PV-Leitfäden und Hefte für das Miteinander
Josef in Ägypten


Lektion 16

Josef in Ägypten

Ziel

Die Kinder ermutigen, sich rein zu halten, indem sie sich von Versuchungen fernhalten und dem Herrn nahe bleiben.

Vorzubereiten

  1. Studieren Sie gebeterfüllt:

    • Genesis 39 – Josef, der nach Ägypten verkauft wurde, dient Potifar, wird fälschlicherweise beschuldigt und ins Gefängnis geworfen.

    • Genesis 40 – Josef deutet die Träume des Mundschenks und des Bäckers des Pharao.

    • Genesis 41 – Josef deutet die Träume des Pharao, trifft Vorbereitungen für die Hungersnot und herrscht in Ägypten.

  2. Zusätzlicher Lesestoff: Psalm 24:3-5 – Wer reine Hände und ein lauteres Herz hat, darf an der heiligen Stätte des Herrn stehen.

  3. Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

  4. Sie brauchen:

    1. Die Bibel für jedes Kind.

    2. Zwei Magneten, von denen einer mit „Gott“ und einer mit „Satan“ beschriftet ist, außerdem einen Nagel, eine Nadel oder eine Büroklammer. Oder zeichnen Sie, falls Sie den zweiten Vorschlag verwenden, um das Interesse zu wecken, einen Menschen auf ein Blatt Papier.

    3. Bild 6-18, „Josef widersteht der Frau des Potifar“ (Bild 110 in Bilder zum Evangelium, 62548 150); Bild 6-19, „Josef mit dem Mundschenk und dem Bäcker“.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Sagen Sie den Kindern, daß der Nagel, die Nadel oder die Büroklammer uns darstellen. Legen Sie den Gegenstand auf eine glatte Oberfläche zwischen die beiden Magneten, so daß er vom einen oder anderen angezogen wird. Zeigen Sie, daß der „Satan“ immer weniger Macht hat, uns zu versuchen, je weiter wir von ihm entfernt sind. Bewegen Sie nun den Gegenstand näher zu dem Magneten hin, der Gott darstellt, und erklären Sie: Je näher wir dem Herrn bleiben, desto mehr werden wir von seiner Güte beeinflußt. Wenn wir nach Gutem streben, werden wir weniger vom Bösen beeinflußt.

Das Interesse wecken (zweiter Vorschlag)

Bitten Sie die Kinder, die „Stürme der Versuchung“ zu sein. Halten Sie das Blatt mit der Zeichnung an einer Ecke fest, und halten Sie es in die Nähe der Kinder, während sie gegen das Blatt blasen. Zeigen Sie, daß sich die schlechten Einflüsse weniger auf das Blatt auswirken, wenn man es weiter davon entfernt. Wenn wir angesichts des Bösen standhaft und unerschütterlich bleiben wollen, müssen wir uns von der Versuchung fern- halten.

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie anhand der unter „Vorzubereiten“ aufgeführten Schriftstellen, was Josef erlebte, während er in Ägypten war. Zeigen Sie dabei auch die entsprechenden Bilder. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.)

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

Josef bleibt rein

Während Josef in Potifars Haus dient, läßt er sich nicht davon abbringen, rein zu bleiben und Gottes Gebote zu halten.

• Wie wurde Josef behandelt, als er Potifars Diener war? (Genesis 39:3-6.) Warum vertraute Potifar Josef und übertrug ihm so große Verantwortung? Wie können wir das Vertrauen anderer gewinnen?

• Was tat Josef, um rein zu bleiben, als Potifars Frau ihn dazu bringen wollte, Unrecht zu tun? (Genesis 39:8-10,12.) Was können wir tun, wenn wir versucht werden, Unrecht zu tun? (Siehe den 1. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Wie wurde Josef vom Herrn gesegnet, obwohl er fälschlicherweise beschuldigt und ins Gefängnis geworfen wurde? (Genesis 39:21-23.) Was könnt ihr tun, um den Geist des Herrn weiterhin bei euch zu haben, wenn ihr einmal ungerecht behandelt oder bestraft werdet?

Josef wird durch die Macht des Herrn geführt

Josef deutet die Träume des Mundschenks und des Bäckers des Pharao, während er im Gefängnis ist. Später deutet er den Traum des Pharao, der zeigt, daß sich das Land auf eine Hungersnot vorbereiten muß.

• Wie konnte Josef die Träume des Mundschenks und des Bäckers des Pharao deuten? (Genesis 40:8.) Um welchen Gefallen bat Josef, nachdem er diese Träume gedeutet hatte? (Genesis 40:14,15.) Was vergaß der Obermundschenk? (Genesis 40:23.) Wie können wir denen, die uns helfen, unsere Dankbarkeit zeigen?

• Warum erinnerte sich der Obermundschenk schließlich doch noch an Josef? (Genesis 41:1,8,9.) Wieviel Zeit war vergangen? Was erzählte der Obermundschenk dem Pharao? (Genesis 41:9-13.)

• Was sagte Josef dem Pharao über seine Fähigkeit, Träume zu deuten? (Genesis 41:16.) Was sagt uns dies über Josefs Charakter? Wem sollen wir für unsere Talente, Segnungen und geistigen Gaben dankbar sein?

• Wie erklärte Josef die Träume des Pharao? (Genesis 41:2-7,26-31.) Welche Lösung schlug Josef vor, damit Ägypten die Hungersnot überleben konnte? (Genesis 41:33- 36.) Was lehren uns die Führer der Kirche heute über einen Lebensmittelvorrat? Warum ist das ein kluger Rat?

• Warum wählte der Pharao Josef als denjenigen aus, der das Sammeln und Verteilen der Nahrungsmittel überwachen sollte? (Genesis 41:38,39.) Was für gute Eigenschaften könnt ihr zum Segen anderer einsetzen? (Machen Sie jedem Kind bewußt, wo seine Stärken liegen.)

• Welche Stellung und welche Macht wurde Josef in Ägypten gegeben? (Genesis 41:41-43.) Was tat Josef während der sieben Jahre, in denen es Überfluß gab? (Genesis 41:48,49.)

• Wer kam außer den Ägyptern noch zu Josefs Speichern, um Getreide zu kaufen, als die Hungersnot wie vorhergesagt eintrat? (Genesis 41:56,57.) Sagen Sie den Kindern, daß sie in der nächsten Lektion erfahren, wie Josefs Familie während der Hungersnot von Kanaan nach Ägypten kam, um dort Getreide zu kaufen.

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. Der himmlische Vater und Jesus Christus wissen, daß es schwieriger ist, Versuchungen zu widerstehen, wenn wir es zulassen, daß wir uns der Versuchung nähern. Besprechen Sie mit den Kindern, wie sie in den folgenden Situationen der Versuchung fernbleiben können:

    1. Eine Schale mit deinem Lieblingsnachtisch steht auf dem Tisch; sie soll einer kranken Nachbarin gebracht werden.

    2. Deine Eltern haben dich angewiesen, nicht allein im Fluß schwimmen zu gehen, ohne daß jemand in der Nähe ist. Du bist an einem sehr heißen Tag allein am Fluß; vielleicht könntest du ja einfach ein Stückchen hineinwaten, so daß dir das Wasser bis zu den Knien reicht …

    3. Freunde von dir wollen dich überreden, einmal eine Zigarette zu probieren. Jedesmal, wenn du mit ihnen zusammen bist, fordern sie dich auf, doch wenigstens einen Zug zu nehmen.

