PV-Leitfäden und Hefte für das Miteinander
Daniel und die Speisen des Königs


Lektion 40

Daniel und die Speisen des Königs

Ziel

Jedes Kind in dem Wunsch bestärken, nach dem Wort der Weisheit zu leben.

Vorzubereiten

  1. Studieren Sie gebeterfüllt:

    • Daniel 1:1-7 – Daniel und seine Freunde werden am Hof des Königs ausgebildet.

    • Daniel 1:8-16 – Sie essen nur pflanzliche Nahrung und trinken nicht den Wein des Königs.

    • Daniel 1:17-21 – Gott verleiht ihnen Weisheit und Verständnis.

    • Lehre und Bündnisse 89:1-21 – Wenn wir das Wort der Weisheit befolgen, erlangen wir zeitliche und geistige Segnungen.

  2. Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

  3. Sie brauchen:

    1. Die Bibel und Lehre und Bündnisse für jedes Kind.

    2. Freigestellt: Eine Mausefalle mit einem kleinen Stück Essen als Köder (oder eine Angelschnur mit Köder).

    3. Bild 6-45, „Daniel lehnt Speise und Wein vom Tisch des Königs ab“ (Bild 114 in Bilder zum Evangelium, 62094 150).

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Zeigen Sie den Kindern die Mausefalle mit dem Köder, die bereit ist, jederzeit zuzuschnappen. Verwenden Sie einen Stock oder einen ähnlichen Gegenstand, um die Falle zuschnappen zu lassen. (Sie können auch eine Angelschnur mit einem Köder zeigen und erklären, wie sie funktioniert.) Fragen Sie die Kinder, was eine Maus tun würde, wenn sie wüßte, wie die Falle funktioniert, wenn sie also wüßte, daß es sicher Unglück über sie bringt, wenn sie den Köder berührt. Besprechen Sie mit den Kindern, was für „Köder“ der Satan benutzt, um uns dazu zu bringen, das Gesundheitsgesetz des Herrn, das Wort der Weisheit, nicht zu halten. Vermitteln Sie ihnen: Wenn wir der Werbung nachgeben, die etwas wünschenswert erscheinen läßt, oder dem Druck von anderen nachgeben, können wir das damit vergleichen, daß wir den Köder in der Mausefalle berühren.

Sagen Sie den Kindern, daß sie in dieser Lektion erfahren, welchen Mut und welche Selbstbeherrschung Daniel zeigte, als er das Fleisch und den Wein zurückwies, die er auf Geheiß des Königs zu sich nehmen sollte, und wie Daniel dafür gesegnet wurde, daß er das Gesundheitsgesetz des Herrn befolgte.

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie den Kindern anhand der unter „Vorzubereiten“ aufgeführten Schriftstellen, wie sich Daniel weigerte, die Speisen des Königs zu essen. Zeigen Sie zum passenden Zeitpunkt auch das Bild. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Erklären Sie im Lauf des Gesprächs, daß Nebukadnezzar, der König von Babel, gegen das Volk Juda Krieg geführt und viele Israeliten gefangengenommen hatte. Nachdem er in sein eigenes Land zurückgekehrt war, befahl er, daß einige der besten israelitischen Jugendlichen zu ihm gebracht werden sollten, um in seinem Palast mit einigen seiner Kinder und Prinzen zu leben. Zu diesen jungen Männern gehörten auch Daniel und drei weitere Israeliten namens Schadrach, Meschach und Abed-Nego.

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

• Wen wollte König Nebukadnezzar, nachdem er Jerusalem eingenommen und viele vom Volk Juda gefangengenommen hatte, zu sich an den Hof bringen lassen? (Daniel 1:3,4.) Was für Eigenschaften zeichneten diejenigen aus, die ausgewählt wurden? Wie hießen vier der auserwählten Kinder Judas? (Daniel 1:6,7.)

• Wie kümmerte sich der König um diese jungen Männer, die er schließlich in seinen Dienst stellen wollte? (Daniel 1:5.) Wozu hatten sich Daniel und seine Freunde von ganzem Herzen entschlossen? (Daniel 1:8.) Warum wollte Daniel wohl nicht die Speisen des Königs essen und seinen Wein trinken? (Erklären Sie, daß der Herr, als Mose der Prophet Israels war, den Israeliten ein Gesetz gab, das ihnen vorschrieb, was sie essen und trinken sollten. Die Speisen, die Daniel und seine Freunde auf Geheiß des Königs essen sollten, waren ein Verstoß gegen dieses Gesetz. In unserer Zeit ist uns ein Gesundheitsgesetz offenbart worden, das das Wort der Weisheit genannt wird.) (Siehe den 1. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Wie könnt ihr Daniels Beispiel folgen, wenn euch jemand etwas anbietet, was gegen das Wort der Weisheit verstößt? (Siehe den 2. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Warum war der oberste Beamte des Königs besorgt, als Daniel sich weigerte, die Speisen des Königs zu essen und seinen Wein zu trinken? (Daniel 1:10.) Welchen Plan hatte Daniel? (Daniel 1:12,13.) In welcher Verfassung waren die jungen Männer nach dem zehntägigen Versuch? (Daniel 1:15.) (Siehe den 4. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.)

• Wie wurden Daniel und seine Freunde, die mit guter Gesundheit gesegnet wurden, sonst noch gesegnet? (Daniel 1:17,20.) Warum nahmen wohl ihre intellektuellen Fähigkeiten zu?

• Wie können wir die gleichen Segnungen erhalten, die Daniel und seine Freunde erhielten? Was verheißt der Herr allen, die das Wort der Weisheit befolgen? (LuB 89:18-21.)

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. Besprechen Sie mit den Kindern, welche gesunden Nahrungsmittel im Wort der Weisheit genannt werden (siehe LuB 89:11,12,16). Weisen Sie darauf hin, daß auch Daniel und seine Freunde pflanzliche Nahrung zu sich nahmen. Besprechen Sie dann, welche Substanzen im Wort der Weisheit genannt werden, die unserem Körper schaden (siehe LuB 89:5-9). Erklären Sie, daß der Prophet Joseph Smith „heißes Getränk“ als Tee und Kaffee definiert hat. Neuzeitliche Propheten haben dieser Liste von schädlichen Stoffen noch Drogen und den Mißbrauch von Medikamenten hinzugefügt.

    Bringen Sie Bilder von Nahrungsmitteln und Substanzen mit, die im Wort der Weisheit genannt werden (oder fertigen Sie Wortstreifen davon an). Fertigen Sie zwei Schilder mit der Aufschrift „gut für uns“ und „nicht gut für uns“ an. Verteilen Sie die Bilder oder Wortstreifen an die Kinder, und lassen Sie sie nacheinander ihr Bild zu dem passenden Schild legen.

  2. Der Satan will uns durch Werbung und den Druck von Altersgenossen überzeugen, daß es Spaß macht und aufregend ist, das Wort der Weisheit nicht zu befolgen, und daß das Nichtbefolgen uns nicht schadet. Besprechen Sie mit den Kindern, wie andere uns zu überreden versuchen, Tabak, Alkohol, Kaffee, Tee oder Drogen zu uns zu nehmen. Vielleicht nennen Sie Aussagen wie: „Ein bißchen schadet doch nichts“, „Es gibt dir ein gutes Gefühl“ oder „Einmal ist keinmal“.

    Schreiben Sie Wörter wie die folgenden jeweils auf einen Zettel: Tee, Bier, Zigaretten. Lassen Sie die Kinder einen Zettel ziehen und im Rollenspiel darstellen, wie sie reagieren können, wenn sie von Altersgenossen gedrängt werden, dies zu versuchen. Weisen Sie darauf hin, daß die Antwort in jedem Fall „Nein!“ lautet, auch wenn man das auf verschiedene Weise sagen kann.

  3. Spielen Sie ein Spiel, bei dem Sie den Kindern Befehle erteilen, was sie mit ihrem Körper tun sollen, beispielsweise „Der Lehrer sagt: Steht auf einem Bein!“ oder „Der Lehrer sagt: Winkt mit der rechten Hand!“. Wenn vor dem Befehl die Worte „Der Lehrer sagt“ genannt werden, sollen die Kinder gehorchen. Wenn Sie diese Worte aber nicht dazusagen, sollen sie dem Befehl nicht gehorchen. Besprechen Sie mit den Kindern nach ein paar Minuten, was wir Wunderbares mit unserem Körper tun können. Machen Sie ihnen bewußt, daß unser Körper ständig vieles tut, worüber wir nicht einmal nachdenken müssen, beispielsweise atmen, Blut durch die Adern pumpen, Krankheiten heilen, Botschaften vom Gehirn an die Nerven senden und so weiter. Schlagen Sie vor, daß die Kinder dem himmlischen Vater im Gebet für ihren Körper, diese wunderbare Gabe, danken. Ermutigen Sie die Kinder, ihre Dankbarkeit für ihren Körper dadurch zu zeigen, daß sie das Wort der Weisheit befolgen.

  4. Erzählen Sie den Kindern die folgende Geschichte:

    Creed Haymond war ein Läufer, der 1919 sein College in einer jährlich stattfindenden Leichtathletikmeisterschaft vertrat, an der 1700 Männer teilnahmen. Am Abend vor der Meisterschaft sagte Creeds Trainer: „Creed, heute abend sollen alle Jungs ein wenig Sherry trinken. Trink du auch ein bißchen.“

    „Das kann ich nicht.“

    „Aber Creed, ich will doch nicht, daß du anfängst zu trinken. Ich weiß, woran ihr Mormonen glaubt. Ich gebe euch das doch nur als Stärkungsmittel.“

    Der Trainer versuchte weiterhin, Creed dazu zu überreden, ein wenig von dem Likör zu trinken, aber Creed lehnte ab.

    Aber später überlegte Creed: „Was, wenn ich morgen nicht gut bin; was sage ich dann dem Trainer?“ Er mußte gegen den schnellsten Mann der Welt antreten. Er mußte unbedingt sein Bestes geben. Seine Kameraden taten alle, was ihnen gesagt worden war. Sie vertrauten ihrem Trainer. Welches Recht hatte er, ihm nicht zu gehorchen? Nur ein Recht, nämlich seinen Glauben an das Wort der Weisheit. Er betete, daß der Herr sein Zeugnis vom Wort der Weisheit festigen möge, und ging zu Bett.

    Am nächsten Morgen ging es der ganzen Mannschaft außer Creed schlecht.

    Während der Meisterschaft war offensichtlich, daß mit Creeds Mannschaft etwas nicht stimmte. Ein Mannschaftskamerad nach dem anderen blieb weit unter seiner eigenen Bestleistung. Dann wurde der 100-Meter-Lauf angekündigt; Creed nahm am 100- und am 200-Meter-Lauf teil.

    Der Startschuß wurde abgefeuert, und alle rannten los, bis auf Creed Haymond. Die Erde gab nach, weil einer der vorhergehenden Läufer ein Loch in den Boden getreten hatte, und Creed landete auf den Knien. Aber er war sofort wieder auf den Beinen und zog im letzten Augenblick am führenden Läufer vorbei und gewann das Rennen.

    Durch einen Organisationsfehler folgte das Finale des 200-Meter-Laufs direkt auf das Halbfinale. Creed war bereits drei Rennen gelaufen und hatte seinen 200-Meter-Lauf im Halbfinale gerade erst beendet. Er ging zum Starter, um ihn um einen kurzen Aufschub zu bitten, damit er etwas verschnaufen konnte. Aber der Starter war angewiesen worden, mit dem Rennen zu beginnen, und forderte die Männer auf, ihre Startposition einzunehmen.

    Diesesmal hatte Creed einen glänzenden Start und führte das Feld an. Creed lief das Rennen in 21 Sekunden, der schnellsten Zeit, in der jemals ein Mensch die 200 Meter gelaufen war. (Nach: „I Can’t Do It, Coach“, in: Inspiring Stories for Young Latter-day Saints, Hg. Leon Hartshorn, 1975, Seite 123ff.)

    Besprechen Sie mit den Kindern, welche Segnungen Creed Haymond erhielt, weil er das Wort der Weisheit hielt.

  5. Singen Sie „Tu, was ist recht!“ (Gesangbuch, Nr. 157), oder sagen Sie den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis

Bringen Sie zum Ausdruck, wie dankbar Sie für das Wort der Weisheit sind, und bezeugen Sie, daß Sie körperlich und geistig gesegnet werden, wenn Sie dieses Gesundheitsgesetz halten. Sie können erzählen, wie Sie einmal gesegnet worden sind, weil Sie das Wort der Weisheit gehalten haben.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eineFrage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstelle lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurde.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung Daniel 1:5-17 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.