Der Apostel Johannes erlebt mit, wie das siebte Siegel geöffnet wird, und erfährt von seinem Auftrag, bei der Sammlung Israels in den Letzten Tagen mitzuwirken. Johannes sieht, dass diejenigen, die würdig sind, von vielem verschont bleiben – trotz der vielen Plagen, Zerstörungen und Richtersprüche, die über die Bewohner der Erde kommen werden.
Johannes sieht, wie das siebte Siegel geöffnet wird
Schau dir die Übersicht zum Buch Offenbarung an. Beachte, wie viele Verse sich auf Ereignisse aus den ersten sechs Siegeln beziehen, und vergleiche sie mit der Zahl der Verse, die sich auf die Ereignisse beim siebten Siegel beziehen.
Bild
Die Vision des Johannes von den sieben Siegeln
Der Apostel Johannes schreibt mehr über die Ereignisse im Zusammenhang mit dem siebten Jahrtausend als über die Ereignisse irgendeines anderen Jahrtausends. Er erwähnt vor allem Ereignisse, die sich zwischen dem Öffnen des siebten Siegels und dem Zweiten Kommen Jesu Christi zutragen.
Warum schreibt Johannes wohl so viel über die Ereignisse des siebten Siegels?
Überleg, während du dich mit der Vision des Johannes in Offenbarung 8 bis 11 befasst, was wir daraus über diese Ereignisse lernen können.
In Offenbarung 8:1-6 wird beschrieben, wie der Erretter das siebte Siegel öffnet. Johannes sieht sieben Engel, denen sieben Posaunen gegeben werden. „In alter Zeit wurde mit Posaunen Alarm geblasen. Man gab damit [einem Heer] das Zeichen zum Kampf oder kündigte die Ankunft eines Mitglieds des Königshauses an. Der Klang einer Posaune kündigt daher etwas höchst Bedeutsames an.“ (Gerald N. Lund, „Seeing the Book of Revelation as a Book of Revelation“, Ensign, Dezember 1987, Seite 50.)
Laut Offenbarung 8:1-6 signalisiert das Blasen der Posaunen den Beginn verschiedener Plagen und Zerstörungen in Vorbereitung auf das Zweite Kommen Jesu Christi und seine Tausendjährige Herrschaft.
Lies die einzelnen Schriftstellen, in denen die Ereignisse erklärt werden, die mit dem Ertönen der ersten sechs Posaunen verbunden sind. Arbeite beim Lesen die Antwort auf die jeweiligen Fragen heraus.
Erste Posaune –Offenbarung 8:7. Was geschieht infolge des Hagels und des Feuers, die auf die Erde fallen, als der erste Engel seine Posaune ertönen lässt?
Zweite Posaune –Offenbarung 8:8,9. Dreierlei ist betroffen, als die zweite Posaune ertönt. Was ist es?
Dritte Posaune –Offenbarung 8:10,11. Was geschieht, als ein Stern vom Himmel fällt? (Hinweis: Wermut ist ein Kraut, das „bitteres Unheil oder Kummer“ symbolisiert [siehe Bible Dictionary, „Wormwood“]).
Vierte Posaune –Offenbarung 8:12. Welche drei Dinge werden nach dem Ertönen der vierten Posaune teilweise verfinstert?
Fünfte Posaune –Offenbarung 9:1-3. Was kommt aus dem Schacht, der in den Abgrund führt, als ihn der fünfte Engel öffnet?
Sechste Posaune –Offenbarung 9:13-16,18. Wie viele Soldaten sind an der großen Schlacht beteiligt, die Johannes nach dem Ton der sechsten Posaune sieht? Wie groß ist der Anteil der Menschen, die in dieser Schlacht getötet werden?
Lies Offenbarung 9:20,21 und finde heraus, wie die Schlechten, die diese Plagen überleben, reagieren.
Ein Engel unterweist Johannes in Bezug auf seinen Auftrag in den Letzten Tagen
Offenbarung 10 unterbricht die Beschreibung der sieben Posaunen und der dazugehörigen Plagen. In diesem Kapitel lesen wir, dass Johannes von einem anderen Engel unterwiesen wird.
Bild
sweet, bitter
Welche Erfahrungen im Leben lassen sich als bittersüß bezeichnen?
Lies Offenbarung 10:1-3 und achte darauf, was der Engel in der Hand hält.
Lies Offenbarung 10:8-11. Was soll Johannes mit dem kleinen Buch machen? Achte darauf, wie es schmeckt.
Der Apostel Johannes ist von Jesus Christus damit gesegnet worden, dass er bis zu dessen Zweitem Kommen leben und Menschen zu ihm bringen soll (siehe Johannes 21:20-24; LuB 7:1-4). Die Mission des Johannes soll darin bestehen, bei der Sammlung der Kinder Israel mitzuhelfen. Inwiefern könnte eine solche Mission sowohl süß als auch bitter sein?
Schreib mithilfe von Offenbarung 10:8-11 eine Antwort auf eine oder beide dieser Fragen in dein Studientagebuch:
Ich habe gehört, dass eine Mission schwer ist. Mit Zurückweisung kann ich nicht gut umgehen. Ich frage mich, ob ich überhaupt auf Mission gehen möchte.
