2016
Elder Ronald A. Rasband: Führungspersönlichkeit und liebevoller Vater
April 2016


Elder Ronald A. Rasband: Führungspersönlichkeit und liebevoller Vater

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Elder Rasband

Abdruck der Fotos mit freundlicher Genehmigung von Familie Rasband, wenn nicht anders angegeben

Für Ron Rasband stand zweifelsfrei fest, dass er eine Vollzeitmission erfüllen würde. Den 19-Jährigen beschäftigte nur eine einzige Frage, als er den Brief mit seiner Missionsberufung öffnete, nämlich wohin er als Missionar gesandt wurde.

„Mein Vater hatte eine Mission in Deutschland erfüllt. Mein älterer Bruder hatte eine Mission in Deutschland erfüllt. Mein zukünftiger Schwager hatte eine Mission in Deutschland erfüllt“, berichtet er. „Ich dachte, ich gehe sicher auch nach Deutschland.“

Aber der Herr hatte andere Pläne. Ron Rasband wurde in die Oststaaten-Mission der Vereinigten Staaten, mit Sitz in New York, berufen. Enttäuscht zog er sich mit dem Berufungsschreiben in sein Zimmer zurück, kniete an seinem Bett nieder, betete, schlug dann wahllos die heiligen Schriften auf und las:

„Siehe, ja siehe, ich habe viel Volk an diesem Ort, in den Gebieten ringsum; und eine wirksame Tür wird sich öffnen in den Gebieten ringsum in diesem Land im Osten.

Darum habe ich, der Herr, euch an diesen Ort kommen lassen; denn so war es mir zur Errettung von Seelen ratsam.“ (LuB 100:3,4; Hervorhebung hinzugefügt.)

Sofort bestätigte ihm der Heilige Geist, dass seine Berufung in die Oststaaten-Mission kein Irrtum war.

„Nach meiner anfänglichen Enttäuschung hatte ich nun die erste von vielen Eingebungen beim Schriftstudium, dass dies der Ort war, wo der Herr mich hinsenden wollte“, erzählt er. „Es war ein prägendes geistiges Erlebnis.“

Seine Mission in den Oststaaten war die erste von mehreren Berufungen in der Kirche, die ihn an völlig unerwartete Orte führten. Bei jeder Berufung – ob als Lehrer, Bischof, Hoher Rat, Missionspräsident, Mitglied der Siebziger, dienstältester Präsident der Siebziger und schließlich als Apostel des Herrn Jesus Christus – hat er den Willen des Herrn angenommen und verlässt sich bei seinem Wirken für die Kinder Gottes stets auf den Geist des Herrn.

Von guten Eltern

In seiner ersten Ansprache als Apostel Jesu Christi brachte Elder Rasband seine tief empfundene Dankbarkeit für seine Vorfahren zum Ausdruck. „Ich [stamme] von guten Eltern im Evangelium“, sagte er, „und sie stammen wiederum von guten Eltern und dies über sechs Generationen.“1

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young Elder Rasband with parents

Unter der liebevollen Führung seiner Mutter, Verda Anderson Rasband, lernte der junge Ron die heiligen Schriften schätzen. Sein Vater, Rulon Hawkins Rasband, war ein treuer Priestertumsträger, der die Tugenden des Fleißes verkörperte.

Ronald Anderson Rasband, der am 6. Februar 1951 in Salt Lake City geboren wurde, war das einzige gemeinsame Kind seiner Eltern. Seine Eltern waren beide schon einmal verheiratet gewesen und geschieden worden, und Ron hatte neben seinen Eltern zwei ältere Brüder und eine ältere Schwester, die sich mit um ihn kümmerten.

„Er war quasi eine Mischung aus unseren Eltern, deshalb liebten wir ihn alle sehr“, sagt seine Schwester, Nancy Schindler. „Ron ließ seine Eltern nie nebeneinander stehen oder sitzen, ohne dass er sich dazwischensetzte oder -stellte.“

Im Allgemeinen war Ron ein guter Junge, doch er gesteht, dass er manchmal auch ein Lausbub war.

„Nicht selten wandten sich meine [PV-]Lehrerinnen an meine Mutter, die damals Pfahl-PV-Leiterin war, und sagten, dass Ronnie Rasband nicht leicht zu bändigen sei“, erklärt er. „Aber sie haben mich nicht aufgegeben. Sie waren sehr liebevoll und haben mir immer gut zugeredet, wieder ins Klassenzimmer zurückzukommen.“2

In Rons Kindheit spielte die Kirchengemeinde mit allen Versammlungen und Veranstaltungen, gemeinsamen Essen und Sportmannschaften eine große Rolle. Wenn er nicht gerade im Gemeindehaus der Gemeinde Cottonwood 1 beschäftigt war, arbeitete er mal hier und mal da, widmete sich Pfadfindertätigkeiten oder verbrachte Zeit mit Freunden. Wenn die Familie zusammen war, wurde in den heiligen Schriften gelesen, miteinander gespielt oder es wurden Aufgaben im Haushalt erledigt.

„Mein Vater hat mir durch sein Beispiel beigebracht, was es heißt zu arbeiten“, sagt Elder Rasband. „Meine Mutter hat es mir dadurch beigebracht, dass sie mir Arbeiten aufgetragen hat.“

Rons Vater arbeitete als LKW-Fahrer. Er lieferte Brot aus. Sein Arbeitstag begann um 4 Uhr in der Früh, und er kam erst spät abends nach Hause. Seine Mutter war zu Hause bei den Kindern. Sie stellte Porzellanpuppen mit Spitzenkleidern her, die sie verkaufte, um das Familieneinkommen aufzubessern.

Ron war ein Naturtalent, wenn es darum ging, andere anzuführen, Aufgaben zu delegieren und zu erledigen. Das kam ihm später bei seinen beruflichen und kirchlichen Aufgaben sehr zugute, war ihm aber auch schon in seiner Kindheit sehr nützlich.

„Ron hatte den Auftrag, den Rasen zu mähen“, erzählt seine Schwester. Aber wie Tom Sawyer bei Mark Twain schaffte er es irgendwie, seine Freunde dazu zu überreden, ihm zu helfen.

„Ich schaute nach draußen und sah, dass sein bester Freund den Rasen für ihn mähte“, berichtet Nancy Schindler. „In der folgenden Woche machte es ein anderer seiner Freunde. Ron saß auf der Veranda und lachte und scherzte mit ihnen, während sie seine Arbeit erledigten.“

Rons Eltern hatten finanziell zu kämpfen, aber die Familie hatte das Evangelium. „Wir hatten nie viel Geld“, erzählt Elder Rasband, „aber ich war trotzdem glücklich.“

Treue Freunde und Priestertumsführer

Ron durfte mit guten Freunden aufwachsen und hatte treue Priestertumsführer, darunter James E. Faust (1920–2007), der während Elder Rasbands Kindheit und Jugend 14 Jahre lang dessen Pfahlpräsident war und später ja Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel und der Ersten Präsidentschaft wurde. Rons Familie hatte eine gute Beziehung zu Präsident Faust und seiner Familie. „Er nannte mich immer einen seiner Cottonwood-Jungen, weil er mitgeholfen hat, mich großzuziehen“, so Elder Rasband.

Zwar hatte Ron, als er dann in der Highschool war, keine Zeit für Schulsport, weil er immer nebenher arbeiten musste, aber er nahm sich Zeit für seine Freunde und knüpfte treue Freundschaften fürs Leben.

„Ich habe Ron immer bewundert, weil er so ist, wie er ist, aber er war nicht vollkommen“, sagt Kraig McCleary, ein Freund aus Kindertagen. Mit einem Lächeln fährt er fort: „Ich habe ihm gesagt: Wenn er in den Himmel kommt, komme ich auch in den Himmel, weil wir als Kinder das Gleiche angestellt haben.“

Ron ging Anfang 1970 auf Mission, Kraig wollte jedoch noch die Jagdsaison im Herbst abwarten, ehe er auf Mission ging. Ron rief ihn aus seinem Missionsgebiet an.

„Ich weiß nicht, wie er die Genehmigung dafür erhalten hat, aber er hat mich ganz schön zurechtgestutzt, weil ich nicht sofort auf Mission gehen wollte“, erzählt Bruder McCleary. „Natürlich habe ich daraufhin meine Mission nicht aufgeschoben.“

Ron Rasband bezeichnet seine Mission als eine „fantastische“ Erfahrung. „Der Herr hat mich mit vielen wunderbaren Erlebnissen gesegnet, die meinen Glauben gestärkt haben“, erklärt er. „Meine Mission hat meine geistige Entwicklung sehr beeinflusst.“

Er verbrachte einen Teil seiner Mission auf den Bermudainseln. Sein Missionspräsident, Harold Nephi Wilkinson, sandte nur „die grundanständigen Missionare“ dorthin, weil er sie nur selten besuchen konnte.

„Wir waren dort auf uns allein gestellt, aber der Präsident brauchte sich um uns keine Sorgen zu machen“, erzählt Elder Rasband. „Wir haben unsere Arbeit getan.“

Die „Traumfrau“ von Delta Phi

Nach seiner Mission, 1972, fand Ron Rasband Arbeit, schrieb sich im Herbst an der University of Utah ein und schloss sich Delta Phi Kappa an, einer Studentenverbindung für zurückgekehrte Missionare. Bei den geselligen Veranstaltungen der Verbindung fiel ihm unweigerlich eine hübsche junge Frau namens Melanie Twitchell auf. Melanie war eine der von Delta Phi ernannten „Traumfrauen“, die bei den Dienstprojekten der Verbindung mithalfen.

Wie Ron kam Melanie aus einer Familie aktiver Mitglieder der Kirche. Ihr Vater, ein Berufsoffizier, und ihre Mutter hatten die häufigen Umzüge der Familie nie zum Vorwand genommen, der Kirche fernzubleiben.

Melanie war von Rons Freundlichkeit, Höflichkeit und Evangeliumskenntnis beeindruckt. „Ich sagte mir: ‚Er ist ein so toller Mann, dass es mir nichts ausmacht, wenn aus uns kein Paar wird. Ich möchte einfach nur seine beste Freundin sein.‘“

Als sie einander immer besser kennenlernten, bestätigte ihr der Heilige Geist ihren Eindruck von Ron und seiner Treue gegenüber dem Herrn. Bald schon erblühte ihre Freundschaft zu einer „Bilderbuchromanze wie im Märchen“, erklärt Melanie Rasband.

Elder Rasband sagt, sie sei einfach die perfekte Frau für ihn. „Melanie und ich glichen uns vollkommen, was die Liebe zum Evangelium angeht, die uns beiden auch von unserer Familie mitgegeben wurde. Wir wurden die besten Freunde, und da fragte ich sie, ob sie mich heiraten will.“

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Rasbands wedding day

Die beiden heirateten am 4. September 1973 im Salt-Lake-Tempel. Seit damals, sagt er, hat seine „teure und selbstlose Partnerin für die Ewigkeit … geholfen, mich wie den Ton des Töpfers zu einem feiner geschliffenen Jünger Jesu Christi zu formen. Ihre Liebe und Unterstützung sowie die unserer fünf Kinder mit ihren Ehepartnern und die unserer 24 Enkel tragen mich.“3

„Auf gehtʼs!“

Ron Rasband war Ältestenkollegiumspräsident in einer Gemeinde für verheiratete Studenten, als er Jon Huntsman Sr. kennenlernte, der die Gemeinde als Hoher Rat betreute. Jon Huntsman war beeindruckt von der Art und Weise, wie Ron Rasband das Kollegium führte.

„Er besaß hervorragende Führungsqualitäten und war ein Organisationstalent“, sagt Elder Huntsman, der von 1996 bis 2011 Gebietssiebziger war. „Ich fand es außergewöhnlich, dass ein junger Mann, der noch studierte, das Kollegium so ausgezeichnet führte.“

Mehrere Monate lang beobachtete Jon Huntsman, wie Ron Rasband beim Erfüllen seiner Priestertumsaufgaben Ideen in die Tat umsetzte. Als in Jon Huntsmans Firma – aus der später die Huntsman Chemical Corporation hervorging – eine leitende Position im Bereich Marketing frei wurde, bot Jon Huntsman, der von Ron Rasbands Fähigkeiten überzeugt war, ihm die Stelle an. Er sollte bereits eine Woche später seine Arbeit in Ohio aufnehmen.

„Ich sagte zu Melanie, ich könne doch unmöglich mein Studium aufgeben und umziehen“, erzählt Elder Rasband. „Mein ganzes Leben lang hatte ich auf den Hochschulabschluss hingearbeitet und stand kurz vor dem Ziel!“

Seine Frau wies ihn darauf hin, dass sein Studium doch dazu diente, eine gute Stelle zu finden.

„Worüber machst du dir Sorgen?“, fragte sie. „Ich weiß, wie man packt und umzieht. Das ist ja nichts Neues für mich. Du darfst gern jeden Abend deine Mutter anrufen. Auf gehtʼs!“

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Elder Rasband with Jon Huntsman Sr

Jon Huntsmans Vertrauen in Ron Rasband erwies sich als absolut gerechtfertigt. Mit Jon Huntsman als seinem Mentor stieg Ron Rasband in dem wachsenden Unternehmen rasch auf und wurde 1986 Direktor und Geschäftsführer. Er war für die Firma viel auf Reisen im In- und Ausland. Trotz eines sehr vollen Terminkalenders bemühte sich Ron Rasband, am Wochenende zu Hause zu sein. Gelegentlich nahm er bei seinen Reisen jemand aus der Familie mit.

„Wenn er zu Hause war, ließ er die Kinder immer spüren, dass sie etwas Besonderes sind und wie lieb er sie hat“, sagt Melanie Rasband. Sooft es ihm möglich war, besuchte er Veranstaltungen und Wettkämpfe, an denen seine Kinder teilnahmen. Jenessa MacPherson, eine seiner vier Töchter, erzählt, dass die kirchlichen Aufgaben ihres Vaters es oft nicht zuließen, dass er in den Versammlungen bei seiner Familie saß.

„Wir haben uns immer gestritten, wer neben ihm sitzen darf, wenn er einmal ausnahmsweise bei uns sitzen konnte“, erinnert sie sich. „Ich weiß noch, wie ich meine Hand in seine gelegt und gedacht habe: ‚Wenn ich es nur schaffen kann, so wie er zu werden, bin ich auf dem richtigen Weg und werde dem Erlöser immer ähnlicher.‘ Er war immer mein Held.“

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Rasband family

Christian Rasband, sein Sohn, hat schöne Erinnerungen an Zeiten, die er allein mit seinem Vater verbrachte. Freunde kamen und gingen, da die Familie häufig umzog, „doch mein Vater war immer mein bester Freund“ – der ihn allerdings auch herausforderte.

Ob Ron Rasband mit Christian Basketball spielte oder mit seinen Töchtern ein Gesellschaftsspiel oder ob er mit der Familie und Freunden beim Angeln war – er gewann gern.

„Er hat uns als Kinder nie einfach gewinnen lassen“, sagt Christian Rasband. „Wir mussten es uns verdienen, und dadurch wurden wir besser. Die Tradition wird jetzt bei seinen lieben Enkelkindern fortgeführt.“

Über die Jahre stellte Ron Rasbands Familie fest, dass seine Fähigkeit, Liebe und Mitgefühl zu zeigen, vom Heiligen Geist inspirierte Gedanken und Gefühle auszudrücken und andere zu motivieren, ihr Bestes zu geben, durch seine Führungsaufgaben in der Kirche immer weiter verfeinert wurde. Nach der Geburt von Paxton, einem Enkelsohn von Ron und Melanie Rasband, stützte sich die ganze Familie enorm auf Elder Rasbands geistige Kraft und Stärke.

Paxton, der mit einer seltenen genetischen Störung geboren wurde, hatte unzählige gesundheitliche Probleme, die die Familie physisch, emotional und geistig auf eine harte Probe stellten. Elder Rasband bezeichnete die Erfahrungen nach Paxtons Geburt als „eine Feuerprobe, durch die besondere Lektionen gelernt werden sollen, die für die Ewigkeit von Belang sind“4.

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Elder and Sister Rasband with grandson

In den drei kurzen Jahren, die Paxton auf der Erde verbrachte – als es viele Fragen und nur wenige Antworten gab –, war Elder Rasband für seine Familie der Fels in der Brandung. Er gab ihr geistig Halt und führte sie dahin, die Macht des Sühnopfers Jesu Christi in Anspruch zu nehmen.

Als seine neue Berufung bekanntgegeben wurde, waren einige Angehörige und Freunde nicht überrascht. „Wir, die wir ihn am besten kennen, haben die Hand hoch erhoben, als er als Apostel bestätigt wurde“, berichtet Christian Rasband.

„Ich will dem Herrn dienen“

1996, mit 45 Jahren, mitten in einer erfolgreichen beruflichen Laufbahn, wurde Ron Rasband zum Präsidenten der New-York-Mission New York Nord berufen. Wie die Apostel vor alters ließ er „sofort [seine] Netze liegen“ (Matthäus 4:20).

„Ich brauchte nur eine Mikrosekunde, die Berufung anzunehmen“, sagt Elder Rasband. Er sagte zum Herrn: „Wenn du willst, dass ich dir dort diene, werde ich das machen.“

Ron Rasband hatte im Laufe seines Berufslebens etwas Wichtiges gelernt, was er in die neue Berufung mitnahm: „[D]er Mensch [ist] stets wichtiger … als alles andere.“5 Mit dieser Erkenntnis und gereiften Führungsqualitäten war er bereit, in Vollzeit im Reich des Herrn zu dienen.

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Elder Rasband as mission president in New York

Für Ronald und Melanie Rasband war die Missionsarbeit in New York keine leichte Aufgabe, dennoch war sie zugleich belebend. Ronald Rasband machte sich sofort daran, den Missionaren Verantwortung zu übertragen. Das motivierte sie, treu zu sein. Gleichzeitig unterwies er sie, baute sie auf und machte ihnen Mut.

Im Jahr 2000, nur acht Monate nachdem die Rasbands ihre Mission beendet hatten, wurde Ronald Rasband ins Kollegium der Siebziger berufen, wo seine Vorbereitung, seine Erfahrung und seine vielen Talente der ganzen Kirche zugutekamen. Als Mitglied der Siebziger war er Ratgeber in der Gebietspräsidentschaft Europa und half mit, das Werk in 39 Ländern zu beaufsichtigen. Auch wenn er die Hochschule bereits vor über 40 Jahren verlassen hat, bleibt er ein ernsthafter Schüler und nimmt dankbar Weisung und Rat seiner dienstälteren Brüder an. Er hat die Gebiete Nordamerika West, Nordamerika Nordwest sowie drei Gebiete in Utah beaufsichtigt, war Direktor der Tempelabteilung und hat in der Präsidentschaft der Siebziger bereits eng mit den Zwölf Aposteln zusammengearbeitet.

Vor kurzem sagte Elder Rasband: „Es ist mir eine große Ehre, der geringste unter den Zwölf Aposteln zu sein und auf vielerlei Weise und bei vielen Anlässen von ihnen zu lernen.“6

„Was sie gewusst haben, weiß auch ich“

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two paintings

Oben links: Foto von Wendy Keeler; rechts: Mormonenprediger – die ersten Missionare in Dänemark, Gemälde von Arnold Friberg (nach einem Gemälde von Christen Dalsgaard, 1856); Dan Jones erweckt Wales, Gemälde von Clark Kelley Price

Zwei Gemälde schmücken die Wand in Elder Rasbands Büro. Eines zeigt Missionare, die in den Fünfzigerjahren des 19. Jahrhunderts einer Familie in Dänemark das Evangelium verkünden. Das zweite zeigt Dan Jones, einen der Missionare aus den Anfangsjahren der Kirche, der auf den Britischen Inseln auf dem Rand eines Brunnens steht und predigt. Die Gemälde (oben rechts) erinnern Elder Rasband an seine eigenen Vorfahren.

„Diese Pioniere der Anfangszeit gaben alles, was sie hatten, für das Evangelium Jesu Christi. Sie haben ihren Nachkommen ein Vermächtnis hinterlassen, dem sie folgen können.“7 Was Elder Rasbands Vorfahren trotz aller Widerstände und der Verfolgung antrieb, bringt auch er als wichtigste Voraussetzung für seine neue Berufung mit: die Erkenntnis und ein festes Zeugnis vom Herrn und von seinem Werk.

„Ich habe in meiner neuen Berufung noch sehr viel zu lernen“, sagte er unlängst. „Das stimmt mich sehr demütig. Aber einen Aspekt meiner Berufung kann ich auf jeden Fall erfüllen: Ich kann vom Namen Christi in aller Welt Zeugnis geben (siehe LuB 107:23). Jesus Christus lebt!“8

Als Urenkel von Pionieren merkt er noch an: „Was sie empfunden haben, empfinde auch ich. Was sie gewusst haben, weiß auch ich.“9

Und was sie sich für ihre Nachkommen erhofft haben, zeigt sich im Leben, in den Worten und im Wirken von Elder Ronald A. Rasband, der ihrem Beispiel folgt, ihr Vermächtnis ehrt und als einer der besonderen Zeugen des Herrn vorwärtsgeht.

Anmerkungen

  1. Ronald A. Rasband, „Erstaunt und bewundernd“, Liahona, November 2015, Seite 89

  2. Ronald A. Rasband, „Friend to Friend: Golden Nuggets“, Friend, Oktober 2002, Seite 8

  3. Ronald A. Rasband, „Erstaunt und bewundernd“, Seite 89

  4. Ronald A. Rasband, „Besondere Lektionen“, Liahona, Mai 2012, Seite 80

  5. Ronald A. Rasband, Pressekonferenz, 3. Oktober 2015, zitiert in „Elder Ronald A. Rasband“, Liahona, November 2015, Seite 135

  6. Ronald A. Rasband, Zeugnis im Rahmen einer Andacht der Abteilung Priestertum und Familie, 1. Dezember 2015

  7. Ronald A. Rasband, „Erstaunt und bewundernd“, Seite 89f.

  8. Ronald A. Rasband, Zeugnis

  9. Ronald A. Rasband, Ansprache anlässlich des Pioniertags, Tabernakel, Salt Lake City, 24. Juli 2007