PV-Leitfäden und Hefte für das Miteinander
Jona und die Leute von Ninive


Lektion 43

Jona und die Leute von Ninive

Ziel

Jedem Kind vermitteln, daß der himmlische Vater allen vergibt, die wahrhaftig umkehren.

Vorzubereiten

  1. Studieren Sie gebeterfüllt:

    • Jona 1:1,2 – Jona wird berufen, nach Ninive zu gehen, um den Leuten dort Umkehr zu predigen.

    • Jona 1:3-16; 2:1 – Jona flieht auf ein Schiff, wird ins Meer geworfen und von einem großen Fisch verschlungen.

    • Jona 2:2,3,11 – Jona betet zum Herrn, und der Fisch speit ihn ans Land.

    • Jona 3 – Jona prophezeit die Zerstörung Ninives. Die Leute kehren um, und die Stadt wird gerettet.

  2. Zusätzlicher Lesestoff:

    • Jona 4:1,2 – Jona mißfällt es, daß der Herr zu den Leuten von Ninive barmherzig ist.

    • Matthäus 12:38-41 – So wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird Christus drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein.

  3. Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

  4. Sie brauchen:

    1. Die Bibel für jedes Kind.

    2. Lehre und Bündnisse.

    3. Einen Spiegel, einen Bleistift oder Kreide und eine Kopie von dem Irrgarten aus dieser Lektion. (Sie können für jedes Kind eine Kopie des Irrgartens anfertigen, die die Kinder nach Hause mitnehmen können.)

    4. Bild 6-46, „Jona versucht, vor Gott zu fliehen“.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Zeigen Sie den Irrgarten. Bitten Sie ein Kind, sich den Irrgarten im Spiegel anzusehen und eine Linie durch den Irrgarten zu zeichnen, die am Start beginnt und in Ninive endet. Lassen Sie das Kind im Irrgarten zurückgehen und eine andere Richtung einschlagen, wenn es einen Fehler gemacht hat, aber weisen Sie darauf hin, daß es den Irrgarten im Spiegel betrachten soll. (Falls Sie keinen Spiegel zur Verfügung haben, verwenden Sie den Irrgarten ohne Spiegel.)

Wenn ihr in eine fremde Stadt reisen und euch verirren und auf eine falsche Straße kommen würdet, was würdet ihr dann tun? (Umdrehen und auf die richtige Straße zurückkehren.)

Manchmal geraten wir auch in unserem Leben auf den falschen Weg, das heißt, wir treffen eine falsche Entscheidung. Lassen Sie die Kinder ein Wort überlegen, das bedeutet, daß man aufhört, etwas Falsches zu tun, und beginnt, das Richtige zu tun. Geben Sie den Kindern Zeit, Vorschläge zu machen; schreiben Sie dann Umkehr an die Tafel.

• Was bedeutet Umkehr?

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie den Kindern anhand der unter „Vorzubereiten“ aufgeführten Schriftstellen von Jona, und sagen Sie ihnen, daß jedem vergeben werden kann, der wahrhaftig umkehrt. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Zeigen Sie zum passenden Zeitpunkt auch das Bild.

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

• Warum wollte der Herr, daß Jona nach Ninive ging? (Jona 1:2.) Die Leute von Ninive waren keine Israeliten und gehörten somit nicht zum Bundesvolk; warum wollte der Herr trotzdem Jona zu ihnen schicken, um ihnen Umkehr zu predigen? Vermitteln Sie den Kindern zweierlei, wenn Sie diese Fragen besprechen. Erstens: Diejenigen, die zum Haus Israel gehören, haben die Aufgabe, das Evangelium denen zu bringen, die nicht zum Bundesvolk gehören. Zweitens: Der himmlische Vater liebt alle seine Kinder und möchte, daß sie alle würdig sind, in seine Gegenwart zurückzukehren. Was kann uns die Umkehr nützen? (Siehe den 1. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Wohin ging Jona, anstatt nach Ninive zu gehen? (Jona 1:3.) Warum ist es unmöglich, vor dem Herrn zu fliehen? Was kann einen Menschen wohl dazu bewegen, vor dem Herrn zu fliehen?

• Wozu forderte der Kapitän den Jona auf, als der Herr einen heftigen Wind losbrechen ließ? (Jona 1:6.) Was sagte Jona zu den Seeleuten, was sie mit ihm tun sollten, damit der Sturm aufhörte? (Jona 1:11,12.) Die Männer zögerten jedoch, Jona ins Meer zu werfen; wie versuchten sie das Schiff zu retten? (Jona 1:13.)

• Wie lange war Jona im Bauch des großen Fisches? (Jona 2:1.) Was tat Jona, als er im Bauch des Fisches war? (Jona 2:2,3.) Wie erhörte der Herr Jonas Gebet? (Jona 2:11.) Wie zeigte Jona, daß er Umkehr übte? (Jona 2:2; 3:1-4.)

