2021
Missionsantritt in Zeiten der Pandemie: Das Licht Christi verbreiten
Oktober 2021


Missionsantritt in Zeiten der Pandemie: Das Licht Christi verbreiten

Krenglbach (RHS): Meine Entscheidung, auf Mission zu gehen, habe ich vor längerer Zeit getroffen. Das Licht Christi ist für mich eine Freude und Hoffnung, die jeder Mensch haben kann. Ich glaube, jeder, der das Licht Christi spürt, hat die Aufgabe, es zu verbreiten. Als ich 15 Jahre alt war, habe ich bei meiner ersten FSY-Tagung dieses Licht Christi sehr stark verspürt. Es fühlt sich so an, als würde Jesus Christus dich umarmen und einfach liebhaben. Ein so wunderbares Gefühl! Ich möchte, dass auch andere Menschen dieses Gefühl kennenlernen und sie von dieser „Frucht“ kosten lassen. Daher habe ich mich entschieden, auf Mission zu gehen, um bei anderen das Licht Christi zu entfachen und ihnen auch diese Freude zu ermöglichen. Am besten kann man das Licht bei anderen entfachen, indem man Zeugnis gibt und den Geist einlädt.

Missionstraining online und mit „Papa“ als Partner

Peter Lehmann

Gemeinde Wels, Pfahl Salzburg

Schon als mein Sohn Tobias seine Berufung zum Vollzeitmissionar bekam, war klar, dass die Missionarsschule für ihn daheim stattfinden würde. In Zeiten einer Pandemie ist alles anders und da macht auch die Missionarsschule keine Ausnahme. Doch bevor ein Missionar sein Training beginnen darf, wird er vom Pfahlpräsidenten eingesetzt. Die Einsetzung fand im Gemeindehaus Wels statt und war wegen der Sicherheitsmaßnahmen auf einen sehr kleinen Teilnehmerkreis beschränkt. Per Livestream waren dafür umso mehr Menschen „anwesend“ und konnten so alles direkt mitverfolgen. Ab diesem Moment trug Tobias sein Missionarsschild und ist für die nächsten 24 Monate Elder Lehmann, ein Repräsentant Jesu Christi. Unser Pfahlpräsident sprach auch einen Segen für Tobias und seinen Dienst für den Herrn.

Für die folgenden drei Wochen war unser Zuhause – im Besonderen Tobiasʼ Zimmer – seine Missionarsschule. Sein Tag hatte eine feste Struktur. So wurde das Schriftstudium sowohl eigenständig als auch mit anderen Missionaren und Missionarinnen durchgeführt, es wurden Klassen abgehalten, sportliche Aktivitäten durchgeführt und am Samstag auch ein Vorbereitungstag abgehalten. An den beiden Samstagen durfte ich als sein „Mitarbeiter“ mit ihm gemeinsam laufen. Mir wurde wieder bewusst, dass meine eigene Missionszeit bereits 30 Jahre zurückliegt. Tobias ist einfach der schnellere Läufer und er kann auch mittlerweile mehr essen als ich. Er hat sich im „Home-MTC“ gut vorbereiten können. Die Kameraden im Online-Klassenzimmer sind ihm ans Herz gewachsen. So gab es oft nach dem täglichen fixen Stundenplan einen gemeinsamen Spieleabend. Da blieb manchmal nur wenig Zeit für das Abendessen.

Wegen der Einreisebeschränkungen für Missionare aus den USA wurde Tobias gebeten, erst eine Woche später nach Frankfurt zu kommen. So war das erste Missionsgebiet die Heimatgemeinde Wels, in der Elder Lehmann gemeinsam mit Elder Holland diente. Das war den Worten unseres Sohnes zufolge eine besondere Zeit für ihn. Dort wurden die ersten Erfahrungen gesammelt, die ersten Rezepte ausprobiert und für sehr gut befunden. Nach dieser Woche war es Zeit, ins eigentliche Missionsgebiet der Deutschland-Mission Frankfurt zu reisen. Es scheint so, als würden Missionare und Missionarinnen immer in den frühen Morgenstunden abreisen! Kurz nach 5 Uhr morgens verabschiedeten wir uns am Zug. Nochmals ein Foto und eine Umarmung – und dann war er weg.