Seminar
Lektion für das Heimstudium: Die Nachfolge in der Präsidentschaft; Der Auszug aus Nauvoo und der Zug in den Westen (Einheit 30)


Lektion für das Heimstudium

Die Nachfolge in der Präsidentschaft; Der Auszug aus Nauvoo und der Zug in den Westen (Einheit 30)

Unterrichtsmaterial für den Lehrer beim Heimstudium

Zusammenfassung der Lektionen für das tägliche Heimstudium

Diese Zusammenfassung der Lehren und Grundsätze, mit denen sich die Schüler in Einheit 30 befasst haben, wird nicht im Unterricht durchgenommen. Im Unterricht zu Einheit 30 werden lediglich einige dieser Lehren und Grundsätze behandelt. Hören Sie auf die Eingebungen des Heiligen Geistes und überlegen Sie, was die Schüler brauchen.

Tag 1 (Die Nachfolge in der Präsidentschaft)

Die Schüler haben diese Grundsätze über die Nachfolge in der Präsidentschaft gelernt: Die Apostel haben sämtliche Priestertumsschlüssel inne, die man braucht, um die Kirche zu leiten. Wenn der Präsident der Kirche stirbt, löst sich die Erste Präsidentschaft auf und das Kollegium der Zwölf Apostel wird unter der Leitung des dienstältesten Apostels zum präsidierenden Kollegium. Wir können durch den Heiligen Geist ein Zeugnis davon empfangen, dass diejenigen, die die Kirche leiten, von Gott dazu berufen sind.

Tag 2 (Der Auszug aus Nauvoo und der Zug durch Iowa; Lehre und Bündnisse 136:1-18)

Die Schüler haben sich mit den Bemühungen der Heiligen beschäftigt, den Nauvoo-Tempel fertigzustellen, bevor sie gezwungen waren, Illinois zu verlassen. Dabei haben sie gelernt, dass es jede rechtschaffene Bemühung und jedes Opfer wert ist, die heiligen Handlungen des Tempels zu empfangen. Sie haben auch gelernt, dass der Herr von uns verlangt, dass wir gemäß den Bündnissen leben, die wir schließen.

Tag 3 (Lehre und Bündnisse 136:19-42)

Die Schüler haben sich mit der Offenbarung in Lehre und Bündnisse 136 befasst und dabei gelernt, dass wir, wenn wir fröhlich sind, den Vater im Himmel preisen und ihm danken sollen und dass wir, wenn wir bekümmert sind, beten sollen, damit sich unsere Seele freue. Sie haben auch herausgefunden, dass unsere Prüfungen uns darauf vorbereiten können, die Herrlichkeit zu empfangen, die Gott für uns bereithält, und dass der Geist uns erleuchtet, wenn wir demütig sind und Gott anrufen. Außerdem haben sie gelernt, dass die Strafgerichte Gottes nicht über uns kommen, wenn wir eifrig im Halten der Gebote des Herrn sind. Dann wird unser Glaube stark und unsere Feinde triumphieren nicht über uns.

Tag 4 (Die Handkarrenpioniere, 1856–1860)

Die Schüler haben von den Prüfungen der Handkarrenpioniere erfahren und festgestellt, dass wir zum Guten geheiligt werden, wenn wir Leid um des Evangeliums willen geduldig ertragen. Sie haben auch erfahren, dass ein Jünger Christi Menschen in Not hilft. Außerdem haben sie gelernt, dass wir Gott erkennen können, wenn wir das Leid, das uns widerfährt, treu erdulden.

Einleitung

Durch diese Lektion sollen die Schüler verstehen, dass sie ihren Glauben zeigen, wenn sie dem Rat und der Weisung der Führer der Kirche folgen. Sie lernen auch, dass der Herr sie segnet, wenn sie anderen in Not helfen und den Weg für sie bereiten.

Anregungen für den Unterricht

Lehre und Bündnisse 136:1-18

Der Herr rät den Mitgliedern, sich zu organisieren und sich auf die Fortsetzung ihrer Reise gen Westen vorzubereiten

Verbinden Sie einem Schüler die Augen und stellen Sie ihn an eine Seite des Raumes. Stellen Sie einiges im Raum um und machen Sie dabei Geräusche, damit der Schüler weiß, dass etwas umgestellt wird. Der Schüler mit verbundenen Augen soll sich einen Klassenkameraden aussuchen, der ihm sagt, wie er am besten auf die andere Seite des Raumes gelangt. Nachdem der Schüler jemanden ausgesucht hat, stellen Sie diese Frage:

  • Weshalb hast du dir diesen Schüler ausgesucht?

  • Wieso folgen wir eher den Anweisungen eines Menschen, dem wir vertrauen?

Bitten Sie den Schüler, seine Anweisungen so zu geben, dass der Schüler mit verbundenen Augen sicher an die andere Seite des Raumes gelangt. Danach sollen sich beide wieder setzen.

Bitten Sie einen Schüler, diesen Absatz über den Auszug der Mitglieder aus Nauvoo vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, inwiefern die Erlebnisse der Mitglieder der Erfahrung des Schülers ähneln, der durch den Raum geleitet wurde.

Unter Gewaltandrohung seitens des Pöbels begannen die Mitglieder im Februar 1846 mit ihrem Auszug aus Nauvoo. Sie zogen westwärts durch den Staat Iowa. „Die Heiligen bewiesen ihren Glauben und verließen Nauvoo. Sie brachen auf, ohne genau zu wissen, wohin sie eigentlich zogen oder wann sie an einem Ort ankommen würden, wo sie sich niederlassen konnten. Sie wussten nur eines: Ihre Feinde standen kurz davor, sie aus Illinois zu vertreiben, und ihren Führern war offenbart worden, dass sie einen Zufluchtsort irgendwo in den Rocky Mountains suchen sollten.“ (Vgl. Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Leitfaden für den Teilnehmer, Seite 303.)

  • Inwiefern ähnelt die Erfahrung der Mitglieder beim Auszug aus Nauvoo der Erfahrung des Schülers, der durch den Raum geführt wurde?

  • Was können wir aus den Erlebnissen der Mitglieder beim Auszug aus Nauvoo lernen? (Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diesen Grundsatz erkannt haben: Wir zeigen unseren Glauben, wenn wir dem Rat und der Weisung der Führer der Kirche folgen.) Sie können diesen Grundsatz an die Tafel schreiben.)

Die Schüler sollen Karte 6 („Der Zug der Kirche gen Westen“) im Anhang ihrer Dreifachkombination aufschlagen und Nauvoo und Winter Quarters suchen. Erklären Sie: Die Heiligen, die Nauvoo im Februar 1846 verließen, brauchten für die etwa 480 Kilometer lange Strecke durch Iowa vier Monate, weil es stark regnete und sie nicht gut genug ausgerüstet waren. Aufgrund dieser Bedingungen und weil sie auf die Unterstützung von mehr als 500 diensttauglichen Männern verzichten mussten, war das Tempo der Gruppe so langsam. Diese Männer, die das Mormonenbataillon genannt wurden, waren dem Ruf Brigham Youngs gefolgt, sich in der Armee der Vereinigten Staaten einzuschreiben, um Geld zu verdienen, damit auch arme Mitglieder den Zug in den Westen unternehmen konnten. Dieses Opfer half in vielerlei Hinsicht. Viele Familien waren dadurch jedoch auch streckenweise auf sich allein gestellt und ohne Ehemann und Vater. Angesichts des langsamen Reisetempos beschlossen die Führer der Kirche, den weiteren Zug westwärts zu den Rocky Mountains erst im Frühling 1847 zu wagen. Sie rieten den Mitgliedern, mehrere Lager zu errichten und dort den Frühling abzuwarten. Eines der größten, nämlich Winter Quarters, befand sich im heutigen Bundesstaat Nebraska am Westufer des Mississippi.

Bitten Sie einen Schüler, diese Beschreibung von Winter Quarters und anderen provisorischen Siedlungen vorzulesen:

Viele Mitglieder lebten in Blockhütten oder einfachen Unterkünften aus Weidenstämmen und Lehm. Viele waren nur unzureichend vor der kalten Witterung geschützt. Krankheiten wie Malaria, Lungenentzündung, Tuberkulose, Cholera und Skorbut brachten Leid und Tod mit sich. Im Laufe des ersten Winters starben in den Lagern mehr als 700 Menschen (siehe Unsere Geschichte: Ein Überblick über die Geschichte der Heiligen der Letzten Tage, Seite 71f.; vgl. auch Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Leitfaden für den Teilnehmer, Seite 319f.).

  • Wenn ihr damals unter den Mitgliedern in Winter Quarters gewesen wärt, wie hättet ihr euch bei dem Gedanken gefühlt, dass ihr immer noch Hunderte Kilometer zurücklegen müsstet?

Vielleicht wollen Sie darauf hinweisen, dass die rechtschaffenen Heiligen selbst in dieser Zeit des Leidens und des Sterbens um ihrer Bündnistreue willen gesegnet wurden. Sie können auch erklären, dass der Herr denjenigen, die in seinem Dienst sterben, große Segnungen verheißt (siehe Alma 40:11,12; 60:13; LuB 42:46).

Bitten Sie die Schüler, die Einleitung zu Lehre und Bündnisse 136 zu überfliegen. Sie sollen herausfinden, wo diese Offenbarung gegeben wurde und wer sie erhalten hat. Fragen Sie die Schüler, zu welchem Ergebnis sie gekommen sind.

Lassen Sie einen Schüler Lehre und Bündnisse 136:1 vorlesen.

  • Wie hat es den Mitgliedern wohl geholfen zu wissen, dass der Herr ihnen weiterhin seinen Willen kundtut?

Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 136:2-5 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, welche Anweisungen der Herr gab, wie sich die Mitglieder auf den Zug gen Westen vorbereiten sollten.

  • Wie sollten die Abteilungen organisiert sein?

  • Warum war es wohl gut, dass sich die Mitglieder in Gruppen organisierten, die jeweils von einem Anführer geleitet wurden? Inwiefern gleicht dies auch der heutigen Organisation der Kirche? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Der Herr organisiert die Mitglieder in Gruppen, sodass jeder Einzelne angeleitet wird und für ihn gesorgt werden kann.)

Erläutern Sie, dass viele Familien und einzelne Mitglieder in Winter Quarters und den umliegenden Lagern aufgrund von Krankheit und Tod finanzielle Unterstützung brauchten, um in den Westen weiterziehen zu können.

Teilen Sie die Klasse in Zweiergruppen auf. Bitten Sie die Gruppen, gemeinsam Lehre und Bündnisse 136:6-11 durchzulesen und darauf zu achten, wie sich die Mitglieder der Bedürftigen annehmen sollten. (Sie können den Schülern vorschlagen, die betreffenden Stellen zu markieren.) Erklären Sie den Schülern zuvor noch, dass nicht alle Mitglieder Winter Quarters zur selben Zeit verließen. Der Satzteil „diejenigen, die verweilen“ in Vers 6 bezieht sich auf die Mitglieder, die noch eine Weile in Winter Quarters und den umliegenden Lagern bleiben sollten.

  • Welche Wörter und Satzteile aus Vers 6 bis 11 verdeutlichen, wie die Mitglieder auf diese Bedürfnisse eingehen sollen?

  • Welcher Begriff in Vers 7 bezeichnet einen Menschen, der anderen den Weg bereitet? (Pionier.)

Schreiben Sie diese Definition an die Tafel. (Sie stammt aus dem Oxford English Dictionary, 2. Auflage, 1989, „Pioneer“.)

Pionier: Einer, der vorausgeht, um denen, die folgen, den Weg zu bereiten oder zu erschließen.

  • Was verheißt der Herr laut Vers 11 denen, die anderen in Not helfen und den Weg für sie bereiten? Was können wir daraus lernen? (Lassen Sie die Schüler antworten und schreiben Sie dann diesen Grundsatz an die Tafel: Der Herr segnet uns, wenn wir denen, die in Not sind, helfen und den Weg für sie bereiten.)

  • Wer hat den Weg für euch bereitet, damit ihr euch der Segnungen des Evangeliums erfreuen könnt?

Die Schüler sollen über diese Frage nachdenken. Bitten Sie einige Schüler, ihre Antworten der Klasse vorzutragen.

  • Was könnt ihr tun, um ein Pionier zu sein – um anderen, die Hilfe brauchen, den Weg zu bereiten, damit sie sich der Segnungen des Evangeliums erfreuen können?

Geben Sie zum Schluss Zeugnis für die besprochenen Grundsätze und ermutigen Sie die Schüler, sie in die Tat umzusetzen.

Nächste Einheit (Der Utah-Krieg und das Massaker von Mountain Meadows; Das Hervorkommen der Köstlichen Perle, Amtliche Erklärung 1 und Lehre und Bündnisse 138)

Um die Schüler auf ihr Studium in der nächsten Woche vorzubereiten, bitten Sie sie, darüber nachzudenken, welche Folgen es hat, wenn man versucht, Sünde zu verbergen. In der nächsten Einheit erfahren die Schüler von einem tragischen Ereignis, das das Massaker von Mountain-Meadows genannt wird. Einige Mitglieder hatten damals versucht, ihre Sünden zu verbergen. Die Schüler erfahren auch von der Entwicklung der Kirche im Salzseetal.