PV-Leitfäden und Hefte für das Miteinander
Rehabeam


Lektion 32

Rehabeam

Ziel

Jedes Kind ermutigen, einen guten Einfluß auf andere auszuüben und negativem Einfluß von anderen Kindern zu widerstehen.

Vorzubereiten

  1. Studieren Sie gebeterfüllt:

    • 1 Könige 11:43 – Rehabeam, Salomos Sohn, wird König.

    • 1 Könige 12:1-5 – Jerobeam teilt Rehabeam mit, daß Israel ihm dienen wird, wenn er ihnen die Last erleichtert.

    • 1 Könige 12:6-11 – Rehabeam berät sich mit den älteren Männern und den jungen Leuten.

    • 1 Könige 12:12-21 – Rehabeam verwirft den Rat der Älteren. Die zehn Stämme lehnen sich auf und folgen Jerobeam.

  2. Befassen Sie sich mit der Lektion, und überlegen Sie, wie Sie den Kindern die Abschnitte aus der Schrift vermitteln wollen. (Siehe „Die Unterrichtsvorbereitung“, Seite VI, und „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.) Überlegen Sie, welche Fragen und welche Vorschläge für Aktivitäten am meisten dazu beitragen, daß die Kinder das Unterrichtsziel erreichen.

  3. Sie brauchen: Die Bibel für jedes Kind.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Das Interesse wecken

Zeichnen Sie die folgende Darstellung an die Tafel oder auf ein Blatt Papier, so daß alle Kinder sie sehen können.

Bild
guessing game

Erklären Sie, daß man diese Lektion mit drei Wörtern zusammenfassen kann. Damit die Kinder herausfinden, worum es in der Lektion geht, sollen sie die drei Wörter erraten. Lassen Sie die Kinder Buchstaben nennen, und füllen Sie das entsprechende Feld oder die Felder aus, wenn der Buchstabe in den Wörtern vorkommt. Kommt der Buchstabe in den drei Wörtern nicht vor, streichen Sie eines der Gesichter durch oder wischen Sie es aus, und schreiben Sie den Buchstaben auf, damit er nicht noch einmal genannt wird. Die Kinder sollen versuchen, die drei Wörter zu erraten, ehe alle Gesichter durchgestrichen oder ausgewischt worden sind. Die drei Wörter lauten: Einfluß von Freunden.

Besprechen Sie, was mit Einfluß von Freunden gemeint ist. Vermitteln Sie den Kindern, daß es sich hierbei um den Einfluß handelt, den sie und ihre Freunde aufeinander ausüben. Besprechen Sie, inwiefern dieser Einfluß positiv oder negativ sein kann. Nennen Sie den Kindern positive und negative Beispiele für den Einfluß von Altersgenossen, beispielsweise wenn man mit der Gruppe, die jemand unfreundlich behandelt, mitmacht, nur damit man nicht gehänselt wird, oder wenn man freundlich zu jemand ist und andere ermutigt, das gleiche zu tun. Erklären Sie den Kindern, daß sie von einem König hören werden, der von seinen Altersgenossen negativ beeinflußt wurde und dann die Folgen seiner Entscheidung tragen mußte.

Aus der heiligen Schrift

Erzählen Sie den Kindern anhand der unter „Vorzubereiten“ aufgeführten Schriftstellen von Rehabeam. (Vorschläge dazu siehe „Die Abschnitte aus den heiligen Schriften lehren“, Seite VII.)

Besprechen/Fragen

Lesen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung die folgenden Fragen sowie die angegebenen Schriftstellen. Entscheiden Sie sich für die Fragen, die den Kindern Ihrer Ansicht nach die Schriftstellen am besten veranschaulichen und ihnen zeigen, wie sie die gelernten Grundsätze anwenden können. Wenn Sie die Schriftstellen im Unterricht gemeinsam lesen und besprechen, können die Kinder neue Erkenntnisse gewinnen.

• Wer war Rehabeams Vater? (1 Könige 11:43.) Nachdem Salomo gestorben und Rehabeam König geworden war, baten ihn die Leute, etwas für sie zu tun. Was? (1 Könige 12:3,4.) Erklären Sie, daß Salomo dem Volk harte Steuern auferlegt hatte und das Volk es leid war, diese Steuerlast zu tragen.

