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Kapitel 12: 2 Nephi 25 bis 27


Kapitel 12

2 Nephi 25 bis 27

Einleitung

Nephis Kommentare zu den von ihm zitierten Prophezeiungen Jesajas sind Erläuterungen eines Propheten. Achten Sie insbesondere auf Nephis Äußerungen zu diesen Themen: der Herr als derjenige, der den Kindern des himmlischen Vaters Errettung bringt; die großen Übel, mit denen diejenigen konfrontiert sind, die in den Letzten Tagen rechtschaffen sein wollen; die Segnungen der verheißenen Wiederherstellung. Sehr wichtig bei der Wiederherstellung war unter anderem das Hervorkommen des Buches Mormon. Nephis Aufzeichnungen sollen die Welt darauf vorbereiten, das große Werk des Herrn in den Letzten Tagen zu erkennen. Außerdem können Sie daraus entnehmen, wie Sie das Sühnopfer anwenden können, um Vergebung zu erlangen.

Kommentar

2 Nephi 25:1-8. Wie man Jesajas Worte besser verstehen kann

  • Hinweise dazu, wie man den Propheten Jesaja besser verstehen kann, finden Sie im Kommentar zu 1 Nephi 20 und 21 auf Seite 46.

2 Nephi 25:4. „Vom Geist der Prophezeiung erfüllt“

  • Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) hat die Formulierung „der Geist der Prophezeiung“ näher beleuchtet und Hinweise gegeben, wie wir diese Gabe erlangen können:

    „Jedes Mitglied der Kirche kann Offenbarung empfangen. Der Prophet Joseph Smith hat gesagt, dass jeder Mensch ein Prophet sein sollte und dass das Zeugnis von Jesus der Geist der Prophezeiung ist. Es ist nicht nur das Recht, sondern die Pflicht eines jeden Mitglieds der Kirche, die Wahrheit zu kennen, durch die es frei gemacht wird. Es kann sie aber erst dann kennen, wenn sie ihm offenbart wird. …

    Die Gabe des Heiligen Geistes ist den Mitgliedern der Kirche gegeben, damit sie den Geist der Prophezeiung und Offenbarung haben können. Wir müssen jedoch verstehen, dass sie keine Offenbarung zur Führung der Kirche erhalten werden.“ (Church History and Modern Revelation, 2 Bände, 1953, 2:217f.)

2 Nephi 25:9 bis 30:18. Nephis Predigt an die Juden, die Kinder Lehis und die Andern

  • Der folgende Überblick zeigt eine Zusammenfassung von 2 Nephi, Kapitel 25 bis 30. Darin spricht Nephi zu drei unterschiedlichen Gruppen von Menschen: zu den Juden, den Kinder Lehis und den Andern.

    Nephis Botschaft an die Juden (2 Nephi 25:10-20)

    • Die Zerstörung Jerusalems, die babylonische Gefangenschaft, die Rückkehr nach Jerusalem (siehe Vers 10,11)

    • Die Juden verwerfen Christus, seine Kreuzigung und Auferstehung (siehe Vers 12,13)

    • Neuerliche Zerstörung Jerusalems in den Jahren 70  n. Chr. und 135  n. Chr. (siehe Vers 14)

    • Die anschließende Zerstreuung der Juden (siehe Vers 17-20)

    Nephis Botschaft an die Kinder Lehis (2 Nephi 25:21–26:11)

    • Nephis Berichte werden bewahrt und weitergegeben; Josefs Nachkommenschaft wird bewahrt werden (siehe 25:21)

    • Die Nephiten freuen sich über Christus; der Zweck des mosaischen Gesetzes (siehe 25:23-30)

    • Auf die Zeichen folgt Zerstörung; Christus erscheint den Nephiten; die Vernichtung der Nephiten (siehe 26:1-11)

    Nephis Botschaft an die Andern (2 Nephi 26:12–29:14)

    Zusammenfassung (2 Nephi 30:1-8)

2 Nephi 25:13. „Mit Heilung in seinen Flügeln“

  • Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darüber gesprochen, dass wir die heilende Wirkung des Sühnopfers brauchen – nicht nur zur Vergebung von Übertretungen, sondern auch für alle Schwierigkeiten des Lebens:

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    The Savior’s Second Coming

    „Er [der Erretter] ist vom Tod auferstanden – ,mit Heilung in seinen Flügeln‘.

    O wie sehr wir alle die Heilung brauchen, die der Erlöser bringen kann! Ich habe eine Botschaft der Hoffnung für Sie alle, die Sie sich nach Erleichterung von schweren Lasten sehnen, die Ihnen ohne Ihr bewusstes Zutun auferlegt wurden, während Sie doch ein würdiges Leben geführt haben. Sie stützt sich auf die Grundsätze, die in den Lehren des Erretters zu finden sind. Ihre Herausforderung mag in einer schweren körperliche Behinderung bestehen, im Kampf gegen lange Krankheit oder im täglichen Ringen mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung. Sie mag im Tod eines geliebten Menschen begründet sein, in der Qual, die jemand anders verursacht, der in Sünde verstrickt ist, oder in Missbrauch oder Misshandlung in einer ihrer bösen Erscheinungsformen. Was auch immer die Ursache ist, ich bezeuge, dass dauerhafte Linderung unter den vom Herrn festgelegten Bedingungen möglich ist.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1994.)

