PV-Leitfäden und Hefte für das Miteinander
Die Geburt und die Berufung des Mose


Lektion 18

Die Geburt und die Berufung des Mose

Ziel

Den Kindern vermitteln, daß sie anfangen, sich auf ihre Mission auf der Erde vorzubereiten.

Vorzubereiten

  1. Studieren Sie gebeterfüllt:

    • Genesis 46:1-7 – Die Israeliten ziehen nach Ägypten.

    • Exodus 1:1-22 – Die Israeliten haben viele Kinder und werden von den Ägyptern als Sklaven gehalten. Der Pharao ordnet an, daß alle Söhne, die den Israeliten geboren werden, getötet werden.

    • Exodus 2:1-10 – Mose wird als Baby gerettet und von der Tochter des Pharao großgezogen.

    • Exodus 2:11-25 – Mose flieht nach Midian und heiratet eine von Jitros Töchtern.

    • Exodus 3:1-20; Mose 1:1-6,25,26 – Der Herr beruft Mose, die Israeliten aus Ägypten zu führen.

  2. Zusätzlicher Lesestoff:

  3. Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

  4. Sie brauchen:

    1. Die Bibel für jedes Kind.

    2. Das Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und die Köstliche Perle.

    3. Ein etwa zwei Meter langes Stück Schnur oder Garn (siehe den Abschnitt „Das Interesse wecken“).

    4. Bild 6-21, „Mose im Binsenkorb“ (Bild 106 in Bilder zum Evangelium, 62063 150); Bild 6-22, „Die Israeliten in Gefangenschaft“; Bild 6-23, „Mose und der brennende Busch“ (Bild 107 in Bilder zum Evangelium, 62239 150).

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Verbinden Sie die Enden der Schnur miteinander. Geben Sie einem Kind die Schnur, und sagen Sie ihm, es soll die Schnur mit seinen Händen so halten, daß sie einen Kreis bildet. Wenn es dem Kind nicht gelingt, bitten Sie ein weiteres Kind um Hilfe und dann noch eins, bis alle Kinder mithelfen, aus der Schnur einen Kreis zu bilden. (Wenn es in Ihrer Klasse nur zwei oder drei Kinder gibt, lassen Sie sie mit der Schnur ein Viereck oder ein Sechseck bilden.)

Erklären Sie den Kindern: So wie alle gebraucht wurden, um mitzuhelfen, den Kreis (oder eine andere Figur) zu bilden, so hat auch jeder von uns im Reich Gottes eine Mission zu erfüllen. Sagen Sie den Kindern, daß sie in dieser Lektion einiges über den Propheten Mose und die Mission, zu der er berufen wurde, erfahren.

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie den Kindern anhand der unter „Vorzubereiten“ aufgeführten Schriftstellen von den Israeliten und von der Geburt, der Jugend und der Berufung des Mose. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Zeigen Sie dabei auch die entsprechenden Bilder.

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

• Welchen Namen gab der Herr Jakob? (Genesis 32:29; 46:2.) Wohin sollte Jakob mit seiner Familie ziehen? Warum? (Genesis 46:3,4.)

• Wie hießen Jakobs (Israels) zwölf Söhne? (Exodus 1:1-5.)

Wiederholen Sie mit den Kindern die Angaben über die zwölf Stämme Israels aus Lektion 14. Erklären Sie dann, daß Josefs Brüder und Josefs Vater, als sie nach Ägypten zogen, als Israel oder als die Israeliten bekannt wurden. Man nannte sie auch Hebräer. (Sie können die Begriffe Israeliten und Hebräer an die Tafel schreiben.) Zunächst wurden die Israeliten vom Pharao gut behandelt. Er gab ihnen Land und Geschenke (siehe Genesis 45:17-23; 47:5–6). Aber dann kam ein anderer Pharao an die Macht, der die Israeliten nicht mochte.