• Mit wem beriet sich Rehabeam zuerst? (1 Könige 12:6.) Welchen Rat gaben sie Rehabeam? (1 Könige 12:7.) Warum war das wohl ein guter Rat? Was sagt uns dieser Rat im Hinblick darauf, wie wir unsere Familie, unsere Freunde und Nachbarn behandeln sollen?

• Mit wem beriet sich Rehabeam als nächstes? (1 Könige 12:8,9.) Welchen Rat gaben sie Rehabeam? (1 Könige 12:10,11; das Wort „Skorpione“ in Vers 11 bezieht sich hier auf Peitschen, die aus mehreren Lederriemen bestanden, die am Ende mit Metallstacheln versehen waren.)

• Was antwortete Rehabeam, als die Leute zu ihm kamen, um seine Antwort zu hören? (1 Könige 12:13,14.) Warum entschied sich Rehabeam wohl, nicht den Rat der Älteren anzunehmen, sondern den Rat der jungen Leute? Was dachte wohl das Volk über Rehabeams Entscheidung? Was für Folgen hat es, wenn wir unfreundlich zu anderen sind?

• Was für Folgen hatte es, daß Rehabeam auf den Rat seiner jungen Freunde hörte und nicht auf den Rat der weisen alten Männer? (1 Könige 12:19-21.) Erklären Sie: Da Rehabeam sich an den unklugen Rat hielt, wurde er nur vom Stamm Juda und vom Stamm Benjamin als König anerkannt. Jerobeam führte einen Aufstand gegen Reha- beam und wurde König der übrigen zehn Stämme. So wurden aus den zwölf Stämmen Israels zwei Königreiche, nämlich das Königreich Juda (Rehabeam) und das Königreich Israel (Jerobeam). (Hinweis: Auch wenn die beiden Namen Rehabeam und Jerobeam ähnlich klingen, waren die beiden Männer dennoch keine Brüder und auch nicht verwandt.)

• Warum sollen wir weise Menschen um Rat fragen? (Siehe den 3. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.) Warum ist es wichtig, sich Freunde zu suchen, die hohe Ideale haben? (Siehe den 4. Vorschlag im Abschnitt „Zur Vertiefung“.) Was sollen wir tun, wenn jemand uns zu etwas überreden will, wovon wir wissen, daß es falsch ist? Inwiefern haben Altersgenossen heute einen schlechten Einfluß auf junge Leute? Was kann uns guter Einfluß von Altersgenossen nützen? Wie können wir durch unseren guten Einfluß anderen jungen Leuten helfen?

Zur Vertiefung

Sie können einen oder mehrere der folgenden Vorschläge während des Unterrichts oder als Wiederholung, Zusammenfassung oder Auftrag verwenden.

  1. Schreiben Sie Situationen wie die folgenden jeweils auf einen Zettel, und legen Sie die Zettel in einen Behälter. Jedes Kind darf einen Zettel ziehen. Dann dürfen die Kinder nacheinander erzählen, wie sie sich in dieser Situation verhalten würden. Machen Sie den Kindern bewußt, daß sie auf vielerlei Weise guten Einfluß auf andere ausüben können.

    1. Du hast einen Freund (eine Freundin), der (die) dich oft überreden will, die Schule zu schwänzen und lieber mit ihm (ihr) zu spielen. Wie kannst du auf diesen Freund (diese Freundin) einen guten Einfluß ausüben?

    2. Du übernachtest bei einem Freund (einer Freundin). Normalerweise kniest du dich jeden Abend vor dem Schlafengehen nieder, um zu beten. Du weißt aber, daß dein Freund (deine Freundin) das nicht tut. Was kannst du tun, wenn es Zeit für das Abendgebet ist?

    3. Einige Freunde wollen mit dir ins Kino gehen. Du weißt, daß deine Eltern diesen Film nicht für geeignet halten, aber deine Freunde bitten dich inständig, sie zu begleiten. Wie kannst du einen guten Einfluß auf deine Freunde ausüben?

    4. Du möchtest sonntags in die Kirche gehen, aber Freunde von dir wollen mit dir Fußball spielen. Wie kannst du einen guten Einfluß auf deine Freunde ausüben?

    5. Deine Freundin bittet dich, sie zu begleiten, um einer Witwe zu helfen, die in der Nachbarschaft wohnt. Du möchtest lieber spielen. Was sollst du tun? Warum?

      Bitten Sie die Kinder, zu erzählen, wie sie selbst einmal erlebt oder beobachtet haben, daß jemand einen guten Einfluß auf andere ausgeübt hat.

  2. Zeichnen Sie die folgende Abbildung des Großen Wagens, des Kleinen Wagens und des Polarsterns an die Tafel. Erklären Sie, daß es in der nördlichen Hemisphäre (nördlich des Äquators) einen Stern gibt, der Polarstern genannt wird. Durch die Zeitalter hindurch konnten sich Seeleute, Reisende und Forscher an ihm ausrichten. Mit Hilfe dieses Sterns kann man immer bestimmen, wo Norden liegt. Den Polarstern findet man, indem man nach dem Großen Wagen Ausschau hält, einem Sternbild aus sieben Sternen, das einem Wagen mit einer Deichsel gleicht. Wenn man sich nun durch die beiden hinteren Sterne des Großen Wagens, die am weitesten von der Deichsel entfernt sind, eine Linie denkt, so zeigt diese Linie auf den Polar- stern. Der Polarstern ist außerdem der äußerste Stern in der Deichsel des Kleinen Wagens.

    Bild
    stars

    Erzählen Sie den Kindern, wie der Polarstern Präsident Gordon Beständigkeit vermittelte. B. Hinckley Trost und „Nach einem Tag guter, harter Arbeit schliefen mein jüngerer Bruder Sherm (Sherman) und ich häufig im Kasten eines alten Farmwagens draußen unter den Sternen. … Manche der Sternbilder und andere Sterne konnten wir benennen. … Am liebsten war uns der Polarstern. Jeden Abend haben wir, wie so viele Generationen von Jungen vor uns, den Himmelswagen gesucht und dann über die beiden Sterne, die den hinteren Teil des Wagens bilden, den Polarstern gefunden.

    Wir haben beobachtet, wie beständig dieser Stern ist. … Mit den Umdrehungen der Erde schienen die anderen Sterne sich durch den Himmel zu bewegen. Aber der Polarstern behielt seine Position gegenüber der Erdachse bei. Aufgrund dieser Überlegungen, die ich als Junge angestellt habe, hat der Polarstern für mich eine besondere Bedeutung erlangt. Er war so etwas wie eine Konstante inmitten der Verände- rung. Auf ihn konnte ich mich immer verlassen, er war wie ein Anker am Firmament, das ansonsten einen so unruhigen und unsicheren Eindruck machte.“ (Siehe Jeffrey R. Holland, „Präsident Gordon B. Hinckley“, Der Stern, August 1995, Seite 7.)

    Besprechen Sie, wie wir beständig sein können wie der Polarstern. Wenn wir uns jetzt entschließen, das Rechte zu wählen, wenn wir versucht oder von unseren Altersgenossen beeinflußt werden, sind wir darin beständig, daß wir immer rechtschaffene Entscheidungen treffen, und andere können sich an uns ausrichten. Unsere Entscheidungen sind dann nicht von der Angst, was andere über uns denken, oder vom negativen Einfluß anderer abhängig.

  3. Stellen Sie fest, ob jemand in der Klasse oder in der Gemeinde eine bestimmte Fähigkeit oder ein besonderes Talent hat, beispielsweise ein Musikinstrument beherrscht oder in einer bestimmten Sportart gut ist. Bitten Sie den Betreffenden, den Kindern davon zu erzählen oder ihnen etwas vorzuspielen. Fragen Sie die Kinder, an wen sie sich wenden würden, wenn sie diese Fähigkeit erlangen wollten. Besprechen Sie, wie wichtig es ist, sich an diejenigen zu wenden, die genügend Wissen und Erfahrung haben, um uns anzuleiten, und ihren Rat auch zu befolgen. Bitten Sie die Kinder, jemand zu nennen, den sie in den folgenden Situationen um Rat fragen können:

    1. Probleme in der Familie.

    2. Ein Freund tut etwas, was falsch ist.

    3. Man will seine Schulnoten verbessern.

    4. Man will eine schlechte Gewohnheit ablegen.

    Vermitteln Sie den Kindern im Lauf des Gesprächs, daß wir immer den himmlischen Vater um Hilfe bitten sollen, wenn wir eine Entscheidung treffen müssen oder ein Problem haben. Er läßt uns wissen, was wir tun sollen oder an wen wir uns wenden können, um Rat und Hilfe zu erhalten.

