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Kapitel 19: Mosia 4 bis 8


Kapitel 19

Mosia 4 bis 8

Einleitung

Die Nephiten, die König Benjamin zuhörten, erkannten, dass sie auf die erlösende Macht des Sühnopfers angewiesen waren. Deshalb flehten sie im Gebet um Vergebung, empfingen „Frieden im Gewissen“ und nahmen den Namen Jesu Christi auf sich. Wie diese Nephiten können auch wir einen Wandel im Herzen erfahren und so leben, dass wir uns „immer freuen und von Gottesliebe erfüllt sein und [uns] immer Vergebung für [unsere] Sünden bewahren“ werden. Die Rede König Benjamins zeigt uns, wie wir „an Erkenntnis der Herrlichkeit dessen zunehmen, der [uns] erschaffen hat“ (Mosia 4:12), und zwar durch Glauben und Umkehr und indem wir Bündnisse schließen und halten.

Kommentar

Mosia 4:1,2,5,11. „Geringer als selbst der Staub der Erde“

  • Die Angehörigen des Volkes von König Benjamin betrachteten sich als „geringer als selbst der Staub der Erde“. Mit dieser Formulierung trugen sie der Tatsache Rechnung, dass der Staub der Erde dem Befehl Gottes gehorcht (siehe Helaman 12:7,8), aber sie selbst als Gottes Kinder seine Gebote nicht immer befolgt hatten. Sie erkannten, dass sie absolut abhängig von Gott waren – dass der Mensch in jeder Hinsicht auf Gott angewiesen ist: für das Leben und die Luft zum Atmen, für die Nahrung und die Fähigkeit, sie zu erzeugen, für Gesundheit und Stärke sowie für Errettung und ewiges Leben. Ohne Gott und das Sühnopfer ist der Mensch wahrhaftig nichts. Es stimmt demütig, wenn wir erkennen, dass wir vom Herrn abhängig sind. Größe können wir nur dann erlangen, wenn wir immer daran denken, dass wir ohne Christus und sein Sühnopfer nichts sind. Jakob sagte, wenn es kein Sühnopfer gäbe, würden wir niemals auferstehen, sondern Engel des Teufels werden (siehe 2 Nephi 9:7-9).

Mosia 4:2,3. Das „sühnende Blut Christi“ anwenden

  • Die Angehörigen des Volkes von König Bejamin erkannten, dass sie aus eigener Kraft allein ihren sündigen Zustand nicht überwinden konnten. Sie beteten um Barmherzigkeit und baten den Vater im Himmel, „das sühnende Blut Christi“ anzuwenden (Mosia 4:2), damit ihnen ihre Sünden vergeben werden konnten. Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat beschrieben, wie das Sühnopfer uns heilen kann, wenn wir Fehler begangen haben:

    „Wir alle machen Fehler. Manchmal schaden wir uns selbst und verletzen andere so schwerwiegend, dass wir nicht aus eigener Kraft für Wiedergutmachung sorgen können. Wir zerbrechen etwas, was wir nicht reparieren können. Dann haben wir Schuldgefühle, fühlen uns gedemütigt, leiden und kommen allein nicht dagegen an. Dann hilft die heilende Kraft des Sühnopfers. …

    Wenn Christus das Sühnopfer nicht vollbracht hätte, würden sich die Strafen für unsere Sünden summieren. Das Leben wäre hoffnungslos. Aber er hat das Opfer bereitwillig gebracht, damit wir erlöst werden können. …

    Wir können uns sogar immer Vergebung für unsere Sünden sichern [siehe Mosia 4:12]. Die Taufe durch Untertauchen dient der Vergebung unserer Sünden. Diesen Bund können wir erneuern, indem wir jede Woche das Abendmahl nehmen [siehe LuB 27:2].

    Das Sühnopfer ist von praktischem, persönlichem, täglichem Wert; erheben Sie Anspruch darauf! Es lässt sich mit einem so einfachen Anfang wie einem Gebet aktivieren. Sie werden danach nicht frei von Schwierigkeiten und Fehlern sein, aber Sie können durch Umkehr die Schuldgefühle ablegen und inneren Frieden haben.“ (Liahona, Juli 2001, Seite 26f.)

