2021
Es lohnt sich! Der Tempel ist ein lebensveränderndes, himmlisches Geschenk
Oktober 2021


Nur online: Junge Erwachsene

Es lohnt sich! Der Tempel ist ein lebensveränderndes, himmlisches Geschenk

Mein Verlobter und ich hatten vor, im Tempel zu heiraten. Doch im Verlauf der Corona-Pandemie stießen wir auf so viel Widerstand, dass ich mich langsam fragte, ob wir es überhaupt jemals in den Tempel schaffen würden.

Bild
Ein frisch vermähltes Ehepaar vor dem Tempel

Szene auf dem Foto nachgestellt

Für meinen Verlobten und mich war es schwierig, im Tempel zu heiraten – und das nicht etwa deswegen, weil wir nicht gewollt hätten! Es gab vieles, was uns davon abhielt, diesen heiligen Bund zu schließen.

Doch durch meine Erfahrungen auf unserem Weg dorthin – der von Strapazen, persönlicher Entwicklung und Liebe geprägt war – ist mein Zeugnis vom Tempel und von den Segnungen gewachsen, die dieser heilige Ort uns schenken kann.

Ein Rückschlag nach dem anderen

Kurz nachdem wir uns verlobt hatten, fingen die Schwierigkeiten an. Zunächst gab es eine Zeit lang etliche unglückliche Umstände, die unsere Eheschließung im Tempel vereitelten. Nach einer gefühlten Ewigkeit fanden wir dann endlich einen Termin. Im Mai 2020 sollten wir das Endowment empfangen und gesiegelt werden. So gut wie alles war bereits geplant. Endlich war es so weit!

Doch dann brach weltweit die Corona-Pandemie aus, und in unserem Land, Südafrika, wurden weitreichende Ausgangssperren verhängt.

Wieder einmal wurde nichts aus unserer Eheschließung und dem Tempelbesuch.

Langsam fragte ich mich, ob ich den Tempel wohl jemals würde betreten können. Lohnte sich der ganze Aufwand denn überhaupt? Mein Mann und ich hatten ja noch nicht einmal das Endowment empfangen, und obwohl ich mich den größten Teil meines Lebens auf den Tempel vorbereitet hatte, klappte es jetzt immer noch nicht. All das machte mich mutlos.

Andererseits ging mir alles durch den Kopf, was die Propheten dazu gesagt hatten: wie wichtig es ist, in den Tempel zu gehen, und wie sehr wir gesegnet werden, wenn wir mit dem Herrn Bündnisse schließen. Präsident Russell M. Nelson hat erklärt, dass „die übergroßen Segnungen der Mitgliedschaft in der Kirche … nur durch die erhöhenden heiligen Handlungen des Tempels erreicht werden [können]“1.

Daher hatte ich nach wie vor das Ziel, zur rechten Zeit in den Tempel gehen zu können.

Das Warten hat sich gelohnt

In den darauffolgenden Monaten fastete und betete ich mit meinem Mann oft. Gemeinsam übten wir unseren Glauben aus, würdig bleiben und im Tempel heiraten zu können. Wie durch ein Wunder wurde der Johannesburg-Tempel in Südafrika im September 2020 mit Einschränkungen geöffnet. So war es meinem Mann und mir möglich, das Endowment zu empfangen.

Ich kann kaum in Worte fassen, um wie viel näher ich mich dem Vater im Himmel und dem Erretter im Tempel fühlte. Es war so bewegend und ich fühlte ich mich vom Geist berührt. Das werde ich nie vergessen. Das Warten hatte sich tatsächlich gelohnt.

Bald darauf konnten mein Mann und ich uns endlich im Haus des Herrn für Zeit und Ewigkeit aneinander siegeln lassen.

Der Tag unserer Siegelung war etwas ganz Besonderes, Heiliges. Wir waren damals das einzige Ehepaar im Tempel, das diesen ewigen Bund miteinander und mit dem Herrn schloss. Ich war überglücklich. Mir kam es vor, als würde der Erretter neben uns beiden sitzen und sagen: „Ich habe Gefallen an eurem Glauben – endlich habt ihr es geschafft!“

Mein Mann und ich freuen uns darauf, zu einer gemeinsamen neuen Reise aufzubrechen, die uns auch immer wieder in den Tempel zurückführt.

Die Segnungen des Tempels

Der Tempel mag noch nicht für jeden von uns leicht zugänglich sein. Uns erwarten jedoch Segnungen in allen Lebensbereichen, wenn wir dem Haus des Herrn Vorrang einräumen, es so oft wie möglich aufsuchen und tempelwürdig leben.

Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Ich bete darum, dass jeder von uns dem Erlöser Ehre macht und alle erforderlichen Änderungen vornimmt, um sich selbst in Gottes heiligem Tempel sehen zu können. Wenn wir das tun, können wir seine heiligen Absichten verwirklichen und uns und unsere Familie für alle Segnungen bereitmachen, die der Herr und seine Kirche in diesem Leben und in der Ewigkeit gewähren können.“2

Immer wenn ich an meine Tempelbündnisse denke oder im Tempel bin, fühle ich mich dem Vater im Himmel und Jesus Christus näher. Dann kann ich die Welt hinter mir lassen und inneren Frieden finden. Die Segnungen des Tempels haben es mit sich gebracht, dass mein Mann und ich zurückblickend sehen können, wie die Hand des Vaters im Himmel uns geführt hat. Auch ist unser Glaube daran, dass er uns tagtäglich anleitet, gewachsen.

Ich bin dankbar für das Endowment, denn bei dieser heiligen Verordnung lernen wir, wie wir zum Vater im Himmel zurückkehren können. Ich bin auch dankbar für die Möglichkeit, dass wir auf ewig an unsere Lieben gesiegelt sein können. Diese unbeschreibliche Segnung steht uns dank des Sühnopfers Jesu Christi offen.

Wir alle können uns dieser Segnungen würdig erweisen, wenn wir uns entsprechend vorbereiten und dem Beispiel des Erretters folgen – ganz gleich, welchen Schwierigkeiten wir begegnen oder welche Rückschläge wir erleiden.

In den Tempel zu gelangen ist jede Anstrengung wert. Wirklich!

Anmerkungen

  1. Russell M. Nelson, „Ausharren und emporgehoben werden“, Der Stern, Juli 1997, Seite 71

  2. Quentin L. Cook, „Sehen Sie sich selbst im Tempel“, Liahona, Mai 2016, Seite 100