Ich versuche, das Rechte zu tun. Ich lese in den Schriften, ich bete, ich versuche, anderen vom Evangelium zu erzählen, aber manches in meinem Leben läuft immer noch nicht gut. Ich bin auch noch nie auf jemanden gestoßen, der sich meinetwegen der Kirche anschließen will. Vielleicht gebe ich auf.
Johannes sieht, wie zwei Propheten in Jerusalem getötet werden; die siebte Posaune ertönt
Am Beginn von Offenbarung 11 beschreibt Johannes die Ereignisse, die sich zwischen dem Ertönen der siebten Posaune und dem Zweiten Kommen Jesu Christi zutragen. Während dieser Zeit haben die Schlechten mehr Macht und Einfluss auf Erden. Ein Heer versucht, Jerusalem zu erobern, und zwar im Zuge jener letzten großen Schlacht von Harmagedon.
Johannes beschreibt die Stadt Jerusalem und wie sie von den Heiden (denjenigen, die keine Bündnisse mit dem Herrn eingehen und auch keine halten) 42 Monate (dreieinhalb Jahre) lang überwältigt wird.
Lies Offenbarung 11:3-6 und finde heraus, was zwei der Zeugen für den Erretter unmittelbar vor seinem Zweiten Kommen in Jerusalem tun.
Diese beiden Propheten haben wie Elija und Mose die Vollmacht und Macht, die Himmel zu versiegeln und die Erde mit Plagen zu schlagen. Das Feuer, das aus dem Mund dieser beiden Zeugen kommt, könnte ein Symbol für die Macht des Zeugnisses sein, das sie ablegen (siehe Jeremia 5:14; 20:9).
Lies Offenbarung 11:7-12 und finde heraus, was mit diesen beiden Propheten geschieht. Achte darauf, wie die Schlechten reagieren.
Lies Offenbarung 11:13-15. Was geschieht dann, nachdem die beiden Propheten von den Toten auferweckt werden und in den Himmel auffahren?
Wer wird nach dem Ertönen der siebten Posaune „über die Welt“ herrschen (Offenbarung 11:15)?
In Offenbarung 11:16-19 steht, dass die 24 Ältesten, die beim Thron Gottes sitzen, Gott danken und ihn dafür preisen, dass er die Rechtschaffenen belohnt und die Schlechten bestraft.
Ruf dir aus der vorigen Lektion diesen Grundsatz aus Offenbarung 7 in Erinnerung: Wenn wir Drangsal treu ertragen und durch das Sühnopfer Jesu Christi rein gemacht werden, können wir uns mit Gott celestialer Herrlichkeit erfreuen. Denk über die Ereignisse des siebten Siegels nach, mit denen du dich heute befasst hast. Wie können diese Grundsätze denjenigen Trost und Frieden spenden, die einige der beängstigenden Katastrophen erleben, die sich vor dem Zweiten Kommen des Herrn ereignen? Schreib dazu etwas in dein Studientagebuch.
Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dargelegt, dass wir uns trotz der Katastrophen unserer Zeit ehrfürchtig und erwartungsvoll auf das Kommen des Herrn freuen können:
Bild
Elder Neil L. Andersen
„Wir leben, Brüder und Schwestern, in den Tagen vor dem Zweiten Kommen des Herrn – einer Zeit, die von den Gläubigen in allen Zeitaltern herbeigesehnt wurde. Wir leben in einer Zeit von Kriegen und Kriegsgerüchten, in einer Zeit von Naturkatastrophen, in der die Welt unter Verwirrung und Aufruhr leidet.
Doch wir leben auch in der herrlichen Zeit der Wiederherstellung, da das Evangelium in die ganze Welt getragen wird – in einer Zeit, da der Herr verheißen hat, er werde sich ‚ein reines Volk erwecken‘ [LuB 100:16], das er ‚mit Rechtschaffenheit und mit der Macht Gottes‘ [1 Nephi 14:14] ausrüsten wird.
Wir freuen uns über diese Zeit und hoffen, allen Problemen und Unwägbarkeiten mit Mut begegnen zu können. Manche haben größere Schwierigkeiten als andere, doch niemand bleibt verschont. …
Obwohl der Herr uns immer wieder versichert, dass wir uns ‚nicht zu fürchten‘ brauchen [LuB 10:55], ist es nicht immer einfach, sich einen ungetrübten Blick zu bewahren und über diese Welt hinauszublicken, wenn wir gerade in Prüfungen stecken. …
Unser Glaube wächst, wenn wir uns den herrlichen Tag vorstellen, da der Heiland auf die Erde zurückkehrt. Der Gedanke an sein Kommen bewegt mich zutiefst. Es wird überwältigend sein! Das Ausmaß und die Erhabenheit, die Weite und die Herrlichkeit werden alles übertreffen, was das menschliche Auge je erblickt oder erlebt hat. …
Wir werden uns ehrfürchtig niederknien, ‚und der Herr wird seine Stimme erschallen lassen, und alle Enden der Erde werden sie vernehmen‘ [LuB 45:49]. ‚Es wird eine Stimme sein wie die Stimme vieler Wasser und wie die Stimme großen Donners.‘ [LuB 133:22.] ‚Der Herr, ja, der Erretter, wird [dann] inmitten seines Volkes stehen.‘ [LuB 133:25.]“ („Dein Reich komme“, Liahona, Mai 2015, Seite 119f., 122.)
Schreib in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:
Ich habe Offenbarung 8 bis 11 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).
Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: