Generalkonferenz
Der Name der Kirche ist nicht verhandelbar
Herbst-Generalkonferenz 2021


Der Name der Kirche ist nicht verhandelbar

Wenn wir bereitwillig den Rat des Herrn befolgen, wie er durch seinen lebenden Propheten offenbart wurde – vor allem, wenn es Demut und Opferbereitschaft erfordert –, segnet uns der Herr mit größerer geistiger Kraft

In einer Pressekonferenz am 16. August 2018 verkündete Präsident Russell M. Nelson: „Der Herr hat mir bewusst gemacht, wie wichtig der Name ist, den er für seine Kirche offenbart hat, nämlich Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.1 Wir haben nun daran zu arbeiten, uns mit seinem Willen in Übereinstimmung zu bringen.“2

Zwei Tage später, am 18. August, begleitete ich Präsident Nelson nach Montreal in Kanada. Nach unserer Mitgliederversammlung im eindrucksvollen Palais des congrès beantwortete Präsident Nelson einige Fragen von Reportern. Er räumte ein, dass es „eine Herausforderung“ sein werde, den Namen der Kirche wiederherzustellen „und eine über hundertjährige Tradition zu korrigieren“. Aber er fügte hinzu: „Der Name der Kirche ist nicht verhandelbar.“3

Sieben Wochen später erklärte Präsident Nelson bei der Generalkonferenz: „Der Herr [hat] mir bewusst gemacht …, wie wichtig der Name ist, den er für seine Kirche, nämlich Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, festgelegt hat. … Der Erretter selbst sagte: ‚Denn so soll meine Kirche in den letzten Tagen genannt werden.‘“ Dann wiederholte Präsident Nelson: „Der Name der Kirche [ist] nicht verhandelbar.“4

Eine gute Frage

Eine gute Frage kam auf: Warum gerade jetzt, wo wir doch viele Jahrzehnte lang den Spitznamen „Mormonen“ selbst gern verwendet hatten? Was ist mit dem „Mormon Tabernacle Choir“, der Videoreihe „Ich bin Mormone“ oder dem PV-Lied „I Am a Mormon Boy“ (zu Deutsch: „Ich bin ein Mormonenjunge“)?

Die Lehre Christi ist unveränderlich und ewig. Dennoch werden bestimmte und wesentliche Schritte des Werks Jesu erst zu gegebener Zeit offenbart. Heute morgen hat Präsident Nelson gesagt: „Die Wiederherstellung ist ein Vorgang, kein einmaliges Ereignis.“5 Und der Herr hat gesagt: „Alles muss zu seiner Zeit geschehen.“6 Jetzt ist unsere Zeit gekommen, und wir lassen den offenbarten Namen der Kirche wieder aufleben.

Die Bestimmung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erfordert, dass wir mit dem Namen des Erretters genannt werden. Erst kürzlich besuchte ich Kirtland in Ohio, wo der Prophet Joseph Smith zu einer Zeit, in der es erst sehr wenige Mitglieder der Kirche gab, prophezeite: „Diese Kirche wird Nord- und Südamerika erfüllen – sie wird die Welt erfüllen.“7 Der Herr beschrieb das Werk dieser Evangeliumszeit als „ein wunderbares Werk und ein Wunder“8. Er sprach von einem „Bund …, der in den Letzten Tagen erfüllt werden wird“, sodass „alle Geschlechter der Erde gesegnet sein“ werden.9

Was auf dieser Konferenz gesagt wird, wird in 55 Sprachen live übersetzt. Schlussendlich können diese Botschaften in 98 Sprachen in über 220 Ländern und Gebieten gehört und gelesen werden.

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Das Zweite Kommen

Wenn der Erretter in Erhabenheit und Herrlichkeit wiederkehrt, werden sich treue Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage unter allen Nationen, allen Völkern, allen Ethnien und allen Kulturen der Welt befinden.

Der wachsende Einfluss der Kirche

Der Einfluss der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi wird über die Mitglieder der Kirche hinausreichen. Dank der himmlischen Kundgebungen in unserer Zeit, dank der heiligen Schriften, die auf die Erde wiedergebracht wurden, und der machtvollen Gabe des Heiligen Geistes werden wir ein strahlendes Licht auf dem Berg sein, während die düsteren Schatten des Unglaubens an Jesus Christus die Welt verfinstern. Viele mögen zulassen, dass die Welt ihren Glauben an den Erlöser trübt, aber wir werden „nicht von [unserem] Platz entfernt werden“10. Christen, die nicht unserer Kirche angehören, werden unsere Aufgabe und unser festes Zeugnis von Christus gutheißen. Sogar die Christen, die uns skeptisch gegenüberstanden, werden uns als Freunde annehmen. In diesen kommenden Tagen werden wir mit dem Namen Jesu Christi gerufen werden.

