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Kapitel 23: Alma 1 bis 4


Kapitel 23

Alma 1 bis 4

Einleitung

Alma der Jüngere stand vor großen Herausforderungen, als er gleichzeitig der Kirche als Hoher Priester der Kirche und den Nephiten als erster gewählter oberster Richter vorstand (siehe Alma 4:18). Männer, die Religion und Politik zu ihrem eigenen Vorteil nutzen wollten, bedrohten sowohl die Regierung als auch die Kirche. Nehor untergrub die Kirche durch Priesterlist, um eine religiöse Bewegung und bezahltes Priestertum zu etablieren, wovon sich viele angezogen fühlten (siehe Alma 1). Amlissi, ein Mann nach der Ordnung Nehors, begann einen Krieg gegen die neu gewählte Regierung der Richter, nachdem es ihm nicht gelungen war, König zu werden (siehe Alma 2–3). Beachten Sie, wie Alma betete, Glauben an Gott ausübte und dann zur Tat schritt, um jedes Problem, mit dem er zu kämpfen hatte, zu überwinden. Denken Sie darüber nach, wie Sie im Umgang mit Ihren eigenen Herausforderungen Almas Beispiel folgen können.

Kommentar

Das Buch Alma

  • Als Verfasser des Buches Mormon musste Mormon die schwierige Entscheidung treffen, was er in die Kurzfassung des Berichts aufnehmen sollte. Seine Auswahl wurde von mindestens zwei Richtlinien bestimmt. Erstens befahl der Herr Mormon, er solle schreiben, „was [ihm] vom Herrn geboten worden ist“ (3 Nephi 26:12). Zweitens wusste Mormon, dass sein Bericht in den Letzten Tagen hervorkommen sollte, damit das zerstreute Israel gesammelt wird und seine Bündnisse mit dem Herrn erfüllt (siehe Worte Mormons 1:1-11; 3 Nephi 26:6-12; 29:1-9; 30:1,2). Dementsprechend wissen wir, dass Mormon sich in erster Linie von diesen zwei Faktoren leiten ließ, als er darüber entschied, welchen Inhalt sein Bericht haben sollte.

    Es ist aufschlussreich, den Umfang der Bücher im Buch Mormon mit der Länge der Zeiträume zu vergleichen, die sie behandeln. Dass das Buch Alma einem verhältnismäßig kurzen historischen Zeitraum ungewöhnlich viel Platz einräumt, weist den Leser darauf hin, dass diese Epoche im Buch Mormon mit unserer heutigen Zeit vergleichbar und für uns wichtig ist. Weitere Vergleiche dazu finden Sie im Anhang in der Übersicht „Buch Mormon – Seiten und Zeiträume“ (Seite 449).

Alma 1:3,4. Nehor lehrte, ein „Lehrer solle vom Volk unterstützt werden“

  • Durch Schmeichelei und falsche Lehre suchte Nehor, Anhänger zu gewinnen und die Kirche Gottes anzugreifen. Seine Lehren waren beliebt, weil sie im Namen der Religion die Sünde billigten. Er unterstütze Schlechtigkeit und erklärte, „am Ende würden alle Menschen ewiges Leben haben“, ungeachtet ihres Verhaltens (Alma 1:4).

    Elder L. Tom Perry vom Kollegium der Zwölf Apostel hat uns ans Herz gelegt, mutig zu sein und neuzeitliche Nehorer und ihre weitverbreiteten Botschaften von uns zu weisen: „Nehors Worte sprachen die Menschen an, doch war seine Lehre, wenngleich sie vielen Menschen gefiel, falsch. Oft, wenn wir im Leben vor Entscheidungen stehen, sind die einfachen und volkstümlichen Aussagen der Welt gewöhnlich nicht immer die rechten, und es erfordert viel Mut, das Rechte zu wählen.“ (Der Stern, Januar 1994, Seite 63.)

  • In Alma 1:4 lehrte Nehor, „alle Menschen [würden] ewiges Leben haben“. Vers 16 zufolge bedeutet Priesterlist, falsche Lehren „um des Reichtums und des Ansehens willen“ zu predigen. Eine falsche Lehre, die oft von denen unterstützt wird, die der Priesterlist schuldig sind, besagt, dass „alle Menschen … am letzten Tag errettet werden und … sich nicht zu fürchten und nicht zu zittern“ brauchen. (Vers 4.) Ein großes Problem bei der Priesterlist ist, dass keine Umkehr gepredigt wird, „denn sie gehörten dem Bekenntnis Nehors an und glaubten nicht an die Umkehr von ihren Sünden“ (Alma 15:15).

  • Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel hat Lehrer des Evangeliums darin unterwiesen, auf den Erretter zu blicken und ihre Schüler darin zu unterstützen, es ihnen gleichzutun: „Mit dem Augenmerk auf den Bedürfnissen der Schüler wird ein Lehrer des Evangeliums niemals den Blick vom Herrn ablenken, indem er selbst im Weg steht oder die Lektion verwässert, indem er sich vor der Klasse produziert oder seine eigenen Interessen verfolgt. Das heißt, ein Lehrer des Evangeliums darf sich niemals mit böser Priestermacht abgeben, die darin besteht, ‚dass Menschen predigen und sich selbst der Welt als Licht hinstellen, auf dass sie von der Welt Gewinn und Lob ernten‘. (2 Nephi 26:29.) Ein Lehrer des Evangeliums predigt nicht, um volkstümlich und beliebt zu werden (siehe Alma 1:3) oder ‚um des Reichtums und des Ansehens willen‘ (Alma 1:16). Er hält sich an das wunderbare Beispiel aus dem Buch Mormon, wo der Prediger nicht besser als der Hörer und der Lehrer nicht besser als der Lernende war (siehe Alma 1:26). Beide richten den Blick immer nur auf den Herrn.“ (Liahona, Januar 2000, Seite 96.)

Alma 1:5,6,16. Priesterlist

  • Nehor förderte Priesterlist und Selbstdarstellung, um Reichtum und Ansehen zu erlangen. Nehors Beispiel zeigt, dass wir vor denen auf der Hut sein müssen, die durch ihr Predigen zu Ruhm und Wohlstand gelangen wollen. Nephi hat schon vorher erläutert, was Priesterlist bedeutet: „Priesterlist besteht darin, dass Menschen predigen und sich selbst der Welt als Licht hinstellen, auf dass sie von der Welt Gewinn und Lob ernten; aber sie trachten nicht nach dem Wohlergehen Zions. Siehe, der Herr hat dies verboten.“ (2 Nephi 26:29,30.)

  • Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat den Lehrern in der Kirche erklärt, was Priesterlist bedeutet: „Tatsächlich ist alles, was Sie oder ich als Lehrende tun, um absichtlich und bewusst die Aufmerksamkeit auf uns selbst zu lenken – ob mit unserer Botschaft, unseren Methoden oder unserem Auftreten –, eine Form von Priesterlist, die verhindert, dass der Heilige Geist ungestört wirken kann. ‚Predigt er es durch den Geist der Wahrheit oder auf eine andere Weise? Und wenn es auf eine andere Weise geschieht, ist es nicht von Gott.‘ (LuB 50:17,18.)“ („Trachtet nach Wissen durch Glauben“, Liahona, September 2007, Seite 23; Ein Abend mit Elder David A. Bednar, 3. Februar 2006, www.ldsces.org, Seite 4.)

Alma 1:7-9. Gideon war ein „Werkzeug in den Händen Gottes“

  • Dem Bericht zufolge war Gideon „ein Werkzeug in den Händen Gottes“ (Alma 1:8). Da er zu der Gruppe gehörte, die im Land Nephi lebte, widerstand er König Noas gottloser Führung (siehe Mosia 19:4). Später, unter der Regierung von Limhi, wurde Gideon „Hauptmann des Königs” und spielte eine wichtige Rolle bei der Bewahrung des Volkes. Er half ihm, nach Zarahemla zu entkommen (siehe Mosia 20:17; 22:3-9). Als er in Zarahemla war, erfüllte er die hohen Anforderungen, die an einen Lehrer in der Kirche gestellt wurden (siehe Mosia 23:14). Als Gideon mit Nehors falschen Lehren konfrontiert wurde, ermahnte er ihn „mit den Worten Gottes“ (Alma 1:7). Daraufhin wurde Gideon getötet, weil er den Glauben verteidigte. Das Volk achtete diesen Hauptmann, Lehrer und Märtyrer so sehr, dass es ein Tal und eine Stadt nach ihm benannte (siehe Alma 2:20; 6:7).