2 Nephi 25:15-17. Judas Rückkehr

  • Präsident Wilford Woodruff (1807–1898) hat zu den Menschen vom Stamm Juda über die großartigen Segnungen gesprochen, die sich erfüllen werden, wenn sie das tun, wozu sie durch Offenbarung berufen sind, nämlich sich sammeln, um ihr Heimatland wieder in Besitz zu nehmen, und den großen Tempel in Jerusalem wieder aufbauen: „Das ist der Wille eures großen Elohim, o Haus Juda, und wann immer ihr aufgerufen werdet, dieses Werk zu vollbringen, wird euch der Gott Israels helfen. Ihr habt eine große Zukunft und eine großartige Bestimmung vor euch, der ihr euch nicht entziehen könnt. Ihr seid von königlicher Abstammung und auserwählt, und der Gott eurer Väter hat euch 1800 Jahre lang als eigenständiges Volk erhalten, trotz all der Unterdrückung durch die gesamte Welt der Andern. … Wenn ihr den Herrn, euren König, seht, werdet ihr ihn erkennen. Eure Bestimmung ist vorgezeichnet, ihr könnt sie nicht umgehen. Tatsächlich mögen die Andern nach eurer Rückkehr und Sammlung eures Volkes in seiner Heimat ihre Armeen sammeln und gegen euch in die Schlacht führen … ; aber wenn diese Bedrängnis kommt, wird euch der lebendige Gott, der Mose durch die Wildnis führte, befreien und euer König wird kommen und in eurer Mitte stehen und eure Schlachten schlagen. Ihr werdet ihn erkennen und die Bedrängnisse der Juden werden ein Ende haben.“ (Zitiert in Matthias F. Cowley, Wilford Woodruff: History of His Life and Labors, 2. Auflage, 1909, Seite 509f.)

2 Nephi 25:17. „Ein wunderbares Werk, ja ein Wunder“

  • Mit der Wendung „ein wunderbares Werk, ja, ein Wunder“ ist die Wiederherstellung des Evangeliums in den Letzten Tagen gemeint. In 2 Nephi 27 lesen wir darüber, welch wichtige Rolle das Buch Mormon bei der Wiederherstellung spielt. Jesaja prophezeite, dass durch das Buch Mormon die Finsternis des Abfalls vom Glauben, die fast 2000 Jahre lang herrschte, vertrieben werden würde und dass die „Weisheit“ der vermeintlichen „Weisen und Gelehrten … zugrunde gehen, und das Verständnis seiner Klugen verborgen“ werden würde (2 Nephi 27:26).

  • Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) hat über einige der bemerkenswerten Ereignisse, die dieses wunderbare Werk und Wunder ausmachen, gesprochen:

    „Dieser große Tag brach im Jahre 1820 an, als ein Junge ernsthaft und voll Glauben in einen kleinen Wald ging und seine Stimme im Gebet erhob und nach jener Weisheit suchte, derer er so sehr bedurfte.

    Als Antwort darauf wurde ihm eine herrliche Kundgebung zuteil. Gott, der ewige Vater, und der auferstandene Herr Jesus Christus erschienen und sprachen mit ihm. Der Vorhang, der fast zwei Jahrtausende lang zugezogen gewesen war, wurde beiseitegeschoben, und die Evangeliumszeit der Fülle brach an.

    Danach erfolgte die Wiederherstellung des heiligen Priestertums, zuerst des Aaronischen, dann des Melchisedekischen, unter den Händen derer, die es in alter Zeit getragen hatten. Ein weiterer Zeuge, der wie eine Stimme aus dem Staube ruft, gab Zeugnis, dass der Sohn Gottes wahrhaft lebt und von Gott stammt und der große Erlöser der Welt ist.

    Schlüssel göttlicher Vollmacht wurden wiederhergestellt, darunter auch jene Schlüssel, mittels derer die Familie für Zeit und Ewigkeit miteinander verbunden bleibt durch einen Bund, den der Tod nicht zunichtemachen kann.

    Am Anfang war der Stein klein und kaum beachtenswert. Doch er wurde immer größer und rollt voran, bis er die Erde erfüllen wird.“ (Liahona, Januar 2000, Seite 89.)

2 Nephi 25:19. Sein Name wird Jesus Christus sein

  • Es ist bedeutsam, dass der Name Jesus Christus im Buch Mormon häufig erscheint. Denjenigen zu verehren, von dem die Errettung kommt, und der eindeutig als Jesus Christus bezeichnet wird, ist ein Bindeglied zwischen den Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und den Gläubigen des alten Amerika. Jesus Christus ist auch derselbe, der seine Kirche unter den Heiligen zur Zeit des Neuen Testaments aufgerichtet hat. Und er war es ebenfalls, in dessen Namen Adam getauft wurde (siehe Mose 6:52). Das bedeutet, dass die Heiligen aller Zeitalter der Welt auf Jesus Christus schauten, als Quelle der Kraft und Urheber der Errettung, auf den, der gemäß Nephis Zeugnis „der Sohn Gottes“ ist (2 Nephi 25:19).