• Warum mochte der neue Pharao die Israeliten nicht? (Exodus 1:7-10; erklären Sie, daß der Herrscher in Ägypten sowohl König von Ägypten als auch Pharao genannt wurde.) Was schlug der neue Pharao vor, was mit den Israeliten geschehen sollte? (Exodus 1:11-14.) Was geschah mit den Israeliten, als die Ägypter sie versklavten? (Exodus 1:12.)

• Was verlangte der Pharao von den hebräischen Hebammen? (Exodus 1:15,16.) Warum? Wie lösten die Hebammen dieses Problem? (Exodus 1:17-19.) Wem befahl der Pharao daraufhin, die hebräischen Babys zu töten? (Exodus 1:22.) Was können wir tun, wenn von uns etwas verlangt wird, wovon wir wissen, daß es falsch ist?

• Was tat Moses Mutter, um sein Leben zu retten? (Exodus 2:2-4.) Wer wachte über den kleinen Mose? (Exodus 2:4; seine Schwester Mirjam und der himmlische Vater.) Was wollte die Tochter des Pharao mit dem kleinen Mose tun, als sie ihn fand? (Exodus 2:5-10.) Wer sorgte für Mose?

• Was geschah, als Mose versuchte, einen Hebräer zu verteidigen? (Exodus 2:11,12.) Warum verließ Mose Ägypten? (Exodus 2:13-15.)

• Wie fand Mose heraus, was der Herr von ihm erwartete? (Exodus 3:2-10; Mose 1:1,2,25,26.) Welche Mission hatte Mose zu erfüllen? Warum war dies ein schwieriger Auftrag? (Exodus 3:19,20; 4:10.) Warum verlangt der Herr wohl manchmal etwas von uns, was uns schwerfällt? Sie können erzählen, wie Sie einmal etwas tun mußten, was Ihnen schwerfiel, und was für Nutzen es Ihnen gebracht hat.

• Was empfand Mose, als Gott ihm sagte, was seine Mission war? (Exodus 3:11.) Was sagte der Herr zu Mose, um ihm Kraft und Mut zu geben? (Mose 1:6.) Wie könnt ihr jemand ermutigen, der sich von einem Auftrag oder einer Prüfung überwältigt fühlt? (1 Nephi 3:7.)

• Welche wichtige Mission erfüllten die hebräischen Hebammen? Und Mirjam? Und Moses Mutter? Die Tochter des Pharao? Wie trug jede von ihnen dazu bei, daß Mose schließlich seine Mission erfüllen konnte?

• Wie könnt ihr herausfinden, welches Werk der Herr für euch vorgesehen hat? (Siehe den 2. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.) Wie könnt ihr euch darauf vorbereiten, eure zukünftigen Berufungen zu erfüllen? (Siehe den 3. und 5. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Was gab Mose auf, um Anführer der Hebräer zu werden? (Hebräer 11:24-26.) Wenn ihr euch nur für eines entscheiden könntet, wärt ihr dann lieber ein Jünger Jesu Christi oder reich und berühmt? Warum?

• Wie half Mose den Töchtern des Priesters von Midian? (Exodus 2:16,17.) Erklären Sie, daß der Priester von Midian (der auch unter dem Namen Reguël oder Jitro bekannt war) Mose das Melchisedekische Priestertum übertrug (siehe LuB 84:6). Weisen Sie darauf hin, daß Mose im Bund heiratete, als er eine von Jitros Töchtern heiratete.

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. Besprechen Sie, was für verschiedene Arten von Missionen wir erfüllen können. Die Kinder können von Familienmitgliedern oder Freunden erzählen, die als Missionare dienen oder gedient haben. Erklären Sie, daß es viel Wichtiges gibt, was wir für den himmlischen Vater und für Jesus tun können. Lassen Sie die Kinder ihre Vorschläge dazu nacheinander an die Tafel schreiben. Beispielsweise: Eltern sein, ein Lehrer oder eine Lehrerin sein, ein Führer der Kirche sein oder ein gutes Beispiel geben. Betonen Sie, daß jeder von uns zumindest eine Mission auf der Erde zu erfüllen hat und daß Gott uns alle braucht, um sein Reich aufzubauen.