• Was taten die Leute von Ninive, als sie hörten, was Jona sagte? (Jona 3:5-8.) Erklären Sie, daß ein Bußgewand ein einfaches Gewand aus einem groben, dunklen Stoff war, der aus Kamel- und Ziegenhaar hergestellt wurde. Die Leute trugen dieses Gewand als Symbol ihres Kummers und ihrer Trauer. Was taten die Leute von Ninive, um Umkehr zu üben? (Jona 3:5,8; sie erkannten, daß sie Unrecht getan hatten, beteten zu Gott und wandten sich von ihren bösen Taten ab.)

• Wer muß umkehren? (Siehe den 2. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.) Woher wissen wir, daß wir umkehren müssen? Wer hat es uns ermöglicht, umzukehren und Vergebung zu erlangen? (Jesus Christus.)

• Warum ist es wichtig, daß wir von unseren Sünden umkehren? (LuB 1:31-33.) Betonen Sie, daß wir nicht in die Gegenwart des himmlischen Vaters eingehen können, wenn wir nicht von unseren Sünden umkehren. Was müssen wir tun, um umzukehren? (Unsere Sünde erkennen, Reue empfinden, um Vergebung bitten, alles tun, was wir können, um es wiedergutzumachen und es niemals wieder tun. Sie können die Antworten an der Tafel zusammenfassen.) Was verheißt uns der Herr, wenn wir umkehren? (LuB 58:42; siehe den 3. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. Besprechen Sie mit den Kindern, inwiefern Sünde uns schadet. Bitten Sie um einen Freiwilligen. Binden Sie seine Knöchel mit einem Seil oder einem alten Nylonstrumpf zusammen, und lassen Sie das Kind versuchen, auf einen Stuhl zu steigen, ohne zu springen.

    Lesen Sie Lehre und Bündnisse 88:86. Erklären Sie, daß man Fehler und Missetaten mit dem Seil vergleichen kann. Sie schränken uns ein und halten uns davon ab, Fort- schritt zu machen, also zum Reich unseres himmlischen Vaters aufzusteigen. Sie halten uns auch davon ab, so glücklich zu sein, wie wir es wären, wenn wir nicht gesündigt hätten.

    Fragen Sie die Kinder, was wir tun können, um das Seil, mit dem wir durch unsere Verfehlungen gefesselt sind, wieder aufzuknoten. Vermitteln Sie den Kindern, daß wir aufgrund des Sühnopfers umkehren, unsere Fehler überwinden und Vergebung erlangen können. Knoten Sie das Seil wieder auf, und lassen Sie das Kind auf den Hocker oder Stuhl steigen (falls Sie einen Stuhl verwenden, halten Sie ihn fest, während das Kind hinaufsteigt). Erklären Sie, daß man Umkehr damit vergleichen kann, daß man das Seil aufknotet. Dann sind wir frei von unseren Fehlern, die uns unglücklich machen, und können weiter daran arbeiten, würdig zu sein, mit dem himmlischen Vater zu leben.

  2. Bitten Sie, wenn es möglich ist, die Familien der Kinder in Ihrer Klasse um ein Bild, auf dem das Kind als Baby zu sehen ist, oder bringen Sie ein Bild von einem Baby. Zeigen Sie das Bild (oder die Bilder). (Wenn Sie von jedem Kind ein Bild haben, können Sie die Kinder raten lassen, wer das Baby ist.) Erklären Sie, daß wir rein und frei von Sünde waren, als wir den himmlischen Vater verließen, um zur Erde zu kommen. Der himmlische Vater wußte, daß wir nicht rein bleiben, sondern Fehler machen würden, während wir wachsen und lernen. Aufgrund seiner Liebe zu uns hat Jesus Christus für unsere Sünden gelitten und es uns ermöglicht, durch Umkehr Vergebung zu erlangen.

  3. Verwenden Sie die Muster am Ende der Lektion, um neun Quadrate mit Fischen und neun Quadrate mit Booten anzufertigen. Fertigen Sie 15 Quadrate an, die Sie mit den Zahlen 1 bis 15 numerieren, und legen sie sie nebeneinander auf den Tisch oder den Boden. Teilen Sie die Klasse in zwei Mannschaften ein. Geben Sie einer Mannschaft die Fische und der anderen die Boote. Ziel des Spiels ist es, drei Fische oder drei Boote nebeneinander abzulegen. Stellen Sie der Mannschaft „Fische“ eine Frage. Wenn sie sie richtig beantworten, dürfen sie einen Fisch auf eine der 15 Zahlen legen. Stellen Sie der Mannschaft „Boote“ eine Frage. Wenn sie sie richtig beantworten, dürfen sie ein Boot auf eine der Zahlen legen. Auf jede Zahl darf nur eine Karte gelegt werden. Fahren Sie fort, den Mannschaften abwechselnd Fragen zu stellen, bis eine Mannschaft drei Karten nebeneinander abgelegt hat. Die Spieler werden entscheiden müssen, ob sie verhindern wollen, daß die andere Mannschaft drei Karten nebeneinander legen kann, oder ob sie selbst versuchen wollen, es zu schaffen. Wenn keine Mannschaft drei Karten nebeneinander ablegen kann, ehe alle Zahlen zugedeckt sind, gewinnt die Mannschaft, die am meisten Fische oder Boote abgelegt hat.

    Mögliche Fragen:

    1. Werden jedem Menschen automatisch die Sünden vergeben, wenn er stirbt? (Nein.)

    2. Wer hat es uns ermöglicht, daß uns unsere Sünden vergeben werden können? (Jesus Christus.)

    3. Wohin wollte der Herr Jona senden? (Nach Ninive.)

    4. Warum ging Jona an Bord des Schiffes? (Um vor dem Herrn zu fliehen.)

    5. Was tat Jona auf dem Schiff, als der heftige Wind losbrach? (Er schlief.)

    6. Wozu forderte der Kapitän den Jona auf? (Zu beten.)

    7. Was sagte Jona zu den Seeleuten, was sie tun sollten, um das Meer zu beruhigen? (Ihn über Bord werfen.)

    8. Wollten die Seeleute Jona über Bord werfen? (Nein.)

    9. Wie kam Jona an Land? (Der Fisch spie ihn ans Land.)

    10. Wird der himmlische Vater uns immer lieben, auch wenn wir sündigen? (Ja.)

    11. Was tat Jona, als er im Bauch des Fisches war? (Er betete und empfand Reue.)

    12. Ist es schlecht für uns, wenn wir uns wegen unserer Sünden schuldig fühlen? (Nein; an solchen Schuldgefühlen erkennen wir, daß wir umkehren müssen.)

    13. Waren die Leute von Ninive so schlecht, daß der Herr ihnen nicht vergeben konnte? (Nein; er vergab ihnen, weil sie wahrhaftig umkehrten.)

    14. Was sagte Jona zu den Leuten von Ninive? (Daß sie in 40 Tagen vernichtet werden würden, wenn sie nicht umkehrten.)

    15. Was taten die Leute von Ninive, um umzukehren? (Sie glaubten Jona, sie fasteten und beteten und zogen Bußgewänder an, und sie wandten sich von ihren bösen Taten ab.)

    16. Was trugen die Menschen und die Tiere, während sie fasteten? (Bußgewänder.)

    17. Möchte der Satan, daß wir meinen, wir seien zu schlecht, um Vergebung für unsere Sünden erlangen zu können? (Ja.)

    18. Können wir wieder mit dem himmlischen Vater und Jesus Christus leben, wenn wir nicht von unseren Sünden umkehren? (Nein.)

  4. Sünde bedeutet nicht nur, etwas Unrechtes zu tun; es bedeutet auch, das Rechte nicht zu tun. Fragen Sie die Kinder nach Beispielen dafür. Vielleicht müssen Sie den Kindern mit Beispielen wie den folgenden helfen:

    • Ihr seht, daß jemand einem Kind weh tut, und ihr unternehmt nichts dagegen.

    • Ihr wißt, daß das Evangelium wahr ist, aber ihr versucht nie, es Nichtmitgliedern nahezubringen.

    • Eure Eltern haben große Opfer gebracht, um eure Ausbildung zu bezahlen, aber ihr lernt nicht.

    • Eine Witwe, die ihr kennt, ist einsam, aber ihr besucht sie nie.

    • Ihr geht am Sonntag nicht in die Kirche.

    • Ihr vergeßt, euch zu bedanken, wenn jemand etwas für euch tut.

  5. Lesen Sie Lehre und Bündnisse 58:42,43. Die Kinder sollen die beiden Verse noch einmal still für sich lesen und in jedem Vers vier Wörter auswählen, die sie für die wichtigsten halten. Lassen Sie die Kinder berichten, welche Wörter sie ausgewählt haben und warum sie meinen, daß sie wichtig sind. Denken Sie daran, daß jedes Wort, das ein Kind aussucht, wichtig ist; es gibt keine falsche Antwort. Sie können mit den Kindern die beiden Verse auswendig lernen.

  6. Singen Sie „Vergebung“ (Sing mit mir, B-35), oder sagen Sie den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis

Sie können Zeugnis davon geben, daß Jesus Christus es uns durch das Sühnopfer ermöglicht hat, Vergebung für unsere Sünden zu erlangen, und daß der himmlische Vater gern allen vergibt, die wahrhaftig umkehren. Bringen Sie Ihre Dankbarkeit für die großartige Gabe der Umkehr zum Ausdruck, und betonen Sie, wie wichtig es ist, daß wir diese Gabe auch nutzen.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstellen lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurden.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung Jona 1:1-3,11-16; 2:1–2, 10 und 3:3–5, 10 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.