PV-Leitfäden und Hefte für das Miteinander
Den Leitfaden für die Nutzung im Kindergarten anpassen


Den Leitfaden für die Nutzung im Kindergarten anpassen

Der Kindergarten

Ein Kind, das wenigstens achtzehn Monate alt ist, aber bis zum 1. Januar (Stichtag) noch nicht drei Jahre alt ist, kann auf Wunsch seiner Eltern den Kindergarten besuchen. Für jede Kindergartengruppe werden mindestens zwei Lehrkräfte berufen. Kinder in diesem Alter müssen besser beaufsichtigt werden, als es einer Lehrkraft allein möglich ist. Beide Lehrkräfte bleiben während der gesamten PV-Zeit in der Gruppe.

Zweck

Der Kindergarten soll den kleinen Kindern eine geborgene, geordnete Umgebung bieten, wo sie lernen können, den himmlischen Vater und Jesus Christus zu verstehen und zu lieben, wo sie in der Kirche positive Erfahrungen machen und wo ihr Selbstwertgefühl gestärkt wird. Der Kindergarten ist die erste Gruppe in der Kirche, wo die kleinen Kinder mit anderen Kindern und mit Erwachsenen zusammen sind. Sie müssen dort frei spielen und auch etwas lernen können.

Die Räumlichkeiten

Der Raum, in dem der Kindergarten stattfindet, muß sauber und einladend sein und Fröhlichkeit ausstrahlen. Idealerweise liegt er in der Nähe der Toiletten. Sie können den Raum unterteilen, und zwar in einen Bereich zum Spielen (nach Möglichkeit mit einem Teppich auf dem Boden), einen Bereich zum Vorlesen und für die Aktivitäten und einen Bereich für den Unterricht. Die Spielsachen müssen sauber und interessant, ungefährlich und in gutem Zustand sein.

Das Gebet

Der Kindergarten beginnt und endet mit einem Gebet, das von einem Kind gesprochen wird. Bringen Sie den Kindern bei, ein kurzes, einfaches Gebet zu sprechen, und helfen Sie ihnen bei Bedarf.

Der Ablauf

Im Regelfall dauert der Kindergarten eine Stunde und vierzig Minuten. Die Kindergartenkinder gehen nicht zum Miteinander und nehmen auch nicht am Eröffnungs- bzw. Schlußteil der PV teil. Sie können den folgenden Vorschlag auf Ihre Gegebenheiten abstimmen:

  • Begrüßung: 5–10 Minuten

  • Spielen: 45 Minuten

  • Eine Kleinigkeit essen: 15 Minuten

  • Unterricht: 20 Minuten, gegliedert in zwei oder mehr Phasen

  • Schlußteil: 5–10 Minuten

Begrüßung: Während der Begrüßung sollen die Kinder Gelegenheit haben, sich in entspannter Atmosphäre mit den Lehrerinnen und den anderen Kindern zu unterhalten. Sie fühlen sich geborgener und gehen lieber zum Kindergarten, wenn sie sich während dieser Zeit frei bewegen dürfen.

Vermitteln Sie jedem Kind das Gefühl, daß es im Kindergarten willkommen ist, damit es sich auch wohl fühlt. Strahlen Sie durch Ihre Worte und Ihr Verhalten Liebe, Herzlichkeit und Achtung aus. Sie müssen einfühlsam und flexibel sein. Gehen Sie auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder ein. Passende Themen könnten sein:

  • was die Kinder in der letzten Zeit erlebt haben – vielleicht die Geburt eines Babys in der Familie oder einen Familienausflug

  • besondere Feiertage

  • das Wetter

  • Naturbeobachtungen

  • soziale Fertigkeiten, zum Beispiel Zuhören, Teilen oder gutes Benehmen

  • freundliche Taten In dieser Zeit können Sie auch Fingerspiele, Bewegungsübungen und Lieder einsetzen, um den Kindern zu helfen, unruhige Phasen zu überwinden.

Spielen: Während dieser Zeit sollen die Kinder Gelegenheit haben, sich nach ihren Wünschen mit Spielsachen, Puzzlespielen, Bildern oder Büchern zu beschäftigen. Jedes Kind darf sich immer nur einen Gegenstand zum Spielen aussuchen und muß ihn wieder an seinen Platz zurücklegen, ehe es sich etwas Neues nimmt. Zwingen Sie die Kinder nicht, mit anderen zu teilen, wenn sie das nicht wollen, denn in diesem Alter sind viele Kinder weder vom Gefühl noch von den sozialen Fähigkeiten her dazu bereit. Geben Sie den Kindern das Gefühl, daß sie sich jederzeit an Sie wenden können, aber mischen Sie sich möglichst wenig ein.

Sie können während dieser Zeit auch spezielle Aktivitäten durchführen (siehe den Abschnitt „Aktivitäten und Spiele für den Kindergarten“, Seite XIV–XVIII). Zwingen Sie die Kinder aber nicht zum Mitmachen.

Eine Kleinigkeit essen: In der PV wird zwar normalerweise kein Essen gegeben, aber den Kindern im Kindergarten können Sie eine gesunde Kleinigkeit anbieten. Helfen Sie einem Kind, vor dem Essen ein einfaches Gebet zu sprechen.

Unterricht: Die Lektionen in diesem Leitfaden sind auf dreijährige Kinder abgestimmt, aber viele in der Lektion aufgeführte Aktivitäten und die Aktivitäten im Abschnitt „Zur Vertiefung“ eignen sich auch für kleinere Kinder. In jeder Lektion gibt es auch einen Abschnitt „Zusätzliche Aktivitäten für kleinere Kinder“. (Beachten Sie bitte: Das für diese Aktivitäten notwendige Material und die dazu erforderliche Vorbereitung sind nicht im Abschnitt „Vorzubereiten“ aufgeführt. Lesen Sie deshalb jede Aktivität, die Sie verwenden wollen, aufmerksam durch, und sorgen Sie dafür, daß Sie alles haben, was Sie dafür brauchen.)

Passen Sie die Lektionen den Kindern in Ihrer Klasse an. Versuchen Sie nicht, das gesamte Material aus der Lektion durchzunehmen, sondern wählen Sie diejenigen Aktivitäten und Geschichten aus, die die Kinder verstehen und an denen sie Spaß haben. Halten Sie sich bei der Anpassung des Lehrstoffs an die folgenden Richtlinien:

  • Verwenden Sie Wörter, die die Kinder verstehen können.

  • Besprechen Sie zu jeder Lektion immer nur einen Hauptgedanken.

  • Gestalten Sie die Lektion einfach und kurz.

  • Der Unterricht soll den Kindern Spaß machen!

  • Verwenden Sie sowohl Aktivitäten, bei denen die Kinder ruhig sein müssen, als auch solche, bei denen sie sich bewegen dürfen.

  • Geben Sie den Kindern während des Unterrichts Gelegenheit, sich zu bewegen.

  • Lesen Sie im Unterricht immer einen Satz aus den heiligen Schriften vor, und arbeiten Sie den Hauptgedanken so heraus, daß die Kinder ihn zu Hause wiedergeben können.

Gelegentlich können Sie einen Teil des Unterrichts nur zum Singen verwenden.

Denken Sie daran, daß Kinder im Kindergartenalter Wiederholungen mögen. Sie können eine Aktivität, ein Lied oder einen Reim im Unterricht häufig wiederholen, auch in den folgenden Wochen.

Ein kleines Kind kann wichtige Gedanken verstehen, wenn sie einfach dargestellt und häufig wiederholt werden. Wenn ein Kind nicht lange zuhören kann, lassen Sie es ruhig weiterspielen.

Schlußteil: Während des Schlußteils werden alle im Unterricht verwendeten Materialien und alle Spielsachen weggeräumt. Helfen Sie den Kindern beim Aufräumen, und fassen Sie dann noch einmal kurz den Hauptgedanken der Lektion zusammen. Helfen Sie einem Kind, das Schlußgebet zu sprechen.

SO KÖNNEN DIE ELTERN IHRE KINDER AUF DEN KINDERGARTEN VORBEREITEN

Wenn ein Kind zum ersten Mal in den Kindergarten gehen soll, freut es sich vielleicht, vielleicht hat es aber auch Angst. Es kann also Lachen und Tränen geben. Die Eltern können viel tun, damit ein Kind gern in den Kindergarten geht und sich darauf freut. Sie müssen es vorbereiten. Wenn ein Kind weiß, wohin es geht und was es zu erwarten hat, freut es sich meistens aufs Mitmachen. Ein Kind jedoch, das wenig über den Kindergarten weiß, hat vielleicht Angst und will nicht dort bleiben.

Einige Wochen, ehe das Kind in den Kindergarten kommt, gibt die Erste Ratgeberin in der PVLeitung den Eltern eine Kopie der Checkliste auf Seite XI und arrangiert ein Treffen der Eltern und der Kindergarten-Lehrerinnen.

Checkliste für die Eltern

Bereiten Sie Ihr Kind auf den Kindergarten vor, indem Sie von den folgenden Punkten möglichst viele erfüllen:

  1. Erzählen Sie Ihrem Kind mindestens zwei Wochen vorher vom Kindergarten.

  2. Sorgen Sie dafür, daß Ihr Kind die Kindergarten-Lehrerinnen ein, zwei Wochen vor seinem ersten Besuch im Kindergarten kennenlernt.

  3. Sorgen Sie dafür, daß Ihr Kind andere Kindergartenkinder kennenlernt.

  4. Sagen Sie in der Woche, ehe Ihr Kind in den Kindergarten kommt, jeden Tag etwas Gutes über den Kindergarten.

  5. Gehen Sie mit Ihrem Kind in das Kindergarten-zimmer, wenn gerade niemand da ist.

  6. Erinnern Sie Ihr Kind am Tag vor dem Kindergarten daran, daß morgen der Kindergarten anfängt.

  7. Lassen Sie Ihrem Kind an seinem ersten Kindergartentag viel Zeit. Hetzen Sie es nicht.

  8. Nehmen Sie keine Spielsachen Ihres Kindes mit.

  9. Gehen Sie vor dem Kindergarten mit dem Kind zur Toilette und geben Sie ihm etwas zu essen. Wenn ein Kind eine frische Windel braucht, wird es den Eltern gebracht.

  10. Seien Sie pünktlich im Kindergarten.

  11. Erklären Sie Ihrem Kind, daß Sie es später wieder abholen werden. Kommen Sie nicht zu spät!

  12. Wenn Ihr Kind Angst hat, bleiben Sie die ersten Male im Kindergarten bei ihm.

  13. Sagen Sie den Kindergarten-Lehrerinnen, in welcher Klasse Sie während der Kindergarten- zeit sind, damit sie Ihnen Ihr Kind bringen können, wenn es Schwierigkeiten gibt.

  14. Sagen Sie den Kindergarten-Lehrerinnen Bescheid, wenn Ihr Kind ein spezielles Problem hat, zum Beispiel eine Nahrungsmittelallergie.

  15. Sprechen Sie positiv und fröhlich über das, was Ihr Kind im Kindergarten erlebt hat. Sagen Sie auf jeden Fall nur Gutes über die Kindergarten- gruppe und die Lehrerinnen.

  16. Denken Sie daran: Liebe und Geduld lassen den Kindergarten für Ihr Kind zu einer positiven Erfahrung werden.

Bringen Sie Ihr Kind bitte nicht in den Kindergarten, wenn es eins der folgenden Symptome aufweist:

  • Fieber

  • Schnupfen

  • Husten

  • ungewöhnliche Reizbarkeit oder schlechte Laune

  • Erbrechen

  • Durchfall

  • Hautausschlag

  • eiternde Augen

  • eine Krankheit bzw. Infektion, die in den letzten 48 Stunden mit Antibiotika behandelt worden ist

  • eine Kinderkrankheit, bei der noch Ansteckungsgefahr besteht:

    • Windpocken (sieben Tage Ansteckungsgefahr)

    • Masern (bis der Auschlag verschwunden ist)

    • Scharlach (bis der Ausschlag verschwunden ist)

    • Mumps (bis die Schwellung abgeklungen ist; meistens sieben Tage)

Wenn Ihr Kind eine Allergie hat, die Schnupfen, Husten oder einen Ausschlag verursacht, sagen Sie den Kindergarten-Lehrerinnen bitte, daß Ihr Kind nicht ansteckend ist.

EIGENSCHAFTEN KLEINER KINDER

Studieren Sie die folgenden für Kleinkinder typischen Verhaltensmerkmale; dann verstehen Sie das Verhalten der Kinder in Ihrer Klasse besser. Beziehen Sie dieses Wissen auch in die Unterrichtsvorbereitung und in den Umgang mit den Kindern ein. Denken Sie aber daran, daß es sich hierbei um allgemeine Regeln handelt; Kinder entwickeln sich nicht gleich schnell und verhalten sich auch nicht immer gleich, selbst wenn sie im gleichen Alter sind.

Der intellektuelle Bereich

  • denken einfach und direkt; verstehen keine abstrakten Gedanken

  • können nur kurze Zeit aufmerksam sein (ein bis drei Minuten)

  • stellen oft Fragen und erzählen oft etwas, was mit dem eigentlichen Thema gar nichts zu tun hat

  • sind sehr neugierig und stellen viele Fragen

  • sind im Regelfall lerneifrig und immer bereit, etwas Neues auszuprobieren

  • mögen Wiederholungen

  • können einfache Entscheidungen treffen

Der körperliche Bereich

  • sind im allgemeinen sehr aktiv

  • lernen gerade laufen, hüpfen und klatschen

  • werden schnell unruhig, gereizt und müde

  • können leichter etwas durcheinanderbringen, als es dann wieder aufräumen

Der soziale Bereich

  • sind voller Vertrauen

  • spielen im allgemeinen gern allein

  • sind oft egoistisch und ich-bezogen

  • teilen nicht gern und lassen andere auch nicht gern an die Reihe kommen

  • streiten sich oft wegen Spielsachen

Der seelische Bereich

  • sehnen sich im allgemeinen danach, jemanden zu lieben und geliebt zu werden

  • lassen ihren Gefühlen freien Lauf

  • weinen schnell

  • wechseln rasch die Stimmung

Der geistige Bereich

  • beten gern, brauchen dabei aber Hilfe

  • können schon lernen, was es bedeutet, andächtig zu sein

  • sind für den Geist empfänglich

  • verstehen, daß der himmlische Vater und Jesus uns lieben

  • verstehen einfache geistige Gedanken

MÖGLICHE PROBLEME IM KINDERGARTEN UND IHRE LÖSUNG

Auch im besten Kindergarten benehmen sich die Kinder manchmal schlecht. Im folgenden werden häufig auftretende Probleme geschildert und Vorschläge zu ihrer Bewältigung gemacht.

Problem

Mögliche Lösung:

Eine Mutter bzw. ein Vater sagt Ihnen, daß ihr bzw. sein Kind nicht in den Kindergarten gehen will. Das Kind schreit und weint, wenn die Mutter bzw. der Vater weggehen will.

Bitten Sie die Eltern, ihr Kind schon frühzeitig auf den Kindergarten vorzubereiten (siehe „So können die Eltern ihre Kinder auf den Kindergarten vorbereiten“, Seite X.) Lassen Sie die Eltern da bleiben, bis sich das Kind beruhigt hat. Es ist vielleicht hilfreich, wenn andere Erwachsene mithelfen, indem sie weinende Kinder auf den Arm nehmen, damit sie sich geborgener fühlen.

Ein Kind hat anscheinend vor Ihnen oder den anderen Kindern Angst, läuft ziellos herum und spricht mit niemandem.

Üben Sie sich in Geduld; setzen Sie das Kind nicht unter Druck. Lassen Sie ihm Zeit, Sie, die anderen Kinder und die Umgebung kennenzulernen. Fragen Sie das Kind ab und zu, ob es nicht das eine oder andere Spiel versuchen möchte. Ermöglichen Sie ihm irgendein Erfolgserlebnis.

Ein Kind kommt in den Kindergarten und läuft gleich überall hin, hebt alles in seiner Reichweite auf und läßt es sofort wieder fallen.

Das Kind ist wahrscheinlich neugierig und auch aufgeregt, weil es im Kindergarten ist. Sagen Sie ihm freundlich, es solle sich die Spielsachen ansehen und überlegen, womit es am liebsten spielen möchte. Dieses Spielzeug darf es dann aus dem Regal nehmen.

Ein Kind hängt während der ganzen Kindergartenzeit an Ihrem Rockzipfel oder will auf Ihrem Schoß sitzen.

Kleine Kinder brauchen Wärme und Liebe. Meistens reicht es schon, wenn Sie das Kind von Zeit zu Zeit auf den Schoß nehmen und mit ihm sprechen. Fordern Sie es dann auf, wieder mitzumachen.

Während des Unterrichts stehen mehrere Kinder auf und laufen weg, ehe die Aktivitäten beendet sind.

Achten Sie auf das, was die Kinder brauchen und was sie interessiert. Denken Sie daran, daß ein Kind nicht lange aufmerksam sein kann. Wenn Sie merken, daß ein Kind unruhig wird und sich langweilt, können Sie die Aktivität so verändern, daß sie für die Kinder wieder interessant wird. Zwingen Sie ein Kind niemals, bei einer Aktivität mitzumachen. Wenn es wieder mit den Spielsachen spielen will, dann lassen Sie es.