  4. Erklären Sie, daß wir manchmal nicht sicher sind, ob wir etwas tun sollen, was jemand anders von uns verlangt. Lesen Sie Moroni 7:13, und sprechen Sie darüber, wie wir mit Hilfe dieser Schriftstelle herausfinden können, wie wir uns verhalten sollen. Sie können einige der Situationen aus dem 1. Vorschlag als Beispiele besprechen. (Sie können zusätzlich zu Moroni 7:13 oder anstelle davon den 13. Glaubensartikel lesen.)

  5. Erzählen und besprechen Sie die folgende Geschichte:

    „Im Religionsunterricht in der 4. Klasse in Jamaika bat einmal der Lehrer alle Schüler, von ihrer Religion zu erzählen. Da ich die einzige Mormonin in der Klasse war, sollte ich die Mormonen vertreten.

    Als ich an der Reihe war, klopfte mein Herz wie wild. Es lag mir sowieso nicht, vor vielen Leuten zu sprechen, und ich hatte keine laute Stimme. Ich stand auf und starrte in die vielen Augen, die auf mich gerichtet waren. Ich versuchte, von unseren Grundsätzen zu erzählen. Zunächst sprach ich über das Wort der Weisheit, dann über das Abendmahl. Ich sagte, daß das Brot und das Wasser den Körper und das Blut des Erretters darstellten, der für uns starb.

    Ehe ich noch ein weiteres Wort sagen konnte, begannen alle zu lachen. Tränen traten mir in die Augen, und ich fragte mich, womit ich sie zum Lachen gebracht hatte. Schnell wischte ich mir die Tränen aus den Augen und ging an meinen Platz zurück, während die anderen im Chor ,Brot und Wasser, Brot und Wasser’ riefen. Am Ende des Schultages hänselten sie mich immer noch. … Ich weiß bis heute nicht, warum sie sich über das, was ich sagte, so lustig machten.

    Als ich nach Hause kam, nahm ich die große Bibel meiner Mutter aus dem Regal und sah mir die Bilder an. Während ich in der Bibel blätterte, fielen meine Augen auf eine Schriftstelle, und ich blätterte schnell zu ihr zurück. Es war Matthäus 10:32: ,Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.’ Als ich die Worte wieder und wieder las, wurde ich von innerem Frieden erfüllt, und ich erkannte, daß es nicht darauf ankam, wer mich auslachte, solange ich tat, was recht war.“ (Camille Nugent, The New Era, Juni 1994, Seite 15.)

  6. Singen Sie „Sei immer treu“ (Sing mit mir, B-81), oder sagen Sie den Text auf.

Zum Abschluß

Zeugnis

Sagen Sie den Kindern, daß Sie den Wunsch haben, unter allen Umständen beständig und dem himmlischen Vater treu zu bleiben. Sie können auch erzählen, wie ein Freund (eine Freundin) Sie einmal positiv beeinflußt hat und wie Sie Ihren Freunden helfen wollen, kluge Entscheidungen zu treffen. Fordern Sie die Kinder auf, dem negativen Einfluß von Altersgenossen nicht nachzugeben, sondern einen guten Einfluß auf ihre Umgebung auszuüben, indem sie in allen Situationen beständig rechtschaffene Entscheidungen treffen.

Vorschlag für die Beteiligung der Familie

Fordern Sie die Kinder auf, ihrer Familie etwas von dem zu berichten, was sie heute gelernt haben, indem sie zu Hause eine Geschichte erzählen, eine Frage stellen, eine Aktivität durchführen oder mit der Familie die Schriftstelle lesen, die für das Schriftstudium zu Hause vorgeschlagen wurde.

Vorschlag für das Schriftstudium zu Hause

Bitten Sie die Kinder, zu Hause als Wiederholung 1 Könige 12:1-20 zu lesen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet.