Am 19. Januar 1841 wird den Mitgliedern von Gott geboten, in Nauvoo einen Tempel zu bauen. In dieser Offenbarung, die heute in Lehre und Bündnisse 124 steht, erläutert der Herr die Segnungen, die den Mitgliedern zuteilwerden können, wenn sie eifrig am Bau des Tempels arbeiten. Der Herr gebietet den Mitgliedern außerdem, in Nauvoo ein Haus zu bauen, in dem Reisende beherbergt werden können.
Der Herr gebietet den Mitgliedern, in Nauvoo einen Tempel und ein Haus für Besucher zu bauen
Schreiben Sie vor dem Unterricht diese Frage an die Tafel: Gibt es etwas, was ihr erreicht habt, was aber viel Zeit, Mühe oder Opfer erfordert hat? Bitten Sie die Schüler schon bei ihrem Eintreffen, sich eine Antwort auf diese Frage zu überlegen. Fragen Sie nach dem Andachtsteil ein paar Schüler nach ihren Antworten.
Warum war das, was ihr geleistet habt, die Zeit, Mühe und Opfer wert?
Erklären Sie, dass 1841 bereits ein Großteil der Mitglieder in Nauvoo in Illinois lebte. Bitten Sie die Schüler, für sich Lehre und Bündnisse 124:25-27 zu lesen. Sie sollen herausfinden, was der Herr den Mitgliedern in Nauvoo geboten hat.
Was hat der Herr den Mitgliedern geboten?
Was sollten die Mitglieder nach dem Willen des Herrn für den Bau des Tempels verwenden?
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 124:28 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und herausfinden, welchen Grund der Herr dafür genannt hat, dass die Mitglieder einen Tempel bauen sollten.
Warum sollten die Mitglieder einen Tempel bauen? (Sie sollten einen Ort schaffen, wohin der Herr kommen und an dem er die Fülle des Priestertums wiederherstellen konnte.)
Damit die Schüler den Ausdruck Fülle des Priestertums in Vers 28 besser verstehen, bitten Sie einen von ihnen, das Zitat von Präsident Joseph Fielding Smith vorzulesen:
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Präsident Joseph Fielding Smith
„Jedem Menschen, der treu ist und diese heiligen Handlungen und Segnungen empfängt, wird eine Fülle des Priestertums zuteil. Der Herr hat gesagt, dass er ‚sie gleich an Macht und an Kraft und an Herrschaft‘ macht [LuB 76:95; siehe auch LuB 88:107]. … Der Herr gibt jedem Menschen in dieser Kirche die Möglichkeit, aufgrund seines Glaubens durch die heiligen Handlungen des Tempels die Fülle des Priestertums zu empfangen. Das kann an keinem anderen Ort geschehen.“ (Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bände, 1954–1956, 3:132f.)
Erklären Sie, dass alle Mitglieder der Kirche – Männer und Frauen – die Fülle der Segnungen des Priestertums empfangen können, wenn sie alle heiligen Handlungen des Tempels empfangen. Durch diese heiligen Handlungen können wir alle Segnungen empfangen, die der Vater im Himmel seinen Kinder zukommen lassen möchte. Weisen Sie darauf hin, dass die Wiederherstellung der heiligen Handlungen und der Bündnisse des Tempels im Kirtland-Tempel zwar begonnen hatte, dass sie aber noch nicht vollendet war. Der Bau eines Tempels in Nauvoo sollte die Fortsetzung der Wiederherstellung der heiligen Handlungen und Bündnisse des Tempels ermöglichen (siehe LuB 124:28,40,41).
Was ist eine heilige Handlung? (Eine heilige, offizielle Handlung, die kraft der Vollmacht des Priestertums vollzogen wird.)
Erklären Sie, dass einige heilige Handlungen für unsere Erhöhung erforderlich sind. Viele dieser errettenden heiligen Handlungen können nur in einem Tempel vollzogen werden. Die Schüler sollen leise Lehre und Bündnisse 124:29 lesen und nach einer dieser notwendigen heiligen Handlungen des Tempels suchen, von der der Herr gesagt hat, dass sie wiederhergestellt werden müsse. Fragen Sie die Schüler, was sie herausgefunden haben.
Erklären Sie: Am 15. August 1840 sprach der Prophet Joseph Smith zum ersten Mal darüber, dass die Mitglieder errettende heilige Handlungen für ihre verstorbenen Angehörigen und Freunde vollziehen können, die nicht die Möglichkeit gehabt haben, das Evangelium anzunehmen (siehe Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 448). Nach dieser Ankündigung wurden im Mississippi und in nahe gelegenen Bächen viele Taufen für Verstorbene vollzogen.
Bitten Sie einige Schüler, reihum Lehre und Bündnisse 124:30-34 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, welche Anweisung der Herr im Hinblick darauf gab, wo die Taufen für Verstorbene vollzogen werden sollten.
Wo mussten die Taufen für Verstorbene vollzogen werden, um für den Herrn annehmbar zu sein? Weshalb ließ der Herr zu, dass die Mitglieder vorübergehend außerhalb des Tempels Taufen vollzogen?
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Nauvoo-Tempel
Sie können ein Bild vom Nauvoo-Tempel zeigen (Bildband zum Evangelium, Nr. 118; siehe auch LDS.org). Erklären Sie, dass die Arbeit am Tempel rasch voranging, nachdem Joseph Smith die in Lehre und Bündnisse 124 aufgezeichnete Offenbarung empfangen hatte. Am 3. Oktober 1841, als sich das Untergeschoss der Vollendung näherte, erklärte Joseph Smith: „Es wird keine Taufen für Verstorbene mehr geben, bis wir uns dieser heiligen Handlung im Haus des Herrn widmen können. … Denn so spricht der Herr!“ (Lehren: Joseph Smith, Seite 521.) Nach der Fertigstellung des Taufbeckens im Untergeschoss des Nauvoo-Tempels und seiner Weihung wurden die Taufen für die Verstorbenen am 21. November 1841 fortgesetzt (siehe Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Leitfaden für den Teilnehmer, Seite 247; Lehren: Joseph Smith, Seite 521).
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Taufbecken
Noch während der Nauvoo-Tempel gebaut wurde, ordnete der Prophet Joseph Smith an, im Untergeschoss solle das Taufbecken gebaut werden und auf dem Rücken von zwölf Ochsen ruhen, die die zwölf Stämme Israels darstellen
Wo ist Lehre und Bündnisse 124 zufolge der einzige Ort, an dem die Fülle der heiligen Handlungen des Priestertums für die Erlösung der Lebenden und auch der Verstorbenen empfangen werden kann? (Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diesen Grundsatz erkannt haben: Der Tempel ist der einzige Ort, an dem die Fülle der heiligen Handlungen des Priestertums für die Erlösung der Lebenden und auch der Verstorbenen empfangen werden kann.)
Wie können die Mitglieder durch diese Lehre veranlasst worden sein, die Opfer zu bringen, die für den Bau eines Tempels in Nauvoo erforderlich waren?
Damit die Schüler erkennen, dass diese Lehre wahr und wichtig ist, bitten Sie einen Schüler, das Zitat von Präsident Thomas S. Monson vorzulesen. (Sie können jedem Schüler eine Kopie dieses Zitats geben.)
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Präsident Thomas S. Monson
„Wer die ewigen Segnungen des Tempels begreift, weiß, dass kein Opfer zu groß, kein Preis zu hoch und keine Anstrengung zu schwer ist, um diese Segnungen empfangen zu können. Keine Entfernung ist zu weit; jedes Hindernis kann überwunden und jede Unannehmlichkeit ertragen werden. Er weiß, dass die errettenden heiligen Handlungen des Tempels es uns ermöglichen, eines Tages mit einer ewigen Familie zum Vater im Himmel zurückzukehren und mit Segnungen und Macht aus der Höhe ausgerüstet zu werden, die jedes Opfer und jede Mühe wert sind.“ („Der heilige Tempel – ein Leuchtfeuer für die Welt“, Liahona, Mai 2011, Seite 92.)
Welche Opfer müsst ihr möglicherweise bringen, um würdig und bereit zu sein, die heiligen Handlungen des Tempels zu empfangen?
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 124:38-41 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und herausfinden, warum der Herr dem Mose geboten hat, in der Wüste ein Heiligtum zu bauen, und warum sein Volk im verheißenen Land einen Tempel bauen sollte. (Unter Umständen sollten Sie darauf hinweisen, dass Mose und sein Volk keine Taufen für Verstorbene vollzogen haben. Die Arbeit für Verstorbene wurde erst vollzogen, nachdem der Erlöser nach seinem Tod dieses Werk in der Geisterwelt eingeführt hatte.)
Warum gebot der Herr den Israeliten Vers 38 zufolge in alter Zeit, ein Heiligtum und auch Tempel zu bauen?
Schreiben Sie diese beiden Fragen an die Tafel:
Weshalb ist dir der Tempel wichtig? Warum baut die Kirche Tempel?
Lassen Sie die Schüler zu zweit zusammenarbeiten. Jeder Schüler soll sich eine Frage an der Tafel aussuchen. Dann sollen die Schüler anhand von Lehre und Bündnisse 124:25-41 einander die Frage beantworten. Sie können später ein paar Schüler bitten, der Klasse ihre Erkenntnisse oder die ihres Partners mitzuteilen.
Sie können Lehre und Bündnisse 124:22-24,56-83 zusammenfassen und erklären, dass der Herr die Mitglieder anwies, zusätzlich zum Tempel ein weiteres Haus, das Nauvoo-Haus, zu bauen, in dem Besucher beherbergt werden konnten.
Der Herr erklärt, was sich ereignen wird, wenn die Heiligen das Gebot, einen Tempel zu bauen, befolgen
Bitten Sie die Schüler, Lehre und Bündnisse 124:42-45 für sich zu lesen. Sie sollen herausfinden, was geschehen sollte, wenn die Mitglieder den Tempel bauten und auf Gottes Stimme und auf die Stimme seiner Knechte hörten. Fragen Sie die Schüler, was sie herausgefunden haben.
Fassen Sie Lehre und Bündnisse 124:46-54 zusammen und erklären Sie, dass der Herr den Mitgliedern gesagt hat, was geschehen werde, wenn sie den Tempel bauten, dann aber nicht auf seine Stimme oder auf die Stimme seiner Knechte hörten. Der Herr hat auch erklärt, dass er die Bemühungen der Mitglieder, sein Werk zu vollbringen (unter anderem den Bau von Tempeln), selbst dann annehmen werde, wenn sie das Werk aufgrund von Verfolgung nicht vollbringen könnten.
Bitten Sie einen Schüler, Lehre und Bündnisse 124:55 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und herausfinden, was die Mitglieder dem Herrn beweisen konnten, indem sie sein Gebot befolgten und den Nauvoo-Tempel bauten.
Was beweisen wir laut Vers 55 dem Herrn, wenn wir seine Gebote befolgen? (Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diesen Grundsatz erkannt haben: Wenn wir Gottes Gebote halten, erweisen wir uns als treu. Sie können diesen Grundsatz an die Tafel schreiben.)
Fordern Sie die Schüler auf, über die Mühe, die Zeit und die Opfer nachzudenken, die manchmal mit dem Halten der Gebote einhergehen.
Inwiefern kann euch die Chance, dem Herrn eure Treue zu beweisen, zum Halten der Gebote bewegen?
Welche zusätzlichen Segnungen hat der Herr den Mitgliedern laut Vers 55 für den Fall verheißen, dass sie einen Tempel bauen?
Weisen Sie darauf hin, dass Ehre, Unsterblichkeit und ewiges Leben, die in Vers 55 verheißen werden, Segnungen von ewiger Tragweite sind.
Warum ist es wichtig, dass wir verstehen, dass wir die Segnungen, die wir aufgrund unserer Treue zum Herrn erhalten, möglicherweise nicht sofort empfangen?
Die Schüler sollen an eine Zeit denken, als sie ein Gebot aus dem Wunsch heraus befolgt haben, dem Vater im Himmel und dem Heiland gegenüber von ganzem Herzen treu zu sein. Lassen Sie einige erzählen, was sie erlebt und empfunden haben, als sie dem Herrn ihre Treue bewiesen haben. Spornen Sie die Schüler an, nach Gelegenheiten zu suchen, bei denen sie dem Herrn ihre Treue beweisen können.
Als der Herr den Mitgliedern gebot, einen Tempel zu bauen, verhieß er ihnen auch, dass sie „nicht von ihrem Platz entfernt werden“ sollten.
Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:
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Präsident Boyd K. Packer
„Während einer sehr schwierigen Zeit sprach der Herr die strengste Warnung aus, die ich aus den heiligen Schriften kenne. Es ging um den Bau des Nauvoo-Tempels. Die Heiligen wussten aus Erfahrung, dass es schreckliche Verfolgung mit sich brachte, wenn sie weiter damit fortfuhren; also zögerten sie den Bau hinaus. Der Herr gab ihnen mehr Zeit und sagte: ‚Wenn ihr dies nicht tut, werdet ihr nach Ablauf der bestimmten Zeit als Kirche samt euren Toten verworfen werden, spricht der Herr, euer Gott.‘ [LuB 124:32.]
Die wunderbare Verheißung in dieser Offenbarung wird oft übersehen: ‚Und wenn mein Volk auf meine Stimme hören wird, auch auf die Stimme meiner Knechte, die ich bestimmt habe, mein Volk zu führen, siehe, wahrlich, so sage ich euch: Sie werden nicht von ihrem Platz entfernt werden.‘ [LuB 124:45.]
Denken Sie an diese Verheißung, halten Sie daran fest. Sie schenkt allen Trost, die darum ringen, in einer Gesellschaft, die gegenüber den Grundsätzen, die für eine glückliche Familie wesentlich sind, immer gleichgültiger, ja, sogar feindseliger wird, ihre Familie zusammenzuhalten. …
Ich wiederhole die Verheißung, dass diejenigen, die auf die Stimme dieser Männer hören, die der Herr erweckt hat, ‚nicht von ihrem Platz entfernt werden‘ sollen [LuB 124:45].
Auf die Verheißung folgt allerdings diese Warnung: ‚Wenn sie aber nicht auf meine Stimme hören werden, auch nicht auf die Stimme dieser Männer, die ich bestimmt habe, so werden sie ohne Segen sein‘ [LuB 124:46].“ („Die Zwölf Apostel“, Liahona, September 2005, Seite 30.)