Handbücher und Berufungen
BERUFEN, EINGESETZT UND GROSS GEMACHT


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BERUFEN, EINGESETZT UND GROSS GEMACHT

Präsident Gordon B. Hinckley hat darüber gesprochen, was das Wort groß machen (im Englischen: magnify) bedeutet. Er sagte: „Wie ich es verstehe, bedeutet es: Vergrößern, klarer machen, näherbringen und stärken.“ Wenn ein Priestertumsträger, sagte er weiter, seine Berufung großmacht, macht er den ‚Einfluss [des Priestertums groß‘“. (Der Stern, Juli 1989, Seite 51ff.)

Das gilt auch für Ihre Berufung als Lehrkraft. Wenn Sie „mit allem Eifer“ Ihre Berufung dadurch groß machen, dass Sie „mit aller Kraft“ arbeiten, dann vergrößern Sie Ihre Möglichkeiten, andere zum Guten zu beeinflussen.

Lehis Söhne Jakob und Joseph sind beispielhafte Lehrer gewesen. Jakob hat erklärt, dass er „vom Herrn [seinen] Auftrag erhalten“ habe. Er und Joseph waren „zu Priestern und Lehrern [des] Volkes geweiht“ beziehungsweise eingesetzt worden. Sodann machten sie ihr „Amt vor dem Herrn groß“. (Jakob 1:17–19.)

Als Lehrer berufen werden

Wenn Sie als Lehr- oder Führungskraft in der Kirche berufen werden, können Sie sicher sein, dass diese Berufung vom Herrn kommt. Sie wurde durch einen seiner erwählten Knechte ausgesprochen, und der Herr hat gesagt: „Sei es durch meine eigene Stimme oder durch die Stimme meiner Knechte, das ist dasselbe.“ (LuB 1:38.)

Jede Berufung ist eine heilige Gelegenheit, anderen zu dienen. Damit geht die Verpflichtung einher, dem Herrn Rechenschaft abzulegen. Ihre Berufung soll sich auf Ihre Lebensweise auswirken; sie soll bei Ihren Entscheidungen maßgebend sein und Sie dazu bewegen, ein glaubenstreuer und weiser Knecht zu sein.

Vielleicht haben Sie sich, als Sie zum Lehren berufen wurden, gesagt: „Ich habe das doch nicht gelernt. Ich kann keinen Unterricht halten oder ein Unterrichtsgespräch leiten. Es gibt so viele, die das besser können als ich.“ Vielleicht hat der eine oder andere tatsächlich mehr Erfahrung als Sie, vielleicht liegt ihm das Unterrichten auch mehr als Ihnen. Doch Sie sind dazu berufen worden. Der Herr wird sie zu einem Werkzeug in seiner Hand machen, wenn Sie demütig, glaubenstreu und fleißig sind. Präsident Thomas S. Monson hat gelehrt: „Wenn sich ein Bruder oder eine Schwester nicht bereit – ja, sogar unfähig – fühlt, einer Berufung zum Dienen, zum Opfern, zum Segnen nachzukommen, dann denken Sie bitte daran: ‚Wen Gott beruft, dem gibt er auch die nötigen Fähigkeiten.‘ Er, der den Sperling fallen sieht, lässt auch seine Diener nicht im Stich, wenn sie etwas brauchen.“ („Tears, Trials, Trust, Testimony“, Ensign, September 1997, Seite 5.)

Bestätigt und eingesetzt werden

Sobald Sie von der Gemeinde bestätigt und eingesetzt werden, empfangen Sie zusätzliche Stärke. Bei der Einsetzung werden Ihnen von den Priestertumsführern die Hände aufgelegt, und es wird ihnen der Auftrag erteilt, in Ihrer Berufung tätig zu werden. Sie erhalten auch einen Segen, der Sie stärken und leiten soll. Präsident Spencer W. Kimball hat gesagt: „Diese Einsetzung ist ganz wörtlich zu verstehen: Man wird weggesetzt von der Sünde, vom Fleischlichen, von allem, was gemein, niedrig, boshaft, billig oder vulgär ist, und eingesetzt auf eine höhere Ebene des Denkens und Handelns.“ (The Teachings of Spencer W. Kimball, Hrsg. Edward L. Kimball [1982], Seite 478.)

Eine offizielle Berufung als Lehrkraft ist erst dann vollständig, wenn Sie durch die entsprechende Priestertumsvollmacht eingesetzt worden sind. Falls Sie als Lehrer berufen und bestätigt, jedoch noch nicht eingesetzt worden sind, wenden Sie sich bitte an Ihre Kollegiums- oder HO-Führer.

Die Berufung groß machen und vom Herrn groß gemacht werden

Wie schon oben dargelegt, machten Jakob und Joseph ihre Berufung, das Volk zu lehren, groß. Sie lehrten das Wort Gottes „mit allem Eifer“ und arbeiteten „mit aller Kraft“. (Jakob 1:19.)

In dem Maße, wie Sie Ihre Berufung groß machen, wird der Herr Sie groß machen. Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Keiner kann im Werk des Herrn versagen, solange er sein Bestes gibt. Wir sind ja nichts anderes als ein Werkzeug. Es ist das Werk des Herrn, seine Kirche, sein Evangeliumsplan. Es sind seine Kinder, mit denen wir arbeiten. Er wird uns nicht versagen lassen, solange wir unseren Teil tun. Er wird uns groß machen – wenn nötig, sogar über unsere Talente und Fähigkeiten hinaus. Das weiß ich. Ich bin sicher, dass viele von Ihnen das ebenso erlebt haben wie ich. Es ist eines der schönsten Erlebnisse, die der Mensch haben kann.“ (The Teachings of Ezra Taft Benson [1988], Seite 372.)