Wir danken Ihnen für Ihre eifrigen Bemühungen, die Verwendung des richtigen Namens der Kirche voranzubringen. Bei der Generalkonferenz vor drei Jahren hat Präsident Nelson uns verheißen: „Wenn wir jederzeit genauestens darauf achten, für die Kirche des Erretters … die richtige Bezeichnung zu gebrauchen, führt [uns] dies … zu vermehrtem Glauben und gewährt [uns] Zugang zu größerer geistiger Kraft.“11

Diese Verheißung wurde durch treue Jünger in aller Welt erfüllt.12

Bruder Lauri Ahola aus dem Osten der Vereinigten Staaten gibt zu, dass es ihm manchmal unangenehm ist, den vollständigen Namen der Kirche zu nennen, dass er aber aufgrund des Rates des Propheten daran festhält. Bei einer Gelegenheit besuchte er mit einem Freund, der einer anderen Glaubensgemeinschaft angehört, dessen Kirche. Er erzählte darüber:

„Ein Mann kam auf mich zu und fragte mich: ‚Sind Sie Mormone?‘

‚Ja, ich bin Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage‘, erwiderte ich. Dann stellte er mir mehrere Fragen. Alle begannen etwa so: ‚Glaubt man in der Mormonenkirche daran, …?‘ Meine Antwort leitete ich jeweils mit den Worten ein: ‚In der wiederhergestellten Kirche [Jesu] Christi glauben wir …‘

Als meinem Gesprächspartner auffiel, dass ich nicht als ‚Mormone‘ tituliert werden wollte, fragte er mich geradeheraus: ‚Sind Sie etwa kein Mormone?‘

Ich fragte ihn im Gegenzug, ob er wisse, woher der Begriff kam und wer Mormon gewesen war. Er verneinte dies. Ich sagte ihm, dass Mormon ein Prophet … gewesen war [und] es … mir eine Ehre [sei, ihm] zugeordnet zu werden. …

‚Aber‘, fuhr ich fort, ‚Mormon ist nicht für meine Sünden gestorben. Mormon hat [nicht] in Getsemani für mich gelitten noch ist er am Kreuz für mich gestorben. … Jesus Christus ist mein Gott und mein Erretter. … Und unter seinem Namen möchte ich bekannt sein.‘ …

Nach kurzem Schweigen [rief mein Gegenüber aus]: ‚Sie sind also Christ!‘“13

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Präsident Nelson bei der Generalkonferenz

Erinnern Sie sich an Präsident Nelsons Worte? „Ich verheiße Ihnen: Wenn wir unser Bestes geben, um den richtigen Namen der Kirche des Herrn wiederherzustellen, wird er, dessen Kirche es ist, seine Macht und seine Segnungen auf das Haupt der Heiligen der Letzten Tage ausgießen wie nie zuvor.“14

Der Herr eröffnet immer einen Weg

Der Herr hält seine Versprechen immer. Er eröffnet uns immer einen Weg, wenn wir sein Werk tun.

Jahrelang hatten wir gehofft, die Internetdomänen ChurchofJesusChrist.org und ChurchofJesusChrist.com käuflich erwerben zu können. Keine der beiden stand zum Verkauf. Etwa zu der Zeit von Präsident Nelsons Ankündigung standen beide auf einmal zur Verfügung. Es war ein Wunder.15

Der Herr hat uns auch in unseren Bemühungen unterstützt, Namen zu ändern, die schon seit langem mit der Kirche verknüpft sind.

Der „Mormon Tabernacle Choir“ wurde umbenannt in „The Tabernacle Choir at Temple Square“. Die Website LDS.org, die monatlich über 21 Millionen Mal aufgerufen wurde, wurde umgestellt auf ChurchofJesusChrist.org.16 Aus dem LDS Business College wurde das Ensign College. Für die Website Mormon.org wurde eine Weiterleitung auf ChurchofJesusChrist.org eingerichtet. Mehr als eintausend Produkte mit den Begriffen „Mormon“ oder „LDS“ wurden umbenannt. Treue Heilige der Letzten Tage haben ihre Websites, Podcasts und Twitter-Konten angepasst.

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Das neue Symbol der Kirche

Wir haben ein neues Symbol eingeführt, das Jesus Christus zeigt.

„In der Mitte des Symbols befindet sich eine Darstellung von Thorvaldsens Marmorstatue Christus. Sie stellt den auferstandenen, lebendigen Herrn dar, der seine Hände allen Menschen entgegenstreckt, die zu ihm kommen wollen.

Jesus Christus steht hier symbolisch unter einem Bogen. [Dieser] erinnert uns an den auferstandenen Erretter, der … aus dem Grab hervorkam.“17

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Der Name der Kirche in verschiedenen Sprachen
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Der Name der Kirche in weiteren Sprachen

Die Typografie des Namens der Kirche, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, wurde in mehr als 50 Sprachen übertragen. Neue Domänen-Namen im Internet wurden überall auf der Welt erworben.

Dankbar für die Unterstützung anderer

Wir sind den vielen guten und freundlichen Menschen von Herzen dankbar, die unseren Wunsch, mit dem richtigen Namen genannt zu werden, wohlwollend aufgenommen haben. Vor kurzem las ich einen Artikel, in dem ein katholischer Kardinal über „die Heiligen der Letzten Tage“ sprach.18 Als ich vor einem Monat mit einem Oberhaupt einer christlichen Kirche im Osten der Vereinigten Staaten zusammenkam, verwendete dieser Mann bei seiner ersten Erwähnung der Kirche unseren vollständigen Namen und sprach im weiteren Verlauf mehrmals von der „Kirche Jesu Christi“.

Uns war bewusst, dass es für die Medien nicht optimal wäre, hinter dem Wort „Kirche“ noch weitere sieben Wörter hinzuzufügen, aber wie Präsident Nelson vorausgesagt hat, werden „verantwortungsbewusste Medienunternehmen … verständnisvoll auf unsere Bitte reagieren“19. Wir danken Ihnen, dass Sie uns den gleichen Respekt zollen, der auch kulturellen, sportlichen, politischen oder öffentlichen Organisationen zukommt, indem Sie unseren bevorzugten Namen verwenden.

Der eine oder andere wird uns in der Hoffnung, unsere bedeutungsvolle Mission zu beeinträchtigen oder herabzusetzen, weiterhin als „Mormonen“ oder „Mormonenkirche“ titulieren. Wir bitten die unvoreingenommenen Medienvertreter erneut höflich, unseren Wunsch zu honorieren, mit unserem fast 200 Jahre alten Namen genannt zu werden.

Mutige Heilige der Letzten Tage

Viele tausende Heilige der Letzten Tage haben mutig den Namen der Kirche verkündet. Wenn wir unseren Teil tun, werden es uns andere gleichtun. Mir gefällt folgende Geschichte aus Tahiti:

Die zehnjährige Iriura Jean beschloss, Präsident Nelsons Rat zu befolgen.

„In ihrer Schulklasse sprachen sie über das Wochenende und Iriura erzählte von der Kirche.

Ihre Lehrerin Vaite Pifao sagte daraufhin: ‚Ach, du bist Mormonin?‘

Mutig erklärte Iriura: ‚Nein, ich bin ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage!‘

Ihre Lehrerin entgegnete: ‚Ja, du bist eine Mormonin.‘

Iriura sagte beharrlich: ‚Nein, Frau Pifao, ich bin ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage!‘

Frau Pifao war von Iriuras Überzeugung beeindruckt und fragte sich, warum sie so beharrlich darauf bestand, den langen Namen ihrer Kirche zu verwenden. [Sie beschloss, mehr über die Kirche in Erfahrung zu bringen.]

Als sich Schwester Vaite Pifao später taufen ließ, brachte sie ihre Dankbarkeit zum Ausdruck, dass Iriura den Rat von Präsident Nelson befolgt hatte.“20

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Eine Schwester, die die Kirche durch eine ihrer Schülerinnen kennengelernt hat

„Der Name der Kirche [ist] nicht verhandelbar.“ Lassen Sie uns voll Glauben vorwärtsgehen. Wenn wir bereitwillig den Rat des Herrn befolgen, wie er durch seinen lebenden Propheten offenbart wurde – vor allem, wenn er unserem ersten Gedanken widerspricht und es Demut und Opferbereitschaft erfordert –, segnet uns der Herr mit größerer geistiger Kraft und sendet uns seine Engel, die uns unterstützen und begleiten.21 Wir erhalten dann die Bestätigung und Zustimmung des Herrn.

Ich bin ein Augenzeuge der Macht des Himmels, die auf unserem geschätzten Propheten, Präsident Russell M. Nelson, ruht. Sein innigster Wunsch besteht darin, dem Herrn zu gefallen und den Kindern unseres Vaters im Himmel ein Segen zu sein. Aus eigener, heiliger Erfahrung bezeuge ich, dass der Herr ihn liebt. Er ist der Prophet Gottes.

Ich gebe Zeugnis, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes. Im Namen Jesu Christi. Amen.