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Lektion für das Heimstudium: Markus 4 bis 9 (Einheit 8)


Lektion für das Heimstudium

Markus 4 bis 9 (Einheit 8)

Unterrichtsmaterial für den Lehrer beim Heimstudium

Zusammenfassung der Lektionen für das tägliche Heimstudium

Die nachstehende Zusammenfassung der Ereignisse, Lehren und Grundsätze, mit denen sich die Schüler beim Studium von Markus 4 bis 9 (Einheit 8) befasst haben, wird nicht im Unterricht durchgenommen. Im Unterricht werden lediglich einige dieser Lehren und Grundsätze behandelt. Hören Sie auf die Eingebungen des Heiligen Geistes und überlegen Sie, was die Schüler brauchen.

Tag 1 (Markus 4 und 5)

Die Schüler haben gelernt: Wenn wir den Herrn in schweren oder beängstigenden Zeiten um Hilfe anrufen, kann er uns Frieden schenken. Sie haben auch erfahren: Wenn wir die Macht des Erretters erlebt haben, können wir Zeugnis für seine Segnungen und sein Mitgefühl ablegen. Aus den Begebenheiten mit der Tochter des Jaïrus und der Frau, die an Blutungen litt, haben die Schüler erfahren: Wenn wir durch unser Bemühen, zu Christus zu kommen, Glauben an ihn an den Tag legen, kann er uns heilen. Und Glauben an Jesus Christus zu üben, bedeutet, dass wir selbst dann, wenn wir Fragen haben, weiterhin an ihn glauben.

Tag 2 (Markus 6 bis 8)

An dem Wunder der Speisung der über Fünftausend haben die Schüler gesehen, dass der Erretter unser Opfer vermehren kann, um seine Absichten zu erfüllen – sofern wir ihm alles geben, was wir haben. Die Schüler haben auch gelernt, dass wir dem Beispiel Jesu folgen und merken können, was ein anderer braucht, und dann unseren Teil tun können, um ihm zu geben, wessen er bedarf.

Tag 3 (Markus 9:1-29)

Dem Bericht, wie Jesus einen unreinen Geist aus einem Jungen austreibt, haben die Schüler entnommen: Wenn wir an Jesus Christus glauben, ist uns alles möglich. Weitere Grundsätze aus dieser Lektion sind: Wenn wir an dem festhalten, was wir glauben, und uns um Hilfe vom Herrn bemühen, stärkt er unseren Glauben. Wir können unseren Glauben an Jesus Christus durch Fasten und Beten stärken.

Tag 4 (Markus 9:30-50)

Beim Lesen von Markus 9:30-50 haben die Schüler gelernt: Wenn wir Menschen, die an Christus glauben, zur Sünde verleiten, müssen wir vor Gott Rechenschaft dafür ablegen. Aus den Lehren des Erretters in diesen Versen haben die Schüler gelernt, dass es besser ist, wir halten uns von schlechten Einflüssen fern, als dass wir am Ende von Gott abgeschnitten sind.

Einleitung

Diese Lektion kann den Schülern verdeutlichen, dass es zu falschen Entscheidungen und zu Kummer und Leid führen kann, wenn man es anderen recht machen will, statt das zu tun, was man als richtig erkannt hat.

Anregungen für den Unterricht

Markus 6:1-29

Jesus wird in Nazaret abgelehnt und sendet die Zwölf Apostel aus; erneut wird vom Tod Johannesʼ des Täufers berichtet

Bitten Sie die Schüler zu Beginn des Unterrichts, daran zurückzudenken, wann sie das letzte Mal unter Druck waren, etwas zu tun, wovon sie wussten, dass es nicht richtig ist.

Schreiben Sie dieses Zitat an die Tafel. Es stammt aus der Ansprache „Die richtigen Entscheidungen treffen“, Der Stern, Januar 1995, Seite 33.

„Wer etwas Falsches tut, möchte häufig auch andere dazu verleiten, denn wenn sich andere ebenfalls falsch verhalten, ist ihm selbst wohler dabei.“ (Elder Richard G. Scott)

  • Wie versuchen andere manchmal Druck auf euch auszuüben, damit sie euch dazu bringen, etwas zu tun, was falsch ist?

Regen Sie an, dass die Schüler beim Studium von Markus 6 auf Erkenntnisse achten, die ihnen helfen, dem Druck Gleichaltriger standzuhalten.

Lassen Sie Markus 6:17,18 vorlesen. Die übrigen Schüler sollen mitlesen und darauf achten, was Herodes Johannes dem Täufer angetan hat. Fragen Sie, was sie herausgefunden haben.

  • Was hat Herodes Johannes angetan? Wieso?

Herodes hatte seine erste Frau verstoßen und Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, geheiratet. Das war ein offener Verstoß gegen das jüdische Gesetz (siehe Levitikus 18:16), den Johannes der Täufer heftig missbilligt hatte. Johannesʼ Widerspruch gegen diese Ehe verärgerte Herodias. Herodes ließ Johannes daraufhin einsperren, um Herodias zufriedenzustellen.

Bitten Sie jemanden, Markus 6:19,20 vorzulesen. Die übrigen Schüler sollen mitlesen und darauf achten, was Herodias Johannes dem Täufer antun will.

  • Was will Herodias Johannes dem Täufer antun?

  • Weshalb kann sie ihn nicht einfach umbringen lassen? (Herodes fürchtet Johannes und weiß, dass dieser ein Mann Gottes ist.)

Lassen Sie einige Schüler reihum Markus 6:21-29 vorlesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was Herodes Johannes dem Täufer antut.

  • Wie geht es Herodes Vers 26 zufolge bei dem Gedanken daran, dass er Johannes den Täufer hinrichten lassen soll?

  • Warum lässt Herodes Johannes dennoch enthaupten, wo er doch weiß, dass es falsch ist, und er es eigentlich gar nicht will? (Herodes liegt viel an der Meinung seiner Gäste.)

  • Welchen Grundsatz können wir durch die Entscheidung des Herodes erkennen? Wozu führt es, wenn man versucht, anderen zu gefallen, anstatt das zu tun, was richtig ist? (Unabhängig von der genauen Wortwahl sollen die Schüler diesen Grundsatz erkannt haben: Wenn man es anderen recht machen will, statt das zu tun, was man als richtig erkannt hat, kann das zu falschen Entscheidungen und zu Kummer und Leid führen.)

Damit die Schüler diesen Grundsatz besser verstehen, teilen Sie sie in kleine Gruppen auf, in denen sie sich Fallbeispiele ausdenken sollen, wo ein Jugendlicher sich entscheiden muss, ob er anderen gefallen oder das tun will, was er als richtig erkannt hat. Nachdem die Schüler genügend Zeit hatten, soll jede Gruppe berichten. Schreiben Sie einige Beispiele an die Tafel.

  • Habt ihr schon beobachtet, dass man Kummer und Leid erntet, wenn man – wie bei diesen Beispielen – dem Druck nachgibt?

  • Wann habt ihr schon erlebt, dass jemand das Richtige getan hat, statt es anderen recht machen zu wollen?

  • Was kann uns helfen, das zu tun, was wir als richtig erkannt haben, statt anderen gefallen zu wollen?

Lesen Sie das Zitat von Präsident Spencer W. Kimball vor:

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President Spencer W. Kimball

„Richtige Entscheidungen fallen uns am leichtesten, wenn wir sie früh genug treffen und dabei die endgültigen Ziele im Sinn haben; so ersparen wir uns viel Anstrengung an der Weggabelung, wenn wir müde sind und arg versucht werden.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Spencer W. Kimball, 2006, Seite 130.)

Lassen Sie die Schüler an die bevorstehende Woche denken und an Situationen, wo sie sich möglicherweise entscheiden müssen, ob sie es anderen recht machen oder das tun wollen, was richtig ist. Fordern Sie sie auf, im Voraus zu planen, wie sie auf diesen Druck reagieren werden, falls er entsteht.

Erklären Sie: Als Herodes von den vielen Wundertaten Jesu hörte, fürchtete er, dass Johannes der Täufer von den Toten wiederauferstanden sei und diese Wunder vollbringe (siehe Markus 6:14-16).

Markus 7 und 8

Jesus heilt zwei Menschen und belehrt seine Jünger

Erklären Sie, dass in Markus 7 und 8 zwei Berichte darüber stehen, wie Jesus jemanden heilt. Teilen Sie die Klasse in Zweiergruppen auf. Ein Schüler aus jeder Gruppe soll Markus 7:31-35, der andere soll Markus 8:22-25 lesen. Dann soll jeder Schüler seinem Partner das Wunder der Heilung in den Versen beschreiben, die er gelesen hat.

Wenn die Schüler ausreichend Zeit hatten, sollen sie erklären, wie der Erretter diese beiden Menschen geheilt hat.

  • Welche Lehre können wir der Tatsache entnehmen, dass der Blinde nicht sofort völlig geheilt wurde?

Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage von Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen. Die Schüler sollen darauf achten, weshalb Jesus den Mann wohl erst Schritt für Schritt geheilt hat.

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Elder Bruce R. McConkie

„Dieses Wunder ist einzigartig. Es ist das einzige Beispiel, wo berichtet wird, dass Jesus jemand in mehreren Etappen heilt. Es ist wohl möglich, dass der Herr das Ziel verfolgte, den schwachen, aber wachsenden Glauben des Blinden zu stärken. Es scheint, dass die aufeinanderfolgenden Fälle von körperlichem Kontakt mit Jesus dazu führten, dass der Blinde Hoffnung, Zuversicht und Glauben gewann. Jesus 1.) führte den Blinden selbst an der Hand aus dem Dorf, 2.) trug seinen Speichel auf die Augen des Blinden auf, 3.) legte ihm die Hände auf – eine heilige Handlung – und 4.) legte ihm die Hände nochmals auf die Augen.

Zweifellos lehrt uns die Art und Weise, in der diese Heilung geschah, dass der Mensch mit aller Kraft und allem Glauben nach der heilenden Gnade des Herrn trachten soll, auch wenn das nur für eine unvollständige Heilung ausreicht. Nachdem er jedoch zum Teil geheilt worden ist, erlangte er vermehrte Zuversicht und größeren Glauben und konnte letztlich vollständig geheilt werden. Die Menschen werden oft in mehreren Stufen von ihren geistigen Gebrechen geheilt, Schritt für Schritt, während sie ihr Leben in Einklang mit den Vorhaben und Absichten Gottes bringen.“ (Doctrinal New Testament Commentary, 3 Bände, 1965–1973, 1:379f.)

  • Wie kann es wohl den Glauben an Jesus Christus stärken, wenn man nach und nach geheilt wird?

  • Warum sollten wir begreifen, dass einige Segnungen, wie zum Beispiel ein Zeugnis vom Evangelium oder eine körperliche oder seelische Heilung, oft nach und nach kommen und nicht sofort und auf einmal?

Fassen Sie Markus 8:27,28 zusammen und erklären Sie, dass Jesus seine Jünger fragt, für wen man ihn denn halte. Die Jünger antworten, manche hielten ihn für Johannes den Täufer, andere wieder für sonst einen Propheten.

Bitten Sie einen Schüler, Markus 8:29 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, was Petrus über Jesus sagt.

  • Wer war Jesus laut Aussage des Petrus? (Das Wort Christus ist die griechische Entsprechung der Bezeichnung Messias.)

Fassen Sie Markus 8:30,31 zusammen: Jesus sagt seinen Jüngern hier, dass er von den Juden verworfen und umgebracht werden wird. Bitten Sie jemanden, Markus 8:32,33 vorzulesen. Die anderen sollen mitlesen und darauf achten, wie Petrus auf diese Nachricht reagiert.

Erklären Sie, dass die meisten Juden einen siegreichen Messias erwartet haben. Deshalb fiel es Petrus und vielen anderen damals schwer, den Gedanken an einen Messias, der leiden und sterben sollte, zu verstehen und zu akzeptieren.

  • Inwiefern gleicht Petrus dem Blinden aus Markus 8:22-25? (Petrus erkannte die Wahrheit erst nach und nach. Er hatte Glauben an den Erretter, sein Verständnis von der Mission des Erretters entwickelte sich aber nur schrittweise.)

  • Wie hat der Herr euch oder jemandem, den ihr kennt, schon einmal nach und nach geholfen, die Wahrheit klarer zu erkennen?

Bitten Sie die Schüler zum Schluss, für sich Markus 8:34-38 zu lesen und darüber nachzudenken, wie der Unterricht heute ihnen helfen kann, den Herrn an die erste Stelle zu setzen.

Nächste Einheit (Markus 10 bis Lukas 4)

Erklären Sie, dass die Schüler das Markusevangelium beenden und mit dem Studium des Lukasevangeliums beginnen werden. Bitten Sie sie, nach neuen Einzelheiten zu suchen, wenn sie jetzt noch einmal von den letzten Ereignissen im Leben Christi und von seinem Sühnopfer lesen, und auf die höhnischen Bemerkungen zu achten, mit denen man Jesus bedachte, als er am Kreuz hing. Im Lukasevangelium werden sie eines der bekanntesten Kapitel der Bibel lesen – Lukas 2 – und auch Berichte über Unterdrückte, Verstoßene und Sünder.