Generalkonferenz
Der Tempel und Ihr geistiges Fundament
Herbst-Generalkonferenz 2021


Der Tempel und Ihr geistiges Fundament

Während jeglicher Unruhen in Ihrem Leben ist es in geistiger Hinsicht am sichersten, wenn Sie innerhalb Ihrer Tempelbündnisse leben!

Meine lieben Brüder und Schwestern, ich bin dankbar, heute Morgen mit Ihnen über das sprechen zu können, was mich tief im Herzen bewegt.

Wie Sie wissen, führen wir umfangreiche Renovierungsarbeiten am historischen Salt-Lake-Tempel durch. Dieses komplexe Projekt umfasst eine erhebliche Verstärkung des ursprünglichen Fundaments, das seine guten Dienste mehr als ein Jahrhundert lang geleistet hat. Aber dieser Tempel soll noch weitaus länger an seinem Platz stehen bleiben. Ende Mai habe ich mir ein Bild vom Fortschritt dieses Großprojekts gemacht. Ich dachte mir, dass auch Sie gern sehen würden, was meine Frau Wendy und ich gesehen haben. Bestimmt werden Sie dann verstehen, warum das Lied „O fest wie ein Felsen“1 – womit das feste Fundament des Wortes Gottes gemeint ist – für uns eine neue Bedeutung erhalten hat.

Video von der Baustelle der Renovierung des Salt-Lake-Tempels: „Wir blicken hier auf das ursprüngliche Fundament des Salt-Lake-Tempels. Ich stehe in einem Bereich unterhalb des ehemaligen Gartensaals. Wenn ich die Handwerkskunst des gesamten Gebäudes betrachte, staune ich über die Leistungen der Pioniere. Ich bin zutiefst beeindruckt davon, dass dieser herrliche Tempel nur mit Werkzeugen und Techniken gebaut wurde, die vor über hundert Jahren zur Verfügung standen.

Viele Jahrzehnte später kann man jedoch bei genauer Betrachtung des Fundaments Erosionserscheinungen, Lücken sowie teilweise nachlassende Stabilität im ursprünglichen Mauerwerk erkennen.

Ich bin vollkommen überwältigt davon, wozu heutige Ingenieure, Architekten und Bauexperten in der Lage sind, um das ursprüngliche Fundament zu verstärken. Ihre Arbeit ist erstaunlich!

Das Fundament eines jeden Gebäudes, insbesondere eines so großen wie diesem, muss stark und widerstandsfähig genug sein, um Erdbeben, Korrosion und starken Winden standzuhalten und den unvermeidlichen Vorgang der Setzung auszuhalten, zu dem es bei allen Bauwerken kommt. Durch die Verstärkung – eine komplexe Aufgabe, die jetzt im Gange ist – wird das Fundament dieses heiligen Tempels derart gefestigt, dass es alle Zeiten überdauern kann und wird.“

Wir scheuen keine Mühen, um diesen ehrwürdigen Tempel, der zunehmend baufällig geworden war, mit einem Fundament auszustatten, das den Naturgewalten bis ins Millennium standhalten wird. Ebenso ist es jetzt an der Zeit, dass ein jeder von uns außergewöhnliche Maßnahmen ergreift – Maßnahmen, die wir möglicherweise nie zuvor ergriffen haben –, um unser persönliches geistiges Fundament zu stärken. Beispiellose Zeiten erfordern beispiellose Maßnahmen.

Meine lieben Brüder und Schwestern, dies sind die Letzten Tage. Wenn Sie und ich den bevorstehenden Gefahren und Belastungen standhalten wollen, ist es unerlässlich, dass jeder von uns ein festes geistiges Fundament hat, das auf den Felsen, nämlich unseren Erlöser Jesus Christus, gebaut ist.2

Ich frage also einen jeden von Ihnen: „Wie fest ist Ihr Fundament? Und welche Verstärkung ist im Hinblick auf Ihr Zeugnis und Ihr Verständnis des Evangeliums erforderlich?“

Der Tempel steht im Mittelpunkt, wenn es darum geht, unseren Glauben und unsere geistige Kraft zu stärken, denn der Erretter und seine Lehre sind das Herzstück des Tempels. Alles, was im Tempel gelehrt wird, ob durch konkrete Unterweisung oder durch den Geist, erweitert unser Verständnis von Jesus Christus. Seine unverzichtbaren heiligen Handlungen binden uns durch heilige Priestertumsbündnisse an ihn. Wenn wir dann unsere Bündnisse halten, stattet er uns mit seiner heilenden, stärkenden Macht aus.3 Und wie sehr wir seine Macht in künftigen Tagen brauchen werden!

Uns wurde verheißen, dass wir, wenn wir bereit sind, uns nicht fürchten werden.4 Diese Zusicherung ist heutzutage von großer Tragweite. Der Herr hat verkündet: Trotz der heutigen beispiellosen Herausforderungen brauchen sich diejenigen, die ihr Fundament auf Jesus Christus bauen und gelernt haben, sich auf seine Macht zu stützen, nicht von den Sorgen und Ängsten überrollen zu lassen, die speziell diese Epoche begleiten.

Die Tempelverordnungen und Tempelbündnisse bestehen seit jeher. Der Herr gebot Adam und Eva zu beten, Bündnisse einzugehen und Opfer darzubringen.5 Ja, „wann immer der Herr ein Volk auf Erden hatte, das seinem Wort gehorcht, wurde diesem Volk geboten, Tempel zu errichten“6. In den Standardwerken gibt es unzählige Hinweise auf die Lehren, die Kleidung und manchen Wortlaut im Tempel sowie auf viele weitere damit verbundene Aspekte.7 Alles, was wir glauben, und jede Verheißung, die Gott seinem Bundesvolk gemacht hat, werden im Tempel zusammengeführt. In jedem Zeitalter hat der Tempel die kostbare Wahrheit unterstrichen, dass diejenigen, die Bündnisse mit Gott schließen und sie halten, Kinder in seinem Bund sind.

Somit können wir im Haus des Herrn die gleichen Bündnisse mit Gott schließen wie Abraham, Isaak und Jakob. Und wir können auch die gleichen Segnungen empfangen!

Bild
Der Kirtland- und der Nauvoo-Tempel

Der Tempel ist seit ihren Anfangstagen Teil dieser Evangeliumszeit.8 Elija übertrug Joseph Smith im Kirtland-Tempel die Schlüssel der Siegelungsvollmacht. Die Fülle des Priestertums wurde im Nauvoo-Tempel wiederhergestellt.9

Bis zu seinem Märtyrertod empfing Joseph Smith weiterhin Offenbarungen, die die Wiederherstellung des Endowments und der Siegelung voranbrachten.10 Er erkannte jedoch, dass weitere Verbesserungen erforderlich waren. Nachdem Joseph Smith im Mai 1842 das Endowment an Brigham Young vollzogen hatte, erklärte er ihm: „Es ist nicht richtig angeordnet, aber wir haben unter den gegebenen Umständen unser Bestes gegeben, und ich möchte, dass du diese Angelegenheit in die Hand nimmst und diese Zeremonien strukturierst und systematisierst.“11

Nach dem Tod des Propheten beaufsichtigte Präsident Young die Fertigstellung des Nauvoo-Tempels12 und baute später weitere Tempel im Territorium Utah. Bei der Weihung der unteren Stockwerke des St.-George-Tempels betonte Brigham Young nachdrücklich die Dringlichkeit der Tempelarbeit zugunsten Verstorbener, als er sagte: „Wenn ich über dieses Thema nachdenke, wünschte ich, meine Stimme wäre so laut wie sieben Donner, damit ich die Menschen wachrütteln könnte.“13

Von dieser Zeit an wurden die heiligen Handlungen des Tempels Schritt für Schritt weiterentwickelt. Präsident Harold B. Lee erklärte, weshalb sich Vorgehensweisen, Richtlinien und sogar die Art und Weise, wie die heiligen Handlungen des Tempels ausgeführt werden, in der wiederhergestellten Kirche des Erretters weiterhin ändern. Er sagte: „Die Grundsätze des Evangeliums Jesu Christi sind göttlich. Niemand kann die Grundsätze und [Lehren] der Kirche ändern, sondern nur der Herr durch Offenbarung. Allerdings ändern sich die Methoden, je nach den inspirierten Weisungen, die zu denen gelangen, die gerade präsidieren.“14

Bedenken Sie, wie das Spenden des Abendmahls im Laufe der Jahre angepasst wurde. Früher hat man den Anwesenden beim Abendmahl das Wasser in einem großen Gefäß gereicht, und daraus trank dann jeder. Heutzutage gibt es für jeden einen Einwegbecher. Die Vorgehensweise hat sich verändert, aber die Bündnisse bleiben unverändert.

Denken Sie über diese drei Wahrheiten nach:

  1. Die Wiederherstellung ist ein Vorgang, kein einmaliges Ereignis; sie wird fortdauern, bis der Herr wiederkehrt.

  2. Das Ziel der Sammlung Israels15 besteht letztendlich darin, Gottes treuen Kindern die Segnungen des Tempels zu bringen.

  3. Wenn wir nach Wegen suchen, dieses Ziel besser zu erreichen, offenbart uns der Herr weitere Erkenntnisse. Die fortdauernde Wiederherstellung bedarf fortdauernder Offenbarung.

Die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel befragen den Herrn oft, ob es bessere Mittel und Wege gibt, seinen treuen Kindern die Segnungen des Tempels zugänglich zu machen. Wir bemühen uns regelmäßig um Führung darum, wie wir trotz Unterschieden in Sprache und Kultur weltweit sicherstellen können, dass die Unterweisungen, Bündnisse und heiligen Handlungen des Tempels korrekt und einheitlich durchgeführt werden.

Auf Weisung des Herrn und als Antwort auf unsere Gebete wurden in jüngster Zeit Anpassungen an den Abläufen vorgenommen. Der Herr ist der Eine, der möchte, dass Sie glasklar und genau verstehen, was Sie im Rahmen Ihrer Bündnisse zu tun versprechen. Er ist der Eine, der möchte, dass Sie vollständig in den Genuss seiner heiligen Handlungen kommen. Er möchte, dass Sie Ihre Rechte, Verheißungen und Pflichten begreifen. Er möchte, dass Sie völlig neue geistige Einblicke und Erkenntnisse erhalten. Das alles wünscht er sich für alle Tempelbesucher, ganz gleich, wo sie leben.

Die derzeitigen Anpassungen bei den Abläufen im Tempel sowie künftige sind ein fortwährender Beweis dafür, dass der Herr seine Kirche aktiv führt. Er bietet jedem von uns die Gelegenheit, unser geistiges Fundament noch besser zu verstärken, indem wir unser Leben auf ihn und auf die heiligen Handlungen und Bündnisse seines Tempels ausrichten. Wenn Sie des Herrn Haus des Lernens mit Ihrem Tempelschein, einem zerknirschten Herzen und einem suchenden Sinn betreten, wird er Sie unterweisen.

Sollten Sie aufgrund von räumlicher Entfernung, gesundheitlichen Problemen oder anderen Einschränkungen eine Zeit lang nicht in den Tempel gehen können, fordere ich Sie auf, sich einen regelmäßigen Termin zu setzen, an dem Sie die von Ihnen geschlossenen Bündnisse in Gedanken wiederholen.

Wenn Ihnen der Tempelbesuch noch nicht so viel Freude bringt, dann gehen Sie öfter hin – nicht seltener. Geben Sie dem Herrn – durch seinen Geist – die Möglichkeit, Sie dort zu unterweisen und zu inspirieren. Ich verheiße Ihnen, dass der Tempel mit der Zeit ein Ort der Sicherheit, des Trostes und der Offenbarung für Sie werden wird.

Wäre es mir möglich, mit jedem jungen Erwachsenen persönlich zu sprechen, würde ich euch inständig bitten, einen Partner zu suchen, an den ihr im Tempel gesiegelt werden könnt. Vielleicht fragt ihr euch, was das für einen Unterschied ausmachen soll. Ich verheiße euch: Es wird der alles entscheidende Unterschied sein! Wenn ihr im Tempel heiratet und immer wieder dorthin zurückkehrt, erhaltet ihr bei Entscheidungen vermehrt Kraft und Führung.

Könnte ich mit jedem Ehemann und mit jeder Ehefrau sprechen, die noch nicht im Tempel gesiegelt wurden, würde ich Sie inständig bitten, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese krönende, alles verändernde heilige Handlung zu empfangen.16 Wird sie einen Unterschied ausmachen? Nur dann, wenn Sie für immer Fortschritt machen und für immer zusammen sein wollen. Der alleinige Wunsch, für immer zusammen zu sein, bringt dies noch nicht zustande. Keine andere Zeremonie und kein anderer Vertrag bringen das zustande.17

Könnte ich zu jedem Mann oder jeder Frau sprechen, die sich danach sehnen zu heiraten, aber ihren Partner für die Ewigkeit noch nicht gefunden haben, würde ich Ihnen dringend ans Herz legen, nicht bis zur Heirat zu warten, bis Sie im Haus des Herrn das Endowment empfangen. Fangen Sie jetzt an, herauszufinden und Erfahrungen damit zu machen, was es bedeutet, mit Priestertumsmacht ausgerüstet zu sein.

Und einen jeden von Ihnen, der Tempelbündnisse geschlossen hat, bitte ich inständig, sich gebeterfüllt und beständig darum zu bemühen, ein größeres Verständnis dieser Bündnisse und der heiligen Handlungen des Tempels zu erlangen.18 Geistige Türen werden sich auftun. Sie werden lernen, wie Sie den Schleier zwischen Himmel und Erde teilen können, wie Sie um den Beistand von Gottes Engeln bitten können und wie Sie besser Weisung vom Himmel erhalten können. Wenn Sie sich um dies eifrig bemühen, wird Ihr geistiges Fundament verstärkt und gefestigt.

Meine lieben Brüder und Schwestern, wenn die Renovierungsarbeiten am Salt-Lake-Tempel abgeschlossen sind, wird man bei einem Erdbeben im Salzseetal nirgendwo sicherer sein als in diesem Tempel.

Ebenso ist es während jeglicher Unruhen in Ihrem Leben in geistiger Hinsicht am sichersten, wenn Sie innerhalb Ihrer Tempelbündnisse leben!

Bitte glauben Sie mir, wenn ich Ihnen versichere: Wenn Ihr geistiges Fundament fest auf Jesus Christus gebaut ist, brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Wenn Sie Ihren Bündnissen, die Sie im Tempel geschlossen haben, treu sind, werden Sie durch die Macht des Herrn gestärkt. Kommt es dann zu geistigen Erdbeben, sind Sie in der Lage, ohne zu wanken stehen zu bleiben, weil Ihr geistiges Fundament fest und unverrückbar ist.

Ich habe Sie lieb, meine Brüder und Schwestern. Diese Wahrheiten habe ich erkannt: Gott, unser Vater im Himmel, möchte, dass Sie sich dazu entschließen, zu ihm nach Hause zurückzukehren. Sein Plan des ewigen Fortschritts ist nicht kompliziert; Ihrer Entscheidungsfreiheit wird Rechnung getragen. Sie sind frei zu entscheiden, wer Sie in der zukünftigen Welt sein möchten – und mit wem Sie dort sein möchten.

Gott lebt! Jesus ist der Messias! Dies ist seine Kirche. Sie wurde wiederhergestellt, um Ihnen zu helfen, Ihre gottgegebene Bestimmung zu erfüllen. Dies bezeuge ich im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.

Anmerkungen

  1. Siehe „How Firm a Foundation“, Hymns, Nr. 85

  2. „Damit, wenn der Teufel seine[n] mächtigen [Wind aussendet,] dies keine Macht über [uns] haben wird, … und zwar wegen des Felsens, auf den [wir] gebaut [sind], der eine sichere Grundlage ist, und wenn die Menschen auf dieser Grundlage bauen, können sie nicht fallen.“ (Helaman 5:12; Hervorhebung hinzugefügt.)

  3. Siehe Lehre und Bündnisse 109:15,22

  4. Siehe Lehre und Bündnisse 38:30; siehe auch Lehre und Bündnisse 10:55

  5. Siehe Mose 5:5,6

  6. Bible Dictionary, Stichwort „Temple“

  7. Siehe beispielsweise Exodus 28; 29; Levitikus 8. Das unter Mose errichtete Offenbarungszelt wurde als „Zelt des Bundeszeugnisses“ (Numeri 9:15) und „Wohnung des Bundeszeugnisses“ (Exodus 38:21) bezeichnet. Der Tempel Salomos wurde 587 v. Chr. zerstört, wenige Jahre nachdem Lehis Familie Jerusalem verlassen hatte. Dieser Tempel wurde rund 70 Jahre später von Serubbabel wieder aufgebaut. Im Jahr 37 v. Chr. wurde er dann durch einen Brand beschädigt. Um 16 v. Chr. wurde er von Herodes erweitert. Dann wurde dieser Tempel, den Jesus kannte, 70 n. Chr. zerstört. Nephi hatte öfter Erlebnisse, wie man sie im Tempel hat. So stieg er etwa zum Beten „oft auf den Berg“ (1 Nephi 18:3). Später baute er im alten Amerika einen Tempel „nach dem Muster des Tempels Salomos“, allerdings nicht so reich verziert (siehe 2 Nephi 5:16).

  8. Siehe Lehre und Bündnisse 88:119; 124:31

  9. Siehe Lehre und Bündnisse 110:13-16; 124:28. Der Eckstein für den Nauvoo-Tempel wurde am 6. April 1841 gelegt, nur wenige Monate nachdem Joseph Smith die Offenbarung empfangen hatte, diesen zu erbauen. Der Nauvoo-Tempel erfüllte zusätzliche Funktionen. Zum Beispiel erklärte der Herr, dass ein Taufbecken notwendig war, damit die Heiligen stellvertretend für die Verstorbenen getauft werden konnten (siehe Lehre und Bündnisse 124:29,30).

  10. Siehe Lehre und Bündnisse 131 und 132. Lehre und Bündnisse 128 enthält einen Brief Joseph Smiths an die Heiligen. Darin schrieb er über die Taufe für die Verstorbenen. Er erklärte, dass die Errettung der Toten „für unsere eigene Errettung notwendig und wesentlich [ist, denn sie können] nicht ohne uns vollkommen gemacht werden … – und auch wir können ohne unsere Toten nicht vollkommen gemacht werden“ (Vers 15).

  11. Joseph Smith, zitiert in: Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen, Band 1, Das Banner der Wahrheit, 1815–1846, Seite 525

  12. „George A. Smith, ein Geschichtsschreiber der Kirche, kam zu dem Ergebnis, dass im Dezember 1845 und im Januar 1846 im teilweise fertiggestellten Nauvoo-Tempel 5.634 Brüder und Schwestern das Endowment empfingen. Siegelungen für Ehepaare wurden noch bis zum 7. Februar [1846] vorgenommen; bis zu diesem Zeitpunkt waren über 2000 Paare durch das Priestertum für Zeit und Ewigkeit vereint worden.“ (Bruce A. Van Orden, „Temple Finished before Exodus“, Deseret News, 9. Dezember 1995, deseret.com; siehe auch Richard O. Cowan, „Endowments Bless the Living and Dead“, Church News, 27. August 1988, thechurchnews.com.)

  13. „Was würden die Väter wohl sagen, wenn sie von den Toten her reden könnten? Würden sie nicht sagen: ,Wir liegen hier schon tausende von Jahren, hier in diesem Gefängnis, und warten auf diese Evangeliumszeit‘? … Ja, wenn sie die Macht dazu hätten, dann würden uns die Donner des Himmels ins Ohr tönen, damit uns die Bedeutung des Werks, in dem wir tätig sind, bewusst würde. Alle Engel im Himmel schauen auf diese kleine Handvoll Menschen und bewegen sie dazu, die Menschheit zu erretten. … Wenn ich über dieses Thema nachdenke, wünschte ich, meine Stimme wäre so laut wie sieben Donner, damit ich die Menschen wachrütteln könnte.“ (Discourses of Brigham Young, Hg. John A. Widtsoe, 1954, Seite 403f.)

  14. Harold B. Lee, „God’s Kingdom – A Kingdom of Order“, Ensign, Januar 1971, Seite 10. Siehe auch eine Aussage von Präsident Wilford Woodruff aus dem Jahr 1896; er erklärte: „Als Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage möchte ich sagen, dass wir jetzt weitermachen und vorangehen sollten. Es ist noch kein Ende an Offenbarung in Sicht. … Präsident [Brigham] Young ist auf Präsident Joseph Smith gefolgt und hat uns hierhergeführt. Er hat diese Tempel eingerichtet und die Zwecke seiner Berufung und seines Amtes erfüllt. … Brigham Young hat nicht alle Offenbarungen erhalten, die zu diesem Werk gehören; genauso wenig wie Präsident Taylor oder Wilford Woodruff. Dieses Werk wird kein Ende nehmen, bis es gänzlich vollendet ist.“ (The Discourses of Wilford Woodruff, Hg. G. Homer Durham, 1946, Seite 153f.)

  15. Siehe 3 Nephi 29:8,9

  16. Siehe Lehre und Bündnisse 131:2,4

  17. Siehe Lehre und Bündnisse 132:7

  18. Elder John A. Widtsoe schrieb: „Wenn jemand mit offenen Augen durch den Tempel geht und den Symbolen und Bündnissen Beachtung schenkt und sich stetig und fortwährend bemüht, die Bedeutung ganz zu erfassen, dann spricht Gott zu ihm und gewährt ihm Offenbarung. Das Endowment ist so reich an Symbolik, dass nur ein Narr versuchen würde, es zu beschreiben. Es ist so vollgepackt mit Offenbarungen an die, die ihre Kraft aufwenden, um zu suchen und zu erkennen, dass keine menschlichen Worte erklären oder deutlich machen können, welche Möglichkeiten dem Dienst im Tempel innewohnen. Das Endowment, das durch Offenbarung gegeben wurde, ist auch durch Offenbarung am besten zu verstehen.“ (Zitiert in: Archibald F. Bennett, Saviors on Mount Zion, Sonntagsschulleitfaden, 1950, Seite 168.)