Lernen – Maximale Dauer: 45 Minuten

Leiter

Lesen Sie:Erfolg bei der Arbeitssuche ergibt sich aus dieser einfachen Formel:

Voll Glauben handeln + fleißig arbeiten + klug vorgehen = Erfolg

Fertigkeiten für das Vorstellungsgespräch gehören ebenfalls zu einem klugen Vorgehen. Da das Vorstellungsgespräch von so großer Bedeutung ist, befassen wir uns in den nächsten drei Kapiteln damit, Fertigkeiten für das Vorstellungsgespräch zu erlernen und zu üben.

Joshs Arbeitssuche

Lesen Sie:Noch mehr gute Neuigkeiten. Julie Andrews von ABC Marketing hat Josh angerufen, nachdem sie seinen Lebenslauf und sein Anschreiben erhalten hat. Sie hat mit ihm einen Termin für ein Vorstellungsgespräch für die Stelle als IT-Kundenbetreuer vereinbart. Es findet in zwei Tagen statt. Bei Vorstellungsgesprächen ist Josh immer schon nervös gewesen. Er macht sich Gedanken, welche Fragen man ihm stellen könnte. Er ist ziemlich sicher, dass er sich in den beiden Vorstellungsgesprächen, die er bisher hatte, nicht gerade gut präsentiert hat, weiß aber nicht genau, wie er das besser machen soll. Josh möchte sich vorbereiten.

Besprechen Sie:Inwiefern geht es Ihnen ähnlich wie Josh?

Zum Ansehen:„The Interview“ (das Vorstellungsgespräch), unter srs.lds.org/videos. (Kein Video? Lesen Sie Seite 109.)

Icon „Video“

Lesen Sie:Das Vorstellungsgespräch ist einer der letzten Schritte zu einer Anstellung. Es soll dahin führen, dass man ein Arbeitsangebot erhält. Der Herr hat verheißen: „Wenn ihr bereit seid, werdet ihr euch nicht fürchten.“ (LuB 38:30.) Wenn Sie sich gut vorbereiten, ersetzen Sie Ihre Furcht durch Selbstvertrauen.

In diesem Kapitel erfahren Sie, wie man klug vorgeht, indem man die folgenden Fertigkeiten für das Vorstellungsgespräch entwickelt:

1. Sich auf das Gespräch vorbereiten

2. Das Gespräch mit einer guten Einführung beginnen

3. Die Selbstpräsentation einsetzen

4. Überzeugende Aussagen verwenden

1. Sich auf das Gespräch vorbereiten

Lesen Sie:Wäre es nicht gut, schon im Voraus zu wissen, welche Fragen einem im Vorstellungsgespräch gestellt werden?

Das ist gar nicht schwer.

Die meisten Interviewer stellen eine Reihe von üblichen Fragen und dazu einige Fragen, die sich auf die Arbeitsstelle beziehen. Sie wissen jetzt bereits, wie man die Anforderungen des Arbeitgebers feststellt, also können Sie diese Fertigkeit nutzen, um zu überlegen, was man Sie wahrscheinlich fragen wird. Beispielsweise ist Josh ziemlich sicher, dass man ihm Fragen zum Kundendienst, zur Fehlerbehebung und dazu stellen wird, inwieweit er in der Lage ist, technische Sachverhalte mit einfachen Worten zu erklären.

Aufgabe _{(3 Minuten)}

Sehen Sie sich die Stellenausschreibung an, die Sie mitgebracht haben, oder denken Sie an eine Stelle, die Sie gern hätten. Schreiben Sie zwei Fragen auf, die der Interviewer Ihnen Ihrer Meinung nach stellen könnte. Lesen Sie sie dann der Gruppe vor.

1.

2.

2. Das Gespräch mit einer guten Einführung beginnen

Lesen Sie:Mit ein paar ganz einfachen Verhaltensweisen machen Sie gleich zu Beginn des Vorstellungsgesprächs einen guten ersten Eindruck. Lesen Sie in der Gruppe abwechselnd die Listen unten vor, was man tun und was man nicht tun sollte.