Alma 1:13-15. Was ist ein schändlicher Tod?

  • Nehor wurde hingerichtet, weil er Gideon getötet hatte. In den heiligen Schriften heißt es, dass er „einen schändlichen Tod“ erlitt (Alma 1:15).

Alma 1:17,18. Die Todesstrafe

  • Das Gesetz Gottes besagt: „Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen.“ (Genesis 9:6.) Im Jahr 1889 entwarfen die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel eine Erklärung über den Standpunkt der Kirche hinsichtlich der Todesstrafe:

    „Wir geben feierlich die folgende Erklärung ab, nämlich:

    Diese Kirche betrachtet menschliches Blutvergießen mit äußerster Abscheu. Wir betrachten das Töten eines Menschen, wenn es nicht in Übereinstimmung mit dem staatlichen Gesetz geschieht, als Kapitalverbrechen, das nach einer öffentlichen Verhandlung vor einem verfassunggemäß zusammengesetzten Gericht durch den Tod des Verbrechers geahndet werden muss. …

    Die Offenbarungen, die Gott dieser Kirche gegeben hat, fordern, dass die Tötung eines Menschen mit dem Tod bestraft wird und dass derjenige, der das Leben oder das Eigentum eines Menschen verletzt, den zuständigen Behörden ausgeliefert und nach den Gesetzen des Landes gerichtet wird.“ („Official Declaration“, Millennial Star, 20. Januar 1890, Seite 33f.)

Alma 1:19,20,25. Verfolgung ertragen

  • Wer den Lehren Jesu Christi folgt, sieht sich Verfolgung ausgesetzt – das war schon immer so. Präsident Harold B. Lee (1899–1973) hat jene, die verfolgt werden, ermahnt, sich weder durch Prüfungen von geistigem Fortschritt abhalten, noch in ihrem Eifer bremsen zu lassen:

    Bild
    President Harold B. Lee

    „Um der Gerechtigkeit willen in einer großen Sache verfolgt zu werden, wo Wahrheit und Tugend und Ehre auf dem Spiel stehen, ist gottgleich. … Der große Schaden, der mit der Verfolgung einhergehen kann, entsteht nicht durch die Verfolgung selbst, sondern durch die Auswirkungen, die sie auf die Verfolgten haben kann, die sich dadurch vielleicht von ihrem Eifer für die gerechte Sache abbringen lassen. Verfolgung entsteht häufig durch mangelndes Verständnis, denn die Menschen widersetzen sich leicht dem, was sie nicht begreifen. Manchmal entsteht Verfolgung auch, weil Menschen Böses im Schilde führen. Ungeachtet der Ursachen scheint Verfolgung gegen jene, die sich einer gerechten Sache verschrieben haben, überall verbreitet zu sein. …

    Wenn Sie sich fest für das Rechte einsetzen, ungeachtet des Gelächters der Menge und sogar physischer Gewalt, werden Sie mit ewiger Freude gesegnet. Wer weiß, ob nicht auch in unserer Zeit manche der Heiligen oder sogar der Apostel wie in früherer Zeit bei der Verteidigung der Wahrheit ihr Leben lassen müssen? Wenn die Zeit kommen sollte, dann gebe Gott, dass sie nicht schwach werden!“ (Decisions for Successful Living, 1973, Seite 61f.)

Alma 1:26. „Die Priester [verließen ihre] Arbeit, um … das Wort Gottes mitzuteilen“

  • Beachten Sie, wie Moroni in Alma 1 den Stolz Nehors und die demütigen Priester der Kirche Gottes miteinander vergleicht. Nehor trug „sehr kostbare Gewänder”, predigte „um des Reichtums“ willen und wurde in seinem Herzensstolz überheblich, weil er meinte, besser zu sein als andere (siehe Alma 1:5,6,16). Demgegenüber trugen die wahren Priester keine kostbaren Gewänder, lehrten ohne Bezahlung und aus dem Wunsch heraus, dass andere Fortschritte machten, arbeiteten mit ihren eigenen Händen für ihren Unterhalt und hielten sich nicht für besser als ihre Zuhörer (siehe Alma 1:26,27; siehe auch Mosia 18:24; 27:5). Immer wieder nahmen im Buch Mormon verschiedene abgefallene Gruppen die Lehren oder die Ordnung Nehors an (siehe Alma 1:16; 16:1-12). Diese Ordnung verherrlichte ihre sogenannten geistigen Führer so sehr, dass sie eine elitäre Priesterklasse und eigene gesellschaftliche Schichten bildete. Diese selbsternannte Elite beutete das einfache Volk oft aus und verfolgte die Armen (siehe Mosia 11:3-6; 23:39; 24:8,9; Alma 31:23–32:5). Dagegen erfahren wir in Alma 1:26, dass es der Weise des Herrn entspricht, ehrenamtliche Priestertumsführer zu berufen.

Alma 1:26-31. Sie ordneten die Angelegenheiten der Kirche

  • Präsident James E. Faust (1920–2007) von der Ersten Präsidentschaft hat erklärt, dass es nicht reicht, andere zu taufen, um die Kirche des Herrn aufzubauen:

    „Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass zur Aufrichtung der Kirche des Herrn viel mehr gehört, als neue Mitglieder zu taufen. Im ersten Kapitel des Buches Alma im Buch Mormon finden wir eine aufschlussreiche Folge von Ereignissen, die zeigen, auf welche Weise die Kirche des Herrn aufgebaut wird. …

    Halten wir diesen Vorgang fest:

    Erstens, es wird die Lehre verkündigt [siehe Alma 1:26].

    Zweitens, die Mitglieder achten einander wie sich selbst (siehe Vers 26).

    Drittens, alle arbeiten und verdienen sich selbst, was sie erhalten (siehe Vers 26).

    Viertens, sie geben von ihrer Habe den weniger Begüterten; einer dient dem anderen (siehe Vers 27).

    Fünftens, sie steigern ihre Wünsche nicht ins Maßlose, sorgen aber dafür, dass sie haben, was sie brauchen (siehe Vers 27).

    Diese tiefgreifende Veränderung kam nicht etwa dadurch zustande, dass diesen Menschen alles gegeben wurde, sondern dadurch, dass sie unterwiesen wurden und anfingen, sich selbst zu helfen und sich um diejenigen zu kümmern, denen es nicht so gut ging. Ihr Wohlstand begann, als sie anfingen, auf des Herrn Weise von ihrer Habe abzugeben.

    So lässt sich die Kirche überall aufbauen.“ (Der Stern, Mai 1980, Seite 164f.)

Alma 1:27. Kleidung und äußere Erscheinung

  • Durch das Buch Mormon werden wir immer wieder vor den Sünden des Stolzes und der Klassenunterschiede gewarnt, die zutage treten, wenn die Menschen anfangen, „sehr kostbare Gewänder zu tragen“ (Alma 1:6). Die Mitglieder der Kirche des Herrn haben den Rat erhalten, in ihrer Kleidung und äußeren Erscheinung Extreme zu vermeiden. Auch sollen sie ihren Sinn auch nicht auf kostspielige Mode richten (siehe LuB 42:40). Dessen ungeachtet sollen die Nachfolger Christi „ordentlich und schicklich“ sein (Alma 1:27).

    In der Broschüre Für eine starke Jugend heißt es: „Wenn euer Erscheinungsbild ordentlich ist und ihr euch anstän-dig kleidet, ladet ihr den Heiligen Geist ein. … Seid immer ordentlich und sauber und vermeidet es, in Bezug auf Kleidung, Erscheinungsbild und Manieren liederlich oder übertrieben lässig zu sein. Fragt euch: ,Würde ich mich wohlfühlen, wenn ich so in der Gegenwart des Herrn wäre?‘“ (Für eine starke Jugend, 2001, Seite 15f.)

Alma 2:4-6. Die Stimme des Volkes

  • Amlissis Versuch, das Volk seiner religiösen Rechte und Freiheiten zu berauben, wurde durch die Stimme des Volkes vereitelt. Überlegen Sie, wie die Wahl ausgegangen wäre, hätten die rechtschaffenen Nephiten zu Amlissis Zeit nicht gewählt. In den demokratischen Staaten unserer Zeit hat jeder Heilige der Letzten Tage die heilige Pflicht, zu wählen und seine Gesellschaft zum Guten zu beeinflussen, indem er ehrliche, weise, gute und ehrenhafte Führer und Gesetze unterstützt (siehe LuB 98:10).

  • Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat uns ermutigt, unsere Stimme gegen die schlechten Tendenzen unserer Zeit zu erheben: „Wir müssen an das denken, was Edmund Burke einmal sagte: ‚Es genügt, dass gute Menschen nichts tun, und schon triumphiert das Böse.‘ Wir müssen gemeinsam mit anderen besorgten Bürgern in aller Welt die Stimme gegen den herrschenden Trend erheben. Wir müssen den Sponsoren anstößiger Medien mitteilen, dass es uns reicht. Wir müssen Programme und Produkte fördern, die positiv und aufbauend sind. Wenn wir uns mit Nachbarn und Freunden, die unsere Bedenken teilen, zusammentun, können wir den Verantwortlichen eine klare Botschaft zukommen lassen. Auf der Internetseite steht ihre Adresse und die ihrer örtlichen Vertreter. Briefe und E-Mails können mehr bewirken, als die meisten vermuten.“ (Liahona, November 2003, Seite 18.)

Alma 2:28-31. Alma und die Nephiten wurden von Gott gestärkt

  • Zuvor hatte der Herr den Nephiten verheißen, dass er sie gegen die Lamaniten unterstützen werde, wenn sie rechtschaffen wären (siehe 2 Nephi 5:25). Folglich riefen die Nephiten in der Zeit ihrer größten Bedrängnis zu Gott und wurden „durch die Hand des Herrn gestärkt“ (Alma 2:28). In derselben Schlacht stärkte Gott Alma infolge seines Glaubens mit der Fähigkeit, seine Feinde zu besiegen (siehe Alma 2:30,31).

Alma 3:4. Die Amlissiten kennzeichneten ihren Körper

  • Die Amlissiten „hatten sich auf der Stirn … mit Rot gekennzeichnet“, um sich von den Nephiten zu unterscheiden (Alma 3:4,18). In unserer Zeit hat Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) die jungen Männer und Frauen ermahnt, ihren Körper heilig zu halten und sich nicht mit Tätowierungen zu kennzeichnen:

    „Und jetzt zu der Marotte, sich tätowieren zu lassen. Ich kann nicht verstehen, wieso ein junger Mann oder auch ein junges Mädchen sich der schmerzvollen Prozedur unterzieht und die Haut mit verschiedenartigen bunten Bildern von Menschen, Tieren und Symbolen verunstalten lässt. Tätowierungen sind dauerhaft, außer man nimmt eine weitere schmerzhafte und teure Prozedur auf sich, um sie entfernen zu lassen. Väter, warnen Sie Ihre Söhne davor, sich tätowieren zu lassen. Sie mögen sich gegen Ihre Worte sträuben, aber einmal wird die Zeit kommen, wo sie Ihnen danken. Eine Tätowierung ist Graffiti auf dem Tempel des Körpers.

    Ebenso das Piercen des Körpers mit einer Vielzahl von Ringen in den Ohren, in der Nase und sogar in der Zunge. Kann man das wirklich schön finden? … Die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf haben erklärt, dass wir Tätowierungen missbilligen sowie ‚Körperpiercing aus anderen als medizinischen Gründen‘. Dagegen, dass Frauen sich für ein Paar Ohrringe – wie gesagt, ein Paar – die Ohren geringfügig durchstechen, ist allerdings nichts einzuwenden.“ (Liahona, Januar 2001, Seite 67f.)

Alma 3:5. Die Amlissiten veränderten ihre äußere Erscheinung, um sich den Lamaniten anzuschließen

  • Die Amlissiten veränderten ihre äußere Erscheinung, um wie die Lamaniten auszusehen. Viele Heilige der Letzten Tage fühlen sich heute gedrängt, den Modetrends der Welt zu folgen. Auch durch extreme Kleidung und äußere Erscheinung lassen sich die Ungehorsamen von den Jüngern Jesu Christi unterscheiden. Wer diesen weltlichen Trends folgt, „gehorcht nicht dem Propheten und folgt stattdessen den Launen der Welt“ (siehe „Questions and Answers“, New Era, März 2006, Seite 14; siehe auch Für eine starke Jugend, Seite 14ff).