2 Nephi 25:20,21. Nephis Bericht für künftige Generationen bewahrt

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    Nephi writing on plates
  • Nephi wurde vom Herrn geboten, einen Bericht zu führen. Er wusste, dass ihm geboten worden war zu schreiben, und er wusste, was er schreiben sollte. Möglicherweise wusste er nicht immer, warum er schreiben sollte. Aber er „wusste, dass ihr Bericht bewahrt und künftigen Generationen gegeben werden würde, damit er zur Wiederherstellung beitrage“ (Robert J. Matthews, Selected Writings of Robert J. Matthews: Gospel Scholars Series, 1999, Seite 356).

2 Nephi 25:22. Gerichtet nach unserer Bereitwilligkeit, das Buch Mormon zu empfangen

  • Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat darüber gesprochen, wie wichtig es ist, im Buch Mormon zu studieren, und dass es unvorhergesehene Folgen haben kann, wenn man dies vernachlässigt:

    „Hat es Folgen für die Ewigkeit, wie wir dieses Buch annehmen? Ja, entweder zu unserem Segen oder zu unserem Schuldspruch.

    Jeder Heilige der Letzten Tage soll es zu seinem lebenslangen Bestreben machen, dieses Buch zu studieren. Sonst bringt er seine Seele in Gefahr und vernachlässigt das, was sein gesamtes Leben in geistiger und intellektueller Hinsicht in Einklang bringen könnte. Ein Bekehrter, der durch das Buch Mormon auf den Fels Christi gegründet ist und sich an der eisernen Stange festhält, unterscheidet sich von einem Bekehrten, der das nicht tut.“ (A Witness and a Warning, 1988, Seite 7f.)

2 Nephi 25:23. Die Lehre von der Gnade

  • Gnade bedeutet Hilfe oder Kraft von Gott, die wir dank der überreichen Barmherzigkeit und Liebe Jesu Christi erhalten. „Dank der Gnade Jesu, des Herrn, die durch sein Sühnopfer möglich wurde, wird die Menschheit zur Unsterblichkeit emporgehoben. Dabei nimmt jeder Mensch den Körper, der zu Grabe getragen wurde, wieder an, und zwar in einem Zustand, in dem er ewig leben wird. Gleichermaßen kann der Einzelne dank der Gnade des Herrn durch Glauben an das Sühnopfer Jesu Christi und durch Umkehr von seinen Sünden Kraft und Hilfe erhalten, um gute Werke zu tun, die er andernfalls aus eigener Kraft nicht vollbringen könnte. Diese Gnade ist eine Macht, die den Menschen dazu befähigt, das ewige Leben und die Erhöhung zu erlangen, nachdem er sein Bestmögliches getan hat.

    Jede menschliche Seele benötigt die göttliche Gnade, infolge des Falls Adams und wegen ihrer eigenen Schwächen und Unzulänglichkeiten. Dennoch genügt die Gnade nicht, es sei denn, der Empfänger setzt all seine Kraft mit ein. Deshalb heißt es: „Wir [werden] durch Gnade errettet werden, nach allem, was wir tun können.“ (2 Nephi 25:23.) Es ist wahrhaftig die Gnade Jesu Christi, die die Errettung ermöglicht. Dieses Prinzip wird im Gleichnis Jesu vom Weinstock und den Reben erklärt (siehe Johannes 15:1-11). Siehe auch Johannes 1:12-17; Epheser 2:8,9; Philipper 4:13; LuB 93:11-14).“ (Bible Dictionary, „Grace“, Seite 697; siehe auch Schriftenführer, „Gnade“, Seite 80.)

  • Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, wie die Gnade sich auswirkt und dass sie eine wichtige Lehre für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist:

    „Den Heiligen der Letzten Tage … wird von manchen Christen vorgeworfen, dass sie die Gnade Gottes leugnen, weil sie behaupten, sich die Errettung verdienen zu können. Dieser Anschuldigung begegnen wir mit den Worten zweier Propheten des Buches Mormon. Nephi lehrt: ,Denn wir arbeiten eifrig daran zu schreiben, um unsere Kinder und auch unsere Brüder zu bewegen, dass sie an Christus glauben und sich mit Gott versöhnen lassen; denn wir wissen, dass wir durch Gnade errettet werden, nach allem, was wir tun können.‘ (2 Nephi 25:23.) Und was heißt ,nach allem, was wir tun können‘? Gewiss gehört die Umkehr dazu (siehe Alma 24:11), außerdem die Taufe, das Halten der Gebote und das Ausharren bis ans Ende. Moroni fleht: ,Ja, kommt zu Christus, und werdet in ihm vollkommen, und verzichtet auf alles, was ungöttlich ist, und wenn ihr auf alles verzichtet, was ungöttlich ist, und Gott mit all eurer Macht, ganzem Sinn und aller Kraft liebt, dann ist seine Gnade ausreichend für euch, damit ihr durch seine Gnade in Christus vollkommen seiet.‘ (Moroni 10:32.)

    Wir werden nicht in unseren Sünden errettet, so als ob wir vorbehaltlos durch das Bekennen Christi gerettet werden und dann – unvermeidlich – im übrigen Leben wieder sündigen (siehe Alma 11:36,37). Wir werden aus unseren Sünden errettet (siehe Helaman 5:10), indem wir immer wieder aufs Neue geboren werden in der Erneuerung unserer Umkehr und der Reinigung durch die Gnade Gottes und seines wundervollen Erlösungsplans (siehe 3 Nephi 9:20-22).“ (Der Stern, Juli 1998, Seite 67.)

2 Nephi 25:26. „Wir freuen uns über Christus“

  • Präsident Gordon B. Hinckley hat betont, dass wir uns dank des Wissens, das wir durch die Wiederherstellung hinzugewonnen haben, wahrhaftig über unseren Erretter freuen können: „Die Kirche hat viele Kritiker. Sie sagen, wir glauben nicht an den traditionellen Christus der Christenheit. Damit haben sie natürlich nicht so unrecht. Unser Glaube, unser Wissen beruht nicht auf alten Überlieferungen, auf Glaubensbekenntnissen, die zustande gekommen sind durch begrenztes Verstehen und durch nahezu unbegrenztes Debattieren von Menschen, die den auferstandenen Christus definieren wollten. Unser Glaube, unser Wissen kommt vom Zeugnis eines Propheten dieser Evangeliumszeit, der den großen Gott des Universums und seinen geliebten Sohn, den auferstandenen Herrn Jesus Christus, selbst gesehen hat. Sie haben mit ihm gesprochen. Er hat mit ihnen gesprochen. Von dieser großartigen Vision hat er freimütig, unmissverständlich und unerschrocken Zeugnis gegeben. Es war eine Vision Gottes, des Allmächtigen, und des Erlösers der Welt – unbegreiflich in ihrer Herrlichkeit, aber unmissverständlich und gewiss, was das Wissen betrifft, das sie mit sich brachte. Und aus diesem Wissen heraus, das tief in dem Boden neuzeitlicher Offenbarung wurzelt, sagen wir mit Nephi: ,Wir reden von Christus, wir freuen uns über Christus, wir predigen von Christus, wir prophezeien von Christus, und wir schreiben gemäß unseren Prophezeiungen; damit [wir und] unsere Kinder wissen mögen, von welcher Quelle [wir] Vergebung [unserer] Sünden erhoffen können.‘ (2 Nephi 25:26.)“ (Liahona, Juli 2002, Seite 102.)

  • Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat die Freude über Christus mit dem Auftrag verknüpft, den Gesetzen und Verordnungen des Evangeliums zu gehorchen:

    „Meine größte Begeisterung und die freudigste aller Vorstellungen besteht offensichtlich darin, dass ich – wie Nephi sagt – Folgendes tun darf: Ich rede von Christus, ich freue mich über Christus, ich predige von Christus, ich prophezeie von Christus (siehe 2 Nephi 25:26), und zwar wo immer ich bin und mit wem ich auch zusammen sein mag, bis mein letzter Lebenshauch entwichen ist. Es kann gewiss keinen höheren Zweck oder größeren Vorzug geben als den, ein ,besondere[r Zeuge] des Namens Christi in aller Welt zu sein‘ (LuB 107:23).

    Doch eben dieser Auftrag bereitet mir auch größte Sorge. Eine schlichte Aufforderung in der heiligen Schrift gibt uns zu bedenken: Wer das Evangelium verkündigt, soll auch nach dem Evangelium leben (1 Korinther 9:14). Über das hinaus, was ich lehre und als Zeugnis sage, muss mein Leben Teil dieses Zeugnisses von Jesus sein. Mein ganzes Sein muss die Göttlichkeit dieses Werkes widerspiegeln. Ich könnte es nicht ertragen, verringerte irgendetwas, was ich sage oder tue, in irgendeiner Weise Ihren Glauben an Christus, Ihre Liebe zu dieser Kirche oder Ihre Wertschätzung des heiligen Apostelamts.“ (Der Stern, Januar 1995, Seite 27.)

2 Nephi 25:28. Folgt Christus und den Führern seiner Kirche

  • Elder Charles Didier von den Siebzigern hat unterstrichen, wie wichtig es ist, auf den Heiland und seine Führer auf Erden zu hören, damit unser Zeugnis gestärkt wird:

    „Wenn das Zeugnis einmal vorhanden ist, so muss es wie ein Feuer, das Brennstoff und Sauerstoff braucht, genährt und gepflegt werden, sonst brennt es nieder und stirbt. Ein sterbendes Zeugnis entspricht der bevorstehenden Leugnung Christi, unseres Erretters und Erlösers. …

    Leider gibt es Menschen, die ein Zeugnis erwerben und es dann verleugnen und verlieren. Wie geschieht das? Wenn man die Schritte befolgt, die das Zeugnis bewirken, so muss man nur das genaue Gegenteil tun, um es zu verleugnen und zu verlieren. Nicht beten, und die Tür zur Offenbarung schließt sich. Nicht demütig sein, sondern auf die eigene, überlegene Stimme hören. Nicht an den heiligen Handlungen des Evangeliums teilnehmen, sondern sich an die Bräuche der Welt halten. Nicht den Führern der Kirche folgen, sondern sie kritisieren. Nicht auf die Propheten hören und ihren Rat befolgen, sondern ihre Verkündigung nach eigenem Gutdünken auslegen. Nicht die Gebote halten, sondern nach eigenen Wünschen und Gelüsten leben.“ (Der Stern, Januar 1992, Seite 59.)

2 Nephi 26:11. „Der Geist des Herrn wird sich nicht immer mit dem Menschen abmühen“

  • Elder Joseph B. Wirthlin (1917–2008) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat betont, wie wichtig es ist, dass wir uns eifrig darum bemühen, den Heiligen Geist als ständigen Begleiter zu haben: „Wie jede Gabe muss man auch diese empfangen und annehmen, damit sie einem zugutekommt. Als Priestertumsträger Ihnen die Hände auflegten, um Sie als Mitglied der Kirche zu bestätigen, hörten Sie die Worte: ,Empfange den Heiligen Geist.‘ Das bedeutete nicht, dass der Heilige Geist damit bedingungslos zu Ihrem ständigen Begleiter wurde. Die Heiligen Schriften erklären mahnend, dass der Geist des Herrn ,sich nicht immer mit dem Menschen abmühen‘ wird. Wenn wir konfirmiert werden, erhalten wir das Anrecht darauf, den Heiligen Geist als Begleiter zu haben, aber es ist ein Anrecht, das wir uns beständig durch Gehorsam und Würdigkeit verdienen müssen. Wir dürfen diese Gabe nicht als selbstverständlich ansehen.“ (Liahona, Mai 2003, Seite 27.)

2 Nephi 26:15,16. Rede aus dem Staube

  • Nephi gab Jesaja 29:4 etwas abgewandelt wieder, um zu zeigen, dass trotz der Vernichtung seines Volkes diejenigen, „die vernichtet sein werden, … von der Erde her zu ihnen reden [werden], und ihre Rede wird tief aus dem Staube sein, und ihre Stimme wird sein wie jemandes, der einen Totengeist hat“ (2 Nephi 26:16). Mit „Totengeist“ war ursprünglich der Geist eines Verstorbenen gemeint, der einem Menschen etwas eingibt. Das mag uns heutzutage zwar merkwürdig vorkommen, aber früher brachte man so zum Ausdruck, dass Verstorbene jenseits des Schleiers auf unser Leben Einfluss nehmen können. In diesem Sinne flüstert die Stimme der Nephiten, die jahrhundertelang „im Staube geschlummert haben“ (2 Nephi 27:9), heute „aus dem Staube“, nämlich über die Seiten des Buches Mormon, die Joseph Smith buchstäblich „aus der Erde“ geholt hat (Jesaja 29:4; siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:51,52).

2 Nephi 26:22. „Er führt sie am Hals mit einem flächsernen Strick“

  • Als Elder Carlos E. Asay (1926–1999) Mitglied der Siebziger war, erklärte er, wie so ein flächserner Strick angefertigt wird und wie er zu einem bedrückenden Joch wird, das sich nicht abschütteln lässt: „Die erste Missetat ist wie eine einzelne Faser eines Flachsfadens. Man kann sie leicht zerreißen und beiseitewerfen. Aber jedesmal, wenn die Missetat wiederholt wird, verwindet sich eine neue Faser mit der ersten, und so geht es weiter, bis ein fast unzerreissbarer Strick aus zahlreichen Fasern gewirkt ist. Samuel Johnson sagte: ,Die Ketten der Gewohnheit sind zu fein, um wahrgenommen zu werden, bis sie zu stark sind, um zerrissen zu werden.‘“ (The Road to Somewhere: A Guide for Young Men and Women, 1994, Seite 88.)

2 Nephi 26:29. Die Sünde der Priesterlist

  • Nephi erklärte, dass Priesterlist dann aufkommt, wenn Menschen sich „selbst der Welt als Licht hinstellen“ (2 Nephi 26:29). Im Gegensatz dazu lehrte der Herr die Nephiten: „Ich bin das Licht, das ihr hochhalten sollt.“ (3 Nephi 18:24.)

  • Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel fügte hinzu, dass Priesterlist sowohl innerhalb der Kirche vorkommen als auch von Feinden der Kirche ausgehen kann: „Hüten wir uns also vor falschen Propheten und falschen Lehrern, Männern und Frauen, die selbsternannte Verkündiger der Lehren der Kirche sind – darauf aus, ihr falsches Evangelium zu verbreiten und Anhänger zu finden, indem sie Symposien veranstalten und Bücher und Zeitschriften unterstützen, deren Inhalt grundlegende Lehren der Kirche in Frage stellt. Hüten Sie sich vor Menschen, die Dinge reden und veröffentlichen, die dem, was die wahren Propheten Gottes sagen, widersprechen, und die aktiv versuchen, andere für sich zu gewinnen, ohne Rücksicht auf das ewige Wohlergehen derer zu nehmen, die sie auf diese Weise verführen. Wie Nehor und Korihor im Buch Mormon stützen sie sich auf schlaue Argumente, um andere zu täuschen und sie von ihren Ansichten zu überzeugen. Sie stellen sich selbst der Welt als Licht hin, um von der Welt Gewinn und Lob zu ernten; aber sie trachten nicht nach dem Wohlergehen Zions (siehe 2 Nephi 26:29).“ (Liahona, Januar 2000, Seite 74.)

2 Nephi 26:33. „Er lädt sie alle ein, zu ihm zu kommen“

  • Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft hat uns aufgefordert, Vorurteile abzulegen und im Reich Gottes als Brüder und Schwestern zu wirken:

    „Ich hoffe, dass wir alle Unterschiede in Kultur, Rasse und Sprache überwinden können. …

     Ich habe die Erfahrung gemacht, dass keine Rasse einer anderen in geistiger Gesinnung und Glaubenstreue überlegen ist. …

    Geistigen Frieden findet man nicht in der Rasse, in der Kultur oder in der Nationalität, sondern in der Verpflichtung gegenüber Gott und in den Bündnissen und Verordnungen des Evangeliums.“ (Der Stern, Juli 1995, Seite 55,57.)

  • Elder M. Russell Ballard hat ausgeführt, dass die Segnungen des Evangeliums für jedes der Kinder Gottes gedacht sind:

    „Der Vater im Himmel liebt alle seine Kinder gleichermaßen vollkommen und unendlich. Seine Töchter liebt er nicht anders als seine Söhne. Auch unser Erretter, der Herr Jesus Christus, liebt Männer und Frauen gleichermaßen. Sein Sühnopfer und sein Evangelium sind für alle Kinder Gottes. Während seines irdischen Wirkens hat Jesus Männern und Frauen gleichermaßen gedient: Er hat sowohl Männer als auch Frauen geheilt und sowohl Männer als auch Frauen unterwiesen. …

     Glaube, Umkehr, Taufe und die Gabe des Heiligen Geistes sind beispielsweise Bedingungen, die für alle Kinder Gottes gelten, ungeachtet des Geschlechts. Das Gleiche gilt für die Bündnisse und Segnungen des Tempels. Das Werk und die Herrlichkeit unseres Vaters bestehen darin, die Unsterblichkeit und das ewige Leben seiner Kinder zustande zu bringen (siehe Mose 1:39). … Sein größtes Geschenk – ewiges Leben – steht allen offen.“ („Gleichheit durch Verschiedenheit“, Der Stern, Januar 1994, Seite 83.)

2 Nephi 27. Der Herr wird „ein wunderbares Werk, ja ein Wunder“ vollbringen

  • Die letzten von Nephi zitierten Worte Jesajas (Jesaja 29) enthüllen, dass viele wichtige Prophezeiungen über die Wiederherstellung des Evangeliums in den Letzten Tagen in der Bibel fehlen. Vergleicht man Jesaja 29 sorgfältig mit dem entsprechenden Kapitel, das den Messingplatten entstammt, (2 Nephi 27), zeigen sich einige der klaren und höchst kostbaren Teile, die herausgenommen wurden (siehe 1 Nephi 13:26,27):

    1. Der neuzeitliche Kontext der Prophezeiung (siehe 2 Nephi 27:1).

    2. Ein „Buch“, von dem Jesaja prophezeite, es würde in den Letzten Tagen hervorkommen (Vers 6).

    3. Das Buch würde „versiegelt“ sein (Vers 7,8).

    4. Die Rolle Moronis und Joseph Smiths beim Hervorbringen des Buches Mormon (siehe Vers 9,10).

    5. „Drei Zeugen“, die das „Buch“ sehen und „die Wahrheit … dessen, was darin ist, bezeugen“ würden (Vers 12,13).

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      The gold plates

    Man kann sich leicht vorstellen, dass der Widersacher dadurch, dass er die Prophezeiungen der bevorste-henden Wiederherstellung entfernen ließ, ränkevoll versuchte, „die rechten Wege des Herrn zu verkehren, um den Menschenkindern die Augen zu blenden und das Herz zu verhärten“ (1 Nephi 13:27).

2 Nephi 27:1,2. Trunken von Übeltun

  • Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat über seine Sorge hinsichtlich der großen Probleme der heutigen Gesellschaft gesprochen:

    „Ich wüsste nicht, welche Zeit in der Geschichte der Kirche oder der Geschichte der Welt sich mit der heutigen Lage vergleichen ließe. In Sodom und Gomorra trug sich nichts zu, was die Schlechtigkeit und Verderbtheit, die uns heute umgibt, übertroffen hätte.

    Flüche, Obszönitäten, Gotteslästerungen sind allerorten zu hören. Das unaussprechlich Schlechte und Perverse blieb einst im Dunkel verborgen, heute wird es ans Licht gezerrt, und das sogar unter dem Schutz des Gesetzes.

    In Sodom und Gomorra war das auf einen Ort beschränkt. Nun ist es in der ganzen Welt verbreitet und mitten unter uns.“ („The One Pure Defense“, Ein Abend mit Präsident Boyd K. Packer, 6. Februar 2004, Seite 4, www.ldsces.org).

