Hilfen für das Schriftstudium
Matthäus 14; Markus 6; Johannes 5 und 6


„Matthäus 14; Markus 6; Johannes 5 und 6“, Studienhilfen zum Neuen Testament, 2024

Studienhilfen

Matthäus 14; Markus 6; Johannes 5 und 6

Jesus heilt einen Mann am Teich von Betesda. Er spricht über seine Beziehung zum Vater. Als Jesus von der Enthauptung Johannes des Täufers erfährt, zieht er sich zurück, um allein zu sein. Eine große Menschenmenge findet ihn, und er heilt ihre Kranken. Er speist durch ein Wunder über fünftausend Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen. Jesus erklärt, er sei das Brot des Lebens. Einige seiner Jünger lehnen seine Lehren ab und verlassen ihn. Der Erretter geht auf dem See Gennesaret und fordert Petrus auf, zu ihm zu kommen.

Material

Hintergrund und Kontext

Matthäus 14:1-5

Warum wurde Johannes der Täufer von Herodes ins Gefängnis geworfen?

(Vergleiche Markus 6:14-20.)

Bei einem Besuch in Rom verliebte sich Herodes Antipas in Herodias, die Frau seines Halbbruders Philippus. Herodes forderte Herodias auf, Philippus zu verlassen. Herodes ließ sich von seiner Frau scheiden und heiratete Herodias. Die Heirat des Herodes mit der Frau seines Bruders war jedoch ein Verstoß gegen das Gesetz des Mose. Als Johannes der Täufer die Ehe als unrechtmäßig verurteilte, ließ Herodes ihn ins Gefängnis werfen.

Herodes wollte Johannes töten lassen, hatte aber Angst davor, weil das Volk wusste, dass Johannes ein Prophet war. In der Joseph Smith Translation steht zudem, dass Herodes genau wusste, dass Johannes „ein gerechter und heiliger Mann war, der Gott fürchtete und darauf achtete, ihn zu verehren.

Matthäus 14:15-21

Wie viele Menschen hat Jesus durch ein Wunder gespeist?

(Vergleiche Markus 6:34-44.)

Der griechische Text von Markus 6:44 macht deutlich, dass mit der Angabe „fünftausend Männer“ tatsächlich nur die Männer gemeint waren. Durch Matthäus 14:21 wird das eindeutig. Dort wird ergänzt, dass „dazu noch Frauen und Kinder“ kamen.

Matthäus 14:25

Was ist die vierte Nachtwache?

(Vergleiche Markus 6:48.)

Die Römer teilten die Stunden in der Nacht in vier Wachen ein, die ungefähr wie folgt aussahen:

  • Erste Nachtwache: 18:00 – 21:00 Uhr

  • Zweite Nachtwache: 21:00 – 00:00 Uhr

  • Dritte Nachtwache: 00:00 – 03:00 Uhr

  • Vierte Nachtwache: 03:00 – 06:00 Uhr

Als der Erretter in der vierten Nachtwache zu den Jüngern kam, hatten sie also bereits die ganze Nacht gegen den Wind angerudert.

Markus 6:1-6

Warum wurde Jesus in Nazaret verworfen?

Siehe „Lukas 4:22-30. Warum wurde Jesus in Nazaret abgelehnt?“

Markus 6:5,13; 7:32

Welche Bedeutung hat das Händeauflegen und die Salbung mit Öl?

Im Markusevangelium wird öfter als in den anderen Evangelien erwähnt, dass Jesus und seine Apostel Menschen durch Händeauflegen heilten. Und es ist das einzige Evangelium, in dem davon die Rede ist, dass die Apostel des Erretters die Kranken mit Öl gesalbt haben.

Präsident Dallin H. Oaks hat gesagt: „Im Alten Testament wird häufig die Salbung mit Öl im Rahmen eines mit der Vollmacht des Priestertums gespendeten Segens genannt. Salbungen sollten der Heiligung dienen und können wohl auch als Symbol für die Segnungen betrachtet werden, die infolge der heiligen Handlung vom Himmel ausgegossen werden sollten.

Im Neuen Testament lesen wir, dass die Apostel Jesu „viele Kranke mit Öl [salbten] und [sie] heilten“ (Markus 6:13). Auch im Buch Jakobus wird die Salbung in Verbindung mit den anderen Bestandteilen eines mit der Vollmacht des Priestertums ausgesprochenen heilenden Segens aufgeführt:

‚Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.

Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten.‘ (Jakobus 5:14,15.) …

Wenn Älteste einen Kranken salben und die Salbung siegeln, öffnen sie die Schleusen des Himmels, damit der Herr die Segnungen herabschüttet, die er dem Bedrängten gewährt.“

Markus 6:7-12

Wen berief Jesus Christus als seine Apostel?

Siehe „Matthäus 10:1-5. Wen berief Jesus Christus als seine Apostel?“

Markus 6:11

Was bedeutet es, „den Staub von euren Füßen“ zu schütteln?

Siehe „Matthäus 10:14. Was bedeutet es, „den Staub von euren Füßen“ zu schütteln?“

Markus 6:13

Welche Symbolik hat Öl?

In alter Zeit wurde Olivenöl in Lampen verbrannt, um Licht zu erzeugen. Es wurde auch zum Würzen und Kochen von Speisen, zur Herstellung von Seife, Parfüm und Räuchermittel sowie als Wundsalbe verwendet. Die Israeliten verwendeten Olivenöl zur Segnung von Kranken und zur Salbung von Königen und Priestern. Die Salbung mit Öl galt als Symbol der Reinheit, der Heiligkeit und der Befreiung von Sünde. Beispielsweise goss Mose Aaron Öl auf das Haupt, um ihn zum Priester zu salben und ihn zu weihen.

Olivenöl wird aus zerquetschten Oliven gewonnen und kann daher auch als Symbol für das sühnende Blut Jesu Christi gesehen werden. Präsident Russell M. Nelson hat erklärt: „In diesem Garten, auf Hebräisch Getsemani genannt (was Ölpresse bedeutet), wurden Oliven zerstampft und gepresst und zu Öl und Nahrungsmitteln verarbeitet. Dort in Getsemani ‚hat er die Schmerzen aller Menschen gelitten, damit alle … umkehren und zu ihm kommen können‘ [Lehre und Bündnisse 18:11]. Er nahm die Sündenlast aller Menschen auf sich, und als er diese Last trug, blutete er aus jeder Pore.“

Johannes 5:2-9

Welche Überlieferung gab es im Zusammenhang mit dem Teich Betesda?

Der Teich Betesda

Jesus zog nach Jerusalem, um ein jüdisches Fest zu feiern, möglicherweise das Paschafest. In Jerusalem begab er sich zu einem Teich in der Nähe des Tempels. Der Überlieferung nach kam zuweilen ein Engel herab und brachte das Wasser in Wallungen. Die Menschen glaubten, wenn sich das Wasser bewegte oder sprudelte, würde die erste Person, die das Becken betrat, auf wundersame Weise geheilt werden. Es ist möglich, dass eine unterirdische Quelle das Wasser gelegentlich zum Sprudeln brachte.

Der Erretter forderte den Kranken auf, ihm zu vertrauen und nicht auf falsche Überlieferungen zu setzen. Durch die Gnade Jesu Christi fand der Mann Barmherzigkeit und Heilung. Passenderweise bedeutet Betesda „Haus der Barmherzigkeit“ oder „Haus der Gnade“.

Johannes 6

Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Jesus Christus und Mose?

Als der Erretter den Nephiten erschien, verkündete er ihnen, dass er der Prophet gleich Mose sei, von dem in den heiligen Schriften gesprochen wird. In den Evangelien finden sich bedeutende Gemeinsamkeiten zwischen dem Erretter und Mose. Viele solcher Parallelen sind in Johannes 6 zu finden. Die in diesem Kapitel geschilderten Ereignisse fielen in die Zeit des Paschafestes, das eng mit Mose und dem Auszug aus Ägypten verbunden ist. Im Folgenden sind einige Parallelen aufgeführt:

  • Jesus speiste durch ein Wunder eine große Menschenmenge mit fünf Broten und zwei Fischen. Durch Mose speiste der Herr das Volk durch ein Wunder mit Manna vom Himmel.

  • Jesus verließ die Menschenmenge und ging in dieser Nacht durch ein Wunder über den See Gennesaret zu seinen Jüngern. Mose führte die Kinder Israels durch ein Wunder bei Nacht durch das Rote Meer.

  • Jesus erklärte, er sei das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist, eine weitere Parallele zu dem Manna, das Mose und das Volk vom Himmel erhielten.

Johannes 6:15

Warum wollten die Menschen Jesus zum König haben?

Nach der Speisung der Fünftausend stand Jesus möglicherweise auf dem Höhepunkt seines öffentlichen Ansehens. Der Apostel Johannes berichtet, dass einige Menschen Jesus „in ihre Gewalt … bringen und zum König … machen“ wollten. Was hatte ihm beim Volk ein hohes Ansehen verliehen? Gott hatte das alte Israel in der Wüste durch ein Wunder mit Manna vom Himmel gespeist. Die Juden zur Zeit Jesu glaubten daran, dass der kommende Messias das Wunder wiederholen und sie mit Brot vom Himmel speisen würde.

Johannes 6:32-35,48-51

Was ist die symbolische Bedeutung von Brot?

Brot war das Grundnahrungsmittel, das den Menschen in Israel täglich als Lebensgrundlage diente. Indem er sich selbst zum „Brot des Lebens“ erklärte, verdeutlichte Jesus anhand dieses Symbols, dass er unsere grundlegende geistige Nahrung und die einzige Quelle ewigen Lebens ist.

Es mag von Bedeutung sein, dass Jesus die Fünftausend speiste und die Predigt über das Brot des Lebens hielt, als die Juden sich auf das Paschafest vorbereiteten. Während dieses Festes aßen die Juden ungesäuertes Brot zur Erinnerung an die Befreiung Israels aus Ägypten sowie das Manna, das Gott ihnen in der Wüste gegeben hatte. Als die Menge, die Jesus unterwies, das Manna erwähnte, das zur Zeit des Mose für Israel bereitet worden war, erinnerte sie der Erretter daran, dass derselbe Gott, der das „Brot vom Himmel“ bereitet hatte, ihnen nun das „wahre Brot vom Himmel“ anbot.

Johannes 6:51-58

Was bedeutet es, das Fleisch des Erretters zu essen und sein Blut zu trinken?

Der Erretter brachte sein Fleisch und sein Blut als Opfer dar, um für unsere Sünden zu sühnen und den Tod zu besiegen. Sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken, kann bedeuten, die Segnungen seines Sühnopfers zu erlangen. Es kann auch dafür stehen, dass wir seine Lehren und Eigenschaften in uns aufnehmen müssen. Elder D. Todd Christofferson hat erklärt, dass wir dadurch, dass wir sein Fleisch essen und sein Blut trinken, zum Ausdruck bringen, „dass wir den Herrn ganz und gar in unser Leben einlassen müssen“. Die Worte des Erretters waren auch ein Ausblick auf das Abendmahl, das er beim Abschiedsmahl einführte.

Mehr dazu

Jesus heilt am Teich Betesda

Jesus geht auf dem Wasser

Jesus ist das Brot des Lebens

Medien

Videos

„Jesus heilt einen Gelähmten am Sabbat“ (2:24)

2:20

„Die Speisung der Fünftausend“ (2:53)

2:52

„Warum hast du gezweifelt?“ (2:10)

2:5

„Ich bin das Brot des Lebens“ (6:52)

6:52

„Unser tägliches Brot: Veränderung“ (2:48)

2:48

Bilder

Jesus speist die Fünftausend
Jesus Christus geht auf dem Wasser und streckt die Arme aus, um Petrus zu retten

Warum hast du gezweifelt?, Darstellung von Robert T. Barrett

Jesus Christus heilt einen Mann

Jesus kennenlernen, Darstellung von Dan Burr