Was man tun sollte	Was man nicht tun sollte
Sich ein wenig besser kleiden als der übliche Standard in der Firma	Sich zu leger kleiden
5-10 Minuten vor Beginn eintreffen	Zu spät kommen oder mehr als 10 Minuten zu früh da sein
Positive Körpersprache einsetzen	Negative Körpersprache einsetzen

Aufgabe _{(3 Minuten)}

Vergleichen Sie die zwei Bilder. In beiden Bildern erscheint der junge Mann links zu einem Vorstellungsgespräch. Besprechen Sie in der Gruppe, welchen Eindruck der Bewerber jeweils erweckt.

nicht bereit für das Vorstellungsgespräch

bereit für das Vorstellungsgespräch

3. Die Selbstpräsentation einsetzen

Lesen Sie:Eine der ersten Fragen im Vorstellungsgespräch ist oft die Aufforderung, dass man etwas über sich sagt. Hier eignet sich hervorragend die Selbstpräsentation, die man an das Vorstellungsgespräch anpasst. Im Vorstellungsgespräch ist die Selbstpräsentation ein wenig abgeändert. Beispielsweise braucht man sich nicht mit Namen vorzustellen. Und anstatt nach Empfehlungen zu fragen wie beim Aufbau des Netzwerks, beendet man die Selbstpräsentation damit, dass man sein Interesse an der Firma oder der angebotenen Stelle zeigt.

Aufgabe _{(4 Minuten)}

Lesen wir zwei Beispiele, wie Bewerber auf die einleitende Frage im Vorstellungsgespräch geantwortet haben. Verteilen Sie die Rollen und spielen Sie die Szene dann durch.

Schlechtes Beispiel

Interviewer: „Erzählen Sie mir bitte zu Beginn kurz etwas über sich.“

Bewerber: „Also, ich bin in Kansas aufgewachsen und habe viele Geschwister. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder und einen kleinen Hund. Wir reisen gern, und wir verbringen so viel Zeit wie möglich am See. Erst letztes Jahr haben wir ein neues Boot gekauft. Es war ziemlich teuer, unter anderem deshalb suche ich einen Job. Ich habe viel Erfahrung im Umgang mit Menschen. Vor 20 Jahren, da war ich 19, habe ich in der Bank angefangen und am Schalter gearbeitet. Also habe ich einiges über Geld und Finanzen gelernt. Ich habe beispielsweise gelernt, dass die Bank das Geld, das man einzahlt, nicht behält, sondern es verleiht, um Zinsen dafür zu bekommen. Jedenfalls habe ich das ein paar Jahre lang gemacht und hab dann studiert. Im Studium war ich nicht sonderlich gut. Lernen liegt mir nicht. Ein Freund hat mir dann eine Stelle in seiner Marketingfirma verschafft. Es waren vorwiegend Verwaltungsarbeiten. Sie wissen schon, Telefonanrufe beantworten E-Mails schreiben, Besprechungen, all das. Aber für einen Freund zu arbeiten funktioniert nicht immer. Deshalb hab ich gekündigt und mich nach etwas Besserem umgesehen. Mal überlegen … Ich habe für noch ein paar Firmen gearbeitet, aber ich erinnere mich nicht an den Namen. Also der beste Job, den ich hatte, war im Kundendienst. Da konnte ich von zu Hause aus arbeiten. Ich konnte im Schlafanzug arbeiten, musste nur telefonieren und am PC arbeiten. Das hat Spaß gemacht. Jedenfalls arbeite ich gern, und ich arbeite gern mit Menschen. Ich werde auf jeden Fall gut für Sie arbeiten.“

Gutes Beispiel

Interviewer: „Erzählen Sie mir bitte zu Beginn kurz etwas über sich.“

Bewerber: „In den letzten 20 Jahren war ich vorwiegend in der Finanzbranche tätig. Ich habe als Mitarbeiter am Schalter bei einer örtlichen Bank angefangen und habe mich dann weiterentwickelt und in der Verwaltung gearbeitet. Mir war schnell klar, wie wichtig Weiterbildung ist. Deshalb habe ich meinen Abschluss als Diplom-Finanzwirt gemacht. Meine Stärken liegen in den Bereichen Personalführung, Kostenmanagement und Erreichen von Verkaufszielen. Beispielsweise habe ich bei meiner vorherigen Stelle eine Zweigstelle übernommen, deren Verkaufszahlen sehr schlecht waren. Innerhalb von sechs Monaten übertrafen wir unsere Verkaufsziele. Ich bin an der Stelle, die Sie anbieten, sehr interessiert, weil ich denke, dass ich hier die Chance habe, Ähnliches zu erreichen.“

Besprechen Sie:Warum ist das zweite Beispiel besser?

Aufgabe _{(4 Minuten)}

Sehen Sie sich die Stellenausschreibung an, die Sie mitgebracht haben, oder denken Sie an eine Stelle, die Sie gern hätten. Stellen Sie sich vor, Sie hätten in zwei Tagen ein Vorstellungsgespräch für diese Stelle. Schreiben Sie unten eine Selbstpräsentation als Antwort auf die Aufforderung, etwas über sich zu sagen. Tragen Sie sie dann Ihrem Aufgabenpartner vor und hören Sie sich seine an.