2 Nephi 27:7-11. „Siehe, das Buch wird versiegelt sein“

  • Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über heilige Schriften gesprochen, die noch ans Licht gebracht werden, insbesondere Teile des Buches Mormon: „Wir werden noch viel weitere heilige Schrift erlangen, darunter die Aufzeichnungen Henochs (siehe LuB 107:57), sämtliche Schriften des Apostels Johannes (siehe Ether 4:16), die Berichte der verlorenen Stämme Israels (siehe 2 Nephi 29:13) und die etwa zwei Drittel der Platten des Buches Mormon, die versiegelt waren: ,Und es kommt der Tag, da die Worte des Buches, die versiegelt waren, auf den Dächern vorgelesen werden; und sie werden durch die Macht Christi vorgelesen werden, und alles wird den Menschenkindern offenbart werden, was je unter den Menschenkindern gewesen ist und was je sein wird, selbst bis zum Ende der Erde.‘ (2 Nephi 27:11.) Heute tragen wir die Bibel und die Dreierkombination bequem bei uns, aber eines Tages kann es sein, dass wir kleine Handwagen hinter uns herziehen müssen, die randvoll mit Büchern sind, da ja noch mehr Schriften hervorkommen werden.“ (A Wonderful Flood of Light, 1990, Seite 18.)

2 Nephi 27:12. Drei Zeugen werden es erblicken

  • Elder Dallin H. Oaks sagte über das machtvolle Zeugnis der drei Zeugen: „Die drei Männer, die als Zeugen für das Buch Mormon ausgewählt wurden, waren Oliver Cowdery, David Whitmer und Martin Harris. Ihr schriftliches ,Zeugnis von drei Zeugen‘ steht in allen der fast einhundert Millionen Exemplare des Buches Mormon, die die Kirche seit 1830 veröffentlicht hat. Diese Zeugen bezeugen feierlich, dass sie ‚die Platten gesehen haben, die diesen Bericht enthalten‘ und ‚die Gravierungen …, die auf den Platten sind‘. Sie bezeugen, dass diese Schriften ‚durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt worden sind, denn seine Stimme hat uns dies verkündet‘. Sie geben Zeugnis: ,Wir verkünden feierlich, dass ein Engel Gottes vom Himmel herabkam, und er brachte und legte vor unsere Augen, und so erblickten wir und sahen die Platten und die Gravierungen darauf; und wir wissen, dass wir dies durch die Gnade Gottes, des Vaters, und unseres Herrn Jesus Christus geschaut haben, und geben Zeugnis, dass es wahr ist.‘“ (Der Stern, Juli 1999, Seite 41.)

  • Lesen Sie im Anhang auf Seite 447 „Die Zeugen der Platten des Buches Mormon“. Darin sind Angaben zu jedem der drei Zeugen und der acht Zeugen aufgeführt.

2 Nephi 27:13. Noch „einige wenige“ werden „Zeugnis geben“ von den Platten

2 Nephi 27:15-19. Gib das Buch dem, der gelehrt ist

  • Der Herr gebot Joseph Smith, Martin Harris zu einem Gelehrten zu schicken. Oliver Cowdery berichtete, dass Moroni die Prophezeiungen Jesajas zitierte, die in 2 Nephi 27 geschrieben stehen, als er Joseph Smith in der Nacht vom 21. auf den 22. September 1823 das erste Mal erschien, und dass er Joseph sagte, dass sich diese Worte durch ihn erfüllen würden: „Er sagte: ,Jedoch muss sich, bevor es übersetzt wird, die Schriftstelle erfüllen, die besagt, dass die Worte des Buches, die versiegelt waren, einem Gelehrten gezeigt wurden. Denn der Herr hat beschlossen, dass somit die Menschen sich nicht herausreden können, und der, der sanftmütig ist, sieht, dass sein Arm nicht verkürzt ist, dass er nicht erretten könne.‘“ („Letter IV. to W. W. Phelps“, Messenger and Advocate, Februar 1835, Seite 80.) Diese Prophezeiung erfüllte sich 1828, als Martin Harris den „gelehrten“ Mann, Charles Anthon, aufsuchte (siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:63-65).

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    Martin Harris and Charles Anthon

    Elder Neal A. Maxwell vom Kollegium der Zwölf Apostel weitete dieses einzelne Ereignis mit Professor Anthon darauf aus, wie die Gelehrten der Welt generell auf das Buch Mormon reagieren: „Hier wird nicht allein auf Professor Anthon hingewiesen, denn das Pronomen lautet sie, steht also im Plural [2 Nephi 27:20]. Das deutet auf eine Geisteshaltung unter dem Großteil der Gelehrten der Welt hin, die ja im Großen und Ganzen das Buch Mormon nicht ernst nehmen. Selbst wenn sie es lesen, lesen sie es nicht wirklich, es sei denn mit einer Geisteshaltung, die Wunder ausschließt, und damit auch das wundersame Hervorkommen des Buches Mormon durch die ,Gabe und Macht Gottes‘.“ („The Book of Mormon: A Great Answer to ,the Great Question‘“, aus: Monte S. Nyman und Charles D. Tate Jr., Hg., The Book of Mormon: First Nephi, The Doctrinal Foundation, 1988, Seite 9.)

2 Nephi 27:20. „Ich kann mein Werk selbst tun“

  • Elder Neal A. Maxwell hat darüber gesprochen, wie der Herr schließlich alle Widerstände gegen sein Werk überwinden wird: „Gott [lebt] in einem ‚ewigen Jetzt‘, wo er Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges immer vor Augen hat (siehe LuB 130:7). Sein Entschluss steht unerschütterlich fest, denn was er ‚sich im Herzen zu tun vornimmt‘, das tut er auch (siehe Abraham 3:17). Er ‚weiß das Ende von Anfang an‘ (Abraham 2:8)! Ja, Gott kann sein Werk selbst tun und alle seine Absichten verwirklichen, was selbst für die besten Pläne der Menschen nicht zutrifft, da wir unsere Entscheidungsfreiheit so häufig falsch gebrauchen (siehe 2 Nephi 27:20).“ (Liahona, Mai 2003, Seite 70.)

  • Vor etwas längerer Zeit erklärte Elder Maxwell außerdem, dass Gott seine Absichten erfüllt, ohne die Entscheidungsfreiheit des Menschen außer Kraft zu setzen: „Da das Sühnopfer noch immer gültig ist, können wir ferner wissen, dass alles Weitere im Plan Gottes schließlich zustande kommen wird. Gott ist in der Lage, sein Werk selbst zu tun! (2 Nephi 27:20,21.) Gott hat in seinen Plänen für die Menschheit vor langem ausreichend Vorkehrungen für irdische Fehler getroffen. Seine Absichten werden triumphieren, ohne dass dem Menschen die sittliche Freiheit genommen wird. Ferner werden all seine Absichten zu ihrer Zeit verwirklicht (siehe LuB 64:32).“ (Der Stern, Januar 1991, Seite 14.)

2 Nephi 27:21. „Zu der von mir selbst bestimmten Zeit“

  • Elder Neal A. Maxwell hat sich zu unserem Zeitplan und dem Zeitplan Gottes geäußert: „Zum Glauben gehört auch, dass man darauf vertraut, dass Gott für alles die richtige Zeit kennt. Er hat ja selbst gesagt: ,Aber alles muss zu seiner Zeit geschehen.‘ (LuB 64:32.) Leider gibt es immer wieder Menschen, die Gottes Zeiteinteilung nicht für richtig halten – weder für sich noch für die ganze Welt.“ (Der Stern, Juli 1991, Seite 85f.)

    Bei anderer Gelegenheit sagte Elder Maxwell: „Glaube an den Zeitplan Gottes [bedeutet], sagen zu können: Deine Zeiteinteilung geschehe, selbst dann, wenn wir sie nicht völlig verstehen.“ („Glorify Christ“, Ein Abend mit Elder Neal A. Maxwell, 2. Februar 2001, Seite 7, www.ldsces.org.)

2 Nephi 27:35. „Die gemurrt haben, werden Lehre annehmen“

  • Elder Bruce R. McConkie (1915–1985) vom Kollegium der Zwölf Apostel zeigt auf, wie Menschen, die gegen offenbarte Wahrheit murren, neue Lehre annehmen werden: „Das ist der Zweck des Buches Mormon. Die Mitglieder falscher Kirchen, die im Geist irren, die aber glauben, im Besitz der Wahrheit zu sein, werden durch das Buch Mormon zur Fülle des Evangeliums gebracht. Diejenigen, die ihren Glauben auf isolierte Verse und unverständliche Stellen gegründet und sich über scheinbare Widersprüche in der Bibel gewundert und gemurrt haben, werden die gesunde Lehre kennenlernen. Sie grübeln nicht länger herum, was das Sühnopfer bedeutet, die Errettung allein durch Gnade, die Kleinkindtaufe, das Priestertum, die Gaben des Geistes, die Stellen über den Abfall und die Wiederherstellung des Evangeliums und die Sammlung Israels. Alles nimmt seinen rechten Platz ein – durch diesen neuen Zeugen für Christus und sein Evangelium.“ (The Millennial Messiah, 1982, Seite 174f.)

Zum Nachdenken

  • Was bedeutet die Wendung „nach allem, was wir tun können“ für Sie, was die Errettung durch Gnade anbelangt (2 Nephi 25:23)?

  • Haben Sie in Ihrem Umfeld schon einmal erlebt, dass es mit Menschen, die stolz und habsüchtig sind, in geistiger Hinsicht bergab ging?

  • Nephi sprach in 2 Nephi 27 darüber, wie wichtig Zeugen sind. Finden Sie heraus, welche verschiedenen Zeugen er meint (siehe Vers 12-14). Inwiefern spielt jedes Mitglied der Kirche, also auch Sie, eine Rolle als Zeuge bei der Verbreitung des Wortes Gottes? (Siehe Vers 14.)

Vorschläge für Aufgaben

  • Erklären Sie einem Mitglied Ihrer Familie oder einem guten Freund die Lehre von der Gnade, wie sie der Prophet Nephi verkündete.

  • Bereiten Sie eine Ansprache oder eine Lektion für den Familienabend vor. Es soll darin um die Erfüllung der Prophezeiung Jesajas über das wunderbare Werk und Wunder gehen, das der Herr in den Letzten Tage vollbringt (siehe 2 Nephi 27:26).