1990–1999
Dem Sohn Gottes folgen
Oktober 1994


Dem Sohn Gottes folgen

Wir sind in der Weltgeschichte und im Wachstum der Kirche an einem Punkt angelangt, wo wir mehr über Heiliges nachdenken und vermehrt so handeln müssen, wie der Erretter es von seinen Jüngern erwartet.

Meine lieben Brüder und Schwestern, wir sind mm am Ende einer weiteren wunderbaren Konferenz der Kirche angelangt. Wir haben erfahren, wie der Geist auf wundersame Weise ausgeschüttet wurde. Ich anempfehle Ihnen den klugen und inspirierten Rat, den Sie von den Generalautoritäten und den Beamten der Hilfsorganisationen der Kirche erhalten haben. Ich bete demütig darum, daß wir, solange wir ihre Unterweisungen noch frisch im Gedächtnis haben, den Entschluß fassen, sie in die Tat umzusetzen.

Sie sollen wissen, wie sehr ich meine treuen Ratgeber, Präsident Gordon B. Hinckley und Präsident Thomas S. Monson, liebe und schätze. Sie sind weise, erfahrene und verständnisvolle Männer Ich liebe und unterstütze meine Brüder im Kollegium der Zwölf Apostel, mit denen ich über vierunddreißig Jahre lang gedient habe. Den Siebzigern und der Präsidierenden Bischofschaft drücke ich ebenfalls meine Liebe und Dankbarkeit aus für die Opfer, die sie bringen, und den Dienst, den sie überall auf der Welt für die Kirche leisten. Ebenso spreche ich den Beamten der Hilfsorganisationen meine Hochachtung aus.

Als ich über die Botschaften der Konferenz nachgedacht habe, habe ich mich gefragt: Wie kann ich anderen dazu verhelfen,

an der Güte und den Segnungen des himmlischen Vaters teilzuhaben? Die Antwort liegt darin, daß wir den Anweisungen folgen, die wir von denen erhalten haben, die wir als Propheten, Seher und Offenbarer bestätigen, ebenso von anderen Generalautoritäten, Wir wollen ihre Worte, die unter dem Geist der Inspiration gesprochen wurden, studieren und oft darauf verweisen. Der Herr hat den Heiligen in dieser Konferenz seinen Willen offenbart.

Ich gebe feierlich und dankbar Zeugnis, daß Jesus der Messias ist, der Erretter der Welt. Gewiß ist er der Mittelpunkt unserer Gottesverehrung und der Schlüssel zu unserem Glück. Folgen wir dem Sohn Gottes in jeder Weise und in jedem Lebensabschnitt. Nehmen wir uns ihn zum Vorbild, und lassen wir uns von ihm führen.

Wir sind in der Weltgeschichte und im Wachstum der Kirche an einem Punkt angelangt, wo wir mehr über Heiliges nachdenken und vermehrt so handeln müssen, wie der Erretter es von seinen Jüngern erwartet. Wir sollen uns bei jeder Gelegenheit fragen:

,,Was würde Jesus tun?” und dann mit mehr Mut der Antwort Folge leisten. Wir müssen mit seinem Werk so befaßt sein, wie er mit dem Werk seines Vaters befaßt war. Wir sollen jede Anstrengung unternehmen, um wie Christus zu werden, das einzige vollkommene und sündenfreie Vorbild, das die Welt je gesehen hat.

Und wiederum betonen wir die Segnungen, die jedem zuteil werden, der am Gottesdienst im Tempel teilnimmt, auch die Heiligkeit und Sicherheit, die innerhalb dieser geheiligten Mauern zu finden sind. Der Tempel ist das Haus des Herrn, ein Ort der Offenbarung und des Friedens. Wenn wir den Tempel besuchen, gewinnen wir eine reichere und tiefere Erkenntnis vorn Zweck des Lebens und von der Bedeutung des Sühnopfers unseres Herrn Jesus Christus. Machen wir den Tempel mit seinem Gottesdienst, den Tempelbündnissen und der Eheschließung im Tempel zu unserem höchsten irdischen Ziel und zu unserer größten irdischen Erfahrung.

Erzählen wir unseren Kindern von den geistigen Empfindungen, die wir im Tempel haben. Und lehren wir sie ernsthafter und zwangloser alles, was angemessener weise über den Zweck des Hauses des Herrn gesagt werden kann.

Bereiten wir jeden Missionar darauf vor, würdig zum Tempel zu gehen und diese Erfahrung zu einem noch größeren Höhepunkt zu machen als die Berufung auf Mission. Planen wir für unsere Kinder und lehren und bitten wir sie eindringlich, daß sie im Haus des Herrn heiraten. Versichern wir ihnen nachdrücklicher, als wir es je in der Vergangenheit getan haben, daß es sehr wohl darauf ankommt, wo man heiratet und mit welcher Vollmacht man zu Mann und Frau erklärt wird.

All unsere Bemühungen, das Evangelium zu verkündigen, die Heiligen zu vervollkommnen und die Toten zu erlösen, führen zum heiligen Tempel. Und zwar deshalb, weil die Tempelverordnungen absolut entscheidend sind; wir können ohne sie nicht in die Gegenwart Gottes zurückkehren. Ich ermutige Sie, würdig den Tempel zu besuchen oder auf den Tag hinzuarbeiten, an dem Sie dieses heilige Haus betreten können, um die Verordnungen und Bündnisse zu empfangen.

Mögen Sie die Bedeutung und die Schönheit und den Frieden des Tempels direkter in Ihren Alltag aufnehmen, damit das Millennium kommen kann, diese verheißene Zeit, in der, ,sie Pflugscharen aus ihren Schwertern [schmieden] und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg. … Wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.” (Jesaja 2:4,5.)

Wieder und wieder hat unser Herr während seines irdischen Wirkens eine Berufung ausgesprochen, die sowohl eine Einladung als auch eine Herausforderung war Zu Petrus und Andreas sagte Christus:

,,Folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.” (Matthäus 4:19.) Wir sind mit dem Werk befaßt, Seelen zu erretten, Menschen einzuladen, zu Christus zu kommen, sie in das Wasser der Taufe zu führen, damit sie weiter Fortschritt machen können auf dem Weg, der zum ewigen Leben führt. Diese Welt braucht das Evangelium Jesu Christi. Das Evangelium ist der einzige Weg, wie die Welt jemals Frieden finden kann. Als diejenigen, die Jesus Christus nachfolgen, bemühen wir uns, den Kreis der Liebe und des Verständnisses unter den Völkern der Erde zu vergrößern.

Frühere Propheten haben gelehrt, daß jeder würdige junge Mann, der dazu in der Lage ist, eine Vollzeitmission erfüllen soll. Ich betone diese Notwendigkeit heute. Wir haben auch großen Bedarf an fähigen, reifen Ehepaaren, die im Missionsfeld dienen. Jesus hat seinen Jüngern gesagt:, ,Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.” (Lukas ~O:2.)

Und nun, meine lieben Brüder und Schwestern, mit der Kraft und Vollmacht des Priestertums, das ich trage, und kraft meiner Berufung rufe ich meinen Segen auf Sie herab. Ich segne Sie in Ihren Bemühungen, ein christlicheres Leben zu führen. Ich segne Sie mit dem stärkeren Wunsch, für einen Tempelschein würdig zu sein und den Tempel so häufig zu besuchen, wie es die Umstände zulassen. Ich segne Sie, daß Sie den Frieden unseres himmlischen Vaters in Ihrer Familie empfangen und geführt werden, wenn Sie Ihre Kinder lehren, dem Meister zu folgen.

Wiederum bezeuge ich, daß das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi wahr ist. Ich spüre deutlich meine Abhängigkeit vom Herrn für die Führung und Leitung seines Reiches. Ich danke ihnen noch einmal für Ihre Bestätigung und Ihren Glauben und Ihre Gebete für mich und meine Brüder Im Namen Jesu Christi. Amen.