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Kapitel 40: 3 Nephi 8 bis 11


Kapitel 40

3 Nephi 8 bis 11

Einleitung

Denken Sie über folgendes Zeugnis des himmlischen Vaters nach: „Seht meinen geliebten Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe, in dem ich meinen Namen verherrlicht habe – ihn höret.“ (3 Nephi 11:7.) Stellen Sie sich vor, wie Sie reagiert hätten, wenn Sie diese Worte gehört und das Erscheinen Jesu Christi miterlebt hätten – das krönende Ereignis im Buch Mormon. Was hätten Sie wohl verspürt, wenn sie gehört hätten, wie der Sohn verkündete: „Siehe, ich bin Jesus Christus, von dem die Propheten bezeugt haben, er werde in die Welt kommen“ (3 Nephi 11:10)? Denken Sie darüber nach, wie es sich auf diejenigen ausgewirkt haben mag, die nicht nur durch den Geist Zeugnis von der Existenz Jesu Christi erhielten, sondern auch greifbar.

Dieses Volk vernahm die Stimme Gottes mehrmals. Finden Sie heraus, was er dabei sagte, während Sie 3 Nephi 8–11 lesen. Denken Sie darüber nach, inwieweit Sie die Stimme Gottes vernehmen und sich an seine Botschaft für Sie halten können.

Kommentar

3 Nephi 8:1. Im Namen Jesu Wunder vollbringen

  • Nephi wies darauf hin, dass „es niemanden [gab], der eine Wundertat im Namen Jesu vollbringen konnte, außer er war von jedem kleinsten Teil seines Übeltuns gesäubert“ (3 Nephi 8:1; siehe auch LuB 121:36).

    Die folgende Begebenheit hat Elder Vaughn J. Featherstone erzählt, als er der Präsidierenden Bischofschaft angehörte. Sie zeigt, dass ein Priestertumsträger jederzeit rein sein muss:

    „Niemand kann Sünde verbergen. Man kann Gott nicht verspotten und das heilige Priestertum des Herrn tragen und so tun, als ob man sein Diener wäre.

    Ich weiß von einem großartigen Mann, der seinen toten Sohn in seinen Armen hielt und sagte: ,Im Namen Jesu Christi und mit der Kraft und Vollmacht des heiligen Melchisedekischen Priestertums gebiete ich dir, zu leben.‘ Und der tote Junge schlug die Augen auf.

    Dieser großartige Bruder hätte das niemals tun können, hätte er ein paar Abende zuvor pornografisches Material angeschaut oder wäre er in irgendeine andere Übertretung dieser Art verwickelt gewesen. Das Priestertum kann nur dann wirken, wenn ein reiner Mensch es ausübt.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1975.)

  • Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass nur diejenigen, die würdig sind, im Namen Christi Wunder vollbringen können, wenn auch nicht jeder Priestertumsdienst zu einem Wunder führt. Priestertumsträger müssen dafür sorgen, dass sie immer rein sind. „Nun, meine jungen Freunde im Aaronischen und im Melchisedekischen Priestertum, nicht jedes Gebet wird so rasch erhört, nicht jeder Priestertumssegen hat zur Folge, dass jemand am Leben bleibt. Manchmal hat Gott einfach etwas anderes vor, aber, junge Männer, ihr werdet die Erfahrung machen, wenn ihr sie noch nicht gemacht habt, dass in beängstigenden und gefährlichen Augenblicken euer Glaube und das Priestertum von euch das Beste verlangen, auch das Beste, das ihr aus dem Himmel herabrufen könnt. Ihr Jungen im Aaronischen Priestertum gebraucht das Priestertum nicht genauso, wie ein Ältester das Melchisedekische [Priestertum] gebraucht, aber jeder Priestertumsträger muss ein Werkzeug in der Hand Gottes sein, und dazu muss er sich, wie Josua es sagt, heiligen [Josua 3:5]. Ihr müsst bereit und würdig sein, zu handeln.“ (Liahona, Januar 2001, Seite 47.)

3 Nephi 8:6-19. Naturkatastrophen geben Zeugnis von Christus

  • „Ein großes und schreckliches Unwetter …, wie man [es] im ganzen Land noch nie erlebt hatte“, löste unaussprechliche Zerstörungen in der Natur aus (3 Nephi 8:6,7). Diese umwälzenden Naturereignisse waren Zeichen in Amerika, die von der Kreuzigung Jesu Christi in Jerusalem zeugten (siehe 1 Nephi 19:10-12; Helaman 14:20,21). Einige der Naturkatastrophen unserer Tage zeigen an, dass das Zweite Kommen immer näher rückt.

    Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat die Zunahme schwerer Erdbeben als eines der Zeichen für das Zweite Kommen genannt: „Die Zeichen des Zweiten Kommens umgeben uns und scheinen an Häufigkeit und Intensität zuzunehmen. Beispielsweise verzeichnet die Liste größerer Erdbeben in The World Almanac and Book of Facts, 2004 in den achtziger und neunziger Jahren doppelt so viele Erdbeben wie in den zwei Jahrzehnten davor (Seite 189f.). Weiterhin ist auch eine große Zunahme in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts daraus zu ersehen. Die Liste großer Überschwemmungen und Flutwellen und die Liste der Wirbelstürme, Taifune und Schneestürme weltweit zeigen in den letzten Jahren eine ähnliche Zunahme (Seite 188f.). Bei Vergleichen mit Daten von vor fünfzig Jahren mag man auf Unterschiede in den Messkriterien verweisen, aber die Zunahme von Naturkatastrophen in den letzten paar Jahrzehnten lässt Schlimmes ahnen.“ (Liahona, Mai 2004, Seite 8.)

3 Nephi 8:23. Drei Tage Finsternis

  • Die drei Tage Finsternis symbolisierten den Tod Jesu Christi, der „das Licht und das Leben der Welt“ ist (3 Nephi 11:11). Mormon betonte, dass die drei Tage Finsternis „ein Zeichen“ waren, das den Tod des Erretters anzeigte (siehe 1 Nephi 19:10; Helaman 14:27; 3 Nephi 8:23). Zunächst beschrieb Mormon das Ausmaß der Zerstörung, die von dem „großen Sturm“ (3 Nephi 8:5) angerichtet wurde, der drei Stunden lang tobte. Danach berichtete er, dass sich eines der Zeichen erfüllte, als nämlich vollkommene Finsternis eintrat (siehe 3 Nephi 10:14). Diese Finsternis war so undurchdringlich, dass „es überhaupt keinerlei Licht geben konnte“ (3 Nephi 8:21). Während diese Finsternis andauerte, lag der Körper Jesu Christi, des Lichts der Welt, im Grab. Am Tag seiner Auferstehung, nachdem er den Tod überwunden hatte, wurde es in Amerika wieder hell. Das Licht kehrte zu den Menschen zurück und kündete vom Sieg Christi über den Tod und die Finsternis (siehe 3 Nephi 10:9-11).

3 Nephi 8:24,25. Die Propheten zu verwerfen bringt Leid

  • Genau wie vor alters führt es auch heute zu Leid, die Propheten zu verwerfen. Präsident N. Eldon Tanner (1898–1982) von der Ersten Präsidentschaft hat das Leid der Heiligen in Amerika während der Zerstörung, die auf den Tod des Erretters folgte, mit der Zerstörung unter denjenigen, die heute den neuzeitlichen Propheten nicht folgen wollen, verglichen:

    „Heute verwirft die Welt die Botschaften der Propheten Gottes. Erleben wir nicht gerade Weinen und Wehklagen auf dem Antlitz des Landes, weil die Menschen miteinander Krieg führen? Gibt es nicht viele unter uns, die beklagen, dass ihre Jugendlichen abgeirrt sind, und dass Tragödien über sie hereinbrechen, weil sie sich von der Rechtschaffenheit abwenden und die Folgen davon erdulden müssen, dass sie mit Alkohol, Tabak, Drogen und anderem Verbotenen experimentieren? Wie viele trauern wohl infolge der Gesetzlosigkeit in unserer Gesellschaft? Wir müssen aus der Vergangenheit lernen, damit wir nicht untergehen, wie einige dieser alten Zivilisationen.

    Das war die Botschaft, die Christus diesem nephitischen Volk vor alters brachte.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1975.)

3 Nephi 9:14. Kommt zu mir

  • Jesus Christus hat verheißen: „Gesegnet sind jene, die zu mir kommen.“ (3 Nephi 9:14).

    Was diese Einladung bedeutet und inwieweit sie uns betrifft, hat Elder Jeffrey R. Holland erklärt: „,Komm her‘, sagt [Christus] liebevoll. ,Komm her, und folge mir nach.‘ Wohin du auch immer gehst, komm zuerst her und sieh, was ich tue, wo und wie ich meine Zeit verbringe. Lern von mir, geh mit mir, sprich mit mir und glaube. Hör zu, wenn ich bete. Dann wirst du die Antwort auf dein Beten finden. Gott wird deiner Seele Ruhe schenken. Komm, folge mir nach.“ (Der Stern, Januar 1998, Seite 67.)

3 Nephi 9:19,20. Eine Änderung beim Gebot des Opferns

  • Das Gebot, Tieropfer darzubringen, war zuerst Adam gegeben worden. Die Tieropfer sollten den Sinn der Menschen auf das letzte große Opfer des Heilands lenken. Die Gläubigen wurden belehrt, dass Tieropfer aufhören würden, nachdem der Sohn Gottes sein Blut als „großes und letztes Opfer“ (Alma 34:10) dargebracht haben würde. Amulek erklärte, dass Tieropfer nach dem Sühnopfer Jesu Christi nicht mehr erforderlich sein würden: „Dem Blutvergießen [würde] Einhalt getan werden; dann wird das Gesetz des Mose erfüllt sein, … und dieses große und letzte Opfer wird der Sohn Gottes sein, ja, unbegrenzt und ewig.“ (Alma 34:13,14.) Als das Opfer Jesu Christi vollbracht war, verkündete die Stimme Gottes dem Volk im Buch Mormon: „Ich werde keines eurer Opfer und eurer Brandopfer annehmen.“ (3 Nephi 9:19.)

  • Obwohl Tieropfer und Brandopfer „abgeschafft“ (3 Nephi 9:19) sein sollten, schaffte der Herr das Gesetz des Opferns nicht ab. Anhand 3 Nephi 9:20 hat Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel erläutert, dass der Herr heutzutage andere Opfer erwartet:

    „Der Erretter [sagte], dass er nun keine Brandopfer von Tieren mehr annehmen würde. Die Opfergabe, die er jetzt annimmt, ist ,ein reuiges Herz und ein zerknirschter Geist‘. [3 Nephi 9:20]. … Ihr [könnt] ihm ein reuiges oder umkehrwilliges Herz und einen zerknirschten beziehungsweise gehorsamen Geist zum Geschenk machen. In Wirklichkeit schenkt ihr euch selbst – was ihr seid und was ihr werdet.

    Gibt es in euch oder in eurem Leben etwas, was unrein oder verachtenswert ist? Wenn ihr euch davon frei macht, ist das ein Geschenk an den Erretter. Gibt es eine gute Gewohnheit oder Eigenschaft, die euch noch fehlt? Wenn ihr sie euch aneignet und zu einem Bestandteil eures Charakters macht, macht ihr dem Herrn damit ein Geschenk.“ (Liahona, Mai 2004, Seite 12.)

3 Nephi 9:20. „Und sie wussten es nicht“

  • Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat erklärt, dass es viele gibt, die sich sehr wohl geistig entwickeln, aber gar nicht wahrnehmen können, dass sie nach und nach wachsen: „Tag um Tag nahen [sich Mitglieder der Kirche] dem Herrn, ohne sogar richtig zu merken, dass sie Gott immer ähnlicher werden. Sie führen ein ruhiges Leben voller Güte, Dienst am Nächsten und Selbstverpflichtung. Sie sind wie die Lamaniten, über die der Herr gesagt hat, sie seien ‚mit Feuer und mit dem Heiligen Geist getauft worden, und sie wussten es nicht‘ (3 Nephi 9:20; Hervorhebung hinzugefügt).“ („Eine mächtige Wandlung im Herzen“, Der Stern, März 1990, Seite 7).

  • Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat im Zusammenhang mit derselben Schriftstelle seine Betroffenheit darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Gabe des Heiligen Geistes nicht so erkannt wird, wie sie es sollte. Er forderte die Heiligen der Letzten Tage auf, die Gabe des Heiligen Geistes zu pflegen, und wies darauf hin, wie wir den Geist erkennen können:

    „Zu viele von uns sind wie jene, von denen der Herr sagte, dass sie ,mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist‘ kamen und ,zur Zeit ihrer Bekehrung mit Feuer und mit dem Heiligen Geist getauft wurden, und sie wussten es nicht‘. [3 Nephi 9:20; Hervorhebung hinzugefügt.]

    Stellen Sie sich das vor: ,Und sie wussten es nicht.‘ Es ist gar nicht so ungewöhnlich, dass jemand die Gabe erhalten hat und es eigentlich gar nicht weiß. …

     In dieser lärmenden Welt gibt es so viele Orte, wo wir hingehen können, so vieles, was wir tun können. Wir können zu beschäftigt sein, um den Eingebungen des Geistes Aufmerksamkeit zu schenken.“ (Liahona, Juli 2000, Seite 10.)

3 Nephi 10:5,6. „Wie eine Henne ihre Küken … sammelt“

  • Der Vergleich zwischen einer Henne, die ihre Küken sammelt und dem Herrn, der sein Volk sammelt, bietet einige interessante Aspekte. Eine Henne kümmert sich um ihre Küken und würde ihr Leben geben, um sie zu beschützen. Wenn Gefahr droht, sammelt sie zum Schutz die Küken unter ihre Flügel. Auf die gleiche Weise liebt der Herr sein Volk, das Haus Israel. Er gab sein Leben für sein Volk und ist seit jeher bemüht, es zu sammeln, damit er es beschützen und nähren kann. Häufig hat Israel es jedoch vorgezogen, sich vom Herrn abzuwenden.

    Präsident Henry B. Eyring von der Ersten Präsidentschaft hat auf 3 Nephi 10:5,6 Bezug genommen und bezeugt, dass der Heiland denen helfen wird, die bemüht sind, zu ihm zu kommen:

    „Mehr als einmal hat er gesagt, dass er uns sammeln werde, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt. Er sagt, dass wir in Demut und mit genügend Glauben an ihn zu ihm kommen müssen, um ,mit voller Herzensabsicht‘ [3 Nephi 10:6] umzukehren.

    Wir können das beispielsweise tun, indem wir uns mit den Heiligen in seiner Kirche versammeln. Besuchen Sie die Versammlungen, selbst wenn es Ihnen schwerfällt. Wenn Sie entschlossen sind, wird er Ihnen helfen, die nötige Kraft zu finden.“ (Liahona, Mai 2004, Seite 18.)

3 Nephi 10:12. „Diejenigen, die die Propheten empfangen“

  • Häufig sind wir dann in Sicherheit, wenn wir den Propheten folgen. Die Nephiten, die „die Propheten empfangen“ hatten, wurden vor der großen Zerstörung bewahrt (3 Nephi 10:12). Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dargelegt, dass wir wie die Nephiten dem Propheten folgen müssen, wenn wir uns Sicherheit, Frieden, Wohlstand und Glück wünschen: „Meine Brüder und Schwestern, es ist großartig, einen Propheten Gottes bei uns zu haben. Wenn wir auf die Worte hören, die der Herr uns durch ihn gibt, werden uns große und wunderbare Segnungen zuteil. … Wenn wir den Ratschlag des Herrn hören, der durch die Worte des Präsidenten der Kirche zum Ausdruck gebracht wird, sollen wir ihn gleich und gern befolgen. Die Geschichte hat gezeigt, dass Sicherheit, Frieden, Wohlstand und Glücklichsein folgen, wenn wir … auf den Rat des Propheten hören.“ (Liahona, Juli 2001, Seite 80.)

  • Präsident Boyd K. Packer hat bezeugt, dass diejenigen gesegnet werden, die den Propheten folgen, und er warnte vor den Folgen, wenn man sie verwirft:

    „Karl G. Maeser führte einmal eine Gruppe junger Missionare über die Alpen. Als sie den Gipfel erreicht hatten, schaute er zurück und sah eine Reihe Stöcke im Schnee stecken, die den einzigen sicheren Weg über den sonst heimtückisch gefährlichen Gletscher markierten.

    Er bat die Missionare, stehenzubleiben, deutete hinüber zu den Stöcken und sagte: ,Brüder, dort steht das Priestertum [Gottes]. Es sind nur ganz normale Stöcke, wie wir alle auch, … aber die Position, die sie einnehmen, macht sie zu dem, was sie für uns sind. Wenn wir von dem Weg abweichen, den sie markieren, sind wir verloren.‘ (In Alma P. Burton, Karl G. Maeser, Mormon Educator, Salt Lake City: Deseret Book Co., 1953, Seite 22.)

    Obwohl niemand von uns vollkommen ist, macht die Kirche Fortschritte, während sie von einfachen Menschen geführt wird.

    Der Herr hat verheißen:

    ,Und wenn mein Volk auf meine Stimme hören wird, auch auf die Stimme meiner Knechte, die ich bestimmt habe, mein Volk zu führen, siehe, wahrlich, so sage ich euch: Sie werden nicht von ihrem Platz entfernt werden.

    Wenn sie aber nicht auf meine Stimme hören werden, auch nicht auf die Stimme dieser Männer, die ich bestimmt habe, so werden sie ohne Segen sein.‘ (LuB 124:45,46.)

    Ich gebe Ihnen Zeugnis, Brüder und Schwestern, dass die Führer der Kirche von Gott durch rechtmäßige Vollmacht berufen worden sind, und es ist der Kirche bekannt, dass sie diese Vollmacht haben und auf die rechte Weise von denen eingesetzt worden sind, die ordnungsgemäß ordiniert an der Spitze der Kirche stehen. Wenn wir ihnen nachfolgen, werden wir errettet. Wenn wir von ihnen abirren, sind wir gewiss verloren.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1985.)

3 Nephi 11:3. Sie vernahmen eine Stimme

  • Elder Dallin H. Oaks hat ausgeführt, dass die „sanfte Stimme“, die „ihnen das Herz brennen“ ließ (3 Nephi 11:3; Hervorhebung hinzugefügt), mehr zu fühlen als zu hören war: „In dieser Schriftstelle weist das Wort ,brennen‘ auf ein angenehmes, gelassenes Gefühl hin.“ („Teaching and Learning by the Spirit“, Ensign, März 1997, Seite 13.) Gelassen bedeutet hier warm, sanft und ruhig.

  • So wie die Nephiten die Ohren öffnen mussten (siehe 3 Nephi 11:5), um die Stimme Gottes zu vernehmen, müssen auch wir Präsident Boyd K. Packer zufolge aufmerksam sein, damit wir die sanften Eingebungen des Geistes verspüren:

    „Die Stimme des Geistes wird in den heiligen Schriften als weder ,laut‘ noch ,rau‘ beschrieben. Sie ist ‚nicht eine Stimme des Donners …, auch nicht eine Stimme von großem, heftigem Lärm‘, sondern ‚eine leise Stimme von vollkommener Milde, gleichwie ein Flüstern‘ und sie kann ‚bis tief in die Seele‘ dringen und ‚das Herz brennen‘ lassen. (3 Nephi 11:3; Helaman 5:30; LuB 85:6,7.) Denken Sie daran, dass Elija die Stimme des Herrn weder im Sturm noch im Erdbeben oder im Feuer vernahm, sondern als ‚sanftes, leises Säuseln.‘ (1 Könige 19:12.)

    Der Geist weckt unsere Aufmerksamkeit nicht, indem er ruft oder uns kräftig schüttelt. Vielmehr flüstert er. Er streichelt uns so behutsam, dass wir ihn vielleicht gar nicht bemerken, wenn wir zu beschäftigt sind. (Kein Wunder, dass uns das Wort der Weisheit offenbart wurde, denn wie könnte ein betrunkener oder abhängiger Mensch so eine Stimme wahrnehmen?)

    Gelegentlich drängt er uns gerade eben so stark, dass wir ihm Beachtung schenken. Doch wenn wir das leise Gefühl nicht beachten, zieht sich der Geist meistens zurück.“ („The Candle of the Lord“, Ensign, Januar 1983, Seite 53.)

3 Nephi 11:5-7. „Seht meinen geliebten Sohn“

  • Präsident Ezra Taft Benson hat darüber gesprochen, wie selten die Stimme des himmlischen Vaters zu vernehmen ist:

    „Wie wenige Menschen in der gesamten Geschichte haben doch die Stimme Gottes des Vaters tatsächlich zu hören bekommen! Als sie zum Himmel blickten, ,sahen [sie] einen Mann aus dem Himmel herabkommen; und er war in ein weißes Gewand gekleidet; und er kam herab und stand in ihrer Mitte‘ [3 Nephi 11:8].

    Ein herrliches, auferstandenes Wesen, ein Mitglied der Gottheit, der Schöpfer zahlloser Welten, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs stand vor ihren Augen!“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1987.)

3 Nephi 11:11. Der bittere Kelch

  • Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft hat erläutert, dass es uns hilft, unseren eigenen „bitteren Kelch“ zu leeren, wenn wir in schweren Zeiten dem Beispiel des Heilands folgen: „Viele Mitglieder, die gerade ihren bitteren Kelch trinken müssen, meinen fälschlich, an anderen gehe dieser Kelch vorüber. In seinen ersten Worten an die Menschen auf dem westlichen Kontinent sprach Jesus von Nazaret eindringlich von dem bitteren Kelch, den der Vater ihm zu trinken gegeben hatte (siehe 3 Nephi 11:11). Jeder Mensch hat einiges an Bitternis zu ertragen. Eltern, die ein Kind haben, das vom Weg abkommt, erfahren einen Kummer, der jeder Beschreibung spottet. Einer Frau, deren Mann grausam oder gefühllos ist, bricht das Herz jeden Tag von neuem. Mitglieder, die nicht heiraten, erfahren einiges an Kummer und Enttäuschung. Wenn man den bitteren Kelch getrunken hat, kommt allerdings auch eine Zeit, wo man die Situation annehmen muss, wie sie ist, und wo man wieder aufwärts streben und aus sich herausgehen muss. Präsident Harold B. Lee hat gesagt: ,Lasst euch nicht durch Selbstmitleid oder Verzweiflung von dem Weg abbringen, den ihr als recht erkannt habt.‘ Der Erretter hat den Weg vorgegeben: Wir müssen in Geist und Herz von neuem geboren werden.“ („Von neuem geboren werden“, Der Stern, Juni 1998, Seite 4.)

3 Nephi 11:14-17. Die Wunden in seinen Händen und Füßen und in seiner Seite

  • Als der auferstandene Herr den Nephiten erschien, forderte er sie auf, die Wunden in seinen Händen und Füßen und in seiner Seite zu fühlen, damit sie sich davon überzeugen konnten, dass er auferstanden war (siehe 3 Nephi 11:14). Elder Jeffrey R. Holland hat erklärt, dass die Wunden am Körper Jesu Christi Zeichen seines Opfers sind:

    „Wie trübe die Tage uns auch erscheinen mögen, für den Erretter der Welt waren sie noch viel trüber. Zur Erinnerung an diese Tage hat Jesus zum Wohle seiner Jünger die Wunden an seinen Händen und Füßen und in seiner Seite selbst als auferstandenes, in jeder Beziehung vollkommenes Wesen behalten – sozusagen als Zeichen dafür, wenn man so will, dass selbst die Reinen und Vollkommenen hier auf der Erde Schmerzen leiden müssen und dass dies eben kein Beweis dafür ist, dass Gott einen nicht liebt. Sie sind vielmehr das Zeichen dafür, wenn man so will, dass Probleme vorübergehen und dass wir glücklich sein können. Halten Sie den Menschen vor Augen, dass der verwundete Christus uns durch dieses Leben hindurchhelfen kann, denn er trägt ja noch immer die Narben der Vergebung, die uns zuteil wird, die Wunden seiner Liebe und Demut, das misshandelte Fleisch des Gehorsams und des Opferns.

    Diese Wunden sind auch das Haupterkennungsmerkmal bei seiner Wiederkehr. Vielleicht fordert er uns auf – so wie er auch andere aufgefordert hat –, vorzutreten und diese Wunden anzuschauen und zu betasten. Wenn wir es nicht bereits getan haben, dann werden wir gewiss in diesem Augenblick wie Jesaja wissen, dass ein Gott gerade für uns ,verachtet und von den Menschen gemieden‘ wurde, ,ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut‘, doch ,er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.‘ (Jesaja 53:3,5.)“ („Lehren, Verkünden, Heilen“, Liahona, Januar 2003, Seite 22.)

3 Nephi 11:16,21. Hosanna!

  • „Das Wort Hosanna ist die Umschreibung eines hebräischen Begriffs, der ein Flehen ausdrückt und soviel wie ,O, gewähre Errettung!‘ bedeutet. Offensichtlich baten die Menschen den Erretter, ihnen den Weg zur Erlösung zu zeigen; daher überrascht es auch nicht, dass er sie umgehend die grundlegenden Prinzipien und Verordnungen des Evangeliums lehrte.“ (Daniel H. Ludlow, A Companion to Your Study of the Book of Mormon, 1976, Seite 261f.)

3 Nephi 11:21-27. Die Taufe ist wichtig

  • Es scheint unter den Nephiten einigen Streit hinsichtlich der Art und Weise der Taufe gegeben zu haben. Der Herr machte eindeutig klar, wie die heilige Handlung durchgeführt werden soll. Präsident Boyd K. Packer hat hervorgehoben, wie bedeutsam die Taufe ist, und warnend darauf hingewiesen, dass wir diese heilige Verordnung nicht abändern dürfen:

    „Die Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung ist die erste Verordnung. Die Taufe muss durch Untertauchen erfolgen, weil sie sowohl ein Symbol für das Hervorkommen vom zeitlichen Tod ist, aus dem Grab, als auch für die Reinigung, die erforderlich ist, um vom geistigen Tod erlöst zu werden. …

     Dem Plan zufolge ist die Taufe nicht nur dazu da, um der Kirche Jesu Christi beizutreten, sondern mit ihr beginnt auch eine geistige Neugeburt, die schließlich in die Gegenwart Gottes zurückführen kann.

    Wenn wir wirklich verstünden, was die Taufe bedeutet, könnten wir sie niemals für belanglos halten oder die Form dieser heiligen Verordnung abändern. … Durch das Abendmahl erneuern wir den Bund.“ (Our Father’s Plan, 1984, Seite 39f.)

3 Nephi 11:28-30. Streit vermeiden

  • Präsident Henry B. Eyring führt uns vor Augen, dass der Geist Gottes niemanden dazu bringt zu streiten: „Wo die Menschen diesen Geist mit sich haben, können wir Harmonie erwarten. Der Geist pflanzt uns das Zeugnis von der Wahrheit ins Herz, das diejenigen vereint, die dieses Zeugnis besitzen. Der Geist Gottes erzeugt niemals Streit (siehe 3 Nephi 11:29). Er bringt uns nicht dazu, einen Unterschied zwischen den Menschen zu machen, wodurch Streit entsteht (siehe Joseph F. Smith, Evangeliumslehre, Seite 152). Er führt zu innerem Frieden und dem Gefühl der Verbundenheit mit anderen. Er eint die Seelen. Eine einige Familie, eine einige Kirche und eine friedliche Welt hängen davon ab, dass die Menschen sich einig sind.“ (Der Stern, Juli 1998, Seite 75.)

  • Präsident Thomas S. Monson hat eine Begebenheit erzählt, aus der hervorgeht, dass wir gesegnet werden, wenn wir Streit vermeiden. Nachdem er 3 Nephi 11:28-30 vorgelesen hatte, sagte er:

    „Ich möchte mit einer Geschichte von zwei Männern schließen, die für mich Helden sind. Ihr mutiger Einsatz fand nicht vor den Augen des ganzen Landes statt, sondern in dem friedlichen Tal Midway in Utah.

    Vor vielen Jahren arbeiteten Roy Kohler und Grant Remund in kirchlichen Berufungen zusammen. Sie waren die besten Freunde. Von Beruf waren sie Landwirte und hielten Milchkühe. Dann kam es zu einem Missverständnis, das einen Keil zwischen sie trieb.

    Später, als Roy Kohler schwer an Krebs erkrankte und nicht mehr lange zu leben hatte, besuchten meine Frau, Frances, und ich ihn und seine Frau, und ich gab ihm einen Segen. Als wir uns danach noch unterhielten, sagte Bruder Kohler: ,Ich möchte Ihnen von einem der schönsten Erlebnisse meines Lebens erzählen.‘ Dann berichtete er mir von dem Missverständnis mit Grant Remund und der darauf folgenden Entfremdung. Er bemerkte dazu: ,Wir waren sehr wütend aufeinander.‘

    ,Dann‘, fuhr Roy fort, ,hatte ich gerade das Heu für den Winter eingefahren, als das Heu eines Nachts Feuer fing. Dabei verbrannten das Heu, der Schober und alles darin bis auf den Grund. Ich war am Boden zerstört‘, sagte Roy. ,Ich wusste nicht, was um alles in der Welt ich tun sollte. Die Nacht war dunkel bis auf die ausbrennende Glut. Dann sah ich aus der Richtung von Grant Remunds Haus die Scheinwerfer von Traktoren und schweren Maschinen von der Straße her auf mich zukommen. Als die ,Rettungsmannschaft‘ in unsere Auffahrt einbog und mich weinend vorfand, sagte Grant: „Roy, du hast da eine Menge aufzuräumen. Meine Jungs und ich sind jetzt da, lass uns gleich anfangen.“‘ Zusammen legten sie Hand an. Der verborgene Keil, der sie für kurze Zeit getrennt hatte, war für immer verschwunden. Sie arbeiteten die ganze Nacht hindurch bis in den nächsten Tag hinein, und viele Nachbarn kamen, um zu helfen.

    Roy Kohler ist verstorben und Grant Remund wird älter. Ihre Söhne waren zusammen in der Bischofschaft derselben Gemeinde. Ich schätze die Freundschaft dieser beiden wundervollen Familien sehr.“ (Liahona, Juli 2002, Seite 22.)

3 Nephi 11:28-40. Jesus verkündete seine Lehre

  • Der Ausdruck „meine Lehre“ taucht in Vers 28-40 von 3 Nephi 11 acht Mal auf. Der Herr bezeichnet die Umkehr und die Taufe als seine Lehre. In ähnlicher Weise beschreibt Nephi in 2 Nephi 31 ziemlich ausführlich, was er „die Lehre von Christus“ nennt. Nephi führt als Lehren von Christus den Glauben, die Umkehr, die Taufe, den Heiligen Geist, das Schriftstudium und das Ausharren bis ans Ende auf. Später, als der Herr dem Volk des Buches Mormon erschien, wiederholte er dieselben Grundsätze (siehe 3 Nephi 27) und nannte sie „mein Evangelium“. Diese Grundsätze erinnern an den vierten Glaubensartikel: „Wir glauben, dass die ersten Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums sind: erstens der Glaube an den Herrn Jesus Christus; zweitens die Umkehr; drittens die Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung; viertens das Händeauflegen zur Gabe des Heiligen Geistes.“

Zum Nachdenken

  • Warum ist völlige Finsternis ein passendes Zeichen und Symbol für den Tod des Erlösers?

  • Wie hat der Herr schon versucht, Sie unter seine Flügel zu sammeln?

  • Wie erlangt man „ein reuiges Herz“ und „einen zerknirschten Geist“? (3 Nephi 9:20.)

  • Was ist der Unterschied zwischen dem „Geist des Streites“ (3 Nephi 11:29) und einer Diskussion, mit der man eine Meinungsverschiedenheit klären will? Wie kann man unterschiedlicher Ansicht sein, ohne in Streit zu geraten?

Vorschläge für Aufgaben

  • Nur diejenigen, die die Propheten angenommen hatten, blieben von der Zerstörung beim Kommen des Herrn verschont. Fertigen Sie eine Aufstellung davon an, wozu der Prophet und die Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel uns in der letzten Generalkonferenz aufgefordert haben. Stellen Sie einen Plan auf, wie Sie ihre Worte umsetzen wollen.

  • Sowohl Nephi als auch Samuel der Lamanit prophezeiten konkret, welche Verwüstungen in Amerika kurz nach dem Tod Jesu Christi in Jerusalem stattfinden würden. Vergleichen Sie die Prophezeiungen in 2 Nephi 26:3-9 und Helaman 14:20-27 mit ihrer Erfüllung in 3 Nephi 8:5-23.

  • Nur sehr wenige Menschen in der gesamten Weltgeschichte haben je die Stimme Gottes des Vaters zu ihnen sprechen hören. Fertigen Sie eine Übersicht an, auf der Sie die Worte des himmlischen Vaters bei der Taufe Jesu Christi (siehe Matthäus 3:17; Markus 1:11; Lukas 3:22), auf dem Berg der Verklärung (siehe Matthäus 17:5; Markus 9:7; Lukas 9:35), an die Nephiten (3 Nephi 11:7) und an den Propheten Joseph Smith (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:17) vergleichen. Beschreiben Sie die Besonderheiten jeder dieser Aussagen.