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Einheit 1, Tag 1: Der Erlösungsplan


Einheit 1: Tag 1

Der Erlösungsplan

Einleitung

Präsident Boyd K. Packer vom Kollegium der Zwölf Apostel hat darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, sich zu Beginn eines jeden Seminarjahres einen kurzen Überblick über den Erlösungsplan zu verschaffen:

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Präsident Boyd K. Packer

„Ein kurzer Überblick über den ,Plan des Glücklichseins‘ … ist für … Schüler von unermesslichem Wert, wenn man gleich zu Anfang darüber spricht und gelegentlich noch einmal darauf eingeht. …

Junge Menschen fragen sich oft ‚Warum?‘ Warum wird uns geboten, manches zu tun, und warum wird uns geboten, anderes nicht zu tun? Wenn ein junger Kopf den Plan des Glücklichseins kennt, und sei es auch nur in groben Zügen, hat er zumindest eine Ahnung vom Warum.“ („The Great Plan of Happiness“, Teaching Seminary: Preservice Readings, CES-Leitfaden, Seite 69f., LDS.org; siehe Alma 12:32.)

Diese Lektion bietet einen kurzen Überblick über den Erlösungsplan und befasst sich mit der zentralen Rolle, die Jesus Christus und sein Sühnopfer in diesem Plan spielen.

Die Rolle Jesu Christi im vorirdischen Leben

Was würdest du sagen, wenn dich jemand fragte, weshalb dir Jesus Christus wichtig ist?

In der heutigen Lektion erfährst du etwas über die Rolle, die Jesus Christus im Erlösungsplan des Vaters im Himmel einnimmt. Achte beim Studium auf Grundsätze, die deinen Glauben an Jesus Christus stärken können.

  1. Übertrage diese Übersicht in dein Studientagebuch. Im Laufe der Lektion trägst du dann die Lehren in deine Übersicht ein.

    Jesus Christus steht im Erlösungsplan des himmlischen Vaters im Mittelpunkt

    Vorirdisches Leben

    Erdenleben

    Leben nach dem Tod

Der Erlösungsplan des Vaters im Himmel besteht aus drei Hauptphasen: dem vorirdischen Leben, das unserer Geburt vorausging, dem Erdenleben und dem Leben nach dem Tod.

Lies diese Aussage und markiere die Wörter oder Formulierungen, die die Einschränkungen beschreiben, denen wir im vorirdischen Leben unterworfen waren.

„Bevor wir zur Erde gekommen sind, gab es uns schon als Geistkinder des himmlischen Vaters [siehe Apostelgeschichte 17:28,29; Abraham 3:22-26]. Wir waren jedoch nicht so wie der himmlische Vater. Wir konnten auch nicht so werden wie er und alle Segnungen genießen, die er hat. Dazu mussten wir erst einen Körper erhalten und die Erfahrungen des Erdenlebens durchmachen.

Die Absicht Gottes – sein Werk und seine Herrlichkeit – besteht darin, uns in die Lage zu versetzen, dass wir alle Segnungen empfangen, deren auch er sich erfreut [siehe Mose 1:39]. Zu diesem Zweck hat er einen vollkommenen Plan aufgestellt. Bevor wir zur Erde gekommen sind, haben wir diesen Plan verstanden und angenommen. …

Damit wir Fortschritt machen und so werden können wie Gott, müssen wir einen Körper bekommen. Außerdem müssen wir während dieser Bewährungszeit auf der Erde geprüft werden.“ (Verkündet mein Evangelium! – eine Anleitung für den Missionsdienst, 2005, Seite 55f.)

Als der Vater im Himmel uns den Plan des Glücklichseins vorstellte, hörten wir, dass ein Erretter gebraucht werde, damit der Plan umgesetzt werden könne. Luzifer, eines der Geistkinder des Vaters im Himmel, lehnte sich gegen diesen Plan auf. Von da an wurde er der Satan genannt.

Lies Mose 4:1-3 und achte darauf, was der Satan vom Vater im Himmel verlangte.

Was wollte der Satan vom Vater im Himmel?

Aus Mose 4:2 erfahren wir, dass Jesus Christus von Anfang an dazu auserwählt worden war, den Willen des Vaters im Himmel zu erfüllen. Schreib in der Übersicht unter „Vorirdisches Leben“ die Lehre, die aus dieser Schriftstelle hervorgeht: Jesus Christus wurde schon im vorirdischen Dasein als Erlöser der Menschheit auserwählt.

Nachdem Jesus Christus dazu erwählt worden war, den Erlösungsplan des Vaters im Himmel auszuführen, musste eine Erde erschaffen werden, auf der wir einen Körper erlangen und Erfahrungen sammeln konnten.

Lies Hebräer 1:1,2 und achte darauf, welche Rolle Jesus Christus bei der Erschaffung der Erde gespielt hat.

Diesen Versen entnehmen wir diese Lehre: Auf Weisung des himmlischen Vaters hat Jesus Christus die Erde erschaffen. Schreib diese Lehre in deiner Übersicht in die Spalte „Vorirdisches Leben“.

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mountain lake
  1. Denk über die Schönheit der Erde nach und überleg, wann und wo du schon einmal bewusst dafür dankbar gewesen bist. Schreib in dein Studientagebuch,

    1. wann du schon einmal für die Schönheit der Erde dankbar warst

    2. wie sich das Wissen, dass Jesus Christus diese Erde erschaffen hat, auf deine Gefühle für ihn auswirkt

Die Rolle Jesu Christi im Erdenleben

Wenn wir zur Erde kommen und einen Körper erlangen, sind wir mit weiteren Hindernissen konfrontiert, die uns davon abhalten, wie der Vater im Himmel zu werden und in seine Gegenwart zurückzukehren. Zwei solcher Hindernisse sind der körperliche und der geistige Tod. Der körperliche Tod ist die Trennung unseres Geistes vom Körper und der geistige Tod ist unsere Trennung von Gott. Lies diese Aussage und markiere die Wörter oder Formulierungen, die die zwei Hindernisse beschreiben, mit denen wir im Erdenleben konfrontiert sind:

„Das Erdenleben ist ein Zustand, in dem wir dem physischen wie auch dem geistigen Tod unterworfen sind. Gott hat einen vollkommenen, verherrlichten, unsterblichen Körper aus Fleisch und Gebein. Wenn wir werden wollen wie Gott und zu ihm zurückkehren wollen, müssen auch wir einen vollkommenen, unsterblichen Körper aus Fleisch und Gebein haben. Doch weil Adam und Eva gefallen sind, haben wir einen unvollkommenen, sterblichen Körper, der irgendwann sterben wird. Wäre nicht Jesus Christus unser Erretter, dann würde der Tod alle Hoffnung auf ein künftiges Leben beim himmlischen Vater zunichtemachen.

Neben dem physischen Tod ist Sünde das größte Hindernis. Sie hält uns davon ab, so zu werden wie der Vater im Himmel und in seine Gegenwart zurückzukehren. Als sterbliche Menschen geben wir oft der Versuchung nach. Wir übertreten die Gebote Gottes. Wir sündigen. … Obwohl es manchmal den Anschein hat, als sei das Gegenteil der Fall, macht Sünde doch immer unglücklich. Wer sündigt, hat Schuldgefühle und schämt sich. Wegen unserer Sünden können wir nicht zum himmlischen Vater zurückkehren. Wir müssen erst Vergebung erlangen und rein werden. …

So wie den physischen Tod können wir auch die Folgen der Sünde nicht selbst überwinden. Ohne das Sühnopfer Jesu Christi sind wir hilflos.“ (Verkündet mein Evangelium!, Seite 57f.)

Nachdem Josef erfahren hat, dass Maria ein Kind erwartet, erscheint ihm vor der Geburt Jesu im Traum ein Engel. Lies Matthäus 1:21 und achte darauf, was der Engel hier Josef mitteilt.

Aus dem, was Jesus laut dem Engel tun soll, erfahren wir, dass Jesus ist gekommen, um uns von unseren Sünden zu erretten. Schreib diesen Grundsatz in die Spalte „Erdenleben“.

Durch das Sühnopfer Jesu Christi können wir von unseren Sünden errettet werden. Das Sühnopfer umfasst das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu.

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Christus in Getsemani, Kreuzigung, der auferstandene Messias

Das Sühnopfer Jesu Christi

  1. Beantworte in deinem Studientagebuch diese Fragen:

    1. Was müssen wir tun, um durch das Sühnopfer Jesu Christi von unseren Sünden errettet zu werden?

    2. Was müssen wir Apostelgeschichte 2:32 zufolge sonst noch tun?

Die Rolle Jesu Christi im Leben nach dem Tod

Hast du schon einmal einen lieben Angehörigen oder einen Freund durch den Tod verloren?

