2020
Führung durch den Heiligen Geist
März 2020


Führung durch den Heiligen Geist

Bielefeld (JW): Vor zwei Jahren lud uns unser ältester Sohn nach Nizza ein, um dort mit der ganzen Familie Urlaub zu machen. Aber es kam anders.

Am Düsseldorfer Flughafen wurde mir aus meinem Rucksack die Geldbörse entwendet. Sofort ging ich zur Polizei, konnte mich aber nicht ausweisen, da auch alle Papiere weg waren. Meinem Ehemann ging es vor lauter Aufregung nicht gut. So fuhren wir mit dem Zug wieder nach Hause. Am darauffolgenden Tag stellte der Arzt nach der Untersuchung meines Mannes fest, dass er wegen seiner Herzprobleme nicht hätte fliegen sollen. Er wäre nicht wieder zurückgekommen.

Es wurde beschlossen, mit der Familie nicht ins Ausland zu reisen. Am Pfingstwochenende dieses Jahres lud unser Sohn die gesamte Familie ein, Zeit auf einem Reiterhof zu verbringen.

Am Pfingstsamstag kamen alle nach und nach aus verschiedenen Richtungen am Reiterhof an. Es war wunderschön, am Sonntag mit allen Mitgliedern der Familie zu frühstücken.

Im Anschluss kamen wir im Kreise der Familie zu einer Zeugnisversammlung zusammen, in der alle Familienmitglieder ihre Gedanken mitteilten. In der Familie Knoll ist jetzt die sechste Generation Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Pfingsten ist neben Weihnachten und Ostern für uns das dritte große Fest im Jahr.

Die Jugendlichen organisierten einen Talentenachmittag. Es war herrlich, von unseren Lieben zu hören und zu sehen, an was für wunderbaren Gaben sie andere teilhaben lassen können. Zu Anfang sangen wir das Lied „Weil mir so viel gegeben ist“. Dann zeigten uns Sarah und Kevin Bilder vom Heiligen Land, wo sie in diesem Jahr Urlaub gemacht hatten. Sie hatten unter anderem Orte am See Gennesaret, den Berg der Bergpredigt, Kafarnaum und Nazaret besucht. Krönender Abschluss war ein Besuch in Jerusalem gewesen.

Bruder Hans-W. Knoll hat in seiner Freizeit Familienforschung betrieben, die Ursprünge der Familie bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt und ein Buch darüber geschrieben. Meterlange Stammbäume von den Vorfahren der Familie Knoll wurden gezeigt. Ich las außerdem eins seiner selbstgeschriebenen Märchen vor, die wir anschließend an die Kinder und Enkelkinder verteilten. Auch mit Theater, Gesang und Instrumentalmusik kam die Familie sich dann noch näher.

Als Krönung las ich eine Ansprache meiner Mutter Alma Lange vor. Damals, vor vielen Jahrzehnten, hatte sie als FHV-Distrikts-Leiterin in Bielefeld über das Pfingstwunder gesprochen – die Ausschüttung des Heiligen Geistes. Am Ende ihrer Ansprache sagte sie: „Mein Wunsch ist, dass wir auch alle vom Heiligen Geist erfüllt sind, damit wir von ihm geleitet werden können und wir würdig leben, damit er immer bei uns bleibt und uns zum ewigen Leben führt.“

Am Ende des Nachmittags sangen wir die vierte Strophe des Liedes „Täglich säend“. Dort heißt es weiter: „Herr, du weißt um unsere Schwachheit, lass beim Sä’n uns nicht allein; liegt der Same in den Furchen, mögen Engel Wächter sein, bis das Feld mit Heil gekrönet und die Ähren reich gefüllt mit der Frucht des ewgen Lebens, die aus unsrer Saat einst quillt.“

Der Abend klang bei wunderschönem Wetter mit einem gemeinsamen Ausflug zum Höcker Moor aus. Es war für alle ein unvergessliches Pfingstfest.