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DER UNTERRICHTSBEGINN


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DER UNTERRICHTSBEGINN

Der Konzertbesucher vernimmt vor der Symphonie oftmals eine verwirrende Vielzahl an Klängen. Alle Musiker bereiten sich gleichzeitig auf das Konzert vor. Sie stimmen ihre Instrumente, und jeder übt für sich. Wenn dann aber der Dirigent ans Pult tritt und den Taktstock hebt, tritt Stille ein, alle sind aufmerksam und bereit, gemeinsam wunderbare Musik zu spielen.

Wie der Dirigent zu Beginn des Konzerts seine Musiker, so müssen auch Sie die Familie bzw. die Schüler zu Unterrichtsbe- ginn erst zusammenbringen. Vor Unterrichtsbeginn liest der eine vielleicht etwas, der andere sitzt still da, wieder andere plaudern miteinander. Sie hören vielleicht gleichzeitig mehrere Gespräche mit. Auch nach dem Anfangsgebet haben sich die Anwesenden vielleicht noch nicht wirklich darauf konzentriert, nun am Unterricht mitzuwirken. Sie können zwar nicht einfach den Taktstock heben, doch gibt es mehrere einfache Arten, wie man jedermanns Aufmerksamkeit auf den Unterricht lenkt.

Richtlinien für den Unterrichtsbeginn

Die Einleitung muss mehr bewirken, als nur die Aufmerksamkeit der Lernenden zu wecken. Wenn sich die Einleitung nicht auf das Thema bezieht, lenkt sie wahrscheinlich eher ab, als dass sie hilft. Wenn beispielsweise der Sonntagsschullehrer zu Beginn einen Witz erzählt, werden die Teilnehmer wohl aufmerksam, aber sie denken dann wahrscheinlich auch an etwas anderes, was sie wieder von den Grundsätzen ablenkt, die gelehrt werden. Vermeiden Sie Entschuldigungen („Ich fühle mich so unvorbereitet“) oder andere Bemerkungen, die nicht direkt mit dem Unterricht zu tun haben.

Beginnen Sie nicht jedesmal mit der glei- chen Methode. Abwechslung macht den Unterricht interessanter und bringt auch jedesmal ein Überraschungsmoment. Sie können einige der Methoden, die in diesem Buch auf Seite 159–184 angegeben sind, verwenden. Richtlinien zur Auswahl angemessener und wirksamer Methoden finden Sie auf Seite 91–92.

Beispiele für einen guten Unterrichtsbeginn

Anschauungsunterricht

Sie können anhand eines Gegenstands einen Evangeliumsgrundsatz vermitteln. (Siehe „Vergleich und Anschauungsunterricht“, Seite 181–182.) Wenn es im Unterricht beispielsweise darum geht, dass man das wählen soll, was am wertvollsten für die Seele ist, können Sie zu Beginn eine echte Banknote neben ein Spielgeld oder ein Stück Papier in der Größe einer Banknote legen und dann fragen, womit die Teilnehmer lieber für ihre Arbeit bezahlt werden wollen. Das kann zu einem Unterrichtsgespräch darüber führen, welche Lehren wahr und welche bloß Fälschungen sind.

Fragen an die Tafel schreiben

Wenn schon vor dem Unterricht einige Fragen an der Tafel stehen, können die Lernenden schon im voraus über das Thema nachdenken. Sie können beispielsweise vor einem Unterricht zum Thema „Den Namen Christi auf sich nehmen“ die folgenden Fragen an die Tafel schreiben:

  • Was tun wir, weil wir den Namen Christi auf uns genommen haben?

  • Was tun wir nicht, weil wir den Namen Christi auf uns genommen haben?

Eine Geschichte erzählen

Geschichten können Interesse wecken. Oft lässt sich ein Grundsatz besser lehren, wenn wir ihn zunächst in eine Geschichte kleiden. Dadurch lernen die Schüler, was dieser Grundsatz im Alltag bedeutet.