    4. Jedesmal, wenn du ein bestimmtes Buch liest, kommen dir schlechte Gedanken.

    Sie können an der Tafel noch weitere Versuchungen auflisten, wie etwa klatschen, ordinäre Zeitschriften anschauen, eine schlechte Sprache gebrauchen, sich unanständig kleiden, ungeeignete Filme oder Fernsehsendungen anschauen, schmutzige Witze oder Geschichten erzählen, unanständige Liedtexte anhören oder Drogen probieren. Besprechen Sie, was man tun kann, um dem Bösen zu widerstehen, beispielsweise sich aus einer bestimmten Situation zurückziehen und an die Stelle der Versuchung etwas Gutes setzen. Wenn Sie einen der schädlichen Einflüsse bespro- chen haben, wischen sie das entsprechende Wort aus.

  2. Erklären Sie, daß wir uns schützen können, wenn wir uns dafür entscheiden, rein zu bleiben, noch ehe wir versucht werden. Präsident Spencer W. Kimball hat gelehrt:

    „Treffen Sie bestimmte Entscheidungen nur einmal. … Manches können wir einmal von uns weisen und es ist damit abgeschlossen, … ohne daß wir noch hundertmal darüber brüten und uns erneut entscheiden müssen, was wir tun werden und was nicht.“ (Ensign, Mai 1976, Seite 46.)

    Besprechen Sie mit den Kindern, welche Entscheidungen sie schon jetzt treffen können, beispielsweise nie zu rauchen, keine schlechten Bücher, Zeitschriften, Fern- sehsendungen oder Videos anzusehen, jeden Morgen und jeden Abend zu beten, täglich in den heiligen Schriften zu lesen und sittlich rein zu bleiben. Fordern Sie jedes Kind auf, eine oder mehrere dieser Entscheidungen, die es jetzt schon treffen will, aufzuschreiben.

  3. Erklären Sie, daß wir unser Leben mit guten Einflüssen bereichern sollen, anstatt uns darauf zu konzentrieren, wie man das Böse vermeiden kann. Sagen Sie gemeinsam mit den Kindern den 13. Glaubensartikel auf, und besprechen Sie, was es an Gutem gibt, wonach sie streben können.

  4. Fordern Sie die Kinder auf, sich selbst dazu zu verpflichten, rein zu bleiben. Bitten Sie ein Kind, Psalm 24:3-5 zu lesen. Lassen Sie die Kinder darüber sprechen, inwiefern diese Beschreibung auf Josef zutrifft („reine Hände“ und „ein lauteres Herz“ – er floh vor der Versuchung und war Gott dankbar für seine Fähigkeiten). Vermitteln Sie den Kindern, wie diese Schriftstelle auch auf sie zutreffen kann.

    Geben Sie jedem Kind einen Bleistift und ein Blatt Papier, und bitten Sie sie, den folgenden Satz zu ergänzen: „Ich will meinen Sinn und mein Herz rein halten, indem ich _________________.“ Sie können beispielsweise folgendes einfügen: bete, in den heiligen Schriften lese, in die Kirche gehe, ehrlich bin, mir nur erbauende Filme ansehe, gute Bücher lese und Josefs Beispiel folge, wenn es darum geht, Böses zu meiden. Fordern Sie die Kinder auf, das Blatt nach Hause mitzunehmen und das, was sie aufgeschrieben haben, mit ihrer Familie zu besprechen.

  5. Singen Sie gemeinsam mit den Kindern „Ich will tapfer sein“ (Kinderstern, September 1996). Lassen Sie die Kinder aufstehen, wenn sie die Zeile „ich will für Recht und Wahrheit stehen“ singen.

Zum Abschluß

Zeugnis

Bezeugen Sie den Kindern, daß der Herr ihnen mehr Kraft gibt, dem Bösen zu wider- stehen, wenn sie sich schon im voraus dafür entscheiden, rein zu bleiben. Ermutigen Sie sie, sich so weit wie möglich von Versuchungen fernzuhalten.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstelle lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurde.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung Genesis 39 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.