Gott demütigen.)

  2. Alma 31:5. (Das Wort Gottes bringt den Menschen dazu, Gutes zu tun. Es hat „eine mächtigere Wirkung“ auf den Sinn.)

  3. Alma 32:28. (Das Wort Gottes erweitert die Seele, erleuchtet das Verständnis und wird uns köstlich.)

  4. Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:11,12. (Das Wort Gottes dringt „mit … Gewalt ins Herz“.)

Bitten Sie die Teilnehmer, die Fragen an der Tafel zu besprechen.

Darbietung eines Teilnehmers

Lassen Sie den dazu beauftragten Teilnehmer oder das Mitglied der Gemeinde darüber sprechen, wie es sich auf sein Leben ausgewirkt hat, dass er oder sie eine bestimmte Evangeliumslehre gelernt hat.

Wir müssen uns im Unterricht auf die Lehre konzentrieren.

Fallstudie

Die Teilnehmer sollen sich vorstellen, sie gehörten zur JM-, JD- oder Sonntagsschulleitung. Ein Lehrer oder eine Lehrerin sagt ihnen: „Wenn ich die jungen Leute unterrichte, spreche ich viel über Sport, Verabredungen und Kino. Ich habe das Gefühl, sie werden das Interesse verlieren, wenn ich zu lange aus der heiligen Schrift lehre.“

Unterrichtsgespräch und Zitate

• Welchen Rat können Sie so jemand geben, damit er lernt, die Lehre aus der heiligen Schrift zu lehren?

Bitten Sie drei Teilnehmer, im Unterrichtsgespräch die folgenden Zitate vorzulesen. Weisen Sie darauf hin, wie wichtig es ist, dass alle Mitglieder der Kirche, gleich welchen Alters, das Wort Gottes lernen.

An die Lehrkräfte der Erwachsenen

Präsident Joseph Fielding Smith hat gesagt: „Mir gefällt es nicht, wenn jemand als Sprecher in einem Gottesdienst, wenn auch auf gefällige Art, Plattheiten oder Philosophien vorträgt – die Gedanken von Menschen, die heute die Denkweise der Welt formen, aber nicht an Jesus glauben und ihn auch nicht lieben. Mir missfällt es, wenn die Redner auf Punkte eingehen, die den Grundprinzipien des Evangeliums zuwiderlaufen.“ (Lehren der Erlösung, Hrsg. Bruce R. McConkie, [1954–56], 2:326.)

An die Lehrkräfte der Jungen Männer und der Jungen Damen

Präsident J. Reuben Clark jun. hat gesagt:

„Die Jugendlichen der Kirche hungern nach dem Geist Gottes. Ihnen liegt sehr daran, das Evangelium zu lernen, und zwar unverwässert, in aller Klarheit… .

Sie brauchen [ihnen] nicht auf leisen Sohlen zu kommen und ihnen Religion ins Ohr zu flüstern… . Sie brauchen die Grundsätze unserer Religion nicht in einen weltlichen Mantel zu kleiden, Sie können offen und frei darüber sprechen.“ (Der vorgegebene Weg des Bildungswesens der Kirche, rev. Ausg., [Broschüre, 1994], Seite 5,12.)

An die Lehrkräfte der Kinder

Elder Ezra Taft Benson hat gesagt: „Wir bitten Sie nur um eines: Bringen Sie diese Kinder, die Ihrer Obhut anvertraut sind und die Sie anleiten sollen, dazu, dass ihnen nichts auf der Welt lieber ist als das Evangelium.“ („Our First Obligation“, Children’s Friend, Oktober 1950, Seite 454.)

An alle, die das Evangelium lehren

Elder Boyd K. Packer hat gelehrt:

„Wenn wahre Lehre verstanden wird, ändern sich die Einstellung und das Verhalten.

Wenn man sich mit den Lehren des Evangeliums auseinandersetzt, ändert sich das Verhalten schneller, als wenn man sich mit dem Verhalten auseinandersetzt.“ (Der Stern, Januar 1987, Seite 15.)

Wir müssen darauf achten, dass wir die rechte Lehre lehren.

Zitate und Unterrichtsgespräch

Lesen Sie das folgende Zitat von Präsident Marion G. Romney vor:

„Wenn ich aus einer Quelle trinke, dann lieber dort, wo das Wasser entspringt, nicht weiter unten am Bach, wo schon das Vieh durchgewatet ist… . Ich schätze die Auslegung anderer, aber wenn es um das Evangelium geht, müssen wir uns mit dem vertraut machen, was der Herr sagt.“ (Ansprache für die Religionslehrer, 13. April 1973; zitiert von J. Richard Clarke in Conference Report, Oktober 1982, Seite 19.)

• Zu welchen Quellen müssen wir uns wenden, wenn wir denen, die wir unterweisen, helfen wollen, sich mit dem vertraut zu machen, was der Herr sagt? (Mögliche Antworten: zur heiligen Schrift und den Lehren der Propheten der Letzten Tage.)

• Wie können wir sicherstellen, dass wir die rechte Lehre lehren?

Lassen Sie zu diesem Unterrichtsgespräch Lehre und Bündnisse 42:12,13 und 52:9 vorlesen. Weisen Sie darauf hin, dass wir sicherstellen können, die rechte Lehre zu lehren, wenn sie mit der heiligen Schrift und den Lehren der Propheten der Letzten Tage in Einklang steht. Lassen Sie das folgende Zitat von Präsident Spencer W. Kimball vorlesen:

„Keiner, der eingeladen wurde, in einer Organisation der Kirche zu lehren, hat das Recht, seine eigene Auslegung zu lehren, denn er ist ein Gast, … und diejenigen, die er belehrt, sind berechtigt, anzunehmen, dass jemand, der ordnungsgemäß erwählt und bestätigt wurde, die Kirche vertritt und dass das, was er lehrt, von der Kirche genehmigt ist.“ (The Teachings of Spencer W. Kimball, Hrsg. Edward L. Kimball [1982], Seite 532f.)

Falls Sie einige der derzeit geltenden, von der Kirche herausgegebenen Leitfäden mitgebracht haben, zeigen Sie sie jetzt.

Weisen Sie darauf hin, dass die von der Kirche herausgegebenen Leitfäden Anregungen enthalten, etwa Fragen zur Anwendung, Aktivitäten oder audiovisuelles Material, das uns hilft, den Unterricht auf die heilige Schrift und die Worten der Propheten der Letzten Tage zu konzentrieren.

Der Herr verheißt uns große Segnungen, wenn wir seine Lehre eifrig lernen und lehren.

Zitat

Weisen Sie darauf hin, dass wir zunächst einmal die Evangeliumslehren lernen müssen, bevor wir sie gut lehren können. Lesen Sie sodann das folgende Zitat von Präsident Spencer W. Kimball vor:

„Es ist nicht weiter ungewöhnlich, etliche Schriftstellen im Kopf zu haben, die wir dann zitieren. Daraus entsteht der Eindruck, wir wüssten recht viel über das Evangelium. In diesem Sinn kann wenig Erkenntnis tatsächlich ein Problem sein. Ich bin überzeugt, dass jeder von uns irgendwann einmal die heilige Schrift selbst entdecken muss – und nicht nur einmal, sondern immer wieder.“ („How Rare a Possession – the Scriptures!“ Ensign, September 1976, Seite 4.)

Tafel und Besprechen der heiligen Schrift

Löschen Sie, was auf der Tafel stand, und zeichnen Sie die folgende Tabelle. Daraus wird ersichtlich, was der Herr den Lehrern verheißt, die die heilige Schrift „immer wieder“ neu entdecken. Bitten Sie die Teilnehmer, die Tabelle in ihr Heft zu zeichnen. (Sie sollen dazu nicht diese Seite im Buch aufschlagen.)

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Lassen Sie die Schriftstellen vorlesen. Bitten Sie die Teilnehmer, nach jeder Schriftstelle das zu nennen, was wir tun können, und auch, welche Segnungen wir dadurch empfangen. Schreiben Sie die Antworten der Teilnehmer in die betreffende Spalte. Bitten Sie die Teilnehmer, ihre Einsichten auch ins Heft einzutragen. Mögliche Antworten werden in der folgenden Tabelle genannt:

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Anwendung

Bitten Sie die Teilnehmer, konkret etwas aufzuschreiben, was sie tun werden, um zu befolgen, wozu wir in diesen Schriftstellen angehalten werden. Bitten Sie sie auch, aufzuschreiben, wie ihnen das ihrer Meinung nach helfen wird, vom Herrn bei ihrem Lehrauftrag gesegnet zu werden.

Zum Abschluss

Zeugnis

Geben Sie, wie der Geist Sie dazu drängt, Zeugnis von der Macht, die daraus erwächst, wenn man die Lehren des Evangeliums lernt und lehrt.

Aufträge

Bitten Sie die Teilnehmer, Folgendes zu tun:

  1. Sich jeden Tag eifrig mit der heiligen Schrift zu befassen. (Sie können die Teilnehmer auch bitten, „Das Evangeliumsstudium planen“ auf Seite 16–17 in diesem Buch zu lesen.)

  2. Sich während der kommenden Woche, wie es ja schon im Unterricht bei der Aktivität mit dem Heft besprochen wurde, bemühen, etwas zu tun, wodurch sich ihr Studium des Evangeliums verbessert. Sie sollen aufschreiben, wie es ihnen dabei geht.

  3. Die Grundsätze, die in dieser Lektion gelehrt worden sind, zu wiederholen, indem sie den Abschnitt „Die Lehre lehren“ auf Seite 49–59 in diesem Buch lesen.