  • Elder M. Russell Ballard hat die jungen Männer darüber belehrt, dass weltliche Trends bei Kleidung und äußerem Erscheinungsbild den Geist des Herrn vertreiben:

    „Es gibt da eine ganze Subkultur, die die heutigen Banden und ihr kriminelles Vorgehen verherrlicht – durch Musik, Kleidung, Sprache, Einstellung und Verhalten. Viele von uns mussten schon zusehen, wie Freunde, die mit der Zeit gehen wollten, einen solchen Stil als ‚modern‘ oder ‚cool‘ angenommen haben, dadurch aber schließlich in diese Subkultur hinabgezogen worden sind. …

    Ich glaube nicht, dass wir – ihr oder ich – für Wahrheit und Recht einstehen und zugleich Kleidung tragen können, die zu jemandem, der das Priestertum Gottes trägt, nicht passt.“ (Der Stern, Januar 1998, Seite 39f.)

Alma 3:26,27. „Jedermann empfängt den Lohn von dem, dem zu gehorchen ihm gefällt“

  • Der Satz „Jedermann empfängt den Lohn vom dem, dem zu gehorchen ihm gefällt“, lädt den Leser im übertragenen Sinn ein, sich als Arbeitnehmer zu betrachten, dessen Entscheidungen letzten Endes bestimmen, ob er für Gott oder den Satan arbeitet (siehe Alma 3:27). In diesem Zusammenhang bezieht sich das Wort gefallen darauf, ob man sich der einen oder der anderen Seite zuwendet. Folglich sind jene, die sich dem Satan zuwenden, für ihn tätig und ernten „ewiges Elend“ (Alma 3:26).

    Am Ende offenbaren die Entscheidungen eines Lebens, wen man als ewigen Dienstherrn gewählt hat. Präsident Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat diese Wahrheit folgendermaßen verkündet: „Unser Leben besteht aus tausenden alltäglichen Entscheidungen. Im Laufe der Jahre summieren sich diese kleinen Entscheidungen und zeigen dann deutlich, was uns wichtig ist.“ (Herbst-Generalkonferenz 1980.)

Alma 4:9-12. „Ein großer Stolperstein“

  • Als die Mitglieder der Kirche stolz wurden, wurde ihr negatives Beispiel zum Stolperstein für diejenigen, die nicht der Kirche angehörten (siehe Alma 4:9-12; 39:11). Präsident Gordon B. Hinckley hat die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der große Schwierigkeiten hatte, das Evangelium kennenzulernen, weil er von Mitgliedern der Kirche schlecht behandelt worden war:

    „Er gehörte nicht der Kirche an. Er und seine Eltern waren in einer anderen Kirche aktiv.

    Er konnte sich erinnern, dass er in seiner Jugend von Jugendlichen unserer Kirche geringschätzig behandelt worden war. Sie hatten ihm das Gefühl gegeben, ein Außenseiter zu sein, und sich über ihn lustig gemacht.

    Er entwickelte einen regelrechten Hass auf die Kirche und ihre Mitglieder. Er konnte nichts Gutes an ihnen finden.

    Dann verlor sein Vater seine Arbeit, und sie mussten umziehen. Er war 17 und konnte an dem neuen Wohnort aufs College. Dort spürte er zum ersten Mal in seinem Leben Herzlichkeit unter Freunden. Einer von ihnen, Richard, war Vorsitzender eines Vereins und fragte ihn, ob er nicht eintreten wolle. Er schreibt:

    ‚Zum ersten Mal in meinem Leben war jemand an mir interessiert. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, aber ich trat dankbar ein. … Wie schön das Gefühl war, einen Freund zu haben! Dafür hatte ich mein ganzes Leben lang gebetet. 17 Jahre lang hatte ich gewartet. Nun hatte Gott mein Gebet erhört.‘

    Mit 19 hatte er einen Ferienjob und war dabei mit Richard in einem Zelt untergebracht. Ihm fiel auf, dass Richard jeden Abend in einem Buch las. Er fragte, was er lese. Richard antwortete, er lese das Buch Mormon. Er erzählt:

    ‚Ich wechselte schnell das Thema und ging zu Bett. Schließlich war es das Buch, das meine Kindheit zerstört hatte. Ich versuchte es zu vergessen, aber eine Woche verging, und ich konnte nicht schlafen. Warum las er es jeden Abend? Ich konnte die unbeantworteten Fragen nicht länger ertragen. Also fragte ich ihn an einem Abend, was an dem Buch so wichtig sei. Wovon handelte es? … Da las er mir aus dem Buch die Stelle vor, wo er gerade mit Lesen aufgehört hatte. Er las etwas von Jesus und seinem Erscheinen auf dem amerikanischen Kontinent. Ich war verblüfft. Mir war nicht bewusst, dass die Mormonen an Jesus glaubten.‘ …

    Kurze Zeit später waren der junge Mann und sein Freund miteinander unterwegs. Richard gab ihm ein Buch Mormon und bat ihn, daraus vorzulesen. Das tat er, und plötzlich berührte ihn der Heilige Geist.

    Die Zeit verging, und sein Glaube wuchs. Schließlich wollte er sich taufen lassen. …

    So endet die Geschichte. Sie enthält ein paar großartige Aussagen. Zunächst einmal ist da das bedauerliche Verhalten der gleichaltrigen Mitglieder der Kirche.

    Daneben steht das Verhalten von Richard, der sich als Freund erwies. Mit Richard erlebte er genau das Gegenteil von dem, was er zuvor erlebt hatte. Das führte zu seiner Bekehrung und Taufe, obwohl doch so vieles dagegen gesprochen hatte.“ (Liahona, Mai 2006, Seite 59f.)

Alma 4:14. Die Vergebung der Sünden bewahren

  • Das Buch Mormon lehrt nicht nur, dass man durch das Sühnopfer Jesu Christi die Vergebung seiner Sünden erlangen kann, sondern auch, dass man sich die Vergebung seiner Sündern bewahren muss (siehe Alma 4:14; siehe auch Mosia 4:11). Präsident Marion G. Romney (1897–1988) von der Ersten Präsidentschaft hat erklärt, dass wir uns die Vergebung unserer Sünden bewahren können, indem wir unseren Bündnissen treu sind und uns um andere Menschen kümmern: „Gibt es irgendeinen Zweifel daran, dass wir uns die Vergebung unserer Sünden bewahren, indem wir uns um einander kümmern? Wenn wir diesen Lehren glauben, wenn wir uns dazu bekennen, dem Erretter und seinen Propheten zu folgen, wenn wir unseren Bündnissen treu sein und den Geist des Herrn bei uns haben wollen, müssen wir das tun, was der Erretter gesagt und getan hat.“ (Herbst-Generalkonferenz 1980.)

Alma 4:19. Ein reines Zeugnis geben

  • Alma wusste, dass das Volk zurückgewonnen werden konnte, indem „das Predigen des Wortes sehr dazu führte, dass das Volk das tat, was gerecht war – ja, es hatte eine mächtigere Wirkung auf den Sinn des Volkes gehabt als das Schwert oder sonst etwas“ (Alma 31:5). Präsident Gordon B. Hinckley hat betont, dass die Welt reine Zeugnisse hören muss:

    „Sie werden sich daran erinnern, dass Alma den Richterstuhl aufgab, um Zeit und Kraft für ein größeres Werk zu haben: [Alma 4:19.]

    Aus demselben Grund benötigt die Welt heute die Kraft eines reinen Zeugnisses. Sie benötigt das Evangelium Jesu Christi, und wenn die Welt das Evangelium hören muss, muss es Boten geben, die es lehren.“ („Missionsarbeit“, Der Stern, März 1987, Seite 2f.)

  • Elder M. Russell Ballard riet den Heiligen der Letzten Tage, ein echtes Zeugnis zu geben:

    „Kurz gesagt: Ein Zeugnis – ein echtes Zeugnis, das durch den Geist gegeben und vom Heiligen Geist bestätigt wird – verändert Menschen. Es verändert Ihr Denken und Ihr Handeln. Es verändert, was Sie sagen. Jede Priorität, die Sie setzen, und jede Entscheidung, die Sie treffen, wird davon beeinflusst. …

    Meine Erfahrungen überall in der Kirche stimmen mich besorgt darüber, dass sich zu viele unserer Mitglieder in ihrem Zeugnis bei ‚Ich bin dankbar‘ und ‚Ich liebe‘ aufhalten. Zu wenige können mit demütiger, aber aufrichtiger Klarheit sagen: ‚Ich weiß.‘ Das führt dazu, dass es unseren Versammlungen manchmal an von Zeugnis durchdrungenem, geistigem Inhalt mangelt, der die Seele bewegt, etwas aussagt und guten Einfluss auf diejenigen hat, die zuhören.