Mosia 4:3. „Frieden im Gewissen“

  • Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat bezeugt, dass man Frieden im Gewissen erlangt, indem man aufrichtig umkehrt und rechtschaffen lebt:

    „Gott möchte, dass jedes seiner Kinder das herrliche Glück genießt, ein ruhiges Gewissen zu haben [siehe Mosia 4:2,3]. Ein ruhiges Gewissen führt zu Freiheit von Schmerz, Kummer, Schuld, Scham und Selbstverurteilung. Es bildet die Grundlage für das Glücklichsein. …

     Sie können wieder ein ruhiges Gewissen erlangen, wenn Sie von den Übertretungen umkehren, die Sie innerlich aufgewühlt haben. …

    Wird ein Gesetz durch Übertretung oder Sünde gebrochen, bereitet dies dem Verstand und dem Herzen Qualen, weil das Gewissen gekränkt worden ist. Da unser ewiger Vater wusste, dass alle seine Geistkinder, mit Ausnahme seines Einziggezeugten, Jesus Christus, unabsichtlich oder absichtlich seine Gesetze übertreten würden, sah er ein Mittel vor, das die Folgen eines solchen Handelns berichtigen kann. Egal, ob die Übertretung groß oder klein ist, die Lösung ist immer gleich: vollständige Umkehr durch Glauben an Jesus Christus und sein Sühnopfer und Gehorsam gegenüber seinen Geboten.“ (Liahona, November 2004, Seite 15f.)

  • Präsident Boyd K. Packer hat diejenigen, die Seelenfrieden durch Umkehr suchen, ermahnt, sich beharrlich zu bemühen, bis sie Vergebung erlangten:

    „Das Evangelium lehrt uns, dass Erlösung von Qual und Schuld durch Umkehr erlangt werden kann. Außer für die wenigen, die zum Verderben überlaufen, nachdem sie eine Fülle empfangen haben, ist keine Gewohnheit, keine Sucht, keine Auflehnung, keine Übertretung, keine Abtrünnigkeit, kein Verbrechen von der Verheißung vollständiger Vergebung ausgenommen. …

    Der große Morgen der Vergebung kommt vielleicht nicht plötzlich. Geben Sie nicht auf, wenn Sie nicht gleich Erfolg haben. Das Schwierigste bei der Umkehr ist oft, sich selbst zu vergeben. Mutlosigkeit gehört mit zur Prüfung. Geben Sie nicht auf. Der strahlende Morgen wird kommen.

    Dann wird ‚der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt‘, wieder in Ihr Leben einkehren [Philipper 4:7]. Dann werden Sie, genau wie Gott, nicht mehr an Ihre Sünden denken. Und wie werden Sie das bemerken? Das werden Sie schon bemerken! [Siehe Mosia 4:1-3.]“ (Der Stern, Januar 1996, Seite 17f.)

Mosia 4:4-8. Zur Erkenntnis des Sühnopfers kommen

  • Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft hat bezeugt, dass jeder Heilige der Letzten Tage sich mit dem Sühnopfer befassen und es annehmen muss:

    „Meine lieben Brüder und Schwestern und Freunde, ich stehe heute demütig vor Ihnen, denn ich möchte über das bedeutendste Ereignis der Geschichte sprechen. Dieses herausragende Ereignis war das unvergleichliche Sühnopfer unseres Herrn und Erretters, der Jesus der Messias ist. Es war die erhabenste Tat, die je stattgefunden hat, aber sie ist auch am schwersten zu verstehen.

    Der Grund, weshalb ich über das Sühnopfer alles in Erfahrung bringen möchte, was ich nur kann, ist zum Teil egoistisch: Unsere Errettung hängt davon ab, dass wir an das Sühnopfer glauben und es annehmen [siehe Mosia 4:6,7]. Zum Annehmen gehört, dass wir uns unablässig bemühen, es besser zu verstehen. Das Sühnopfer macht es möglich, dass wir in dieser unserer Lebens- und Lernzeit Fortschritt machen, da es unserem Wesen die Möglichkeit verleiht, vollkommen zu werden [siehe Moroni 10:32]. Wir haben alle gesündigt und müssen alle umkehren, um unseren Teil der Schuld völlig zu bezahlen. Wenn wir aufrichtig umkehren, bezahlt das erhabene Sühnopfer des Erretters den Rest der Schuld [siehe 2 Nephi 25:23].“ (Liahona, Januar 2002, Seite 19.)

Mosia 4:12. „Vergebung für eure Sünden bewahren“

  • Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat uns geraten, häufig und regelmäßig umzukehren, damit wir uns die Vergebung unserer Sünden bewahren: „König Benjamin hat sehr betont, dass wir uns dauerhafte Vergebung unserer Sünden sichern müssen (siehe Mosia 4:26). Wir denken in der Kirche eher selten eingehend über dieses Prinzip nach. Wir müssten uns eigentlich viel öfter damit befassen. Dass die Vergebung Bestand hat, hängt natürlich davon ab, dass wir regelmäßig umkehren. In der Kirche machen wir uns mit Recht Sorgen, wie wir unsere neuen Mitglieder halten können, aber der Bestand unserer Vergebung ist ein Grund zu viel tieferer Besorgnis.“ („King Benjamin’s Sermon: A Manual for Discipleship“, aus: John W. Welch und Stephen D. Ricks, Hg., King Benjamin’s Speech: „That Ye May Learn Wisdom“, 1998, Seite 16.)

Mosia 4:14,15. Kinder zur Rechtschaffenheit erziehen

  • König Benjamin hat deutlich gemacht, wie wichtig die Familie ist und dass rechtschaffene Eltern gebraucht werden. Die neuzeitlichen Propheten bezeugen ebenfalls, dass der Herr denen, die ihm glaubenstreu nachfolgen, gebietet, ihre Kinder in Rechtschaffenheit zu erziehen und sie in den Grundsätzen des Evangeliums zu unterrichten: „Eltern haben die heilige Pflicht, ihre Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit zu erziehen, sich ihrer physischen und geistigen Bedürfnisse anzunehmen und sie zu lehren, dass sie einander lieben und einander dienen [und] die Gebote Gottes befolgen … sollen.“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Rückumschlag.)

  • Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat als neuzeitlicher Zeuge für die Pflicht der Eltern, ihre Kinder zu unterweisen, mehrere Schriftstellen genannt, aus denen die Eltern sich nehmen können, worin ihre Aufgabe besteht: „Die heiligen Schriften weisen die Eltern an, Glauben an Jesus Christus, Umkehr, Taufe und die Gabe des Heiligen Geistes zu lehren [siehe Moroni 8:10]. Die Eltern sollen den Erlösungsplan lehren [siehe Mose 6:58-62] und vermitteln, wie wichtig es ist, in völligem Einklang mit den Geboten Gottes zu leben [siehe Levitikus 10:11; Deuteronomium 6:7; Mosia 4:14]. Sonst werden die Kinder gewiss leiden, weil sie Gottes erlösendes und befreiendes Gesetz nicht kennen [siehe 2 Nephi 2:26]. Die Eltern sollen außerdem durch ihr Beispiel lehren, wie man sein Leben weiht – also Zeit, Talente, Zehnten und weitere Mittel einsetzt [siehe Mosia 4:21-26; 18:27; Alma 1:27], um die Kirche, das Reich Gottes auf der Erde, aufzurichten [siehe JSÜ, Matthäus 6:38]. Wenn sie so leben, gereicht das ihren Nachkommen buchstäblich zum Segen.“ (Liahona, Januar 2002, Seite 82.)

Mosia 4:16-25. Den Armen geben

  • König Benjamin erinnert uns daran, dass wir vor Gott alle Bettler sind und dass wir anderen Barmherzigkeit erweisen sollen, wenn auch wir unsererseits Barmherzigkeit erwarten. So hat uns auch Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) aufgefordert, mit anderen Menschen mitfühlend umzugehen:

    „Seien wir barmherziger. Verbannen wir Arroganz, Selbstgefälligkeit und Selbstsucht aus unserem Leben. Seien wir mitfühlender, gütiger, nachsichtiger, geduldiger und begegnen wir einander mit mehr Respekt. Dann werden andere durch unser Beispiel barmherziger, und wir haben größeren Anspruch auf die Barmherzigkeit Gottes, der in seiner Liebe uns gegenüber großzügig sein wird.

    ,Denn siehe, sind wir nicht alle Bettler? …‘ [Mosia 4:19.]

