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Anregungen für variable Tage


Anregungen für variable Tage

Der Vorschlag für einen Unterrichtsplan für den Lehrer im täglichen Seminar geht von einem Schuljahr mit 36 Wochen oder 180 Tagen aus. Dieser Leitfaden enthält 160 Lektionen für den täglichen Unterricht; somit bleiben 20 Tage, für die kein Lehrmaterial vorgesehen ist. Diese 20 „variablen Tage“ nutzen Sie bitte klug für lohnende Ziele und Übungen wie die folgenden:

  1. Lernauswertungen. Das Ziel von Seminar und Institut ist es, den „Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu helfen, die Lehren und das Sühnopfer Jesu Christi zu verstehen und darauf zu bauen, sich für die Segnungen des Tempels bereit zu machen und sich selbst, ihre Familie und andere auf das ewige Leben beim Vater im Himmel vorzubereiten“. Mit diesem Ziel im Hinterkopf hat S&I Lernauswertungen zusammengestellt. Der Zweck der Lernauswertungen besteht darin, dass die Schüler verstehen, erklären, glauben und umsetzen können, was sie im Unterricht lernen.

    2014 wurden die Bedingungen für den Seminarabschluss dahingehend geändert, dass die Schüler nun die Lernauswertungen für den jeweiligen Kurs bestehen müssen, um den Abschluss machen zu können. Pro Schuljahr werden zwei Lernauswertungen durchgeführt – eine in jedem Halbjahr. Jede Auswertung besteht aus zwei Teilen: 1.) die Lernauswertung durchführen (40 Minuten = eine Unterrichtsstunde), und 2.) die Lernauswertung korrigieren und im darauffolgenden Unterricht mit den Schülern besprechen. Die Überprüfung ist wesentlich, damit die Auswertung den Schülern überhaupt etwas bringt. Wenn der Unterricht länger als 60 Minuten dauert, nehmen Sie sowohl die Auswertung als auch die Überprüfung an einem Tag vor.

    Die Lernauswertungen sind dazu da, den Schülern zu helfen. Als Elder Paul V. Johnson von den Siebzigern die Lernauswertungen als neuen Bestandteil der Anforderungen für den Seminarabschluss bekanntgab, sagte er: „Die Einstellung des Lehrers ist ganz entscheidend. Wenn er sieht, welch ein Segen die Auswertung für seine Schüler ist, erkennt er darin auch eine Chance, ihnen zu helfen. … Wir müssen jedoch darauf achten, dass die Lehrer damit nicht zu manipulieren versuchen und die Auswertung weder als Druckmittel einsetzen noch um ein paar Schüler als besonders begabt auszusondern. Sie sollen sie als echten Segen für ihr Leben betrachten.“ („Elevate Learning Announcement“, Weltweite Lehrkörperversammlung von Seminar und Institut am 20. Juni 2014, si.lds.org.)

    Hinweis: Weitere, optionale Lernauswertungen finden Sie auf der S&I-Internetseite (si.lds.org). Geben Sie als Suchbegriff Lernauswertung ein.

  2. Anpassen der täglichen Lektionen. Vielleicht möchten Sie sich für eine Lektion zusätzlich Zeit nehmen, um den Inhalt gut zu vermitteln. Sie können auch auf die zusätzlichen Anregungen für den Unterricht zurückgreifen, die sich am Ende einiger Lektionen befinden, oder sich Zeit nehmen, Fragen der Schüler zu einer speziellen Schriftstelle oder zu einem Evangeliumsthema zu beantworten. An den variablen Tagen bieten sich Gelegenheiten dazu, ohne dass Sie vom Zeitplan abweichen müssten. So können Sie Ihrem Auftrag nachkommen, die heiligen Schriften in der richtigen Reihenfolge durchzunehmen.

  3. Lernen der Schriftstellen und grundlegenden Lehren. Sie können Wiederholungsübungen zu den Lernschriftstellen durchführen, die überall im Leitfaden und auch im Anhang zu finden sind. Sie können sich weitere Wiederholungsübungen ausdenken, die auf die besonderen Bedürfnisse und Interessen Ihrer Schüler zugeschnitten sind. Außerdem können Sie den variablen Tag zum Teil auch für Übungen nutzen, die den Schülern helfen, grundlegende Lehren noch einmal zu besprechen und besser zu verstehen.

  4. Den bisherigen Stoff wiederholen. Den Schülern hilft es, von Zeit zu Zeit auf das zurückzublicken, was sie in vorangegangenen Lektionen oder aus einem bestimmten Buch in den heiligen Schriften gelernt haben. Sie können den Schülern Gelegenheit geben, einen Grundsatz aus einer früheren Lektion zu erklären und zu erzählen, wie dieser sie beeinflusst hat. Sie können auch ein Quiz oder Lernaufgaben entwerfen, anhand derer der Lernstoff früherer Wochen wiederholt wird.

  5. Unterbrechungen im Zeitplan berücksichtigen. Schulische oder öffentliche Veranstaltungen, das Wetter und sonstige Umstände können dazu führen, dass Sie vielleicht einmal den Unterricht kürzen oder ausfallen lassen müssen. Solche Ausfälle lassen sich durch variable Tage ausgleichen.