    Unsere Zeugnisversammlungen müssen mehr auf den Erretter, die Lehren des Evangeliums, die Segnungen der Wiederherstellung und die Lehren aus den heiligen Schriften ausgerichtet sein. Ersetzen Sie Familiengeschichten, Reiseberichte und Vorträge durch echte Zeugnisse. …

    Zeugnis geben bedeutet, ‚durch die Macht des Heiligen Geistes Zeugnis geben; eine feierliche Erklärung der Wahrheit aufgrund persönlichen Wissens oder Glaubens abgeben‘ (Schriftenführer, ‚Bezeugen‘). Wenn die Wahrheit klar verkündet wird, ändert sich der Mensch. Dadurch wird eine Herzenswandlung bewirkt. Genau das kann der Heilige Geist den Kindern Gottes im Herzen bestätigen.

    Auch wenn wir von so manchem ein Zeugnis haben können, gibt es für uns Mitglieder der Kirche Grundwahrheiten, über die wir ständig miteinander reden und die wir Andersgläubigen nahe bringen müssen. Bezeugen Sie, dass Gott unser Vater und Jesus der Messias ist. Der Erlösungsplan beruht auf dem Sühnopfer, das der Erretter gebracht hat. Joseph Smith hat die Fülle des immerwährenden Evangeliums Jesu Christi wiederhergestellt und das Buch Mormon beweist, dass unser Zeugnis wahr ist.“ (Liahona, November 2004, Seite 40ff.)

  • Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) hat in Bezug auf gefühlsbetonte Zeugnisse zur Vorsicht geraten:

    „Lassen Sie mich eine Warnung aussprechen. … Ich mache mir Sorgen, wenn es den Anschein hat, dass heftige Gefühlsregungen oder tränenreiche Empfindungen mit der Gegenwart des Geistes gleichgesetzt werden. Gewiss kann der Geist der Herrn zu starken Gefühlsäußerungen führen, darunter auch dazu, dass man zu weinen beginnt, doch Tränen allein dürfen nicht mit der Gegenwart des Geistes verwechselt werden.

    Ich habe über die Jahre hinweg viele meiner Brüder beobachtet, und wir haben zusammen manch seltene geistige Kundgebung erhalten, über die man nicht spricht. Jedes Erlebnis war anders – auf seine Weise einzigartig, und in solch einem heiligen Augenblick weint man vielleicht auch. Das ist zwar häufig der Fall, doch es gibt auch Erlebnisse, bei denen es völlig still ist.“ (Lehren, die größte Berufung, Seite 47.)

Zum Nachdenken

  • Warum wird im Buch Mormon wohl davor gewarnt, „kostbare Gewänder“ zu tragen und sein Augenmerk auf weltlichen Besitz zu richten (Alma 1:6,27,32)? Nennen Sie einige Entwicklungen in der Mode oder auf anderen Gebieten, die für Heilige der Letzten Tage unangemessen sind.

  • Inwiefern können Sie Ihre Stimme erheben, um heute für die Grundsätze und Rechte der Kirche einzustehen?

Vorschläge für Aufgaben

  • Lesen Sie Alma 1 bis 4 und markieren Sie alle Verse, in denen Reichtümer, kostbare Gewänder und die eitlen Dinge dieser Welt erwähnt werden. Beachten Sie, wie es sich auf die Rechtschaffenheit der Mitglieder der Kirche auswirkte, dass sie ihren Reichtum zur Schau stellten. Schreiben Sie eine Ansprache von drei bis fünf Minuten über Grundsätze, deren Befolgung Mitglieder der Kirche davor schützen kann, durch materielle Dinge geistig schwach zu werden.

  • Vergleichen Sie Alma 1:3-6, 16-20 mit Alma 31:12-29 und schreiben Sie die Gemeinsamkeiten auf. Warum fühlten sich so viele von Nehors Lehren und der Religion der abtrünnigen Zoramiten angezogen?

  • In der Hitze des Gefechts rief Alma Gott um Hilfe an (siehe Alma 2:30). Gott stärkte Alma infolge seines Glaubens mit der Fähigkeit, seine Feinde zu besiegen (siehe Alma 2:31). Suchen Sie im Buch Mormon mindestens zwei weitere Ereignisse, bei denen Gott andere gestärkt hat. Denken Sie an eine Zeit, in der Sie vom Herrn gestärkt wurden. Schreiben Sie die Erfahrung in Ihrem Tagebuch auf, wenn Sie es nicht bereits getan haben.