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Kapitel 13: 2 Nephi 28 bis 30


Kapitel 13

2 Nephi 28 bis 30

Einleitung

Einige Themen und Lehren, die zuerst in 2 Nephi 26 vorgestellt wurden, werden in 2 Nephi 28 weiterentwickelt. Nephi nannte einige der falschen Lehren und Glaubensvorstellungen, die in den Letzten Tagen um sich greifen, und dann erklärte er, was wir tun müssen, damit wir nicht in die Irre geführt werden. Achten Sie, während Sie 2 Nephi 29 lesen, darauf, auf welche Weise das wunderbare Werk des Hervorkommens des Buches Mormon und der Wiederherstellung dazu beiträgt, falsche Lehren, falsche Kirchen und den Stolz in den Letzten Tagen zu überwinden. Ermitteln Sie bei Ihrem Studium Eigenschaften von Gottes Bundesvolk und die Segnungen, die es erhält, wenn es umkehrt und ihm in Rechtschaffenheit dient.

Kommentar

2 Nephi 28:1. Der Geist hat mich gedrängt

  • Nephi fühlte sich vom Geist „gedrängt“, seine Prophezeiungen über die Letzten Tage niederzuschreiben. Es gibt noch weitere Beispiele, wie Menschen vom Geist gedrängt wurden (siehe 1 Nephi 4:10; Alma 14:11; 4 Nephi 1:48; LuB 63:64).

2 Nephi 28:2. Das Buch wird „von großem Wert sein“

  • Das Buch, das in 2 Nephi 28:2 erwähnt wird, ist das Buch Mormon und dasselbe Buch, von dem Nephi in 2 Nephi 26-29 spricht. Nephi sagte, das „Buch“ werde für uns wegen der Zustände in den Letzten Tagen „von großem Wert sein“. Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) legte dar, wie wir den großen Wert des Buches Mormon erkennen können:

    „Jeder der Hauptverfasser des Buches Mormon hat bezeugt, dass er für kommende Generationen schreibe. …

    Wenn sie unsere Zeit gesehen haben und das ausgewählt haben, was für uns von größtem Wert ist, sollen wir das Buch Mormon dann nicht dementsprechend studieren? Wir müssen uns beständig fragen: ,Warum hat der Herr Mormon (oder Moroni oder Alma) inspiriert, gerade diesen Vers in seine Aufzeichnungen aufzunehmen? Was kann ich daraus für mich entnehmen, was mir das Leben in der heutigen Zeit erleichtert?‘ …

     Im Buch Mormon erfahren wir, wie wir mit Verfolgung und dem Abfall vom Glauben umgehen können. Wir lernen viel darüber, wie man Missionsarbeit verrichtet. Und mehr als anderswo erkennen wir, wie gefährlich Materialismus ist und sein Herz auf Weltliches zu setzen. Kann da noch jemand bezweifeln, dass dieses Buch für uns bestimmt ist und wir darin Kraft, Trost und Schutz finden?“ (Herbst-Generalkonferenz 1986.)

2 Nephi 28:6-9. „Falsche und unnütze und törichte Lehren“

  • Nephi enthüllte einige der „falschen und unnützen und törichten Lehren“, die der Satan jetzt verkündet und auch weiterhin verkünden wird (2 Nephi 28:9). Jeder Ausspruch in 2 Nephi 28:6-9 steht für eine Philosophie, die in geistiger Hinsicht gefährlich ist. Neuzeitliche Propheten haben diese Gedanken benannt und sich gegen sie ausgesprochen:

    „Iss, trink und sei lustig, denn morgen sterben wir!“ (Vers 7). Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel warnte vor dieser Einstellung:

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    Wicked Nephites

    „Die Einstellung dieser Leute lautet: ‚Iss, trink und sei lustig, … Gott [wird uns] mit einigen Streichen züchtigen.‘ [2 Nephi 28:8.] Das ist eine zynische und oberflächliche Auffassung von Gott, von sich selbst und vom Leben. Gott kann es nicht rechtfertigen, wenn wir eine kleine Sünde begehen [siehe Vers 8]. Er ist der Gott des Alls – kein Richter, mit dem man schachern und feilschen kann!

    Natürlich: Gott vergibt! Er kennt aber unsere Herzensabsichten und weiß, wie viel Gutes wir hätten tun können, wenn wir nicht weggelaufen wären. Was andere tun, ist jedenfalls keine Entschuldigung für einen Jünger, von dem viel gefordert wird. (Siehe Alma 39:4.) Außerdem gibt es auf dem engen und schmalen Pfad einfach keine Abkürzungen. (Siehe LuB 82:3.)“ (Liahona, Januar 1989, Seite 28).

    „Gott … wird es rechtfertigen, wenn man kleine Sünden begeht.“ (Vers 8.) Im Buch Lehre und Bündnisse steht ganz klar: „Denn ich, der Herr, kann nicht mit dem geringsten Maß von Billigung auf Sünde blicken; doch wer umkehrt und die Gebote des Herrn tut, dem wird vergeben werden.“ (LuB 1:31,32.)

    Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel sprach darüber, wie töricht es ist zu denken, dass man besser dran wäre, wenn man gesündigt hat, weil man an Erfahrung gewonnen hätte: „Die Vorstellung, dass man besser dran ist, wenn man gesündigt hat und umgekehrt ist, ist eine teuflische Lüge des Widersachers. Würde irgendjemand ernsthaft behaupten, dass man besser aus eigener Erfahrung lernen müsse, dass ein bestimmter Schlag einen Knochen bricht oder dass eine bestimmte chemische Mixtur explodiert und dabei die Haut versengt? Sind wir besser dran, wenn wir solche Verletzungen erlitten haben und sie verheilt sind? Es ist wohl offensichtlich, dass es besser ist, die Warnungen kluger Menschen zu beherzigen, die wissen, wie sich so etwas auf unseren Körper auswirkt.“ („Sin and Suffering“, in Brigham Young University 1989–1990 Devotional and Fireside Speeches, 1990, Seite 151.)

    „Lüge ein wenig.“ (Vers 8.) Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) hat uns ermahnt, der Versuchung, ein wenig zu lügen, zu widerstehen: „So beschreibt Nephi die Menschen seiner Zeit, womit er auch so viele Menschen unserer Zeit beschreibt. Wie leicht fällt es uns zu sagen: ‚Wir glauben, dass es recht ist, ehrlich, treu, keusch, gütig und tugendhaft zu sein.‘ (13. Glaubensartikel.) Aber wie schwer es so vielen fällt, der Versuchung zu widerstehen, ein wenig zu lügen, ein wenig zu betrügen, ein wenig zu stehlen, Falsches gegen seinen Nächsten auszusagen, indem man über ihn klatscht. Seien Sie darüber erhaben. … Seien Sie stark in der einfachen Tugend, ehrlich zu sein.“ (Der Stern, Januar 1993, Seite 46.)

    „Gott [wird uns] mit einigen Streichen züchtigen, und schließlich werden wir … errettet sein.“ (Vers 8.) Präsident James E. Faust von der Ersten Präsidentschaft wandte sich gegen diese Irrlehre:

    „Eine [Täuschung] ist, was manche irrigerweise ‚vorsätzliche Umkehr‘ nennen. Diese Lehre existiert nicht in unserer Kirche. Sie mag recht verlockend klingen, tatsächlich ist es aber eine schädliche und völlig falsche Vorstellung. Es geht darum, uns dazu zu überreden, dass wir bewusst und absichtlich übertreten – mit der Überlegung, dass eine rasche Umkehr es uns ermöglichen wird, die Fülle der Segnungen des Evangeliums zu empfangen, beispielswiese die Segnungen des Tempels oder eine Mission. Wahre Umkehr kann jedoch ein langer, schmerzhafter Prozess sein. Diese törichte Lehre sah schon Nephi voraus:

    ‚Und es wird auch viele geben, die sprechen: Iss, trink und sei lustig, doch fürchte Gott – er wird es rechtfertigen, wenn man kleine Sünden begeht; … da ist nichts Arges dabei; und dies alles tu, denn morgen sterben wir; und wenn es so ist, dass wir schuldig sind, so wird uns Gott mit einigen Streichen züchtigen, und schließlich werden wir im Reich Gottes errettet sein.‘ [2 Nephi 28:8.] …

     Wir [müssen] unsere Bündnissse nicht nur durch Verordnung empfangen …, sondern … sie [müssen] auch vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt werden …, um ewig zu sein. Dieses bestätigende Siegel von Gott für unsere Verordnungen und Bündnisse erhalten wir nur durch Glaubenstreue. Die falsche Vorstellung der sogenannten vorsätzlichen Umkehr birgt ein Element der Täuschung in sich, aber der Heilige Geist der Verheißung lässt sich nicht täuschen.“ (Liahona, Januar 2001, Seite 56.)

2 Nephi 28:19-22. Strategien des Teufels

  • So wie schon an anderer Stelle, so benennt Nephi auch hier einige der Strategien, die das „Reich des Teufels“ fördern (2 Nephi 28:19). Unsere heutigen Propheten und Apostel zeigen weiterhin die Taktiken des Satans auf. Bischof Richard C. Edgley von der Präsidierenden Bischofschaft wies warnend darauf hin, dass der Widersacher uns tatsächlich attackiert:

    „Wir sind schon … sehr konkret gewarnt worden, was die Macht, den Einfluss und die Entschlossenheit des Satans anbelangt. Nephi hat schon vor über 2500 Jahren prophezeit, welche Prüfungen und Schwierigkeiten Sie bestehen müssen. Sie alle kennen die Schriftstelle im 28. Kapitel in 2 Nephi: [2 Nephi 28:20,21.]

    Ich halte diese Schriftstelle für wahr. Ich glaube, dass sie von unserer Zeit handelt. Und ich glaube, dass Sie die Zielscheibe sind. Größtenteils gelingt es dem Satan sehr gut, sein Wertesystem zu etablieren und zu verkaufen, das auf unserer menschlichen Natur beruht, nicht auf unserer göttlichen Herkunft: ‚Iss und trink und sei lustig, denn morgen sterben wir‘ (2 Nephi 28:7) und ‚Es [gibt] keine Hölle‘ (2 Nephi 28:22). Sein Wertesystem basiert auf Egoismus, Genusssucht und sofortiger Befriedigung. Deshalb müssen wir mit ansehen, wie einige Ihrer Altersgenossen beständig Entscheidungen treffen, die verheerende Folgen haben. Wir erleben, wie ganze Kulturen von Drogen, Sex, Alkohol, Pornografie, Trägheit und vielen anderen in geistiger Hinsicht zerstörerischen Praktiken durchsetzt werden. Aber Sie müssen das nicht mitmachen.

    Präsident Gordon B. Hinckley warnt uns; er legt uns ans Herz: ‚Ich [möchte] so unmissverständlich sagen, wie ich es nur kann: Haltet euch von sittlicher Schlechtigkeit fern. Ihr wisst, was recht und was falsch ist. Unannehmbares Verhalten könnt ihr nicht mit Unwissenheit entschuldigen. …

    Ich flehe euch an, meine lieben jungen Freunde: Meidet so ein Verhalten. Es wird nicht einfach sein. Es wird Selbstbeherrschung erfordern. … Ihr braucht die Kraft, die das Gebet bringt.‘ („An die Männer des Priestertums“, Liahona, November 2002, Seite 59.)“ („Becoming You“, CES-Fireside für junge Erwachsene, 3. November 2002, Seite 4, www.ldsces.org.)

    „Sie werden zum Zorn aufgestachelt.“ (2 Nephi 28:19.) Elder Marvin J. Ashton (1915–1994) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, wie gefährlich es ist, wenn man der Versuchung des Satans nachgibt, andere zu übervorteilen:

    „Es darf uns nicht überraschen, dass eine der Taktiken des Widersachers in den Letzten Tagen darin besteht, unter den Menschenkindern Hass zu schüren. Er mag es, wenn wir einander kritisieren, uns übereinander lustig machen, und die Fehler unseres Nächsten, die uns bekannt sind, zu unserem Vorteil nutzen und ganz allgemein übereinander herziehen. Das Buch Mormon sagt deutlich, woher aller Zorn und alle Gehässigkeit und Gier und aller Hass kommen. …

     In Anbetracht dessen, was wir ständig in den Medien sehen, leistet der Satan da wohl recht gute Arbeit. In den sogenannten Nachrichten werden wir mit teilweise sehr eingehenden Darstellungen, allzu häufig in lebhaften Farben, überfallen – Gier, Erpressung, gewalttätige Sexualverbrechen und gegenseitige Beleidigungen von Kontrahenten aus dem Geschäftsleben, dem Sport und der Politik.“ (Der Stern, Juli 1992, Seite 18.)

    „Beschwichtigen und sie in fleischlicher Sicherheit wiegen“ (2 Nephi 28:21). Bischof Richard C. Edgley äußerte sich über die fleischlichen Begierden, die in der heutigen Welt so sehr vorherrschen: „Nephi bezeichnet [die] Verkaufstechniken [des Satans] als beschwichtigend, schmeichlerisch und einschläfernd, behauptet er doch: ,Alles ist wohl‘ (2 Nephi 28:21,22). Unter anderem will der Satan, dass wir Unmoralisches in jeder Form in unseren Beutel packen, dazu gehören Pornografie, unanständige Sprache, Kleidung oder Verhaltensweisen. Diese bösen Taten führen aber zu seelischen Spannungen, einem Verlust an geistiger Gesinnung oder an Selbstachtung; man verpasst die Chance, auf Mission zu gehen oder im Tempel zu heiraten; es kann sogar zu ungewollter Schwangerschaft kommen. Der Satan will uns auch versklaven, indem er uns dazu bringt, dass wir uns Drogen, Alkohol und Tabak und anderes, was uns abhängig macht, in den Beutel stecken.“ (Liahona, Januar 2001, Seite 53.)

    „Es [gibt] keine Hölle; und … ich bin kein Teufel, denn es gibt keinen.“ (2 Nephi 28:22.) Eine der größten Lügen, die weiter geschürt werden, ist die, dass es keinen Teufel gibt. Präsident Marion G. Romney (1897–1988) von der Ersten Präsidentschaft bekräftigte mit seinem Zeugnis, dass es den Satan wirklich gibt:

    „Eine Folgerung aus der bösartigen Lüge, dass Gott tot ist, ist die ebenso verderbliche Lehre, dass es keinen Teufel gibt. Der Satan selbst ist der Vater dieser beiden Lügen. Wenn man an sie glaubt, liefert man sich ihm aus. Sich so auszuliefern hat schon immer nach sich gezogen, dass man ins Verderben geführt wird. Es zieht das auch jetzt nach sich und wird es weiterhin tun.

    Die Heiligen der Letzten Tage wissen, dass es einen Gott gibt. Mit der gleichen Sicherheit wissen sie, dass der Satan lebt und dass er ein machtvolles Geistwesen ist, der Erzfeind Gottes, des Menschen und der Rechtschaffenheit.

    Dass es Gott und den Teufel wirklich gibt, ist durch die heiligen Schriften und durch menschliche Erfahrung überzeugend erwiesen.“ (Ensign, Juni 1971, Seite 35.)

2 Nephi 28:28-30. „Weh sei dem, der sagen wird … wir haben genug“ heilige Schrift

  • Nephi erklärte, dass wenn das Buch Mormon in die Welt gelangt, um die falschen Lehren und Philosophien zuschanden zu machen, die in 2 Nephi 28 erwähnt werden, werden viele Menschen „zornig sein wegen der Wahrheit Gottes“ und sagen: „Wir brauchen vom Wort Gottes nicht noch mehr, denn wir haben genug!“ (Vers 28,29.) So etwas zu behaupten, führt dazu, dass der Himmel sich verschließt, tut ab, dass lebende Propheten erforderlich sind, und leugnet die Macht des Heiligen Geistes. Nephi warnte diejenigen, die diese Haltung fördern: „Denen wird selbst das weggenommen, was sie haben.“ (Vers 30.)

    Der Prophet Joseph Smith (1805–1844) hat aufgezeigt, welche Mängel die Bibel aufweist: „Von Anbeginn an wurden die Menschen über vieles unterwiesen, was wir jetzt nicht mehr besitzen. … Einige unserer Freunde erkühnen sich zu sagen, dass in der Bibel alles niedergeschrieben ist, was Gott seit Bestehen der Welt zu den Menschen gesprochen hat. … Steht es denn denjenigen zu, festzustellen, wie viel Gott gesprochen hat und wie viel er nicht gesprochen hat, die nie genug Glauben hatten, auch nur einen Funken Offenbarung vom Himmel herabzuflehen, und die alles, was sie jetzt haben, dem Glauben anderer verdanken, die Hunderte und Tausende von Jahren vor ihnen gelebt haben, – steht ihnen das zu? … Nirgends in diesem Buch wird durch den Mund Gottes verlautet, dass er nicht erneut sprechen würde, nachdem er erteilt hat, was darin enthalten ist.“ (History of the Church, 2:18.)

  • Wenn man behauptete, dass der Herr heute nicht genauso sprechen könnte wie in vergangenen Tagen, würde man Gott Beschränkungen auferlegen. Präsident James E. Faust äußerte sich dazu, dass neuzeitliche Offenbarung gebraucht wird: „Liebt Gott uns heute weniger als jene Menschen in alter Zeit, die von Propheten geführt wurden? Sind wir auf seine Führung und seinen Rat heute weniger angewiesen? Solche Überlegungen sind gegen alle Vernunft. Ist Gott den Menschen gegenüber gleichgültig geworden? Kann er etwa nicht mehr sprechen? Ist er für immer auf Urlaub gegangen? Schläft er? Die Unvernunft solcher Annahmen ist offenkundig.“ (Liahona, März 2002, Seite 4.)

2 Nephi 29:2. Das Buch Mormon soll „hinzischen“

  • Präsident Ezra Taft Benson verkündete, dass es für die Mitglieder der Kirche notwendig ist, die Wahrheiten der Wiederherstellung aktiv zu verkünden: Wenn wir das tun, machen wir das „Dahinzischen“ möglich, von dem in 2 Nephi 29:2,3 die Rede ist.

    „Unsere Hauptaufgabe besteht darin, das Evangelium zu verkünden, und zwar effektiv zu verkünden. Wir müssen jedoch nicht auf jeden Einwand eingehen. Letztlich ist es für jeden eine Glaubensfrage, und jeder muss selbst seine Entscheidung treffen …

    Das Buch Mormon soll ,ein Banner für mein Volk, das vom Haus Israel ist‘, sein, sagt der Herr, und die Worte darin sollen ‚bis an die Enden der Erde hinzischen‘. (2 Nephi 29:2.) Wir, die Mitglieder der Kirche, und besonders die Missionare, müssen dafür sorgen, dass dasBuch Mormon bis an die Enden der Erde ,hinzischt‘, indem wir von ihm künden und Zeugnis geben.

    Das Buch Mormon ist der großartige Maßstab, den wir verwenden sollen. … Das Buch Mormon verhilft am besten dazu, den goldenen Untersucher zu finden. Es enthält nichts, was der Welt gefällt (siehe 1 Nephi 6:5). … Es ist ein großes Sieb.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1975.)

  • Präsident Gordon B. Hinckley erzählte Folgendes darüber, wie jemand sich durch das Buch Mormon von Grund auf veränderte:

    „[Das Buch Mormon] hat vielen Millionen Menschen, die es gebeterfüllt gelesen und über seine Botschaft nachgedacht haben, das Leben zum Besseren gewandt. Ich möchte Ihnen von so jemandem erzählen, dem ich vor kurzem in Europa begegnet bin.

    Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Auf seinen Reisen lernte er zwei unserer Missionare kennen. Sie versuchten, mit ihm einen Termin für die Lektionen zu vereinbaren. Er lehnte ab, war aber schließlich doch bereit, sie anzuhören. Er akzeptierte beiläufig, was sie zu sagen hatten. Sein Verstand sagte ihm, dass sie die Wahrheit sprachen, doch sein Herz blieb ungerührt.

    Da beschloss er, das Buch Mormon zu lesen. Er bezeichnet sich als Mann von Welt, der nicht zum Weinen neigte. Doch beim Lesen liefen ihm die Tränen die Wangen hinunter. Es hat etwas in ihm bewirkt. Er las es wieder und verspürte dasselbe. Nach dem Verstand bekehrte sich auch das Herz.

    Seine Lebensweise und seine Einstellung änderten sich. Er engagierte sich im Werk des Herrn und hat heute eine hohe und heilige Berufung im Werk, das er liebt.“ (Der Stern, Januar 1991, Seite 54.)

  • Sehen Sie sich die Übersicht „Das Holz Judas und das Holz Josefs“ im Anhang (Seite 450) an.

2 Nephi 29:3. Das Hervorkommen weiterer heiliger Schrift

  • Der Satan bemüht sich, das Buch Mormon in Misskredit zu bringen, indem er die Menschen veranlasst, es zu verwerfen, weil alle Wahrheit angeblich allein in der Bibel stehe. Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der zwölf Apostel hat über diejenigen, die das Buch Mormon verwerfen, gesagt: „Den heutigen Gegnern der Wahrheit mag es merkwürdig vorkommen, aber gerade ihre Ablehnung, mehr vom Wort des Herrn durch das Buch Mormon zu erlangen, ist eins der Zeichen der Zeit. Ihren Widerstand kann man kurz fassen als den Ausruf ‚Eine Bibel! Eine Bibel! Wir haben eine Bibel, und es kann nicht noch mehr Bibel geben!‘. Der Herr tadelt das streng mit diesen Worten: ‚Du Narr, der du sagst: Eine Bibel, wir haben eine Bibel und wir brauchen nicht noch mehr Bibel. … Warum murrt ihr, weil ihr noch mehr von meinem Wort empfangen sollt?‘ (2 Nephi 29.)“ (Mormon Doctrine, 2. Aufl., 1966, Seite 719.)

2 Nephi 29:7-14. Das Zeugnis zweier Nationen

  • Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) benannte die beiden Nationen, die in 2 Nephi 29:7,8 gemeint sind:

    „Dies wurde durch Prophezeiung zu den Andern der heutigen Zeit gesprochen. Man muss auch bedenken, dass nach dem Gesetz Israels das Zeugnis zweier Zeugen als wahr galt, vorausgesetzt, es waren ehrenhafte Zeugen. Hier wendet der Herr dieses Gesetz auf Völker an. Warum sollte er das nicht tun?

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    Bible and Book of Mormon

    Wenn das Wort des Herrn durch zwei von ihm ausersehene Zeugen bestätigt werden soll, können wir durchaus nach zwei auserwählten Nationen Ausschau halten, die als Zeugen für Jesus Christus dastehen. Die eine davon war Israel in Palästina, die andere Israel in Amerika, sodass Juda von der Alten Welt her und Josef von der Neuen Welt her gesprochen hat. Heute sind diese beiden Zeugnisse für Gott und seine Wahrheit vereinigt worden.“ (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bände, 1954–1956, 1:278.)

2 Nephi 29:12,13. Zusätzliche Berichte werden noch hervorkommen

  • Elder Neal A. Maxwell bezeugte, dass weitere Berichte, die noch hervorkommen sollen, Zeugnis von Jesus Christus geben werden: „Zu den Schätzen, die noch hervorkommen werden, gehören auch verschollene Bücher, von denen mehr als zwanzig in den bestehenden Schriften erwähnt werden. Am interessantesten und umfangreichsten werden wohl die Aufzeichnungen der verlorenen Stämme Israels sein (siehe 2 Nephi 29:13). Von diesem dritten Zeugen, der uns noch zuteil werden soll, wüssten wir noch nicht einmal etwas, wenn wir das Buch Mormon nicht hätten, den kostbaren zweiten Zeugen für Christus! Dieser dritte Band heiliger Berichte wird so die Dreiergruppe der Wahrheit vervollständigen. Dann wird es so sein, wie unser Hirte, der vollkommen ist, gesagt hat: ‚Mein Wort wird in eins gesammelt werden.‘ (Vers 14.) Dann wird es ,eine Herde sein und ein Hirte‘ (1 Nephi 22:25). Das heißt, alle christlichen Evangeliumszeiten der Menschheitsgeschichte werden miteinander verschmolzen (siehe LuB 128:18).“ (Herbst-Generalkonferenz 1986.)

  • Dass heilige Berichte zusammenkommen, ist eines der Hauptthemen im Buch Mormon. Darüber lesen wir in 2 Nephi 29:12,13. Spätere Beispiele im Buch Mormon sind König Limhi und Ammon, die mit den jareditischen Berichten zurückkehren (siehe Mosia 28:12, 14), König Limhi und Ammon (siehe Mosia 7:1,2,17-33; 8:1,3,4) sowie Almas Gruppe (siehe Mosia 22:16; 25:1-6), die jeweils mit ihren eigenen Berichten zurückkehren.

2 Nephi 30:7,8. Die Juden werden „anfangen, an Christus zu glauben“

  • Elder Bruce R. McConkie sprach über die vorhergesagte Bekehrung der Juden nach dem Zweiten Kommen Jesu Christi:

    „,Und es wird sich begeben: Die Juden, die zerstreut sind, werden ebenfalls anfangen, an Christus zu glauben; und sie werden anfangen, sich auf dem Antlitz des Landes zu sammeln.‘ (2 Nephi 30:7.) Viel von der alten Bitterkeit der Juden gegenüber Christus hat sich gelegt. Viele akzeptieren ihn heute als einen großen Rabbi, wiewohl nicht als den Sohn Gottes. Einige haben Christus jedoch voll und ganz angenommen und schließen sich der wahren Kirche an, gemeinsam mit dem Überrest Efraims, der sich gesammelt hat, und seinen Verbündeten.

    Aber die Bekehrung der Juden im großen Ausmaß, wenn sie nämlich als gesamtes Volk zur Wahrheit zurückkehren, soll nach dem Zweiten Kommen ihres Messias erfolgen. Diejenigen, die diesem Tag standhalten können, werden in ihrer großen Not voll Trauer fragen: ‚Was sind das für Wunden an deinen Händen und an deinen Füßen? Dann werden sie wissen, dass ich der Herr bin; denn ich werde zu ihnen sprechen: Diese Wunden sind die Wunden, mit denen ich im Haus meiner Freunde verwundet worden bin. Ich bin es, der emporgehoben wurde. Ich bin Jesus, der gekreuzigt wurde. Ich bin der Sohn Gottes.‘ (L u B 45:51,52; Sacharja 12:8-14; 13:6.)“ (Mormon Doctrine, Seite 722f.)

Zum Nachdenken

  • Welche Lügen und falschen Lehren des Satans sind Ihnen jetzt klarer, nachdem Sie 2 Nephi 28 gelesen haben?

  • Inwiefern haben Sie anhand zusätzlicher heiliger Schriften Ihre Kenntnis und Erkenntnis von den Lehren des wiederhergestellten Evangeliums vertieft?

  • Wie bezeugt das Buch Mormon, dass der Herr Gott über die ganze Erde ist?

Vorschläge für Aufgaben

  • Listen Sie möglichst viele der falschen Lehren und Glaubensvorstellungen auf, die in 2 Nephi 28:2-14 genannt werden. Schreiben Sie neben die falschen Lehren nun die richtigen. Suchen Sie für jede wahre Lehre eine Schriftstelle, die sie bestätigt.

  • Erklären Sie bei einem Familienabend, warum es falsch ist, die Bibel als das Wort Gottes zu akzeptieren und das Buch Mormon abzulehnen.