4. Überzeugende Aussagen verwenden

Lesen Sie:Die meisten Fragen im Vorstellungsgespräch sollte man mit überzeugenden Aussagen beantworten. Sie sind eindrucksvoll und bleiben in Erinnerung und tragen so dazu bei, dass man als der am besten geeignete Kandidat hervorsticht.

Denken Sie an die Formel für überzeugende Aussagen:

Formel für überzeugende Aussagen

Aufgabe _{(4 Minuten)}

Lesen wir noch einmal die Beispiele aus Kapitel 4. Verteilen Sie die Rollen und spielen Sie die Szene dann durch.

Typisches Beispiel

Interviewer: „Erzählen Sie mir doch, wie Sie schon einmal einen hervorragenden Kundendienst geleistet haben.“

Bewerber 2: „Der Kundendienst ist mir sehr wichtig. Die Kunden sind ja für unseren anhaltenden Erfolg entscheidend. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kunden einem treu bleiben, wenn man sie richtig behandelt. Ich habe sehr viel Erfahrung im Kundendienst und bin sehr gut darin. Kunden wollen gehört werden. Sie müssen merken, dass man ihnen aufmerksam zuhört. Es ist wichtig, dass man es gleich beim ersten Mal richtig angeht oder es so schnell wie möglich in Ordnung bringt, wenn man einen Fehler gemacht hat. Der Kunde hat immer Recht. An diese Erfolgsformel glaube ich.“

Gutes Beispiel

Interviewer: „Erzählen Sie mir doch, wie Sie schon einmal einen hervorragenden Kundendienst geleistet haben.“

Bewerber 3: „Ich bin sehr gewandt im Umgang mit Kunden. Als ich zum Beispiel für YZ-Verkauf gearbeitet habe, hatten wir einen langjährigen Kunden, der einmal nicht das bekam, was er bestellt hatte. Als er mich anrief, war er sehr verärgert und drohte, keine weiteren Geschäfte mehr mit uns zu machen. Ich nahm mir Zeit, ihm zuzuhören und die Sachlage festzustellen und bot ihm dann eine Lösung an, die ihn zufriedenstellte. Das hatte zur Folge, dass wir ihn nicht nur als Kunden behielten, sondern er seine Bestellungen bei uns sogar um 200 Prozent erhöhte. Sicher kann ich meinen gewandten Umgang mit Kunden zu Ihrem Nutzen einbringen.“

Besprechen Sie:Warum ist das zweite Beispiel durch die Verwendung einer überzeugenden Aussage eindrucksvoller?

Aufgabe _{(6 Minuten)}

Stellen Sie sich vor, Sie sind jetzt mitten im Vorstellungsgespräch. Der Interviewer wird Ihnen sicher einige weitere übliche Fragen stellen. Verfassen Sie zu jeder der Fragen unten eine überzeugende Aussage.

Was ist eine Ihrer Stärken?

Was ist Ihre größte berufliche Leistung?

Warum sollten wir Sie einstellen?

Aufgabe _{(6 Minuten)}

Lesen Sie miteinander in der Gruppe alle Anweisungen. Beginnen Sie dann mit der Aufgabe.

Schritt 1: Alle stehen auf und stellen sich frei im Raum hin. Bei dieser Übung geht es um Schnelligkeit. Jeder stellt sich einem anderen Mitglied der Gruppe gegenüber.

Schritt 2: Einer stellt dem anderen eine der drei Fragen auf Seite 105.

Schritt 3: Der andere beantwortet die Frage mit einer überzeugenden Aussage.

Schritt 4: Geben Sie dem, der geantwortet hat, Feedback.

• Hat er ein Beispiel samt Ergebnis angeführt?

• Waren Sie beeindruckt?

Schritt 5: Tauschen Sie jetzt die Rollen. Beginnen Sie von vorn.

Schritt 6: Tun Sie sich mit einem anderen Partner zusammen. Wiederholen Sie die Übung insgesamt fünf Mal.

Zum Abschluss

Besprechen Sie:Was ist für Sie mit das Wichtigste, was Sie aus diesem Kapitel gelernt haben?

Lesen Sie:Sie haben sich jetzt schon mit einigen Fertigkeiten für das Vorstellungsgespräch befasst, die zu einem klugen Vorgehen gehören.

Voll Glauben handeln + fleißig arbeiten + klug vorgehen = Erfolg

Wenn Sie bereit sind, brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Beten Sie um Hilfe, bereiten Sie sich vor und üben Sie so viel wie möglich. Im nächsten Kapitel lernen Sie weitere Fertigkeiten für das Vorstellungsgespräch kennen.