Dank unserer Kenntnis vom Erlösungsplan des Vaters im Himmel wissen wir, dass beim Tod der Geist aller Menschen in die Geisterwelt eintritt.

Lies 1 Petrus 3:18-20 und 1 Petrus 4:6 und achte darauf, was Jesus unmittelbar nach seinem Tod getan hat.

Lies Lehre und Bündnisse 138:18,19,30-32 und achte darauf, was Jesus Christus unternimmt, damit allen in der Geisterwelt das Evangelium gepredigt werden kann. (Lehre und Bündnisse 138 enthält eine Offenbarung über die Geisterwelt an Präsident Joseph F. Smith. Er erhielt sie, als er darüber nachdachte, wie der Erretter die Geister der Verstorbenen besuchte, während sein Körper im Grab lag.)

Fass zusammen, was Jesus Christus tut, damit allen in der Geisterwelt das Evangelium gepredigt werden kann.

Der Erretter ersteht am dritten Tag von den Toten auf (siehe 1 Korinther 15:4). Wenn jemand aufersteht, werden Geist und Leib vereinigt, um nie mehr getrennt zu werden (siehe LuB 138:17).

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Jesus Christus mit Maria

Der auferstandene Herr

Lies 1 Korinther 15:20-22 und achte darauf, wie sich die Auferstehung Jesu Christi auf jeden von uns auswirkt.

Schreib diesen Grundsatz in deine Übersicht unter „Leben nach dem Tod“: Dank der Auferstehung Jesu Christi werden alle Menschen auferstehen.

Lies Offenbarung 20:12 und achte darauf, was nach unserer Auferstehung mit uns geschieht.

Das Buch des Lebens könnte die Gedanken und Handlungen eines Menschen in diesem Leben, aber auch den Bericht darstellen, der im Himmel über die Rechtschaffenen geführt wird (siehe Schriftenführer, „Buch des Lebens“). Wir werden nicht nur nach unseren Werken, sondern auch gemäß unseren Gedanken, Worten und Wünschen gerichtet (siehe Mosia 4:30; Alma 12:14; LuB 137:9).

Lies Johannes 5:22 und achte darauf, wer uns richten wird. (Du kannst dir Johannes 5:22 neben Offenbarung 20:12 an den Rand deiner Schriften schreiben.)

Schreib diesen Grundsatz in deine Übersicht unter „Leben nach dem Tod“: Jesus Christus wird alle Menschen richten.

Der Zweck des Plans des himmlischen Vaters besteht letztendlich darin, dass alle seine Kinder die Möglichkeit erhalten, ewiges Leben, also Erhöhung, zu erlangen. Das bedeutet, dass wir wie der Vater im Himmel werden und als ewige Familie für immer bei ihm leben können. Denk an deine jetzige Familie und an die Familie, die du eines Tages haben möchtest.

  1. Schreib in dein Studientagebuch, wieso es dir wichtig ist, dass du für immer mit deiner Familie beim Vater im Himmel leben kannst.

Lies Johannes 3:5,16,17 und achte darauf, was wir tun müssen, um ewiges (oder immerwährendes) Leben zu erlangen.

An den einzig gezeugten Sohn zu glauben bedeutet, Glauben an Jesus Christus zu üben und nach seinem Evangelium zu leben.

Schreib diesen Grundsatz in deine Übersicht unter „Leben nach dem Tod“: Wenn wir Glauben an Jesus Christus ausüben und nach seinem Evangelium leben, können wir ewiges Leben erlangen.

  1. Denk nochmals über die Frage nach, die zu Beginn der Lektion gestellt wurde: „Was würdest du sagen, wenn dich jemand fragte, weshalb dir Jesus Christus wichtig ist?“ Beantworte in deinem Studientagebuch diese Frage anhand dessen, was du heute beim Studium gelernt und verspürt hast.

Du könntest deiner Familie oder anderen anhand der Übersicht, die du in deinem Studientagebuch erstellt hast, von der Rolle erzählen, die Jesus Christus im Erlösungsplan des himmlischen Vaters einnimmt.

  1. Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:

    Ich habe die Lektion „Der Erlösungsplan“ gelesen und durchgearbeitet am: (Datum).

    Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: