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Material für den Lehrer: Lektion 5 – Der Fall Adams und Evas und die Gabe der Entscheidungsfreiheit


„Material für den Lehrer: Lektion 5 – Der Fall Adams und Evas und die Gabe der Entscheidungsfreiheit“, Aussagen und Lehren im Buch Mormon – Material für den Lehrer, 2021

„Material für den Lehrer: Lektion 5“, Aussagen und Lehren im Buch Mormon – Material für den Lehrer

Material für den Lehrer: Lektion 5

Der Fall Adams und Evas und die Gabe der Entscheidungsfreiheit

Der Prophet Lehi hat gelehrt, dass der Fall Adams und Evas Gottes ewige Absichten für seine Kinder ermöglicht hat (siehe 2 Nephi 2:15-25). In dieser Lektion erhalten die Schüler die Gelegenheit zu erklären, warum der Fall Adams und Evas, die Entscheidungsfreiheit und das Sühnopfer Jesu Christi für den Erlösungsplan des himmlischen Vaters notwendig sind. Die Schüler können auch überlegen, wie sie ihre Entscheidungsfreiheit besser nutzen können, um mehr wie der Vater im Himmel und wie Jesus Christus zu werden.

Anregungen für den Unterricht

Lehi erklärt seinem Sohn Jakob die Folgen des Falls

Weisen Sie darauf hin, dass die Klasse eine neue Unterrichtseinheit über den Erlösungsplan des himmlischen Vaters beginnt. Es mag hilfreich sein, wenn Sie erklären, dass von den vielen Namen für den Plan des himmlischen Vaters der Name „Plan der Erlösung“ im Buch Mormon mit am häufigsten vorkommt (siehe beispielsweise Jakob 6:8; Alma 12:30,32,33; 34:31).

Schreiben Sie die folgende Aussage an die Tafel und bitten Sie die Schüler, sie anhand der Lehren im Buch Mormon zu bewerten: Der Fall Adams und Evas war ein tragischer Fehler oder Unfall, der Gottes Plan zuwiderlief.

Nachdem die Schüler ihre Meinungen ausgetauscht haben, schreiben Sie diesen Grundsatz an die Tafel: Der Fall Adams und Evas war ein notwendiger Bestandteil des Planes des himmlischen Vaters für seine Kinder.

Damit die Schüler diesen Grundsatz noch besser verstehen, schreiben Sie die folgenden unvollständigen Aussagen an die Tafel (lassen Sie zwischen beiden viel Platz):

Wenn Adam und Eva nicht von der Frucht gegessen hätten, …

Weil sie von der Frucht gegessen haben, …

Bitten Sie die Schüler, 2 Nephi 2:19-25 zu lesen und auf Folgen und Auswirkungen des Falls zu achten, mit denen sie die Aussagen vervollständigen können. Lassen Sie die Schüler erzählen, was sie herausgefunden haben. Schreiben Sie ihre Antworten unter den jeweiligen Satz an der Tafel.

Zeigen Sie und lesen Sie gemeinsam diese Aussage von Elder Orson F. Whitney vom Kollegium der Zwölf Apostel:

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Elder Orson F. Whitney

Adams Fall war ein Schritt herab, aber auch ein Schritt nach vorn – ein Schritt vorwärts auf dem ewigen Marsch des menschlichen Fortschritts. (Frühjahrs-Generalkonferenz 1908, Seite 90.)

  • Inwiefern war der Fall für unseren geistigen Fortschritt sowohl „ein Schritt herab“ als auch „ein Schritt nach vorn“? (Während dieses Unterrichtsgesprächs können Sie die Schüler bitten, die Aussagen von Elder Bruce C. Hafen und von Elder Jeffrey R. Holland in Abschnitt 1 im Vorbereitungsmaterial zu lesen und zu erzählen, was ihnen aufgefallen ist.)

  • Wie kann euch ein besseres Verständnis des Falls Adams und Evas helfen, besser zu verstehen, dass auch die Schwierigkeiten in unserem Leben zum Plan des Vaters im Himmel gehören?

  • Inwiefern ermöglichen es die Bedingungen, die durch den Fall entstanden sind, dass wir geistig Fortschritt machen und Freude finden? (Siehe 2 Nephi 2:25.)

Sie können während des Gesprächs darüber diese Aussage von Präsident Russell M. Nelson zeigen und einen Schüler bitten, sie vorzulesen:

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Präsident Russell M. Nelson

Es ist offensichtlich, dass Lehi Widerstand, Angst, Kummer, Schmerz, Enttäuschung und Leid kannte. Dennoch erklärte er unerschrocken und vorbehaltlos einen Grundsatz, den der Herr offenbart hatte: „Menschen sind, damit sie Freude haben können.“ [2 Nephi 2:25.] Stellen Sie sich das einmal vor! Von allen Worten, mit denen er unser Erdenleben und dessen Zweck hätte beschreiben können, wählte er ausgerechnet das Wort Freude!

Das Leben ist voller Umwege und Sackgassen, Prüfungen und Herausforderungen jeder Art. Wir alle haben schon Zeiten durchgemacht, in denen Drangsal, Angst und Verzweiflung uns fast verzehrt haben. Dennoch sind wir hier, damit wir Freude haben?

Ja! Die Antwort ist unmissverständlich Ja!“ („Freude und geistiges Überleben“, Liahona, November 2016, Seite 82.)

Die Schüler sollen an eine konkrete Herausforderung denken, vor der sie gerade stehen. Zeigen Sie die folgende Frage und bitten Sie die Schüler, über ihre Antwort nachzudenken und diese dann aufzuschreiben. (Unter Umständen könnten Sie ein oder zwei Schüler bitten, vorzulesen, was sie geschrieben haben. Weisen Sie sie aber darauf hin, dass sie nichts Vertrauliches oder allzu Persönliches preisgeben sollen.)

  • Wie kann mir mein Verständnis vom Zweck des Falls helfen, diese Herausforderung als Gelegenheit zu sehen, geistigen Fortschritt zu machen und Freude zu finden?

Lehi lehrt, dass wir frei sind, uns für die Freiheit und das ewige Leben durch Jesus Christus zu entscheiden

Zeigen Sie die folgende Aussage von Präsident Russell M. Nelson: „[Der Fall] aktivierte zwei eng miteinander verbundene weitere Gaben Gottes, die fast so kostbar sind wie das Leben selbst: die Entscheidungsfreiheit und die Verantwortlichkeit.“ („Beständigkeit inmitten des Wandels“, Der Stern, Januar 1994, Seite 32.)

  • Welche Bedingungen hat Lehi genannt, durch die Entscheidungsfreiheit und Verantwortlichkeit möglich sind? (Lassen Sie die Schüler bei Bedarf im Vorbereitungsmaterial noch einmal Abschnitt 2 überfliegen. Sie können die Schüler bitten, kurz zu erklären, warum jede dieser Bedingungen eine Voraussetzung für die Entscheidungsfreiheit ist.)

Lesen Sie gemeinsam 2 Nephi 2:26-29. Alle sollen darauf achten, auf welche Weise sich das Sühnopfer des Erretters und die Tatsache, dass der Erretter uns von den Auswirkungen des Falls erlösen kann, noch auf unsere Entscheidungsfreiheit auswirkt. Die Schüler könnten dieser Schriftstelle zum Beispiel diese Grundsätze entnehmen: Das Sühnopfer des Erretters gibt uns die Freiheit, ewiges Leben zu wählen. Der Plan des himmlischen Vaters erfüllt alle Voraussetzungen, damit wir Freiheit und ewiges Leben durch Jesus Christus oder Gefangenschaft und Tod durch den Teufel wählen können.

Unser Lehren und Lernen verbessern

Die Schüler zu rechtschaffenen Handeln ermutigen. Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Wahrer Glaube ist auf den Herrn Jesus Christus gerichtet und bewegt immer zu rechtschaffenem Handeln.“ („Voll Glauben bitten“, Liahona, Mai 2008, Seite 95.) Geben Sie den Schülern im Unterricht immer wieder die Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie sie mit Glauben handeln und das Gelernte umsetzen können. Wenn Sie die Schüler kontinuierlich dazu auffordern, über das Gelernte nachzudenken und es umzusetzen, fördern Sie ihre Fähigkeit, rechtschaffen zu handeln.

Überlegen Sie, welche der folgenden Fragen Ihren Schülern die Entscheidungsfreiheit am besten nahebringen und sie dazu anregen, eine Entscheidung zu treffen, wie sie rechtschaffen handeln sollen. (Sie können sich einen der folgenden Abschnitte mit Fragen aussuchen. Ermuntern Sie die Schüler, ihre Gedanken und Eindrücke aufzuschreiben.)

  • Was meinst du, was es bedeutet, dass wir „für immer frei geworden“ sind und für uns selbst handeln können und nicht auf uns einwirken lassen müssen, außer durch die Strafe des Gesetzes am großen und letzten Tag? (Siehe 2 Nephi 2:26.) Wozu fühlst du dich jetzt inspiriert? Wie kannst du heute noch rechtschaffen handeln?

  • Was sind vielleicht unbedeutend wirkende Entscheidungen, die du jeden Tag triffst, die aber langfristige Auswirkungen haben können? Welche täglichen Entscheidungen werden dich Jesus Christus und dem ewigen Leben näherbringen? Welche Entscheidungen triffst du momentan, die dich vielleicht eher von geistigem Wachstum abhalten und dir Chancen auf geistige Erfahrungen verbauen?

  • Wie hat es dir das Sühnopfer Jesu Christi bereits ermöglicht, aus deinen Fehlern zu lernen? (Wenn nötig, lies dir im Vorbereitungsmaterial das Zitat von Elder Bruce C. Hafen in Abschnitt 3 noch einmal durch.) Was kannst du aus einer Sünde, die du begangen hast, oder aus einem Fehler, der dir unterlaufen ist, lernen?

Geben Sie den Schülern ausreichend Zeit und fragen Sie dann, ob jemand seine Gedanken oder sein Zeugnis mitteilen möchte. Sagen Sie den Schülern, dass sie nichts zu Persönliches und auch nicht konkret von früheren Sünden erzählen sollen. Ermuntern Sie die Schüler, das umzusetzen, was sie aufgeschrieben haben und worüber sie nachgedacht haben. Geben Sie Zeugnis für die Grundsätze in dieser Lektion und für den Wunsch des Herrn, den Schülern bei ihrer Entscheidungsfindung beizustehen.

Für die nächste Unterrichtsstunde

Weisen Sie darauf hin, dass in der nächsten Unterrichtsstunde das Sühnopfer Jesu Christi besprochen wird. Fordern Sie die Schüler auf, das Vorbereitungsmaterial aufmerksam durchzugehen und darüber nachzudenken, warum das Sühnopfer Jesu Christi im Buch Mormon als unbegrenzt und ewig bezeichnet wird (siehe 2 Nephi 9:7; Alma 34:10).