Seminar
Lektion 6: Joseph Smith ‒ Lebensgeschichte 1:1-20


Lektion 6

Joseph Smith ‒ Lebensgeschichte 1:1-20

Einleitung

Im Jahr 1838 beginnt Joseph Smith mit der Niederschrift seiner offiziellen Lebensgeschichte. Er beschreibt darin seine Familie und die Orte, wo sie gelebt haben. Außerdem geht er ausführlich auf die ungewöhnlichen Erweckungsbestrebungen ein, die 1820 im Westen des Staates New York vorherrschen. Diese religiöse Erregung führt ihn zu „ernstem Nachdenken und innerer Unruhe“ in Bezug auf die Frage, welcher Kirche er sich anschließen soll (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:8). Joseph forscht in der Bibel nach; unter anderem liest er Jakobus 1:5. Dieser Vers veranlasst ihn, zu Gott zu beten und um Antwort auf seine Fragen zu bitten. Als Antwort auf sein Gebet erscheinen ihm Gottvater und dessen Sohn, Jesus Christus.

Anregungen für den Unterricht

Joseph Smith ‒ Lebensgeschichte 1:1-4

Joseph Smith verfasst eine Geschichte der Kirche

Bitten Sie einen Schüler, das Erlebnis von zwei Missionaren in Kanada vorzulesen, wie Präsident Thomas S. Monson es erzählt hat (der Rest der Begebenheit folgt später):

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Präsident Thomas S. Monson

„[Zwei Missionare] klingelten an der Tür von Mr. Elmer Pollard. … Sie trugen ihre Botschaft vor und fragten ihn dann, ob er mit ihnen beten würde. Er willigte ein, unter der Bedingung, dass er das Gebet sprechen dürfe.

Sein Gebet verblüffte die Missionare. Er sagte: ‚Himmlischer Vater, segne diese beiden bedauernswerten, irregeleiteten Missionare, dass sie nach Hause zurückkehren mögen und nicht ihre Zeit damit verschwenden, den Menschen in Kanada etwas derart aus der Luft Gegriffenes zu erzählen, von dem sie so wenig verstehen.‘

Als sie sich von den Knien erhoben, bat Mr. Pollard sie, niemals wieder in sein Haus zu kommen. Als sie gingen, meinte er noch ganz spöttisch: ‚Ihr könnt mir sowieso nicht weismachen, dass ihr wirklich daran glaubt, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes war!‘ Und damit schlug er die Tür zu.“ („Der Prophet Joseph Smith – er lehrte durch sein Beispiel“, Liahona, November 2005, Seite 69.)

  • Wenn ihr einer dieser Missionare wärt, was hättet ihr zu Mr. Pollard gesagt?

  • Wie kann man selber die Gewissheit erlangen, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes ist?

Bitten Sie einen Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:1,2 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und auf die Gründe dafür achten, weshalb Joseph Smith seine Lebensgeschichte und die Geschichte der Kirche niederschreibt.

  • Was ist laut Vers 1 in der Anfangszeit der Kirche im Umlauf? (Viele Gerüchte, die darauf abzielen, die Leute gegen die Kirche aufzubringen.)

  • Welche Gründe führt Joseph dafür an, dass er seine Lebensgeschichte schreibt? (Er will der Öffentlichkeit einen zuverlässigen und genauen Bericht von der ersten Vision und der Wiederherstellung geben.)

Erklären Sie, dass es auch heute noch Einzelne und Gruppen gibt, die falsche oder irreführende Informationen über die Kirche verbreiten, um den Glauben zu erschüttern.

  • Was können wir von Joseph Smith und seinen Beweggründen lernen, um uns nicht von unwahren oder irreführenden Informationen täuschen zu lassen? (Wer ernsthaft die Wahrheit wissen will, soll gewissenhaft glaubwürdige Quellen ausfindig machen, um sich über die Kirche und ihre Geschichte zu informieren, anstatt einfach alles anzunehmen, was er hört oder liest – etwa bei einer Suche im Internet.)

  • Warum soll ein Wahrheitssucher, der sich mit der Wiederherstellung befasst, Joseph Smiths eigenen Bericht lesen? (Wer sich auf den Bericht des Propheten stützt, lässt sich nicht durch unwahre oder irreführende Informationen täuschen.)

  • Inwiefern fällt es uns leichter, Gewissheit über Joseph Smiths Erlebnisse zu erlangen, wenn wir seine eigenen Worte lesen?

Lesen Sie vor, worauf Elder Neal L. Andersen warnend hingewiesen hat:

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Elder Neil L. Andersen

„Schon immer hat es einige Leute gegeben, die die Kirche in Verruf bringen und Glauben zerstören wollen. Heutzutage bedient man sich des Internets.

Einiges, was über die Kirche gesagt wird, ist schlicht unwahr, wie überzeugend es auch klingen mag.“ („Euer Glaube soll sich bewähren“, Liahona, November 2012, Seite 41.)

Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage von Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen. Die anderen sollen darauf achten, wie man das, was man über die Kirche und ihre Geschichte liest, beurteilen soll. (Sie könnten jedem Schüler eine Kopie des Zitats geben, damit alle mitlesen können.)

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Elder Dallin H. Oaks

„Heilige der Letzten Tage sollen … bei der Beurteilung dessen, was sie lesen, klug und verständig sein. …

Unser Zeugnis beruht auf dem Zeugnis des Heiligen Geistes, nicht auf irgendeiner Kombination oder Anhäufung von historischen Tatsachen. Wenn dies unsere Grundlage ist, kann keine geänderte geschichtliche Beweislage unser Zeugnis erschüttern. Der Vater im Himmel hat uns Urteilsvermögen gegeben und erwartet, dass wir es in vollem Maße nutzen. Er hat uns aber auch den Tröster gegeben und erklärt, dass dieser uns in die Wahrheit führt und wir durch dessen Macht von allem wissen können, ob es wahr ist. Seine Führung ist der beste Wegweiser für jedes Mitglied der Kirche, das würdig und willens ist, sich darauf zu verlassen.“ („Reading Church History“, Ansprache vor Lehrern im Bildungswesen der Kirche, 16. August 1985, Seite 7; LDS.org.)

Fragen Sie die Schüler, was ihnen an Elder Oaks Rat besonders aufgefallen ist und warum sie ihn hilfreich finden.

Vielleicht möchten Sie erwähnen, dass Joseph Smith diesen Bericht von der ersten Vision 1838 als Teil der offiziellen Geschichte der Kirche verfasst hat, die veröffentlicht und aller Welt bekanntgemacht werden sollte. Es gibt insgesamt neun Berichte von der ersten Vision, die uns überliefert sind – vier davon wurden von Joseph Smith selbst geschrieben oder diktiert und fünf wurden von anderen verfasst, die sein Erlebnis nacherzählten. (Näheres über Joseph Smiths vier Berichte von der ersten Vision siehe Milton V. Backman Jr., „Joseph Smiths Schilderungen der ersten Vision“, Der Stern, Dezember 1985, Seite 37–46.)

Vielleicht erklären Sie auch, dass die verschiedenen Berichte von der ersten Vision zu verschiedenen Zeiten verfasst wurden und an unterschiedliche Empfänger gerichtet waren. In seinen Berichten hebt Joseph Smith verschiedene Aspekte der ersten Vision hervor, aber alle Berichte enthalten die wesentliche Tatsache, dass sich Joseph Smith die Himmel öffneten und dass er göttliche Boten sah, darunter auch Gottvater und den Herrn Jesus Christus. Da der Bericht aus dem Jahr 1838 Teil der offiziellen Geschichte und des Zeugnisses von Joseph Smith an die Welt war, wurde er als heilige Schrift in die Köstliche Perle aufgenommen.

  • So wie Joseph Smith in seinen Berichten jeweils verschiedene Aspekte seiner Vision hervorhebt, so betonte auch der Apostel Paulus gegenüber verschiedenen Zuhörern verschiedene Aspekte seiner Vision vom Heiland (siehe Apostelgeschichte 9:1-9; 22:5-11; 26:12-20). Warum wohl haben Joseph Smith und Paulus jedes Mal, wenn sie ihre Vision beschrieben, etwas anderes hervorgehoben?

Fassen Sie Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:3,4 zusammen und erklären Sie kurz, dass Joseph in Vermont geboren wurde, aber im Alter von zehn Jahren nach Palmyra im Bundesstaat New York zog.

Joseph Smith ‒ Lebensgeschichte 1:5-13

Inmitten religiöser Unruhen beschließt Joseph Smith, Gott zu fragen, welche Kirche die richtige ist

Erklären Sie, dass Joseph Smith zu einer Zeit großer religiöser Erregung lebte. Bitten Sie ein paar Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:5-7 vorzulesen. Alle sollen auf Wörter und Formulierungen achten, die Joseph Smiths Situation beschreiben. Bitten Sie einen Schüler, die entsprechenden Begriffe an die Tafel zu schreiben. Dann soll ein Schüler Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:8,10 vorlesen. Die Klasse soll darauf achten, was damals in Joseph Smith vorging.

  • Was hat Joseph Smith infolge der religiösen Erregung in seiner Umgebung empfunden?

  • Welche Fragen haben ihn beschäftigt?

  • Wer von euch hat sich schon einmal ähnliche Fragen gestellt? Was habt ihr getan, um Antwort zu finden?

Die Schüler sollen Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:11 still für sich lesen und feststellen, was Joseph Smith unternommen hat, um Antworten auf seine Fragen zu finden.

  • Wo oder bei wem suchte Joseph Smith nach Antworten auf seine Fragen?

  • Welcher Grundsatz in Jakobus 1:5 gab Joseph Smith das Vertrauen, dass er Antworten auf seine Fragen erhalten könne? (Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diesen Grundsatz erkannt haben: Wenn wir Gott voll Glauben bitten, antwortet er auf unsere Gebete. Vielleicht wollen Sie erklären, dass Gott zu seiner Zeit und auf seine Weise antwortet.)

Bitten Sie einen Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:12,13 vorzulesen. Die Jugendlichen sollen erklären, wie der in Jakobus 1:5 beschriebene Grundsatz auf Joseph Smith gewirkt hat.

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:14-20

Joseph Smith sieht Gottvater und dessen Sohn, Jesus Christus

Bitten Sie einen Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:14,15 vorzulesen.

  • Warum hat der Satan wohl versucht, Joseph Smith vom Beten abzuhalten?

Bitten Sie einen Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:16,17 vorzulesen. Die Schüler sollen feststellen, wie Joseph Smith auf den Widerstand, der ihm entgegengebracht wurde, reagiert hat. Fordern Sie sie auch auf, Formulierungen aus Josephs Zeugnis herauszuarbeiten, die sie für wichtig erachten oder die sie verwenden könnten, wenn sie jemandem die erste Vision schildern.

  • Welche Formulierungen in diesen Versen haltet ihr für wichtig? Warum?

Schreiben Sie an die Tafel: Joseph Smith sah Gottvater und seinen Sohn Jesus Christus.

  • Warum brauchen wir ein Zeugnis davon, dass Joseph Smith Gottvater und seinen Sohn Jesus Christus gesehen hat?

  • Woher wisst ihr, dass Joseph Smith Gottvater und seinen Sohn Jesus Christus gesehen hat?

Wenn ein paar Schüler Zeugnis gegeben haben, erklären Sie, dass die erste Vision das grundlegende Ereignis der Wiederherstellung war. Die erste Vision gab auch Antwort auf wichtige Fragen zur Lehre. Bitten Sie die Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:15-17 noch einmal für sich zu lesen und darauf zu achten, welche Grundsätze man diesem Bericht entnehmen kann. Sie könnten dazu diese Fragen stellen:

  • Welcher in Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:15,16 enthaltene Grundsatz kann uns helfen, standhaft zu bleiben, wenn wir versucht werden? (Die Schüler drücken sich vielleicht anders aus, sie sollen aber diesen Grundsatz erkannt haben: Wenn der Satan versucht, uns einzuschüchtern, wir uns aber aufrichtig um Gottes Hilfe bemühen, kann Gott uns befreien.)

  • Was erfahren wir aus diesen Versen über das Wesen Gottvaters und Jesu Christi? (Mögliche Antworten sind: Gottvater und sein Sohn Jesus Christus leben. Der Vater im Himmel und sein Sohn Jesus Christus sind zwei getrennte, eigenständige Wesen.)

  • Was war das erste Wort, das Gott an Joseph Smith richtete? (Joseph.) Warum ist das von Bedeutung? Was erfahren wir daraus? (Mögliche Antworten sind: Der Vater im Himmel kennt uns beim Namen. Gott gibt Antwort auf unsere Gebete.)

Um den Schülern nahezubringen, wie wichtig die Lehren und Grundsätze sind, die in dieser Lektion angesprochen worden sind, können Sie sie fragen:

  • Warum ist es wichtig, dass wir dieses Wissen über den Vater im Himmel und Jesus Christus erlangen und verstehen?

  • Auf welche Weise ist euch diese Erkenntnis schon zugutegekommen? (Weisen Sie die Schüler darauf hin, dass manche Erfahrungen so heilig oder persönlich sind, dass man sie nicht weitererzählen sollte.)

Erklären Sie, dass Joseph Smith bei der ersten Vision auch eine Antwort auf seine Fragen erhalten hat. Bitten Sie die Schüler, Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:18-20 leise für sich zu lesen.

  • Was hat Joseph Smith aus dieser Antwort auf sein Gebet erfahren?

Erinnern Sie die Schüler an die Geschichte von den Missionaren, die zu Beginn des Unterrichts vorgelesen wurde. Bitten Sie einen von ihnen, den Rest der Geschichte vorzulesen:

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Präsident Thomas S. Monson

„[Die zwei] kehrten … noch einmal zu Mr. Pollards Tür zurück. Mr. Pollard öffnete und sagte verärgert: ‚Ich habe euch doch wohl gesagt, dass ihr nie mehr wiederkommen sollt!‘

Der junge Missionar nahm all seinen Mut zusammen und sagte: ‚Mr. Pollard, als wir von hier weggegangen sind, haben Sie gesagt, wir glaubten selbst nicht daran, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes war. Ich möchte Ihnen bezeugen, Mr. Pollard, dass ich weiß, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes war, dass er den heiligen Bericht, der als Buch Mormon bekannt ist, durch Inspiration übersetzt hat, dass er Gott, den Vater, und Jesus, den Sohn, wirklich gesehen hat.‘ Dann gingen die Missionare fort.

[Mr. Pollard bezeugte später:] ‚An diesem Abend fand ich keinen Schlaf. Ich wälzte mich hin und her. Immer wieder hörte ich in Gedanken diese Worte: „Joseph Smith war ein Prophet Gottes. Ich weiß es … ich weiß es … ich weiß es.“ Ich konnte kaum den nächsten Morgen abwarten. Ich rief die Missionare an. … Sie kamen wieder, und dieses Mal hörten meine Frau, unsere Kinder und ich ihnen als aufrichtig Wahrheitssuchende zu. Das führte dazu, dass wir alle das Evangelium Jesu Christi annahmen.‘“ („Der Prophet Joseph Smith – er lehrte durch sein Beispiel“, Seite 69.)

Fordern Sie die Schüler auf, Joseph Smith – Lebensgeschichte durchzulesen und den Vater im Himmel zu bitten, ihr Zeugnis davon zu stärken, dass Joseph Smiths Bericht von der ersten Vision wahr ist. Sie können ihnen auch vorschlagen, auf Gelegenheiten zu achten, bei denen Sie jemandem von der ersten Vision erzählen können. Geben Sie zum Abschluss Zeugnis für die Grundsätze, die Sie heute besprochen haben.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Joseph Smith – Lebensgeschichte. Wann wurde Joseph Smiths offizielle Lebensgeschichte veröffentlicht?

Im Jahr 1838 begann Joseph Smith, an seiner offiziellen Lebensgeschichte zu arbeiten. Sie wurde 1842 in der Zeitung Times and Seasons veröffentlicht. Die Lebensgeschichte wurde 1957 in die sechsbändige Reihe A Comprehensive History of the Church von B. H. Roberts mit aufgenommen. Joseph Smith – Lebensgeschichte, wie sie in den heiligen Schriften enthalten ist, ist ein Auszug aus der offiziellen Lebensgeschichte Joseph Smiths und wurde 1851 als Teil einer Missionarsbroschüre mit dem Titel „Die Köstliche Perle“ veröffentlicht. Die Köstliche Perle wurde 1880 in den Schriftkanon aufgenommen.

Joseph Smith ‒ Lebensgeschichte 1:3. Wie war Joseph Smiths Kindheit?

„[Joseph Smiths] Eltern, Lucy Mack und Joseph Smith Sr., hatten am 24. Januar 1796 geheiratet und sich auf der Farm der Familie in Tunbridge in Vermont niedergelassen. Im Sommer 1805 pachteten Joseph und Lucy Smith eine Farm von Lucys Vater, Solomon Mack [in Sharon in Vermont], und im Winter übernahm Joseph Smith Sr. auch den Schulunterricht. Auf dieser Farm kam dann am 23. Dezember 1805 ihr fünftes Kind – Joseph Smith Jr. – zur Welt. Lucy und Joseph Smith erzogen ihre Kinder nach religiösen Grundsätzen, wobei Lucy sie besonders dazu anhielt, sich mit der Bibel zu befassen. Joseph Smith Sr. stand den herkömmlichen Kirchen skeptisch gegenüber, glaubte aber stets fest an Gott.“ (Siehe Die Köstliche Perle, Leitfaden für den Studenten, 2000, Seite 54.)

„Joseph Smith wuchs auf der elterlichen Farm auf und lebte als Kind fast ausschließlich im Familienkreis. … Während er heranwuchs, begann er Eigenschaften anzunehmen und zu zeigen, die ihm später halfen, die Mission zu erfüllen, zu der er vorherordiniert war. …

Er entwickelte eine starke Bindung an seine Familie, lernte, hart zu arbeiten, eigenständig zu denken, seinen Mitmenschen zu dienen und die Freiheit zu lieben.“ (Siehe Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Leitfaden für den Teilnehmer, Seite 15f.)

„In Joseph Smiths frühester Jugend zog die Familie auf der Suche nach fruchtbarem Boden oder nach anderen Möglichkeiten, … ihren Lebensunterhalt zu verdienen, häufig um. … 1811 zog die Familie an einen kleinen Ort namens West Lebanon in New Hampshire. … In West Lebanon [brach Typhus aus]. … Die Smith-Kinder erkrankten eines nach dem anderen. …

Der siebenjährige Joseph Jr. erholte sich nach zwei Wochen von der Krankheit. Es stellten sich jedoch Komplikationen ein, die letztlich vier Operationen erforderlich machten. Die ernsteste Komplikation war eine Schwellung und Infektion am linken Schienbein. … Joseph hatte zwei Wochen lang unerträgliche Schmerzen.“ Er ertrug eine Operation, bei der die infizierte Stelle des Knochens entfernt wurde, „ohne dass er dabei festgebunden wurde und ohne dass er Schnaps oder Wein trinken musste, um sich zu betäuben“. (Siehe Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Seite 22f.)

„1816 zog Joseph Smith Sr. nach Palmyra im Staat New York, weil er gehört hatte, dass dort gutes Land billig zu haben sei. Joseph Smith Jr., der damals zehn Jahre alt war, erinnerte sich daran, dass der Kutscher, den die Familie Smith für die Übersiedlung angeheuert hatte, ihn einige Tage lang jeweils etwa 65 Kilometer zu Fuß durch den Schnee gehen ließ, obwohl er noch nicht ganz gesund war, sodass ihn Müdigkeit und Schmerzen sehr quälten.“ (Die Köstliche Perle, Leitfaden für den Studenten, 2000, Seite 54.)

„Joseph Smith Sr., Vater von zehn – 1821 dann elf – Kindern, arbeitete schwer, um die Familie zu versorgen. Nach zwei Jahren in Palmyra hatte er genug Geld für die Anzahlung für ein 40 Hektar großes Stück Waldland in der nahe gelegenen Ortschaft Farmington gespart. Im ersten Jahr rodeten er und seine Söhne 12 Hektar Wald, legten Felder an und bauten Weizen an. … Der junge Joseph berichtete später: ‚Alle, die nur irgendwie konnten, mussten zum Unterhalt der Familie beitragen.‘ [‚History of Joseph Smith by Himself‘, 1832 (geschrieben in Kirtland in Ohio zwischen dem 20. Juli und 27. November 1832), Seite 1, Archiv der Geschichtsabteilung der Kirche, Salt Lake City.] …

Josephs Möglichkeiten, eine Schule zu besuchen, waren begrenzt. Er führte das auf die ‚ärmlichen Umstände‘ zurück, unter denen er aufwuchs. ‚Der Schulbesuch blieb uns versagt. Es genügt wohl, wenn ich sage, dass mir Lesen, Schreiben und die Grundrechenarten beigebracht wurden, was meine gesamte Bildung ausmachte.‘ [‚History of Joseph Smith by Himself‘, Seite 1f.]“ (Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten, Seite 29f.)

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:15-17. Berichte von der ersten Vision

Näheres über Joseph Smiths vier Berichte von der ersten Vision siehe Milton V. Backman Jr., „Joseph Smiths Schilderungen der ersten Vision“, Der Stern, Dezember 1985, Seite 37–46. Ein weiterer hilfreicher Artikel über die verschiedenen Berichte von der ersten Vision: Richard L. Anderson, „Joseph Smithʼs Testimony of the First Vision“, Ensign, April 1996, Seite 10–21.

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:15-17. Die Bedeutung der ersten Vision

Präsident Gordon B. Hinckley hat bezeugt, von welch grundlegender Bedeutung die erste Vision für die Kirche ist:

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Präsident Gordon B. Hinckley

„Unsere Sache, die Sache der Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, ruht darauf, ob diese herrliche erste Vision wirklich stattgefunden hat. … Damit öffnete sich der Schleier für diese, die Evangeliumszeit der Fülle. Nichts, worauf wir unsere Lehre gründen, nichts, was wir lehren, nichts, wonach wir leben, ist wichtiger als diese erste Verkündigung. Ich behaupte: Wenn Joseph Smith mit Gott dem Vater und mit seinem geliebten Sohn gesprochen hat, dann ist auch alles andere, wovon er gesprochen hat, wahr. Das ist das Scharniergelenk, an dem das Tor hängt, das zum Weg der Errettung und des ewigen Lebens führt.“ („Was fragen die Menschen in Bezug auf uns?“, Der Stern, Januar 1999, Seite 82f.)

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:15-17. Die Bedeutung der ersten Vision und des Zeugnisses von Joseph Smith

Präsident Joseph F. Smith hat erklärt, wie wichtig die erste Vision im Vergleich zu anderen Ereignissen war, die sich seit der Auferstehung Jesu Christi zugetragen haben:

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Präsident Joseph F. Smith

„Das bedeutendste Ereignis, das es seit der Auferstehung des Gottessohnes aus dem Grab und seiner Himmelfahrt in der Welt je gegeben hat, war das Erscheinen Gottes des Vaters und des Sohnes bei jenem Jungen Joseph Smith, das den Weg für die Grundlegung seines Reiches bereitete – nicht des Reiches von Menschen – und dieses Reich soll nie zugrunde gehen oder vernichtet werden. Da ich diese Wahrheit angenommen habe, fällt es mir leicht, auch jede andere Wahrheit anzunehmen, die er im Laufe seiner vierzehnjährigen Mission auf der Erde verkündet hat. Er hat nie eine Lehre verkündet, die nicht wahr gewesen wäre. Er hat keine Lehre praktiziert, die zu praktizieren ihm nicht geboten worden war. Er hat keine Irrtümer verbreitet. Er hat sich nicht täuschen lassen. Er sah; er hörte; er tat, was ihm geboten wurde; deshalb ist für das Werk, das Joseph Smith vollbracht hat, Gott verantwortlich und nicht Joseph Smith. Der Herr ist dafür verantwortlich, nicht Menschen.“ (Siehe Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph F. Smith, Seite 14f.)

Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat bestätigt, dass sich die erste Vision wirklich zugetragen hat:

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Elder M. Russell Ballard

„[Entweder ist] das Evangelium … wiederhergestellt worden … oder nicht. Entweder ist die ursprüngliche Kirche des Erretters mitsamt ihren Lehren verlorengegangen oder nicht. Entweder hatte Joseph Smith diese bemerkenswerte Vision oder nicht. Entweder ist das Buch Mormon ein weiterer Zeuge für Jesus Christus oder nicht. Entweder wurde die Fülle des Evangeliums Jesu Christi auf Erden durch Gottes erwählten Propheten der Letzten Tage wiederhergestellt oder nicht.

Die Wahrheit ist tatsächlich nicht komplizierter als das. Entweder ist alles so geschehen, wie ich es bezeugt habe, oder nicht. Als Apostel des Herrn Jesus Christus in den Letzten Tagen bezeuge ich, wie auch Millionen gläubiger Mitglieder der Kirche in aller Welt, dass das, was ich Ihnen heute Morgen gesagt habe, wahr ist. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist durch Joseph Smith auf Erden wiederhergestellt worden, und sie wird heute von einem lebenden Propheten geführt. Das weiß ich!“ („Restored Truth“, Ensign, November 1994, Seite 67f.)

Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:15-17. Prüfungen vor oder nach einem geistigen Erlebnis

Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat über Widrigkeiten, den Widerstand und die Finsternis gesprochen, die vor oder nach einem geistigen Erlebnis eintreten können:

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Elder Jeffrey R. Holland

„[Es ist eine] eindeutige und höchst ernüchternde Tatsache, dass jedem bedeutenden Augenblick – ganz sicher jeder bedeutenden geistigen Erleuchtung – Widrigkeiten, Widerstand und Finsternis vorangehen. Das Leben hält solche Augenblicke für uns bereit, und gelegentlich treten sie gerade dann auf, wenn wir eine wichtige Entscheidung zu treffen haben oder vor einem wichtigen Schritt im Leben stehen. …

[Außerdem] treten Widerstände oft auch gerade dann auf, nachdem man inspiriert eine Entscheidung getroffen hat, nachdem man Offenbarung und Bestätigung empfangen und dadurch Frieden und Gewissheit empfunden hat, die man nie wieder zu verlieren glaubte. …

Ich glaube, dass Gott jeden von uns auf die für uns bestimmte Weise zu einem Wald oder auf einen Berg oder zum Tempel führt und uns dort die Wunder zeigt, die sein Plan für uns bereithält. Vielleicht sehen wir ihn nicht so vollständig wie Mose oder Nephi oder Jareds Bruder, aber wir sehen so viel, wie wir wissen müssen, um den Willen des Herrn in Bezug auf uns zu erkennen und zu spüren, dass er uns mehr liebt, als der Mensch erfassen kann. Ich glaube auch, dass der Widersacher und seine elenden, berechnenden kleinen Anhänger versuchen, sich solchen Erfahrungen in den Weg zu stellen und sie dann, gegebenenfalls, nachträglich zu trüben. …

Diese Evangeliumszeit konnte nur deshalb beginnen, weil jemand da war, der sich durch Finsternis und Verzweiflung gekämpft und um Licht gefleht hat. Dieser Grundsatz hält die Kirche am Leben, und er hält auch Sie am Leben. …

Ja, es gibt Widerstände und Ungemach, aber ich gebe Zeugnis für den Gott der Herrlichkeit, für den Sohn Gottes, unseren Erlöser, für Licht und Hoffnung und für eine helle Zukunft. Ich versichere Ihnen, dass Gott wirklich lebt und Sie liebt, und zwar jeden Einzelnen von Ihnen, und dass er den gegnerischen Mächten der Finsternis Grenzen gesetzt hat. Ich bezeuge, dass Jesus der Messias ist, der über Tod und Hölle gesiegt hat und über den gefallenen Engel, der dort Ränke schmiedet.“ („Cast Not Away Therefore Your Confidence“, Andacht an der Brigham-Young-Universität, 2. März 1999, Seite 1,2,6,7; speeches.byu.edu; siehe auch Liahona, Juni 2000, Seite 34–42.)