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Kapitel 38: Helaman 13 bis 16


Kapitel 38

Helaman 13 bis 16

Einleitung

Das Evangelium Jesu Christi ermöglicht es allen Menschen, sich zu ändern. Die Taten der Lamaniten werden im gesamten Buch Mormon sehr häufig als „beständig böse“ beschrieben. Allerdings führte „das Predigen der Nephiten“ (Helaman 15:4) dazu, dass sie „zum größeren Teil“ das Evangelium annahmen (Helaman 6:1) und eine mächtige Wandlung im Herzen erlebten. In diesen Kapiteln des Buchs Helaman wird eine offensichtliche Umkehrung der Rollen beschrieben: Ein Volk, das einst belehrt worden war, nahm selbst den Platz des Unterweisenden ein. Auf der anderen Seite waren viele Nephiten stolz geworden und ignorierten ihre eigenen Propheten, sodass der Herr einen lamanitischen Propheten schickte, um sie zur Umkehr aufzurufen und dazu, sich auf das Kommen des Herrn vorzubereiten. Finden Sie heraus, wie die Nephiten als Volk und im Einzelnen auf den lamanitischen Boten des Herrn reagierten. Dem Heiland waren Samuels Worte so wichtig, dass er sich während seines Wirkens in Amerika auf sie bezog und bezeugte, dass sie sich alle erfüllt hatten (siehe 3 Nephi 23:9-13).

Kommentar

Helaman 13:3. „Alles, was ihm ins Herz komme“

  • Der Prophet Samuel entschied nicht eigenmächtig, was er den Nephiten predigte. Wir lesen in Helaman 13:3, dass er lehrte, „was ihm ins Herz [kam]“. Hinsichtlich Offenbarung hat Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, beschrieben, wie die Stimme des Herrn oft vernommen wird:

    „Wir fühlen die offenbarten Worte mehr, als dass wir sie hören. Nephi sagte zu seinen Brüdern: ,Ihr hattet kein Gefühl mehr dafür, und so konntet ihr seine Worte nicht fühlen.‘ (1 Nephi 17:45; Hervorhebung hinzugefügt.)

    In der Schrift finden wir solche Beschreibungen in großer Zahl, beispielsweise: ,Der Schleier wurde von unserem Sinn weggenommen, und die Augen unseres Verständnisses wurden aufgetan‘ (LuB 110:1). ,Ich werde es dir in deinem Verstand und in deinem Herzen … sagen‘ (LuB 8:2). ,Ich [habe] deinen Verstand erleuchtet‘ (LuB 6:15). ,Sprecht die Gedanken aus, die ich euch ins Herz geben werde‘ (LuB 100:5). Es gibt Hunderte von Versen, die etwas über Offenbarung aussagen.“ (Der Stern, Januar 1995, Seite 55.)

Helaman 13:11-16. Bewahrt um der wenigen Rechtschaffenen willen

  • Es ist schon oft vorgekommen, dass die Schlechten vor schrecklicher Zerstörung bewahrt blieben, weil rechtschaffene Menschen unter ihnen lebten. Die schlechten Bewohner Zarahemlas hatten es den Rechtschaffenen zu verdanken, dass sie nicht vernichtet wurden, obwohl sie das natürlich gar nicht wussten. Innerhalb weniger Jahre verlor Zarahemla diesen unbemerkten und unbeachteten Schutz, und Samuels Worte erfüllten sich (siehe 3 Nephi 9:3). Sogar Sodom und Gomorra wären verschont worden, wenn es dort zehn rechtschaffene Menschen gegeben hätte (siehe Genesis 18:23-33).

    Es kommt sehr darauf an, was für ein Leben wir führen. Wenn einige wenige rechtschaffen sind, können andere davon erheblich profitieren, besonders unsere Familie und Nachbarn und unser Wohnort.

Helaman 13:19-22. Reichtum und geistige Gesinnung

  • Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat das Verhältnis zwischen Materialismus und Geistigkeit beschrieben:

    „Der Materialismus, der materiellen Bedürfnissen und Dingen den Vorrang gibt, ist offensichtlich das Gegenteil von Geistigkeit. Der Erlöser lehrte: ,Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen.‘ (Matthäus 6:19.) Wir sollen uns Schätze im Himmel sammeln. ,Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.‘ (Matthäus 6:21.) …

    Dem Geld haftet nichts an, was von Natur aus böse ist. Der barmherzige Samariter benutzte die gleichen Münzen, um seinem Nächsten zu dienen, wie Judas, der den Herrn damit verriet. Es ist ,[die Habsucht, die] die Wurzel aller Übel ist‘ (1 Timotheus 6:10, Hervorhebung hinzugefügt). Was den wesentlichen Ausschlag gibt, ist der Grad an Geistigkeit, mit dem wir die Dinge dieser Welt betrachten, bewerten und mit ihnen umgehen.

    Wenn wir zulassen, dass wir das Geld anbeten und ihm Priorität geben, kann es uns selbstsüchtig und stolz machen, ,aufgeblasen … in den Nichtigkeiten der Welt‘ (Alma 5:37). Im Gegensatz dazu kann Geld unsere Integrität zeigen und wir können dadurch selbstloser werden, wenn wir damit unseren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen und den Zehnten bezahlen und andere Opfergaben leisten. Wenn wir uns beim Umgang mit unserem Besitz vom Geist führen lassen, kann uns das auf das höhere Gesetz der celestialen Herrlichkeit vorbereiten.“ (Herbst-Generalkonferenz 1985.)

Helaman 13:23-29. Dem lebenden Propheten folgen

  • Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat betont, wie wichtig es ist, den lebenden Propheten und Aposteln zu folgen: „Liebe Brüder und Schwestern, achten Sie auf das, was die Führer der Kirche … gelehrt haben. Wenden Sie die Lehren an, die Ihnen und Ihrer Familie helfen können. Lassen Sie uns alle, wie auch immer unsere Familienverhältnisse sein mögen, die Lehren der Propheten und der Apostel in unsere Familien hineintragen, damit sie unsere Beziehungen zueinander und zum Vater im Himmel und zum Herrn Jesus Christus stärken. Ich verheiße Ihnen im Namen des Herrn: Wenn Sie nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen lauschen, wird der Heilige Geist Ihnen kundtun, dass das wahr ist, was in den Botschaften [vom Präsidenten der Kirche], seinen Ratgebern, den Aposteln und den anderen Führern der Kirche gesagt worden ist. Er wird Ihnen eingeben, was Sie als Einzelne und als Familien tun müssen, um unseren Ratschlägen zu folgen, damit Ihr Zeugnis gestärkt wird und Sie Frieden und Freude haben können.“ (Liahona, Juli 2001, Seite 82.)

Helaman 13:38. Übeltun ist gegen die Natur des Glücklichseins

  • Samuel warnte die Nephiten, weil sie nach Glück trachteten, indem sie Übeltaten begingen, was der Natur des Glücklichseins zuwiderläuft. Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat in diesem Zusammenhang hervorgehoben, dass wahres Glück nur durch Rechtschaffenheit bewirkt wird:

    „Ist Ihnen aufgefallen, dass der Satan mit aufblitzenden Bildern, dröhnender Musik und der Stimulierung aller Sinne bis zum Exzess arbeitet, um das Denken und Fühlen in seine Gewalt zu bringen? Er ist eifrig bestrebt, das Leben mit „Action“, Unterhaltung und Stimulation zu füllen, damit niemand in der Lage ist, die Folgen dieser verlockenden Angebote zu überdenken. Denken Sie darüber nach. Manch einer ist versucht, die grundlegendsten Gebote Gottes zu brechen, weil verführerisches Tun als annehmbar dargestellt wird. Dies geschieht, damit es attraktiv und sogar wünschenswert erscheint. Es scheint keine ernsthaften Folgen zu geben, vielmehr scheinbar dauerhafte Freude und Glück. Aber seien Sie sich bewusst, dass diese Vorstellungen von Drehbuchautoren und Schauspielern gesteuert werden. Die Folgen der Entscheidungen, die gezeigt werden, sind gleichermaßen nach dem Gutdünken des Produzenten manipuliert.

    Das wirkliche Leben ist anders. Ja, das sittliche Selbstbestimmungsrecht erlaubt Ihnen zu wählen, was Sie wollen, aber Sie können die Folgen dieser Entscheidungen nicht bestimmen. Anders, als es in den Hirngespinsten des Menschen dargestellt wird, bestimmt der himmlische Vater die Folgen unserer Entscheidungen. Gehorsam führt zu Glücklichsein, das Brechen seiner Gebote nicht.“ (Liahona, Mai 2004, Seite 102.)

Helaman 14. Samuels Prophezeiung vom Kommen des Erretters

Helaman 14:11. „Damit ihr … die Bedingungen der Umkehr kennt“

  • Elder Richard G. Scott hat über die Bedingungen der Umkehr gesagt:

    „In seinem Buch Das Wunder der Vergebung zeigt Spencer W. Kimball auf hervorragende Weise, wie Umkehr zu Vergebung führt. Es hat schon vielen geholfen, den Weg zurück zu finden. Er führt fünf wesentliche Elemente der Umkehr auf.

    Reue über die Sünde. Studieren Sie und sinnen Sie nach, um herauszufinden, für wie schwerwiegend der Herr Ihre Sünde erachtet. Das führt zu heilsamer Reue. Es führt auch dazu, dass Sie sich von Herzen gern ändern wollen und bereit sind, sich allen Bedingungen zu unterwerfen, damit Ihnen vergeben werden kann. …

    Von der Sünde lassen. Das ist der unbeugsame, unabänderliche Beschluss, die Übertretung nicht zu wiederholen. Wenn man sich an diese Verpflichtung hält, braucht man den bitteren Nachgeschmack der Sünde nicht wieder zu kosten. …

    Die Sünde bekennen. Man muss dem Herrn jede Sünde bekennen. Wenn es sich um eine schwerwiegende Übertretung handelt, zum Beispiel um Unkeuschheit, muss man sie dem Bischof beziehungsweise dem Pfahlpräsidenten bekennen. Sie müssen aber wissen: Bekennen ist nicht gleich Umkehr. Es ist ein wesentlicher Schritt, der aber allein nicht ausreicht. Wenn man nur teilweise bekennt, also weniger schwerwiegende Fehler eingesteht, ist eine schwerwiegendere Übertretung, die man aber verschweigt, damit noch nicht bereinigt. …

    Wiedergutmachung für die Sünde. Sie müssen so weit wie möglich alles ersetzen, was gestohlen, beschädigt oder beschmutzt wurde. Die bereitwillige Wiedergutmachung dient dem Herrn als Beweis dafür, dass Sie sich dazu verpflichtet haben, alles zu tun, was Sie können, um umzukehren.

    Gehorsam gegenüber allen Geboten. Der vollständige Gehorsam macht das Evangelium für Sie ganz und gar wirksam, und Sie haben die Kraft, sich darauf zu konzentrieren, von bestimmten Sünden zu lassen. Dazu gehört manches, was Sie ursprünglich vielleicht gar nicht als zur Umkehr gehörig betrachten, nämlich der Besuch der Versammlungen, das Zahlen des Zehnten, das Dienen und die Vergebungsbereitschaft. …

    Ich möchte noch einen sechsten Schritt hinzufügen, nämlich: Jesus Christus anerkennen. Alle diese Schritte sind für die Umkehr vonnöten, aber ich bezeuge: Am allerwichtigsten ist es, dass Sie fest davon überzeugt sind, dass die Vergebung durch den Erlöser möglich geworden ist. Es ist überaus wichtig, zu wissen, dass Ihnen nur nach seinen Bedingungen vergeben werden kann.“ (Liahona, Juli 1995, Seite 69.)

  • Zusätzlich zu den wichtigen Bestandteilen, wie sie oben von Präsident Kimball und Elder Scott beschrieben wurden, muss die Umkehr auch einen Wandel mit einschließen. Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Wir müssen alles ändern, was wir ändern können und was zu dem Problem gehören könnte. … Wir danken unserem Vater im Himmel, dass es uns erlaubt ist, etwas zu ändern. Wir danken Jesus, dass wir etwas ändern können, und das können wir letztlich nur durch ihre göttliche Hilfe. Mit Sicherheit ist nicht alles, wogegen wir ankämpfen, ein Ergebnis unseres Tuns. Oft sind es Folgen des Tuns anderer oder einfach Ereignisse im irdischen Leben. Aber alles, was wir ändern können, sollten wir ändern, und für den Rest müssen wir Vergebung üben. So können wir ungehindert das Sühnopfer des Erretters in Anspruch nehmen – in dem Maße, wie es uns mit unserer Unvollkommenheit möglich ist. Und an der Stelle holt er uns dann ab.“ (Liahona, Mai 2006, Seite 70.)

Helaman 14:11,12. Der Zweck von Samuels Predigt

  • In Helaman 14:11,12 erwähnt der Prophet Samuel vier Wahrheiten, die er die Menschen wissen lassen will:

    Die Richtersprüche Gottes kennen

    Die Bedingungen der Umkehr kennen

    Vom Kommen Jesu Christi wissen

    Die Zeichen seines Kommens wissen

Helaman 14:15-19. Das Sühnopfer überwindet den Tod

  • Samuel der Lamanit beschreibt den Unterschied zwischen dem physischen Tod sowie dem ersten und zweiten geistigen Tod – und auch, wie wir diese Tode dank des Sühnopfers Christi überwinden können.

    Der physische Tod. Elder Earl C. Tingey von der Präsidentschaft der Siebziger hat den physischen Tod definiert und wer ihn erleiden wird: „Der physische Tod ist die Trennung des Geistes vom physischen Körper. Wegen des Falls Adams erleiden alle Menschen den physischen Tod.“ (Liahona, Mai 2006, Seite 73.)

    Der erste geistige Tod. Der geistige Tod bedeutet, dass man „von der Gegenwart des Herrn abgeschnitten“ ist (Alma 42:9).

    Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat dargelegt, dass der physische wie der geistige Tod Folge von Adams und Evas Fall sind: „Unsere ersten Eltern, Adam und Eva, gehorchten Gott nicht. Sie wurden sterblich, weil sie von der verbotenen Frucht aßen. Das hatte zur Folge, dass sie und alle ihre Nachkommen dem körperlichen und dem geistigen Tod unterworfen wurden (der körperliche Tod ist die Trennung von Körper und Geist, der geistige Tod ist die Trennung des Geistes von der Gegenwart Gottes sowie der Tod in geistiger Hinsicht).“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1978.)

    Für uns trat dieser geistige Tod ein, als wir die Gegenwart Gottes verließen und auf Erden geboren wurden. Samuel der Lamanit nannte das Abgeschnittensein von der Gegenwart des Herrn den „ersten Tod“ (Helaman 14:16).

    Samuel der Lamanit verkündete, dass alle Kinder des himmlischen Vaters, die das Erdenleben hinter sich gebracht haben, den physischen und geistigen Tod durch die Macht des Sühnopfers Jesu Christi überwinden werden (siehe Helaman 14:17). Viele andere Schriftstellen bestätigen diese Tatsache ebenfalls (siehe 2 Nephi 2:9,10; 9:15,22,38; Alma 11:43,44; 12:12-15,24; 42:23; 3 Nephi 26:4).

    Der zweite geistige Tod. Der zweite Tod ist ein letzter oder endgültiger geistiger Tod, der nicht daher rührt, dass man Gottes Gegenwart verlässt, um auf Erden geboren zu werden, sondern er kommt über die Betreffenden, weil sie gesündigt haben und nicht umgekehrt sind.

    Der Erretter hat Hilfe vorgesehen, um auch diesen zweiten geistigen Tod zu überwinden. Indem er für unsere Sünden gelitten hat, verschafft er uns die Möglichkeit, umzukehren. Aber über denjenigen, der nicht umkehrt, „kommt abermals ein geistiger Tod, ja, ein zweiter Tod, denn er wird abermals von dem, was die Rechtschaffenheit betrifft, abgeschnitten.“ (Helaman 14:18.) Das bedeutet, dass jemand, der von seinen Sünden nicht umgekehrt ist und wieder zum Herrn gebracht wird, um gerichtet zu werden, nicht in Gottes Gegenwart verbleiben kann.

    Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat diesen Zustand beschrieben:

    „Wenn der physische Tod eintritt, ehe man sittliche Verfehlungen in Ordnung gebracht hat, hat man die Möglichkeit zur Umkehr verwirkt. Deshalb gilt: ,Der [wirkliche] Stachel des Todes aber ist die Sünde.‘ (1 Korinther 15:56.)

    Selbst Jesus Christus kann uns nicht in unseren Sünden erretten. Er erlöst uns von unseren Sünden, aber nur unter der Bedingung, dass wir umkehren. Wir sind selbst für unser geistiges Überleben beziehungsweise für unseren geistigen Tod verantwortlich. (Siehe Römer 8:13,14; Helaman 14:18; LuB 29:41-45.)“ (Der Stern, Juli 1992, Seite 68.)

Helaman 15:3,4. Die Liebe Gottes

  • Der Herr liebt alle Menschen, aber er kann Sünde nicht billigen. Obwohl aus Helaman 15:4 hervorgeht, dass der Herr die Lamaniten hasste, „weil ihre Taten beständig böse waren“, ist Samuel ein Beispiel für viele Lamaniten, die im Evangelium unterwiesen wurden und die Gunst des Herrn erlangten, nachdem sie sich bekehrt hatten.

    Elder Russell M. Nelson hat zu denen, die sündigen, über Gottes Liebe gesagt: „Ist dies nun so zu verstehen, dass der Herr den Sünder nicht liebt? Natürlich nicht. Die Liebe Gottes ist unendlich und allumfassend. Der Erretter liebt sowohl den Heiligen als auch den Sünder. Der Apostel Johannes bestätigt dies: ,Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.‘ (1 Johannes 4:19.) Und Nephi, der in einer Vision das irdische Wirken des Herrn geschaut hatte, schrieb: ,… Ja, sie speien ihn an, und er erduldet es wegen seines liebevollen Wohlwollens und seiner Langmut gegenüber den Menschenkindern.‘ [1 Nephi 19:9; Hervorhebung hinzugefügt.] Wir wissen, wie weitreichend die Liebe des Erlösers ist, denn er ist ja gestorben, damit alle, die sterben, wieder lebendig werden können.“ („Die Liebe Gottes“, Liahona, Februar 2003, Seite 16.)

Helaman 15:7,8. Eine anhaltende Herzenswandlung

  • Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hatte erkannt, dass die heiligen Schriften, besonders das Buch Mormon, die Macht haben, unser Leben zu ändern. Er hat betont, dass wir die Lehren in den Schriften der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage tief in unser Herz dringen lassen müssen, wenn wir ,fest und standhaft im Glauben‘ bleiben wollen (Helaman 15:8). Er hat dies so ausgedrückt, dass „gesellschaftlich, ethisch, kulturell oder pädagogisch Bekehrte in der Hitze des Tages nicht überleben werden, wenn ihre Wurzeln nicht bis zur Fülle des Evangeliums hinunterreichen, die im Buch Mormon enthalten ist.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1975.)

Helaman 16:2,3,6-8. Göttlicher Schutz

  • Der Schutz, unter dem Samuel stand, während er seine Botschaft von der Umkehr überbrachte, ist nicht ungewöhnlich. In den Schriften finden wir mehrere Beispiele von Propheten, die bedroht wurden, deren Leben aber auf wundersame Weise bewahrt wurde, damit sie ihre Mission vollständig erfüllen konnten. Denken Sie über folgende Propheten nach und vergegenwärtigen Sie sich, wodurch der Betreffende in der Lage war, die Worte des Herrn trotz der Androhung von Folter oder Tod zu verkünden: Noach (siehe Mose 8:18), Abraham (siehe Abraham 1:5,12,15-19), Lehi (siehe 1 Nephi 1:19,20; 2:1-4), Nephi (siehe 1 Nephi 17:48-55) und Abinadi (siehe Mosia 13:1-5). Manchmal kommen die Diener des Herrn am Ende vielleicht ums Leben, aber nicht, bevor sie, wie Abinadi erklärte, „die Botschaft, die zu überbringen der Herr [sie] gesandt hat“ (Mosia 13:3), überbracht haben.

    Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dazu gesagt:

    „Die Propheten aller Evangeliumszeiten haben bereitwillig ihr Leben riskiert und voller Mut den Willen Gottes erfüllt und sein Wort verkündet. …

     Wir wollen … dem Beispiel unseres Herrn Jesus Christus und der Propheten in Vergangenheit und Gegenwart nachfolgen. Wir müssen vielleicht nicht, wie viele der Propheten, als Märtyrer unser Leben hingeben. Von uns wird Gehorsam gegenüber Gottes Geboten und Glaubenstreue gegenüber den Bündnissen, die wir mit ihm eingegangen sind, verlangt.“ (Der Stern, Juli 1996, Seite 33.)

Helaman 16:2-20. Reaktionen auf den Propheten

  • Aus Helaman 16 geht hervor, wie die Schlechten auf den Propheten Samuel und seine Botschaft reagierten. Präsident Ezra Taft Benson hat sich darüber geäußert, wie die Schlechten heute auf die Propheten reagieren:

    „Der Prophet ist in der Welt und bei denen, die weltlich gesinnt sind, nicht unbedingt beliebt.

    Da ein Prophet die Wahrheit offenbart, teilt dies das Volk. Diejenigen, die ehrlichen Herzens sind, beachten seine Worte, aber die Schlechten ignorieren den Propheten oder bekämpfen ihn. Wenn der Prophet auf die Sünden der Welt hinweist, wollen diejenigen, die weltlich gesinnt sind, ihn entweder mundtot machen, oder sie handeln so, als sei er gar nicht vorhanden, statt von ihren Sünden umzukehren. Die Wahrheit lässt sich niemals an ihrer Beliebtheit messen. Viele Propheten wurden getötet oder ausgestoßen. Je näher das Zweite Kommen des Herrn rückt, desto unbeliebter wird der Prophet erwartungsgemäß bei den Menschen in der Welt werden, da sie ja immer schlechter werden.“ („Fourteen Fundamentals in Following the Prophet“, in 1980 Devotional Speeches of the Year, 1981, Seite 29; siehe auch The Teachings of Ezra Taft Benson, 1988, Seite 133.)

    Nachstehend sind einige Gründe aufgelistet, warum sich die Menschen in Helaman 16:2-21 weigerten, die Worte des Propheten anzunehmen:

    1. Die nachfolgende Zerstreuung der Juden (siehe Vers 17-20)

    2. Zorn einzelner Menschen (siehe Vers 2)

    3. Die Annahme, dass Propheten bei ihren Prophezeiungen ja doch nur geraten haben – mitunter auch richtig (siehe Vers 16)

    4. Die Menschen verlassen sich lieber auf ihre eigene Stärke und ihre Fähigkeiten (siehe Vers 15)

    5. Die Lehren seien oft nicht vernünftig (siehe Vers 18)

    6. Die Lehren der Propheten seien verworrene Überlieferungen und könnten nicht bewiesen werden (siehe Vers 20)

    7. Die Propheten legten sie angeblich herein und machten ihnen etwas vor, anstatt echte Wunder zu wirken (siehe Vers 21)

Helaman 16:15,18,20. Sich auf die eigene Stärke und Weisheit verlassen

  • Elder Dallin H. Oaks hat uns davor gewarnt, uns ausschließlich auf das zu verlassen, was wir selbst nachlesen und daraus schlussfolgern, wenn wir geistige Wahrheiten herausfinden wollen:

    „Das Buch Mormon beschreibt [eine] Haltung unter Menschen, die sich einzig ,auf ihre eigene Stärke und auf ihre eigene Weisheit‘ verließen und auf das, was sie ,mit eigenen Augen bezeugen‘ konnten. (Helaman 16:15,20.) Aufgrund eigener Überlegungen wiesen sie die Prophezeiungen mit den Worten zurück: ,Es ist nicht vernünftig, dass so ein Wesen wie ein Christus kommen wird.‘ (Vers 18.) Ein bekannter Professor wies das Buch Mormon mit derselben Einstellung ab. Er behauptete: ,Man bekommt keine Bücher von Engeln. So einfach ist das.‘

    Wer sich um Evangeliumswissen nur bemüht, indem er sich damit befasst und Schlussfolgerungen zieht, ist besonders anfällig für die Selbstzufriedenheit und Selbstgefälligkeit, die manchmal charakteristisch für wissenschaftliche Betätigung sind. So hat der Apostel Paulus in seinen Tagen beobachtet: ,Erkenntnis macht aufgeblasen.‘ Er warnte die Gebildeten: ,Gebt Acht, dass diese eure Freiheit [Wissen] nicht den Schwachen zum Anstoß wird. … Der Schwache geht an deiner „Erkenntnis“ zugrunde, er, dein Bruder, für den Christus gestorben ist.‘ (1 Korinther 8:1,9,11.)“ (The Lord’s Way, 1991, Seite 46f.)

Helaman 16:22. Der Satan schürt Streit

  • Warum ist es wichtig, Streit mit anderen zu vermeiden? Elder Russell M. Nelson hat erklärt, dass die Antwort mit dem vorirdischen Dasein zusammenhängt:

    „Um zu verstehen, warum der Herr uns geboten hat, nicht miteinander zu streiten, müssen wir wissen, wer der wahre Urheber des Streits ist. Ein Prophet im Buch Mormon offenbarte diese wichtige Erkenntnis sogar schon vor der Geburt Christi. … [Siehe Helaman 16:22.] …

    Streit gab es bereits, ehe die Erde gestaltet wurde. Als Gottes Plan für die Schöpfung und das sterbliche Leben auf der Erde bekanntgegeben wurde, jauchzten die Söhne und Töchter Gottes vor Freude. Der Plan beruhte auf der Entscheidungsfreiheit des Menschen, seinem späteren Fall aus der Gegenwart Gottes und darauf, dass barmherzigerweise ein Erretter vorgesehen war, um die Menschheit zu erlösen. Aus den Schriften geht hervor, dass Luzifer vehement danach trachtete, den Plan zu ändern, wozu er die Entscheidungsfreiheit des Menschen zerstören wollte. …

    Die selbstsüchtigen Anstrengungen des Satans, den Plan Gottes zu ändern, führten im Himmel zu großem Streit. …

    Bei diesem Kampf im Himmel wurde kein Blut vergossen, sondern es ging dabei um Vorstellungen, die einander widersprachen, womit Streit ja anfängt.

    In den Schriften werden wir wiederholt gewarnt, dass sich der Vater des Streits dem Plan des himmlischen Vaters widersetzt. Die Methode des Satans beruht auf dem ansteckenden Geschwür des Streits. Dabei geht es dem Satan darum, sich zu erheben, sogar über Gott selbst.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1989.)

Zum Nachdenken

  • Denken Sie darüber nach, ob Sie die Propheten anerkannt hätten, wenn Sie in den Tagen Samuels gelebt hätten, und sich vielleicht sogar zu ihrer Verteidigung gegen die Menge gestellt hätten. Auf welche Weise folgen Sie Ihrer Ansicht nach dem lebenden Propheten im Alltag?

  • In Helaman 15:7 wird beschrieben, was bei den Lamaniten die mächtige Wandlung herbeiführte. Kennen Sie jemanden, der aufgrund der heiligen Schriften ein Erlebnis hatte, das sein Leben geändert hat?

  • Lesen Sie Helaman 16:22. Was haben Sie als besonders hilfreich dafür erlebt, Frieden und Harmonie im Zusammenleben mit Ihrer Familie und den übrigen Menschen in Ihrem Umfeld zu wahren?

Vorschläge für Aufgaben

  • Schreiben Sie einen Brief an einen Missionar. Schließen Sie einen Grundsatz mit ein, den Sie Samuels Worten entnommen haben. Erklären Sie, wie er Ihrer Meinung nach auf Ihr Leben zutrifft.

  • Halten Sie beim Familienabend einen Unterricht darüber ab, worin der Unterschied besteht, ob man ein verhärtetes oder aber ein reuiges Herz hat. Verwenden Sie dabei Helaman 16:13-23 und 3 Nephi 9:20.