Ein Kind will nicht stillsitzen und zuhören. Es stößt und schubst die Kinder, die neben ihm sitzen.

Die eine Lehrerin kann die Aufmerksamkeit der Kinder auf das lenken, was die andere Lehrerin gerade tut. Lassen Sie das Kind etwas festhalten, damit es aktiv am Unterricht bzw. an der Aktivität beteiligt ist.

Mehrere Kinder fangen an, sich wegen eines Spielzeugs zu streiten. Ein Kind tritt, haut und beißt die anderen, um das Spielzeug zu behalten.

Manchmal können Kinder ihre Meinungsverschiedenheiten selbst lösen, aber wenn es zu Handgreiflichkeiten kommt oder etwas zerbrechen könnte, müssen Sie eingreifen. Sie können den Kindern Vorschläge dazu machen, wie sie sich einigen könnten.

Ein Kind wird beim Spielen aggressiv – es wirbelt Spielsachen umher, trommelt darauf herum und wirft sie durch das Zimmer. Dann läuft es in eine andere Ecke des Zimmers.

Solches Verhalten müssen Sie unterbinden. Erklären Sie dem Kind, warum es sich nicht so benehmen darf, und interessieren Sie es für etwas anderes.

Ein Kind nimmt ein Spielzeug nach dem anderen aus dem Regal, weigert sich aber, die Spielsachen wieder wegzuräumen.

Sie müssen freundlich, aber bestimmt auf die im Kindergarten geltenden Regeln hinweisen. Zeigen Sie dem Kind, wie es die Spielsachen wegräumen kann, und erklären Sie ihm, daß es erst dann ein neues Spielzeug nehmen darf, wenn es das alte weggeräumt hat.

Ein Kind fängt an zu weinen. Wenn Sie es trösten wollen, sagt es: „Ich mag dich nicht.“

Kleine Kinder lassen sich meistens leicht ablenken. Zeigen Sie dem Kind ein besonders interessantes Spielzeug, und sagen Sie ihm, daß es Spaß macht, damit zu spielen. Wenn das nichts hilft, können Sie es mit einer Geschichte oder einem Bilderbuch versuchen. Manchmal hört ein Kind auch zu weinen auf, wenn Sie ihm die Tränen aus den Augen wischen. Wenn das Kind aber weiter weint, bringen Sie es am besten zu seinen Eltern.

Ein Kind fragt: „Wann kommt meine Mama? Wann kann ich nach Hause gehen?“

Sagen Sie dem Kind, daß seine Eltern bald wiederkommen, und erzählen Sie ihm, was noch alles im Kindergarten geschieht, ehe es Zeit zum Heimgehen ist.

AKTIVITÄTEN UND SPIELE FÜR DEN KINDERGARTEN

Die in diesem Abschnitt vorgestellten Spiele und Aktivitäten können Sie während der Zeit machen, wo die Kinder spielen. Sie können auch während des Unterrichts Aktivitäten aus diesem Abschnitt verwenden, die gut zur Lektion passen. Ebenso können Sie für den Unterricht vorgesehene Aktivitäten zu einem anderen Zeitpunkt durchführen. Geben Sie den Kindern während des Spielens die Möglichkeit, bei Aktivitäten mitzumachen, aber zwingen Sie sie nicht zur Teilnahme. Manche Kinder wollen vielleicht die ganze Zeit über lieber mit den Spielsachen spielen.

Künstlerische Aktivitäten

Künstlerisch tätig sein macht Spaß, hilft den Kindern, Selbstvertrauen zu entwickeln, und fördert Ideenreichtum, Fingerfertigkeit, Koordinationsfähigkeit und ein Gefühl für die Sinne. Darüber hinaus kann sich jedes Kind dadurch ganz individuell ausdrücken. Sie brauchen viel Phantasie, wenn Sie überlegen, welche künstlerischen Projekte für die Kinder in Ihrer Gruppe geeignet sein könnten.

Die folgenden Regeln können Ihnen helfen, Ideen für künstlerische Projekte zu entwickeln:

  • Führen Sie nur einfache Projekte durch.

  • Bereiten Sie sich gut vor und besorgen Sie alles Nötige. Natürlich müssen Sie auch selbst wissen, was zu tun ist.

  • Sie müssen flexibel sein, denn dann brauchen Sie sich auch nicht aufzuregen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie Sie es sich vorgestellt haben. Denken Sie daran, daß Kinder manchmal lieber herum experimentieren, als aus dem Material, das Sie ihnen zur Verfügung stellen, etwas zu Ende zu machen.

  • Seien Sie positiv. Interessieren Sie sich für die Kinder und für das, was sie tun; spenden Sie ehrlich gemeintes Lob.

  • Sorgen Sie für Abwechslung. Planen Sie Projekte, bei denen die Kinder jede Woche mit anderen Materialien und Methoden experimentieren können.

  • Achten Sie darauf, daß Sie niemanden kränken. Ein kleines Kind muß mit seinem „Kunstwerk“ nicht immer unbedingt etwas ausdrücken wollen. Manchmal macht es ihm einfach nur Spaß, mit dem Material zu spielen. Wenn Sie etwas zu dem sagen wollen, was das Kind gemacht hat, können Sie einfach fragen: „Magst du mir etwas über dein Bild erzählen?“ Das ist besser, als wenn Sie fragen: „Was ist denn das?“

  • Helfen Sie möglichst wenig. Die Kinder sollen ihre Arbeit selbst anfertigen; helfen Sie ihnen also nur dann, wenn sie wirklich Hilfe brauchen.

Malen nach Musik

Sie brauchen Musikaufnahmen oder Instrumente, außerdem Papier, Wachsmalstifte oder Buntstifte.

Lassen Sie Musik spielen und die Kinder dazu malen. Die Kinder sollen das malen, was sie bei der Musik empfinden.

Collagen

Fast jedes Material läßt sich für eine Collage verwenden; lassen Sie Ihrer Phantasie also freien Lauf. Geschenkpapier, Seidenpapier, Tapeten, Blätter und Sand eignen sich besonders gut für eine Collage.

Sie brauchen außerdem Papier oder einen Gegenstand mit glatter Oberfläche, worauf die Kinder ihre Collage kleben können.

Lassen Sie die Kinder das Material auswählen und es nach ihren Vorstellungen auf ein Blatt Papier, ein Kästchen oder einen anderen Gegenstand mit glatter Oberfläche kleben. Jedes Kind darf seine Collage so gestalten, wie es ihm gefällt.

Maccaroni auffädeln

Sie brauchen: große ungekochte Maccaroni (oder Strohhalme oder anderes Material, das sich leicht auffädeln läßt), für jedes Kind Schnur oder Garn und Klebstoff oder Wachs.

Versteifen Sie das Ende der Schnur bzw. des Fadens, indem Sie es in den Klebstoff bzw. das Wachs tauchen. Wenn die Schnur trocken ist, kann man damit gut auffädeln. An das eine Ende der Schnur kommt ein dicker Knoten, damit die Maccaroni nicht herunterrutschen können. Lassen Sie die Kinder die Maccaroni nun auffädeln, und knoten Sie die beiden Enden zum Schluß zusammen.

Basteln mit Salzteig

Sie brauchen:

  • 2 Tassen Mehl

  • 1 Tasse Salz

  • 1 Eßlöffel Öl

  • 3/4 Tasse Wasser

  • Lebensmittelfarbe (falls gewünscht)

Mischen Sie Mehl und Salz, und geben Sie anschließend Öl und Wasser zu, bis der Teig knetfähig ist. Geben Sie das Wasser nur nach und nach zu, damit der Teig nicht klebrig und auch nicht zu flüssig wird. Kneten Sie dann alles noch einmal gut durch. (Wenn der Teig farbig sein soll, geben Sie Lebensmittelfarbe in das Wasser, ehe Sie es zum Teig dazugeben.)

Bereiten Sie den Teig schon zu Hause zu, und bewahren Sie ihn nach Möglichkeit in einem luftdicht verschlossenen Gefäß auf. Bringen Sie am besten Wachstücher mit, die Sie auf den Tischen ausbreiten, wo die Kinder mit dem Teig spielen.

Spiele und Kinderreime

Kinder mögen alles, was mit Bewegung verbunden ist, also auch einfache Spiele und Verse oder Lieder, zu denen sie bestimmte Bewegungen machen können. Viele Verse finden Sie bereits im Unterrichtsmaterial, und nachfolgend stellen wir Ihnen einfache Spiele vor, die Sie mit den Kindern machen können. Wenn Sie merken, daß ein bestimmtes Spiel den Kindern gefällt, können Sie dieses Spiel während des Unterrichtsjahres öfter wiederholen und nicht nur in den Lektionen, wo es aufgeführt ist.

Die folgenden Regeln können Ihnen helfen, den Kindern neue Kinderreime beizubringen:

  • Lernen Sie den Text und die dazugehörigen Bewegungen vor dem Unterricht auswendig.

  • Sagen Sie den Text erst einmal auf, und machen Sie den Kindern die Bewegungen vor. Dabei dürfen Sie ruhig übertreiben. Anschließend sollen die Kinder mitmachen.

  • Gehen Sie langsam vor, damit die Kinder den Text verstehen und wissen, was sie tun sollen.

  • Verwenden Sie gelegentlich visuelle Hilfsmittel, um den Vers zu veranschaulichen. Kinder sind nämlich aufmerksamer und lernen besser, wenn sie etwas anschauen können.

  • Kürzen Sie den Vers ab, wenn Sie merken, daß die Kinder unruhig werden. Wenn ein Vers zu lang ist, können Sie auch selbst den Text aufsagen und die Kinder nur die entsprechenden Bewegungen dazu machen lassen.

Verse zum Andächtigwerden

Verwenden Sie die folgenden Verse, wenn die Kinder unruhig werden und Hilfe brauchen, um wieder andächtig zu sein. Wenn Sie jede Woche um dieselbe Zeit einen dieser Verse verwenden, wissen die Kinder nach einer Weile schon, wann die Zeit für das Anfangs- bzw. Schlußgebet gekommen ist. Sagen Sie gemeinsam mit den Kindern den Text auf, und lassen Sie sie spontan Bewegungen dazu machen.

Spiel mit den Händen

Auf und zu, auf und zu,

auf und zu, auf und zu.

Ich klatsche, wie ich will.

Auf und zu, auf und zu,

auf und zu, auf und zu.

Doch jetzt halt’ ich sie still.

Hände schütteln

Hände schütteln,

Hände drehn,

Hände hoch,

jetzt bin ich groß.

Hände runter,

Hände falten.

Leg’ sie still in meinen Schoß.

Füße ruhig,

Nicht gezappelt,

sitz’ so grade,

wie es geht.

Kopf geneigt und Augen zu -

ich bin fertig fürs Gebet.

Manchmal bin ich groß, und manchmal bin ich klein

Sagen Sie den folgenden Vers mit den Kindern auf, wenn diese schon eine Weile still gesessen haben und Bewegung brauchen. Wiederholen Sie ihn so oft, wie sie mögen.

Manchmal bin ich groß, ganz groß (stehen Sie auf, und stellen Sie sich auf die Zehenspitzen). Manchmal bin ich klein, ganz klein (gehen Sie in die Hocke, und kauern Sie sich nieder). Manchmal groß, manchmal klein (stehen Sie auf, und gehen Sie wieder in die Hocke). Was bin ich jetzt? (Stehen Sie auf, oder gehen Sie in die Hocke; die Kinder sollen sagen, ob Sie jetzt groß oder klein sind.)

Das kleine Samenkorn

Erklären Sie den Kindern, wie ein Samenkorn in die Erde gelegt wird. Sagen Sie: „Wir wollen einmal so tun, als ob wir ein kleines Samenkorn sind.“ (Kauern Sie sich nieder, oder legen Sie sich hin, rollen Sie sich eng zusammen, und schließen Sie die Augen. „Die Sonne scheint, und dem Samenkorn wird warm. Dann kommt der Regen und sagt: ‚Wach auf, kleines Samenkorn.‘ (Öffnen Sie die Augen, und strecken Sie sich.) „Komm aus dem Boden hervor, du kleines Samenkorn, damit du wachsen kannst.“ (Stehen Sie auf, und strecken Sie die Arme weit nach oben.) „Jetzt ist aus dem kleinen Samenkorn eine schöne Blume (oder ein großer Baum) geworden.“

Wir gehen zu Oma und Opa

Sagen Sie: „Wir wollen jetzt Oma [oder Opa] besuchen. Zuerst müssen wir uns die Jacke anziehen (oder uns anziehen). (Alle spielen, daß sie sich eine Jacke anziehen.) Dann sagen Sie: „Jetzt steigen wir ins Auto (oder in den Bus).“ (Tun Sie so, als ob Sie die Autotür öffnen und einsteigen.) Dann sagen Sie: „O weh, die Straße ist aber holprig!“ (Tun Sie so, als ob Sie über eine holprige Straße fahren.) „Schaut, da ist ein Polizist. Wir wollen ihm winken!“ (Winken Sie dem imaginären Polizisten zu.) „Gleich sind wir da. Schau, da ist Oma (Opa) ja schon. Wir wollen sie (ihn) umarmen.“ (Tun Sie so, als ob Sie jemanden umarmen.)

Ich helfe meinen Eltern

Sagen Sie den Kindern, wie sie darstellen können, daß sie ihren Eltern helfen. Ein Beispiel: „Wir wollen Mutti beim Fegen helfen.“ Die Kinder spielen, daß sie fegen. Als nächstes können Sie die Betten machen, die Fenster putzen, Staub wischen, Laub zusammenharken, den Garten umgraben, das Auto waschen usw.

Theaterspielen

Aus vielen Geschichten läßt sich ein Theaterstück machen. Sie können dazu auch die Geschichten im Leitfaden sowie Geschichten aus den heiligen Schriften und aus den Zeitschriften der Kirche verwenden. Auch gegen andere Geschichten, die sich für diesen Zweck eignen, ist nichts einzuwenden. Wählen Sie aber auf jeden Fall solche Geschichten aus, die die Kinder nicht aufwühlen und mit deren Hauptpersonen sie sich identifizieren können.

Zuerst erzählen Sie den Kindern die Geschichte. Sprechen Sie über die Hauptpersonen und ihr Verhalten. Anschließend bestimmen Sie, wer die Hauptrollen übernehmen soll. Dann erzählen Sie die Geschichte noch einmal und lassen die Kinder die entsprechenden Rollen spielen. Wenn die Kinder mit dem Theaterspielen vertraut geworden sind, können Sie sie auch mehr von der Geschichte erzählen lassen. Wenn Sie dazu noch einfache Requisiten und Kostüme mitbringen, macht den Kindern das Theaterspielen noch mehr Spaß.

Ente, Ente, Gans

Die Kinder sitzen im Kreis, und Sie wählen ein Kind aus, das die Gans spielt. Dieses Kind geht dann außen um den Kreis herum, berührt verschiedene Kinder am Kopf und sagt dazu: „Ente.“ Wenn es ein Kind berührt und dazu „Gans“ statt „Ente“ sagt, springt das andere Kind auf und versucht, das erste Kind zu fangen.

Wenn die Gans das Kind fängt, ehe es sich wieder auf seinen alten Platz im Kreis gesetzt hat, darf es nun die neue Gans spielen. Das erste Kind setzt sich wieder auf seinen alten Platz. Wenn die Gans das Kind nicht fängt, setzt sich das Kind wieder in den Kreis, und die alte Gans darf weiter außen um den Kreis herumgehen. Sie können das Spiel aber auch dahingehend abwandeln, daß die neue Gans auf jeden Fall als nächstes an die Reihe kommt, so daß alle Kinder einmal Gans sein können.

Ballspiel

Sie brauchen einen Ball.

Die Kinder sitzen im Halbkreis. Sie als Lehrerin sitzen vorn und rollen einem Kind den Ball zu. Dabei sagen Sie den Namen des Kindes oder stellen eine Frage im Zusammenhang mit der Lektion. Das Kind rollt den Ball zu Ihnen zurück und sagt dabei Ihren Namen oder beantwortet Ihre Frage. Achten Sie darauf, daß jedes Kind mindestens einmal an die Reihe kommt. Sie können dieses Spiel auch im Stehen machen und dabei den Ball hin und her reichen.

Einen Luftballon aufblasen

Die Kinder stehen im Kreis und halten sich an den Händen. Sie pusten, als ob sie einen Luftballon aufblasen und machen den Kreis dabei immer größer, indem sie einen Schritt nach dem anderen zurückgehen. Wenn Sie „Plopp“ sagen, lassen die Kinder einander los und fallen hin. Sie können die Luft aber auch langsam wieder aus dem Ballon herauslassen; dabei halten die Kinder sich weiterhin an der Hand und machen den Kreis immer kleiner. Dabei können sie zischend ausatmend, so als ob die Luft aus einem Luftballon entweicht.

Häschen, Häschen, wie geht es deinem Nachbarn?

Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind hält sich die Hände wie Hasenohren an den Kopf und hüpft im Kreis herum. Es berührt ein anderes Kind an der Schulter und fragt: „Häschen, Häschen, wie geht es deinem Nachbarn?“ Das Kind antwortet: „Ich weiß nicht, aber ich will mal nachsehen.“ Jetzt hält sich das zweite Kind die Hände wie Hasenohren an den Kopf und hüpft im Kreis herum. Das erste Kind setzt sich wieder auf seinen alten Platz. Spielen Sie so lange weiter, bis alle Kinder an der Reihe waren.

Tiere raten

Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind sitzt oder steht in der Mitte und ahmt durch Laute und Bewegungen ein Tier nach. Die anderen Kinder heben die Hand, wenn sie raten wollen, um welches Tier es sich handelt. Das Kind, das das Tier errät, darf anschließend in die Mitte gehen und selbst ein Tier vormachen. Sie können sich aber auch vorher den Namen des dargestellten Tieres zuflüstern lassen. Dann wissen Sie, ob das Kind die richtige Vorstellung von dem betreffenden Tier hat, und können ihm bei Bedarf helfen.

Formenspiel

Sie brauchen Buntpapier und Schere.

Schneiden Sie aus Buntpapier jeweils einen großen und einen kleinen Umriß der folgenden Figuren aus: ein Viereck, ein Kreis, ein Dreieck, ein Rechteck, ein Herz, ein Achteck und ein Oval. Breiten Sie die ausgeschnittenen Figuren auf der Erde aus. Nun legen die Kinder abwechselnd eine kleine Figur auf die dazugehörige größere Figur. Sie können auch Buntpapier in verschiedenen Farben verwenden und die Kinder die Figuren nach Farbe statt nach Form ordnen lassen.

Farben und Musik

Sie brauchen Klebeband, verschiedenfarbige Kreise, die Sie aus Buntpapier oder Stoff ausgeschnitten haben, Musik (Aufnahmen oder Instrumente, und Krepp-Klebeband (freigestellt).

Legen Sie die Kreise so auf den Fußboden, daß sie einen großen Kreis bilden, und kleben Sie sie gegebenenfalls mit dem Klebeband fest. Die Kinder gehen außen um den Kreis herum, während die Musik spielt. Wenn die Musik aufhört, sagt jedes Kind, welche Farbe der Kreis hat, bei dem es gerade steht. Spielen Sie so lange weiter, wie die Kinder Spaß daran haben. Zur Abwechslung können Sie auch verschiedene Formen nehmen und die Kinder dann Form und Farbe nennen lassen.

Alles nachmachen

Die Kinder stehen in einer Reihe. Das erste Kind rennt, hüpft oder kriecht zur anderen Seite des Zimmers. Die anderen Kinder tun es ihm nach. Dann stellt sich das erste Kind hinten an, und das zweite Kind wird der Anführer. Spielen Sie so lange weiter, bis jedes Kind Anführer war.

Balancieren

Sie brauchen einen etwa 5 x 10 cm breiten und 1,5 m langen Holzbalken (achten Sie darauf, daß der Balken keine Splitter hat) oder ein anderthalb Meter langes Band.

Legen Sie den Balken auf den Fußboden. Die Kinder gehen darauf erst vorwärts, dann rückwärts und dann seitwärts. Wenn Sie keinen Balken haben, können Sie auch ein Band auf den Boden legen und bei Bedarf mit Klebeband festkleben, auf dem die Kinder dann gehen. Die Kinder können auf dem Balken bzw. dem Band auch rennen oder hüpfen oder das Spiel „Alles nachmachen“ spielen.

Bohnensack werfen

Sie brauchen mehrere Bohnensäckchen sowie eine Schachtel, einen Korb oder eine Zielscheibe (ein auf Pappe geklebtes Poster, in das Sie mehrere Löcher geschnitten haben).

Die Kinder werfen die Bohnensäckchen in die Schachtel, in den Korb oder durch die Löcher der Zielscheibe. (Sie können die Bohnensäckchen und die Zielscheibe der Jahreszeit entsprechend gestalten.) Die Kinder können die Bohnensäckchen auch nach aufgetürmten Bauklötzen oder Schachteln werfen.

Etwas auf dem Kopf balancieren

Sie brauchen für jedes Kind ein Bohnensäckchen, ein Buch, einen Korb oder eine kleine Backform.

Helfen Sie jedem Kind, sich ein Bohnensäckchen oder einen anderen Gegenstand auf den Kopf zu legen. Dann gehen die Kinder im Zimmer umher. Sagen Sie ihnen, daß sie gerade gehen müssen, das Kinn erhoben und die Augen nach vorn gerichtet, damit der Gegenstand nicht hinunterfällt. Als Variante können Sie Musik spielen und die Kinder im Rhythmus dazu gehen lassen.

Verkleiden

Sie brauchen einen Kissenbezug, einen großen Stoffsack, alte Kleider zum Verkleiden.

Füllen Sie einen Kissenbezug, einen Stoffsack oder einen Koffer mit alten Kleidungsstücken und Schuhen, die die Kinder dann anprobieren. Die Kleidungsstücke müssen leicht anzuziehen sein.

Statuenspiel

Sie brauchen: Musik bzw. ein Musikinstrument

Die Musik spielt und die Kinder bewegen sich dazu im Zimmer. Wenn die Musik aufhört, stehen die Kinder ganz still wie eine Statue. Wenn die Musik weiterspielt, dürfen sie sich wieder bewegen, bis die Musik wieder aufhört.

MUSIK IM KINDERGARTEN

Musik schafft im Kindergarten eine warme, liebevolle Atmosphäre, sie macht die PV zu einem fröhlichen Ort. Kleine Kinder sind gern bereit, etwas über den himmlischen Vater und Jesus Christus, über sich selbst und über unsere schöne Welt zu lernen. Eine wichtige Möglichkeit zum Lernen ist die Musik. Kinder haben viel Spaß an Musik: sie können dazu singen, ein Instrument spielen, sich zur Musik bewegen oder einfach nur zuhören. Im Abschnitt „Musik im Unterricht“ auf Seite VII finden Sie weitere Hinweise dazu, wie Sie im Unterricht für kleine Kinder Musik einsetzen können.

Singen

Es kann sein, daß die kleineren Kinder nicht mit Ihnen singen wollen (die ganz kleinen können wahrscheinlich noch nicht mit Ihnen singen), aber sie hören auf jeden Fall gern zu, wenn Sie ihnen etwas vorsingen. Aus den Liedern können sie schon wichtige Grundsätze lernen. Spornen Sie die Kinder zum Mitsingen an, aber machen Sie sich keine Gedanken, wenn sie das nicht tun. Auch wenn die Kinder nicht mitsingen können, macht es ihnen wahrscheinlich doch viel Spaß, Ihnen zuzuhören und dabei einfache Bewegungen zu machen.

Sie können jede Woche zu Beginn einer Aktivität dasselbe Lied singen. Wenn die Kinder dann die vertraute Melodie hören, wissen sie gleich, was jetzt als nächstes an die Reihe kommt. Sie können auch den Text eines Lieds abwandeln, so daß er zur Situation der Kinder und zu den Aktivitäten paßt. Singen Sie die Lieblingslieder der Kinder das ganze Jahr über immer wieder.

Musikinstrumente

Besorgen Sie einfache Musikinstrumente, mit denen die Kinder schon spielen können, oder fertigen Sie selbst welche an.

Flöte oder Horn: Stanzen Sie ein paar Löcher seitlich in eine Papprolle (beispielsweise von Geschenkpapier oder Küchentüchern). Für besseren Klang kleben Sie das eine Ende mit Cellophanpapier zu. Die Kinder können nun in das Instrument blasen, summen oder singen.

Glocken aus Flaschenverschlüssen: Machen Sie mit einem Nagel ein Loch in drei oder vier Flaschenverschlüsse. Nageln Sie die Verschlüsse dann an einen Stock oder ein Holzstück, das etwa fünfzehn Zentimeter lang ist. Der Nagel muß so dünn sein, daß die Verschlüsse lose hängen und ein klingendes Geräusch produzieren können, und so kurz, daß er nicht auf der anderen Seite des Stocks herausragt. Zum Spielen schütteln Sie den Stock bzw. das Holzstück.

Becken: Bohren Sie mit einem Nagel Löcher in Gläserdeckel aus Blech. Befestigen Sie dann jeden Deckel an einem Stück Holz, das als Griff dient. Das Kind hält in jeder Hand einen Deckel am Griff und schlägt die Deckel zusammen.

Klötze mit Sandpapier: Schneiden Sie zwei Holzstücke aus einem etwa 2,5 cm dicken Brett zu, etwa 5 cm breit und 10 cm lang. Schneiden Sie dann zwei etwas kleiner Stücke zu, ungefähr 2,5 cm breit und 6,5 cm lang. Schmirgeln Sie alle scharfen Kanten und Splitter ab. Legen Sie die kleineren Stücke dann auf die größeren (in die Mitte), und nageln Sie sie gut zusammen. Nageln Sie dann noch ein Stück Sandpapier unten an die größeren Stücke. Die Kinder können die Holzstücke aneinanderschlagen oder das Sandpapier gegeneinander reiben.

Schüttelinstrument: Legen Sie Maiskörner oder getrocknete Bohnen in eine Blechdose, die keine scharfen Kanten hat, oder in eine Pappschachtel. Lassen Sie die Kinder die Behälter verzieren. Kleben Sie die Öffnungen sorgfältig zu, damit die Kinder den Inhalt nicht in den Mund stecken und auch nicht damit spielen.

Bewegen zur Musik

Wenn sich die Kinder phantasievoll zu Musik bewegen, setzen sie ihre Energie sinnvoll ein und entwickeln die Fähigkeit, ihren Verstand kreativ zu nutzen. Sie können den Kindern vorsingen, auf dem Klavier oder einem anderen Instrument spielen oder auch eine CD bzw. Kassette abspielen. Die Kinder sollen sich dann dazu bewegen.

Damit die Kinder Spaß an dieser Aktivität haben, können Sie folgendes tun:

  • Sagen Sie den Kindern, ob sie zur Musik rennen, springen, sich bücken, sich drehen, auf Zehenspitzen gehen, kriechen, stoßen, ziehen, hüpfen oder sich strecken sollen. Lassen Sie die Kinder abwechselnd Anführer sein.

  • Spielen oder singen Sie Lieder in unterschiedlichem Tempo, und sagen Sie den Kindern, daß sie der Musik entsprechend schnell laufen oder langsam gehen sollen.

  • Lassen Sie die Kinder zur Musik tanzen und dabei ein buntes Tuch oder einen Kreppapierstreifen schwingen.

  • Suchen Sie Lieder zum Mitmachen aus, wenn die Kinder eine Abwechslung brauchen. Wenn sie zum Beispiel lange gesessen haben, ist ein Lied angebracht, bei dem sie ihre großen Muskeln einsetzen und weite Bewegungen machen müssen. Wenn sich die Kinder aber schon viel bewegt haben und nun wieder zur Ruhe kommen müssen, dann ist ein Lied gut, bei dem die Kinder sitzen und ihre kleinen Muskeln bewegen müssen.

Zuhören

Sie können die Kassetten zum Kindergesangbuch (nur instrumental, 52505; Text und Begleitung, 52428) verwenden, falls sie Ihnen zur Verfügung stehen, desgleichen auch alle andere Musik, die sich für den Sonntag eignet.

Möglicherweise fällt es den Kindern schwer, sich auf die Musik zu konzentrieren, wenn sie nur zuhören sollen. Lassen Sie sie deshalb mitsingen und sich bewegen. Mögliche Beispiele:

  • Die Kinder legen sich auf den Boden und hören sich verschiedene Musikstücke an. Besprechen Sie anschließend, was für ein Gefühl sie dabei hatten, und lassen Sie die Kinder das in Bewegungen ausdrücken.

  • Spielen Sie Marschmusik, und lassen Sie die Kinder dazu im Zimmer umhermarschieren.

  • Lassen Sie die Kinder im Rhythmus klatschen, während sie zuhören.