Die Wohnstätte Gottes in alter Zeit
Genau wie in modernen Tempeln finden wir im Offenbarungszelt Symbolik, aus der wir etwas über unsere Reise zurück in die Gegenwart Gottes lernen können.
Seit vielen tausend Jahren ist der Tempel ein Ort, wo Gott seine Kinder mithilfe von heiligen Handlungen des Priestertums und heiligen Bündnissen ewige Wahrheiten über seinen Erlösungsplan lehrt.
Als die Israeliten durch die Wüste zogen, wurde ihnen geboten, ein Offenbarungszelt zu errichten, damit Gott „in ihrer Mitte … wohnen“ könne (Exodus 29:46). „Das Offenbarungszelt wurde auch Wohnstätte genannt, weil man glaubte, dass Gott wahrhaftig in diesem Heiligtum wohnte. Immer wenn die Israeliten ihr Lager aufschlugen, wurde das Offenbarungszelt genau in der Mitte des Lagers aufgestellt. Das symbolisierte den Gedanken, dass Gott im Leben der Israeliten, seinem Volk, der Mittelpunkt sein sollte.“1
Hier sind einige Gegenstände, die es im Offenbarungszelt gab, abgebildet. Durch sie können wir etwas über unsere Rückkehr in die Gegenwart Gottes lernen.
Altar: Hier wurden dem Gesetz des Mose entsprechend Opfer dargebracht, die auf den Erretter und sein großes und letztes Opfer (siehe Alma 34:10) hinwiesen. Das dargebrachte Opfer kann auch unsere Umkehr symbolisieren: Wir entsagen der Sünde und bringen ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist als Opfer dar (siehe 3 Nephi 9:19,20; Schriftenführer, „Opfer“).
Becken für Waschungen: Bevor die Priester das Heiligtum betraten, wuschen sie sich im kupfernen Becken die Hände und Füße (siehe Exodus 30:19-21). Das führt uns vor Augen, dass wir rein sein müssen, wenn wir uns darauf vorbereiten, in die Gegenwart des Herrn zurückzukehren (siehe 3 Nephi 27:19,20).
Leuchter: Die sieben Lampen brannten mit reinem Olivenöl und erleuchteten damit das Heiligtum (siehe Levitikus 24:2-4). Das kann uns an das Licht Christi und an den Heiligen Geist erinnern, die Quellen geistigen Lichts.
Tisch für die Schaubrote: Zwölf Laibe ungesäuertes Brot wurden immer am Sabbat auf den dafür vorgesehenen Tisch gelegt (siehe Exodus 25:30). Wörtlich aus dem Hebräischen übersetzt heißen die Schaubrote „Brote des Angesichts“. Jeden Sabbat wurden diese Brote im Heiligtum als Zeichen des immerwährenden Bundes verzehrt (siehe Levitikus 24:5-9).
Rauchopferaltar: Die Priester verbrannten morgens und abends Weihrauch auf einem Altar, der vor dem Vorhang stand. Der aufsteigende Rauch kann die Gebete darstellen, die zum Himmel aufsteigen (siehe Offenbarung 5:8).
Vorhang: Der Hohe Priester trat durch den Vorhang in das Allerheiligste. Der Vorhang war mit Kerubim (mit Engeln) bestickt (siehe Exodus 26:31-33; LuB 132:19). Er kann uns daran erinnern, dass wir zwar jetzt von der Gegenwart Gottes getrennt sind, dass aber der große Hohe Priester, Jesus Christus, den Vorhang teilen kann.
Das Allerheiligste: Diesen heiligsten Teil des Offenbarungszeltes betrat der Hohe Priester einmal im Jahr, am Versöhnungstag. Das Allerheiligste stellte die Gegenwart Gottes dar. Darin stand die Bundeslade, deren Deckel auch als Gnadenthron bezeichnet wurde. „Dort werde ich mich dir zu erkennen geben“, sagte der Herr zu Mose, „und dir … alles sagen“ (Exodus 25:22; siehe auch Exodus 29:43; 30:36).2