Handbücher und Berufungen
Alles Notwendige vorbereiten


Lektion 10

Alles Notwendige vorbereiten

Ziel

Die Teilnehmer sollen lernen, sich auf den Unterricht gut vorzubereiten.

Hinweis für die Lehrkraft

Jeder Evangeliumslehrer soll sich bei der Vorbereitung des Unterrichts drei Fragen stellen:

  1. Was soll dieser Unterricht im Leben derer, die ich unterweise, bewirken?

  2. Welche Grundsätze sollen konkret gelehrt werden?

  3. Wie sollen diese Grundsätze gelehrt werden?

Die erste Frage hilft dem Lehrer, den Unterricht auf das zuzuschneiden, was die Schüler brauchen. Davon ausgehend kann der Lehrer dann festlegen, was er lehren will. Das ist eine wichtige Entscheidung, denn die Lektionen enthalten oftmals mehr Material, als sich in der Klassenzeit durchnehmen lässt. Danach legt der Lehrer fest, wie er diese Grundsätze lehren will. Er wählt Methoden aus, die zum Lehrstoff passen, im Einklang mit dem Geist stehen und zu eifrigem Lernen anregen.

Durch diesen Unterricht sollen die Teilnehmer lernen, wie man sich gut und auf Weisung des Geistes auf den Unterricht vorbereitet. Denken Sie bei der Vorbereitung daran, dass Sie auch hierin den Teilnehmern ein Beispiel geben, was die Unterrichtsvorbereitung betrifft.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie in diesem Buch den Abschnitt „Alles Notwendige vorbereiten“ (Seite 96–105).

  2. Erinnern Sie die Teilnehmer daran, dass sie in der Klasse einen eigenen Unterricht planen sollen. Bitten Sie sie, für eine ihrer nächsten Klassen das Unterrichtsmaterial mitzubringen, etwa die heiligen Schriften und den Leitfaden. (Der Auftrag wurde am Ende der Lektion 9 erteilt.)

  3. Bringen Sie einen derzeit geltenden Leitfaden der Kirche mit – etwa einen PV-Leitfaden oder einen Leitfaden für die Evangeliumslehreklasse, bei dem zu jeder Lektion Ziele genannt und Lehrmethoden vorgeschlagen werden.

  4. Schreiben Sie vor dem Unterricht die folgende Liste an die Tafel:

    Bild

Vorgeschlagener Unterrichtsablauf

Man muss sich gut vorbereiten, wenn man andere im Evangelium unterweisen will.

Zitat

Lassen Sie das Zitat von Elder Dallin H. Oaks auf Seite 96 vorlesen.

Tafel und Darbietung der Lehrkraft

Weisen Sie die Teilnehmer auf die Liste an der Tafel hin. Bitten Sie sie, sie in ihr Heft zu schreiben.

Erklären Sie: Das sind drei wichtige Fragen, die wir uns bei der Vorbereitung stellen sollen.

Erklären Sie: Die Teilnehmer suchen diesmal im Unterricht – und zwar ganz konkret anhand des Unterrichtsstoffs, den sie mitgebracht haben – Antwort auf diese Fragen.

1. Legen Sie fest, was im Leben derer, die Sie unterweisen, durch den Unterricht bewirkt werden soll.

Aktivität mit dem Heft und Darbietung der Lehrkraft

Bitten Sie die Teilnehmer, mit den Unterlagen zu arbeiten, die sie mitgebracht haben. Sie sollen das Thema der jeweiligen Lektion ganz oben in die Liste eintragen. Wenn Sie einen Schriftblock lehren, schreiben sie Kapitel- und Versangabe auf.

Erklären Sie: Sobald wir das Thema vor Augen haben, können wir festlegen, was der Unterricht bei den Schülern bewirken soll. Eine PV-Lehrerin, die einen Unterricht über den Zehnten hält, kommt zu dem Schluss, dass die Kinder verstehen sollen, was der Zehnte ist und warum wir ihn zahlen. Wenn Eltern ihre Kinder über den Tempel unterweisen wollen, wollen sie vielleicht, dass ihre Kinder den Wunsch verspüren, würdig zu leben, um im Tempel heiraten zu können. Der Ältestenkollegiumspräsident legt vielleicht fest, dass ein Unterricht über den Familienabend die Mitglieder des Kollegiums motivieren soll, jede Woche daheim einen sinnvollen Familienabend abzuhalten.

Weisen Sie darauf hin, dass in vielen von der Kirche herausgegebenen Leitfäden ein Ziel für jede Lektion genannt wird. Zeigen Sie in dem mitgebrachten Leitfaden das Ziel einer Lektion. Erklären Sie: Wir sollen uns bei der Unterrichtsvorbereitung von diesem Ziel leiten lassen.

Bitten Sie die Teilnehmer, darüber nachzudenken, was die Menschen brauchen, die sie unterweisen. Stellen Sie sodann die folgende Frage:

• Was soll dieser Unterricht im Leben derer, die ich unterweise, bewirken?

Erklären Sie: Die Lehrkraft kann hier etwas nennen, was die Menschen durch die Lektion verstehen, empfinden, wünschen oder tun sollen. Lassen Sie den Teilnehmern Zeit, darüber nachzudenken. Sie sollen die Antwort in die Liste in ihrem Heft schreiben.

Unterrichtsgespräch

Nachdem die Teilnehmer ihre Antworten eingetragen haben, bitten Sie einige, der Klasse zu sagen, was sie geschrieben haben und warum.

Bei der Unterrichtsvorbereitung müssen wir immer bedenken, was die Schüler brauchen. Der Geist kann uns wissen lassen, in welcher Weise unsere Schüler durch den Unterricht beeinflusst werden sollen. Dieses Wissen hilft uns, festzulegen, was wir lehren und wie wir es lehren werden.

2. Legen Sie fest, was Sie im Unterricht lehren wollen

Darbietung der Lehrkraft

Weisen Sie darauf hin, dass wir oft nicht den gesamten Unterrichtsstoff in der vorgegebenen Zeit durchnehmen können. Das gilt für einen Leitfaden mit ausgearbeiteten Lektionen ebenso wie für jeden anderen Unterricht, den wir etwa aus einem Artikel in Liahona bzw. Der Stern oder aus einer Generalkonferenzansprache erarbeiten. Wir müssen in so einem Fall gebeterfüllt den Stoff auswählen, der denen, die wir unterweisen, am meisten hilft.

Weisen Sie darauf hin, dass es im Evangeliumsunterricht um mehr geht als um bloßes Informieren. Es geht nicht vorrangig darum, wieviel Unterrichtsstoff durchgenommen wurde, sondern wie der Unterricht auf die Schüler wirkt.

Tafel und Unterrichtsgespräch

• Wie können wir besser festlegen, was wir im Unterricht durchnehmen sollen?

(Löschen Sie die Liste an der Tafel nicht, sondern schreiben Sie die Antworten der Teilnehmer dazu. Beachten Sie bitte, dass einige wesentliche Gedanken unten angegeben sind. Falls die Teilnehmer diese nicht erwähnen, erwähnen Sie sie.)

  1. Lesen Sie gebeterfüllt die gesamte Lektion.

  2. Schreiben Sie die wesentlichen Grundsätze der Lektion auf.

  3. Bedenken Sie immer die Bedürfnisse und die Lebensumstände derer, die Sie unterweisen.

  4. Lassen Sie sich vom Geist führen.

Fordern Sie die Teilnehmer auf, sich auf den Unterricht mindestens eine Woche im Voraus vorzubereiten. So haben sie Zeit, um über den Unterrichtsstoff nachzudenken, zu beten, ihn zu verstehen und eine ansprechende Art der Darbietung zu erarbeiten.

Aktivität mit dem Heft

Jeder Teilnehmer arbeitet weiter anhand der Unterlagen, die er mitgebracht hat. Die Teilnehmer sollen bei den folgenden Fragen immer im Auge behalten, was die Schüler brauchen. Sie sollen auch bedenken, was die Schüler derzeit aufnehmen können.

• Was ist für diejenigen, die Sie unterweisen, das wichtigste an dieser Lektion?

Lassen Sie den Teilnehmern Zeit, über diese Frage nachzudenken. Sie sollen die Antworten unter „Welche Grundsätze sollen konkret gelehrt werden?“ in ihr Heft eintragen.

Unterrichtsgespräch

Nachdem die Teilnehmer ihre Antworten eingetragen haben, bitten Sie einige, ihre Antworten zu nennen und zu erklären, weshalb sie so geantwortet haben.

3. Festlegen, wie die Lektion gelehrt werden soll.

Unterrichtsgespräch

Erklären Sie: Sobald wir wissen, was wir lehren wollen, müssen wir festlegen, wie wir es lehren wollen. Dazu müssen wir Methoden auswählen, die den Schülern helfen, die Grundsätze zu verstehen, die sie lernen.

• Welche Methoden eignen sich für den Evangeliumsunterricht? (Erinnern Sie die

Teilnehmer an die Methoden, die in Lektion 8 und 9 gezeigt wurden. Weisen Sie erneut darauf hin, dass die Methoden auf Seite 158 in diesem Buch aufgezählt werden.

Weisen Sie erneut darauf hin, dass jede Lehrmethoden die Schüler erbauen, zu eifrigem Lernen anregen und ihnen helfen soll, Evangeliumsgrundätze zu verstehen und anzuwenden.

Aktivität mit dem Heft

Weisen Sie wieder auf die Liste im Heft hin. Die Teilnehmer sollen sich für einen Grundsatz unter „Welche Grundsätze sollen konkret gelehrt werden?“ eine geeignete Lehrmethoden ausdenken. Sie sollen sie in ihr Heft schreiben.

Zeigen Sie den Leitfaden, den Sie mitgebracht haben. Weisen Sie darauf hin, dass einige Leitfäden Anregungen enthalten, wie der eine oder andere Grundsatz gelehrt werden kann. Die Lehrkraft kann entweder diese Anregungen verwenden oder sich eigene ausdenken, die dem entsprechen, was die Schüler brauchen.

Wenn die Teilnehmer ihre Ideen ins Heft eingetragen haben, bitten Sie einige, ihre Vorschläge zu nennen.

Zum Abschluss

Zitat

Lesen Sie das folgende Zitat von Präsident David O. McKay vor:

„Für einen Lehrer gilt dreierlei: Erstens, durchdringen Sie das Thema, … ; zweitens, lassen Sie sich vom Thema durchdringen; drittens, bemühen sie sich, [Ihre Schüler] vom Thema zu durchdringen – nicht, indem Sie es ihnen einflößen, sondern indem Sie sie dazu bringen, dass sie sehen, was Sie sehen, erkennen, was Sie erkennen, und empfinden, was Sie empfinden.“ (Gospel Ideals [1953], Seite 424.)

Fordern Sie die Teilnehmer auf, diese Grundsätze auch anzuwenden. Versichern Sie ihnen, dass jeder, der das gebeterfült tut, einen Unterricht planen kann, der den Schülern hilft, die Lehren des Evangeliums zu lernen und anzuwenden.

Zeugnis

Geben Sie Zeugnis, wie der Geist Sie dazu drängt.

Aufträge

Bitten Sie die Teilnehmer, Folgendes zu tun:

  1. Die Lektion, mit der sie im heutigen Unterricht begonnen haben, fertig vorzubereiten. Sie sollen in ihrem Heft berichten, welche Erfahrungen sie bei der Vorbereitung und im Unterricht gemacht haben.

  2. Die Grundsätze, die in dieser Lektion gelehrt worden sind, zu wiederholen, indem sie in diesem Buch „Alles Notwendige vorbereiten“ (Seite 96–105) lesen.

  3. Sich auf den Unterricht der nächsten Woche vorzubereiten, indem sie Matthäus 7:1–5 lesen. Sie sollen überlegen, ob sie in irgendeiner Weise selbst zu Problemen im Unterricht beitragen. Sie sollen überlegen, wie sie das ändern können. Sie sollen dabei über Ether 12:27,37 nachsinnen, nämlich: Welche Segnungen können wir empfangen, wenn wir unsere Schwäche demütig einsehen?