    So die Worte von König Benjamin. Dem möchte ich hinzufügen, dass die Macht des Meisters und sein Wort gewiss sind. Er wird seine Verheißung gegenüber den Mitfühlenden erfüllen. ,Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.‘ (Matthäus 5:7.)

    Ich bin sicher, dass für jeden von uns eine Zeit heranbrechen wird, da er sich aufgrund von Krankheit, Gebrechlichkeit, Armut, Kummer oder aufgrund der Schläge von Mensch oder Natur nach Barmherzigkeit sehnen wird. Und wenn wir unser Leben lang anderen Barmherzigkeit erwiesen haben, werden wir sie auch selbst erfahren.“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1990.)

Mosia 4:27. „Es ist nicht erforderlich, dass der Mensch schneller laufe, als er Kraft hat“

  • Elder Neal A. Maxwell hat darauf hingewiesen, dass wir nur begrenzt Zeit und Energie haben und uns deswegen auf das konzentrieren müssen, was am wichtigsten ist:

    „Wenn wir schneller laufen, als wir können, lassen Leistung und Kraft nach. …

    An der Wand in meinem Büro hängt ein kluger und nützlicher Ausspruch von Anne Morrow Lindbergh, der mich an eine Lebenswirklichkeit erinnert. Er lautet: ,Mein Leben reicht nicht aus, um all den Menschen gerecht zu werden, für die mein Herz schlägt.‘ Das ist ein guter Rat für uns alle – nicht als Ausrede, um unsere Pflicht nicht zu tun, sondern als eine weise Aussage über das Tempo im Leben und darüber, dass es in Beziehungen auf Qualität ankommt.“ (Deposition of a Disciple, 1976, Seite 58.)

Mosia 5:2. „Eine mächtige Wandlung in uns“

  • Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dargelegt, wie sich ein Herzenswandel vollzieht: „Wenn wir durch den Heiligen Geist ein Zeugnis empfangen haben, wird es gestärkt, indem wir die Schriften lesen, beten und das Evangelium leben. Wenn unser Zeugnis wächst, nimmt auch unser Glaube an Jesus Christus und an seinen Plan des Glücklichseins zu. Es spornt uns an, umzukehren und die Gebote zu halten, und dies führt durch einen mächtigen Herzenswandel zu unserer Bekehrung. Unsere Bekehrung wiederum bringt die Vergebung Gottes, Heilung, Freude und den Wunsch, anderen Zeugnis zu geben, mit sich.“ (Liahona, November 2003, Seite 30.)

Mosia 5:7,8. Kinder Christi werden

  • Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) hat erklärt, inwiefern wir Jesus Christus als unseren Vater betrachten können:

    „Wenn wir von Jesus Christus als unserem Vater sprechen, ist das nicht falsch, denn er hat uns – geistig gesehen – gezeugt. Das steht außer Frage – er hat Körper und Geist vereint und jedem lebenden Wesen die Auferstehung ermöglicht. Es ist also nicht verkehrt, wenn wir vom Erretter als unserem Gott, unserem Vater oder auch als Sohn Gottes sprechen, denn er hat alle Vollmacht erhalten. Jesus hat erklärt, dass der Vater alle Vollmacht auf ihn übertragen hat, und so wird er ein Vater für uns. Außerdem hat er uns in der Auferstehung geistig gezeugt. …

    Wir sind seine Söhne und Töchter. Er ist uns ein Vater, weil er uns gezeugt und vom Tod errettet hat und Geist und Körper vereint hat. Was ist ein Vater anderes als einer, der Leben schenkt?“ („The Fatherhood of Christ“, unveröffentliche Ansprache vor Mitarbeitern von Seminar und Institut, Brigham-Young-Universität, 17. Juli 1962, Seite 5f.)

    Siehe Kommentar zu Mosia 15:1-7 (Seite 165).

Mosia 5:8-10. Seinen Namen auf uns nehmen

  • Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat uns aufgezeigt, was es bedeutet, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen:

    „Wir [sehen], dass wir den Namen Christi auf uns nehmen, wenn wir uns in seinem Namen taufen lassen, zu seiner Kirche gehören und uns zu unserem Glauben an ihn bekennen und Arbeit in seinem Reich verrichten.

    Es gibt noch mehr Bedeutungen, tiefere Bedeutungen, die einem erfahrenen Mitglied der Kirche wohl bewusst sein sollten und über die es nachdenken sollte, wenn es vom Abendmahl nimmt.

    Es ist doch bezeichnend, dass wir, wenn wir vom Abendmahl nehmen, nicht bezeugen, dass wir den Namen Jesu Christi auf uns nehmen. Wir bezeugen, dass wir willenssind, dies zu tun. (Siehe LuB 20:77.) Dass wir lediglich unsere Bereitwilligkeit bezeugen, lässt darauf schließen, dass noch etwas anderes geschehen muss, ehe wir diesen heiligen Namen wirklich in des Wortes tiefster Bedeutung auf uns nehmen. …

    Die Bereitschaft, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen, kann also so verstanden werden, dass wir bereit sind, die Vollmacht Jesu Christi auf uns zu nehmen. Demzufolge bezeugen wir mit der Teilnahme am Abendmahl, dass wir willens sind, an den heiligen Handlungen des Tempels teilzunehmen und die höchsten Segnungen zu empfangen, die uns durch den Namen und die Vollmacht des Erlösers offenstehen werden, wenn er beschließt, sie uns zu verleihen.

     Und schließlich bekräftigt unsere Bereitschaft, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen, unseren festen Entschluss, alles zu tun, was wir können, damit wir einmal zu denen gehören, die er erwählen wird, zu seiner Rechten zu stehen und am letzten Tag mit seinem Namen genannt zu werden. In dieser heiligen Bedeutung bekundet unser Zeugnis, dass wir willens sind, den Namen Jesu Christi auf uns zu nehmen, unsere Anwartschaft auf Erhöhung im celestialen Reich. Erhöhung ist ewiges Leben, ‚die größte von allen Gaben Gottes‘ (LuB 14:7.)“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 1985.)

Mosia 5:12. Die Stimme erkennen

  • Für unseren geistigen Fortschritt ist es unentbehrlich, dass wir lernen, die Stimme des Herrn zu erkennen und ihr zu folgen. Laut Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel erwartet Gott, dass wir seine Stimme schon in diesem Leben hören und erkennen: „Wenn mein geistlicher Dienst ganz abgeschlossen ist, wird in den Augen des Herrn keine Ansprache, die ich gegeben habe, sehr wichtig sein, sondern ihm wird es wichtig sein, ob ich seine Stimme gehört und seinen Eingebungen entsprochen habe.“ („Respond to the Prompting of the Spirit“, [ein Abend mit Elder M. Russell Ballard, 8. Januar 1988], Seite 4, www.ldsces.org.)

Mosia 6:4-7. König Mosia

  • König Benjamin benannte seinen Sohn nach seinem Vater. Man könnte demzufolge König Benjamins Vater als MosiaI. bezeichnen und König Benjamins Sohn als MosiaII.. MosiaI. war derjenige, dem der Herr gebot, mit denen, die ihm folgen wollten, wegen der Schlechtigkeit der Nephiten aus dem Land Nephi in die Wildnis zu ziehen (siehe Omni 1:12). Das Buch Mosia ist aber nach MosiaII. benannt; er ist derjenige, der den Bericht führte.

Mosia 7:1-14; 8:7-21. Wanderungen der Nephiten

  • Um den geschichtlichen Hintergrund von Mosia 7 und 8 zu verstehen, müssen Sie vielleicht die Ereignisse in Omni 1:27-30 und die Kapitelüberschriften von Mosia 7 und 8 durchgehen. Hier geht es um die Führer des Volkes im Land Zarahemla (MosiaI., König Benjamin und MosiaII.) sowie um die Könige im Land Lehi-Nephi (Zeniff, Noa und Limhi). Auch die Wanderungen der verschiedenen Gruppen zwischen der Stadt Zarahemla und Zeniffs Kolonie im Land Lehi-Nephi werden geschildert. Befassen Sie sich zum besseren Verständnis dieser Wanderungen mit der Karte.

    Bild
    Significant Nephite Journeys in the Book of Mosiah

Mosia 8:13. Übersetzer

  • Präsident Joseph Fielding Smith hat folgenden historischen Überblick zu den sogenannten Übersetzern gegeben, von denen im Buch Mormon die Rede ist:

    „König Mosia besaß ‚… zwei Steine, die in den zwei Rändern eines Bügels befestigt waren‘ [Mosia 28:13] und von den Nephiten ,Übersetzer‘ genannt wurden. Damit übersetzte er den jareditischen Bericht [Mosia 28:11-14]. Sie wurden von einer Generation zur nächsten zum Zweck der Übersetzung von Sprachen weitergegeben. Wie Mosia in den Besitz dieser ‚zwei Steine‛, also des Urims und Tummims kam, wird nicht berichtet, es heißt nur, sie seien ‚eine Gabe von Gott‘ [Mosia 21:28]. Mosia hatte diese ‚Gabe‘ oder den Urim und Tummim bereits, bevor das Volk Limhi den Bericht Ethers fand. Die Nephiten hatten ihn vielleicht erhalten, als Mosia der große Stein gebracht wurde, ‚auf dem Gravierungen waren‘, die er ‚durch die Gabe und Macht Gottes‘ übersetzte [Omni 1:20,21]. Möglicherweise wurden sie ihm oder einem anderen Propheten vor seiner Zeit so übergeben, wie der Bruder Jareds sie erhielt: vom Herrn.

    Dass derselbe Urim und Tummim (die zwei Steine, die der Bruder Jareds erhalten hatte) später im Besitz Mosias war, scheint wegen dieser Aussagen im Buch Mormon offensichtlich:

    Dem Bruder Jareds wurde geboten, seine Niederschrift von der Vision, die er hatte, als Christus ihm erschien, zu versiegeln, damit sein Volk sie nicht lesen konnte. Die Vision war in einer Sprache, die verwirrt worden war, denn sie sollte erst nach der Auferstehung Christi hervorkommen. Der Urim und Tummim wurde ebenfalls versiegelt, damit er nicht zur Übersetzung des heiligen Berichts von dieser Vision benutzt werden konnte, bis zu der Zeit, da der Herr dem Menschen gewähren würde, sie zu übersetzen. Wenn der Bericht offenbart würde, sollte er mit Hilfe desselben Urims und Tummims übersetzt werden [Ether 3:21-28]. …

    Joseph Smith erhielt mit der ‚Brustplatte‘ und den Platten des Buches Mormon auch den Urim und Tummim. Alles war von Moroni verborgen worden, um in den Letzten Tagen hervorzukommen, damit der alte Bericht mit demselben Urim und Tummim übersetzt werden konnte, den der Bruder Jareds erhalten hatte [LuB 17:1].“ (Answers to Gospel Questions, Hg. Joseph Fielding Smith Jr., 5 Bände, 1957 bis 1966, 1:160ff.)

Mosia 8:15. Ein Seher ist größer als ein Prophet

  • Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) hat die einzigartige Rolle eines Sehers erläutert und inwiefern dieser die Dinge anders sieht als andere: „Ein Seher ist jemand, der sieht. Das bedeutet nicht, dass er mit seinen natürlichen Augen sieht, sondern vielmehr mit geistigen Augen. Die Sehergabe ist eine übernatürliche Begabung.“ (The Teachings of Howard W. Hunter, Hg. Clyde J. Williams, 1997, Seite 224.)

  • Elder John A. Widtsoe (1872–1952) vom Kollegium der Zwölf Apostel beschreibt einen Seher als jemanden, der „die Bedeutung von dem begreift, was anderen unverständlich erscheint; deshalb kann er ewige Wahrheit auslegen und deutlich machen. Er sieht aus der Vergangenheit und der Gegenwart die Zukunft voraus. Das tut er durch die Macht des Herrn, die durch ihn wirkt – direkt oder indirekt mithilfe von göttlichen Werkzeugen wie dem Urim und Tummim. Kurz gesagt, er ist jemand, der sieht, der mit offenen Augen im Licht des Herrn wandelt.“ (Evidences and Reconciliations, Hg. G. Homer Durham, 1960, Seite 258.)

Zum Nachdenken

Vorschläge für Aufgaben

  • Suchen Sie aus Mosia 4:5-13 einige Eigenschaften Gottes heraus, die König Benjamin in seiner Rede nennt.

  • In Mosia 4:12-16 geht es um Merkmale von Menschen, die das Evangelium leben. Wählen Sie zwei Merkmale aus, die Sie besonders wichtig finden, und planen Sie, wie Sie sich darin vervollkommnen wollen.