Paulus erklärt, dass Christus die Kirche gegründet und deren Führer berufen hat, damit die Heiligen vervollkommnet und geeint werden können. Er legt den Mitgliedern ans Herz, alte Lebensweisen abzulegen und nach dem zu leben, was sie als wahr erkannt haben.
Paulus erklärt, wie wichtig die Kirche Jesu Christi ist
Die Schüler sollen sich in diese beiden Fallbeispiele hineinversetzen:
Einer eurer Lehrer an der Schule bittet die Klasse, zu einem kontroversen Thema Stellung zu beziehen. Ihr merkt, dass die meisten eurer Mitschüler eine Meinung äußern, die nicht mit den Lehren der Kirche übereinstimmt.
Die Gesetzgeber legalisieren etwas, was die Führer der Kirche für falsch erklärt haben.
Inwiefern ist eine solche Situation für ein Mitglied der Kirche schwierig?
Beim Studium von Epheser 4:1-16 sollen die Schüler darauf achten, wie man in einer Welt, in der sich Werte und Ansichten ständig ändern, erkennen kann, was richtig ist und was falsch.
Weisen Sie die Schüler darauf hin, dass Paulus diesen Brief an neubekehrte Mitglieder schreibt. Ein Schüler soll Epheser 4:1-6 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was Paulus hier über die Kirche und ihre Lehre sagt.
Was sagt Paulus hier über die Kirche und ihre Lehre?
Was meint Paulus wohl damit, dass es nur einen Herrn, einen Glauben und eine Taufe gibt (siehe Vers 5)? (Dass es damals – genau wie heutzutage – nur eine wahre Kirche Jesu Christi auf Erden gibt [siehe LuB 1:30].)
Fassen Sie Epheser 4:7-10 zusammen: Paulus erklärt hier, dass dank des Sühnopfers Jesu Christi jeder das Geschenk der Gnade Christi empfängt. Er verkündet ferner, dass Christus den Menschen noch weitere Geschenke gibt.
Jemand soll Epheser 4:11-14 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was der Herr der Kirche gegeben hat. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.
Was hat der Herr der Kirche gegeben?
Erklären Sie: Die Ämter im Priestertum, wie wir sie heutzutage in der Kirche haben, hatten zur Zeit des Paulus nicht unbedingt die gleiche Bezeichnung. Auch gab es in der Urkirche nicht jede Berufung, die es heutzutage in der Kirche gibt. Beispielsweise erklärte der Prophet Joseph Smith: „Ein Evangelist ist ein Patriarch.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 154.) Die Bezeichnung Hirte kann man mit einem heutigen Bischof, Zweigpräsidenten, Pfahlpräsidenten oder Distriktspräsidenten vergleichen, der ja ebenfalls eine Herde führt.
Schreiben Sie diese unvollständige Aussage an die Tafel: Der Herr hat Apostel, Propheten und weitere Führer der Kirche berufen, damit …
Bitten Sie jemanden, Epheser 4:12,13 vorzulesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, weshalb der Herr in der Kirche Apostel, Propheten und weitere Führer beruft.
Zu welchem Zweck beruft der Herr in seiner Kirche Apostel, Propheten und weitere Führer? (Ergänzen Sie die Heiligen vollkommen gemacht werden können an der Tafel.)
Inwiefern tragen die Apostel, Propheten und weiteren Führer der Kirche dazu bei, dass wir uns vervollkommnen?
Ein Schüler soll Epheser 4:14 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und auf einen weiteren Grund achten, weshalb der Herr in seiner Kirche Apostel, Propheten und weitere Führer beruft.
Weshalb beruft der Herr außerdem Führer für die Mitglieder der Kirche? (Ergänzen Sie und nicht durch falsche Lehren getäuscht werden an der Tafel. Der vollständige Grundsatz lautet also: Der Herr hat Apostel, Propheten und weitere Führer der Kirche berufen, damit die Heiligen vollkommen gemacht werden können und nicht durch falsche Lehren getäuscht werden.)
Bild
boat in rough water
Veranschaulichen Sie die Symbolik in Vers 14 mit dem Bild von einem Schiff auf stürmischer See. Sie können auch einen Schüler bitten, ein solches Bild an die Tafel zu zeichnen.
Was kann einem Schiff zustoßen, das in einem heftigen Sturm von den Wellen hin- und hergetrieben wird?
Verweisen Sie erneut auf die Fallbeispiele vom Unterrichtsbeginn.
Wie gleicht ein Schiff auf stürmischer See jemandem, der in einer Welt, deren Stürme der falschen Lehren und der öffentlichen Meinung sich ständig wandeln, „hin- und hergetrieben“ wird (siehe Vers 14)?
Wie tragen die Lehren der Apostel, Propheten und weiterer Führer der Kirche dazu bei, dass ein Anhänger Gottes durch unruhige Gewässer steuern und in Sicherheit zum Vater im Himmel zurückkehren kann?
Schreiben Sie diese Berufungen an die Tafel: Apostel, Prophet, Patriarch, Bischof und Lehrer. Die Schüler sollen zwei Berufungen auswählen und in ihr Studientagebuch schreiben, wie jemand, der diese Berufung hatte, ihnen schon einmal geholfen hat, auf geistiger Ebene Fortschritt zu machen, oder wie er sie vor Täuschung und falschen Lehren behütet hat. Geben Sie den Schülern genügend Zeit. Anschließend sollen ein paar vorlesen, was sie aufgeschrieben haben.
Ein Schüler soll Epheser 4:15,16 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, auf welche Weise die Führer der Kirche uns die Wahrheiten des Evangeliums vermitteln sollen.
Wie sollen die Führer der Kirche uns die Wahrheiten des Evangeliums vermitteln?
Paulus legt den Heiligen ans Herz, das Böse abzulegen und durch Jesus Christus ein neuer Mensch zu werden
Bringen Sie einen Mantel oder eine Jacke mit (möglichst abgetragen und ausgefranst). Bringen Sie außerdem einen Mantel oder eine Jacke mit, die man zu einem gehobenen Anlass tragen könnte. (Sie können stattdessen auch ein abgetragenes und ein schickes Oberteil mitbringen, allerdings groß genug, dass der Schüler die Kleidungsstücke über das anziehen kann, was er bereits trägt.) Ein Schüler soll nach vorn kommen und den abgetragenen Mantel überziehen. Er soll sich umdrehen und sich der Klasse in diesem Mantel zeigen. Dann soll er den Mantel wieder ausziehen und stattdessen den schicken Mantel anziehen und sich ebenfalls so der Klasse zeigen. Bedanken Sie sich und lassen Sie ihn den Mantel wieder ausziehen und sich setzen.
Welcher Mantel wäre bei einem gehobenen Anlass angebrachter?
Weisen Sie die Schüler darauf hin, dass Paulus seinen Brief vermutlich an die Neubekehrten richtet. Während sich die Schüler mit Epheser 4:17-32 befassen, sollen sie darauf achten, inwiefern Paulus den Neubekehrten nahelegt, was ein Jünger Jesu Christi tun soll, und dabei die Metapher verwendet, etwas abzulegen und stattdessen etwas anderes anzuziehen.
Ein Schüler soll Epheser 4:17-20 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und auf Wörter und Formulierungen achten, aus denen der geistige Zustand der Heiden hervorgeht, die sich nicht der Kirche angeschlossen haben.
Wie beschreibt Paulus den geistigen Zustand dieser Heiden?
Aus welchem Grund befinden sich diese Heiden laut Paulus in diesem geistigen Zustand?
Ein Schüler soll Epheser 4:21-24 vorlesen. Die Klasse soll mitlesen und darauf achten, was den Mitgliedern der Kirche geholfen hat, sich von anderen abzuheben.
Was hat den Mitgliedern laut Vers 21 geholfen, sich von anderen abzuheben?
Erinnern Sie an den Schüler, der die beiden Mäntel angezogen hat. Fragen Sie, was derjenige tun musste, ehe er den schicken Mantel anziehen konnte.
Was sollen die Mitglieder laut Paulus ablegen (siehe Vers 22)?
Was bedeutet es wohl, den neuen Menschen anzuziehen (siehe Vers 24)? (Dass man geistig neu geboren ist [siehe Mosia 27:25] und jeden Tag voller Eifer nach dem Evangelium Jesu Christi lebt.)
Welchen Grundsatz vermitteln uns diese Verse darüber, was einen Jünger Jesu Christi ausmacht? (Die Schüler drücken sich womöglich anders aus, sollen aber einen Grundsatz wie diesen erkennen: Ein Jünger Jesu Christi legt sein altes, sündhaftes Verhalten ab und legt ein neues, rechtschaffenes Verhalten an den Tag.)
Die Schüler sollen diese Übersicht in ihr Studientagebuch übertragen:
altes Ich
neues Ich
Teilen Sie die Klasse in Zweiergruppen auf. Jede Gruppe soll gemeinsam Epheser 4:25-32 lesen. Dabei sollen sie in die Übersicht unter „altes Ich“ schreiben, was ein Jünger Christi „ablegen“ (siehe Vers 22) oder „verbannen“ muss (siehe Vers 31). Unter „neues Ich“ schreiben sie, was ein Jünger Christi „anziehen“ oder sich aneignen soll (siehe Vers 24). Erklären Sie: In der Joseph Smith Translation in der englischsprachigen Ausgabe der Bibel wird in Epheser 4:26 die Aufforderung „Lasst euch durch den Zorn nicht zur Sünde hinreißen!“ durch die Frage „Lasst ihr euch durch den Zorn nicht zur Sünde hinreißen?“ ersetzt.
Geben Sie den Schülern genügend Zeit. Dann soll sich jede Gruppe ein Beispiel überlegen, wie das Verhalten eines Menschen aufzeigt, dass er sein sündhaftes Wesen in den von Paulus genannten Bereichen noch nicht abgelegt hat. Die Gruppe soll sich außerdem ein Beispiel überlegen, wie sich jemand verhalten würde, der zu Christus gekommen ist und ein neuer Mensch wird. Geben Sie auch hier genügend Zeit und lassen Sie dann ein paar Zweiergruppen nach vorne kommen und die Beispiele schildern, die sie sich überlegt haben. Fragen Sie die Klasse anschließend:
Wie gleicht ein Mitglied der Kirche, das die Wahrheit kennt, aber nicht danach lebt, jemandem, der zu einer gehobenen Veranstaltung eingeladen ist, sich aber nicht angemessen kleidet?
Welche Schwierigkeiten begegnen uns möglicherweise, wenn wir bestrebt sind, unser altes, sündhaftes Wesen abzulegen und als neuer Mensch hervorzukommen, nämlich als Jünger Christi?
Weshalb muss sich ein Mitglied der Kirche dessen bewusst sein, dass es keine einmalige Sache ist, sein altes Wesen abzulegen und Jesus Christus vollständig nachzufolgen, sondern dass das ein andauernder Vorgang ist?
Erklären Sie: Für viele bedeutet die Tatsache, dass man ein neues, rechtschaffenes Verhalten an den Tag legt, einfach, dass man kleine Änderungen vornimmt – etwa geduldiger zu sein, ein Gebot noch besser zu halten, sich eine schlechte Angewohnheit abzugewöhnen.
Bezeugen Sie, wie wichtig es ist, alte, sündhafte Verhaltensweisen abzulegen und neues, rechtschaffenes Verhalten an den Tag zu legen. Fordern Sie die Schüler auf, aufzuschreiben, wie sie heute eine alte Verhaltensweise ablegen und Jesus Christus noch besser nachfolgen können. Ermuntern Sie sie, das umzusetzen, was sie aufgeschrieben haben.
Die Schüler sollen die Lehre in Epheser 4:11-14 noch mehr verinnerlichen. Dazu sollen sie sich zu zweit zusammensetzen und einander mithilfe der Worte des Paulus in Epheser 4:11-14 erklären, weshalb der Herr seine Kirche gegründet und Führer der Kirche berufen hat. Dann sollen sie erläutern, wie sie mithilfe der Lehren in Epheser 4:11-14 einem Freund, der da seine Zweifel hat, verständlich machen könnten, weshalb die Kirche als Organisation notwendig ist.
Kommentar und Hintergrundinformationen
Epheser 4:13. „Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen“
Was bedeutet es wohl, „Christus in seiner vollendeten Gestalt dar[zu]stellen“ (Epheser 4:13)? Elder Bruce R. McConkie vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, diese Formulierung beziehe sich auf „den Grad der Herrlichkeit und Erhöhung von Christus selbst. Der gesamte Erlösungsplan wurde dazu aufgestellt, dass der Mensch wie Gott werden kann. Wer unbegrenzte Vollkommenheit erlangt, wird wie Christus – und Christus ist wie der Vater (siehe 3 Nephi 28:10). [In den Lectures on Faith (Vorlesungen über den Glauben) heißt es:] ‚Errettung umschließt die Herrlichkeit, Vollmacht, Erhabenheit, Macht und Herrschaft, die auch Jehova innehat, und sonst nichts. Nur er allein oder ein Wesen, das so ist wie er, kann sie erlangen.‘ [Lectures on Faith, 1985, Seite 76.] …
Christus empfing ‚eine Fülle der Herrlichkeit vom Vater … und er empfing alle Macht, im Himmel wie auch auf Erden, und die Herrlichkeit des Vaters war mit ihm, denn er wohnte in ihm‘ (LuB 93:16,17).“ (Doctrinal New Testament Commentary, 3 Bände, 1965–1973, 2:511.)