    Lesen Sie das folgende Zitat von Präsident Brigham Young vor:

    „In dieser Kirche gibt es niemand, weder Mann noch Frau, der nicht auf Mission ist. Diese Mission dauert an, solange sie leben, und besteht darin, daß sie Gutes tun, die Rechtschaffenheit fördern, die Grundsätze der Wahrheit lehren und sich selbst und jeden in ihrer Umgebung dazu bewegen, nach diesen Grundsätzen zu leben, damit sie ewiges Leben erlangen mögen.“ (Discourses of Brigham Young, Hg. John A. Widtsoe, 1941, Seite 322.)

    Lassen Sie die Kinder von der Liste an der Tafel die Punkte heraussuchen, die das, was Präsident Young gesagt hat, verwirklichen. Sie können den Kindern eine Kopie des Zitats von Brigham Young mitgeben, damit sie es ihrer Familie zeigen können.

  2. Besprechen Sie das folgende Zitat von Virginia H. Pearce:

    • „• Der himmlische Vater und Jesus Christus leben, und die Welt steht unter ihrer Obhut.

    • Sie kennen mich.

    • Sie lieben mich.

    • Sie haben einen Plan für meine Zukunft.

    • Ich will die Gebote befolgen, mich wirklich anstrengen und auf ihren Plan vertrauen. Früher oder später kommt dann alles in Ordnung.“ („Glaube ist die Antwort“, Der Stern, Juli 1994, Seite 81.)

  3. Lesen Sie Mose 1:25,26 mit den Kindern. Erklären Sie, daß wir, wie Mose, durch Offenbarung vom himmlischen Vater etwas über unsere Mission im Leben erfahren können. Sprechen Sie mit den Kindern über den Patriarchalischen Segen. Erklären Sie, daß der Patriarch dazu ordiniert wird, den Mitgliedern der Kirche einen Patriarchalischen Segen zu geben. Dieser Segen kann uns über unsere Berufung auf der Erde Aufschluß geben. In diesem Segen spricht der Herr zu uns persönlich.

    Sie können erzählen, wie Sie Ihren Patriarchalischen Segen erhalten haben. Vergessen Sie aber nicht, daß ein Patriarchalischer Segen etwas Heiliges ist und man außerhalb der Familie keine Einzelheiten darüber erzählen soll.

  4. Kopieren Sie den Irrgarten (Seite 80) für jedes Kind, oder lassen Sie die Kinder nacheinander mit dem Finger den Weg auf der Kopie des Lehrers nachzeichnen. Dabei sollen die Kinder jedes Schild, an dem sie vorbeikommen, vorlesen. 5. Lassen Sie die Kinder erzählen, wie sie sich auf ihre Mission im Leben vorbereiten. Schreiben Sie die Antworten unter der Überschrift Was ich jetzt tue an die Tafel. Vorschläge könnten sein: sich taufen lassen, in die Kirche gehen, in den heiligen Schriften lesen, meinen Mitmenschen dienen, mich wirklich anstrengen und so weiter. Lassen Sie die Kinder dann unter der Überschrift Was ich tun werde auflisten, was sie in Zukunft tun können. Dazu kann gehören: eine Vollzeitmission erfüllen, im Tempel heiraten, die eigenen Kinder im Evangelium erziehen, den Patriarchalischen Segen erhalten, eine Fremdsprache lernen und so weiter. Ermutigen Sie die Kinder, sich jetzt dafür zu entscheiden, auf Ziele hinzuarbeiten, durch die sie sich bereitmachen, dem Herrn ihr Leben lang zu dienen.

    Lesen Sie das folgende Zitat von Präsident Gordon B. Hinckley vor:

    „Jede[r] von euch ist vom Vater im Himmel mit einer ungeheuren Kapazität, in der Welt Gutes zu tun, ausgestattet worden. Schult euren Verstand und eure Hände, damit ihr gerüstet seid, um in der Gesellschaft, der ihr angehört, gut zu dienen. Pflegt die Kunst, freundlich, rücksichtsvoll und hilfsbereit zu sein. Entwickelt in euch die Eigenschaft, barmherzig zu sein, die zu den göttlichen Eigenschaften gehört, die ihr geerbt habt.“ („Das Licht in euch“, Der Stern, Juli 1995, Seite 91.)

  5. Erzählen Sie die folgende Gechichte über Hugh B. Brown, der einmal Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft war:

    Auf Elder Browns Farm wuchs ein Johannisbeerstrauch, der sehr groß geworden war. Da man ihn ungehindert hatte wachsen lassen, brachte er keine Blüten und keine Beeren mehr hervor. Als Elder Brown die meisten der langen Zweige abschnitt, stellte er sich vor, was der Johannisbeerstrauch wohl sagen würde, wenn er sprechen könnte. „Wie konntest du mir das antun? Ich bin doch so wunderbar gewachsen. Ich war schon fast so groß wie der Schattenbaum und der Obstbaum innerhalb des Zaunes. Und jetzt hast du mich zurückgeschnitten. Jede Pflanze im Garten wird auf mich herabsehen, weil ich nicht getan habe, was ich hätte tun sollen.“ Er dachte: „Ich bin hier der Gärtner, und ich weiß, was aus dir werden soll. Aus dir soll kein Obstbaum oder Schattenbaum werden. Ich möchte, daß du ein Johannisbeerstrauch bist.“ Mit der Zeit brachte der Johannisbeerstrauch wieder Blüten und Früchte hervor.

    Jahre später diente Elder Brown in der britischen Armee und stand kurz davor, General zu werden. Er hatte alle notwendigen Prüfungen bestanden und war überzeugt, daß er befördert werden würde. Als er dann erfuhr, daß er zu einer weniger wichtigen Stellung bestimmt worden war, weil er Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage war, war er sehr enttäuscht. Er fragte sich, warum Gott dies zugelassen hatte. Er meinte, alles getan zu haben, was er hatte tun können, um sich diese Beförderung zu verdienen. Da erinnerte er sich an seine eigenen Worte, die er Jahre zuvor gedacht hatte. „Ich bin hier der Gärtner. Ich weiß, was aus dir werden soll.“ Er kniete nieder und bat um Vergebung. Er erkannte, daß der Herr wußte, welche Mission er im Leben erfüllen sollte, und daß er ihn segnen würde, damit er sie auch erfüllen konnte, wenn er weiterhin rechtschaffen lebte. (Siehe „The Currant Bush“, New Era, Januar 1973, Seite 14f.)

    Sagen Sie den Kindern, daß Präsident Brown sein Leben nicht als wichtiger Offizier in der Armee verbrachte, sondern schließlich als Apostel Jesu Christi berufen wurde und in der Ersten Präsidentschaft der Kirche diente. Erklären Sie, daß wir manchmal etwas wollen, was uns von der Mission, die wir im Leben zu erfüllen haben, ablenken würde. Wir müssen uns auf die Führung des Herrn verlassen, der uns helfen kann, kluge Entscheidungen zu treffen und das anzunehmen, was uns widerfährt.

  6. Singen Sie „Ich bin ein Kind von Gott“ (Gesangbuch, Nr. 202), oder sagen Sie den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis

Sie können Zeugnis davon geben, daß jeder von uns in diesem Leben eine Mission zu erfüllen hat. Betonen Sie, wie wichtig es ist, rechtschaffen zu leben, damit wir würdig und fähig sind zu dienen. Versichern Sie den Kindern, daß der himmlische Vater uns hilft und uns segnet, wenn wir uns bemühen, unsere Mission zu erkennen und zu erfüllen.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstelle lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurde.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung Exodus 3:1-10 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.