Eigenständigkeit
Hilfsmittel


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Wie Stellen tatsächlich besetzt werden

Hören Sie zu, wie ein Arbeitgeber beschreibt, wie Stellen üblicherweise besetzt werden:

„Die meisten Arbeitssuchenden begehen den Fehler, ihre Zeit damit zu verbringen, ihren Lebenslauf zu verschicken. Dabei sollten sie ihre Zeit lieber damit verbringen, sich mit wichtigen Leuten in ihrem Fachgebiet zu vernetzen und Beziehungen aufzubauen.

Als Personalvermittler habe ich dazu beigetragen, im letzten Jahr in unserer Firma fast 1000 offene Stellen zu besetzen. Und das geschieht folgendermaßen.

Die meisten Stellenangebote haben wir gar nicht inseriert. Der für Personalentscheidungen verantwortliche Abteilungsleiter hatte meist schon jemanden im Sinn, oder jemand aus seiner Abteilung empfahl einen Bekannten. Dann wandte er sich an mich und teilte mir mit, er habe jemanden, den er anstellen wolle, und ich machte von da an weiter.

Wenn eine offene Stelle inseriert wurde, hatten wir meist mindestens hundert Bewerber. Üblicherweise rief mich dann der jeweilige Abteilungsleiter an und bat mich, bestimmte Kandidaten herauszusuchen, mit denen er ein Gespräch führen wollte. Das waren Leute, die er kannte, die ihm empfohlen worden waren oder die bereits Kontakt mit ihm aufgenommen hatten. Da der Abteilungsleiter bereits etwas über diese Leute wusste, konnte er sicher sein, dass sie sich sehr gut eigneten. Das waren dann auch diejenigen, die die Stelle bekamen. Wir haben auch den einen oder anderen aus dem allgemeinen Bewerberpool angestellt, aber nur in etwa 25 Prozent der Fälle.

Mein Rat lautet: Vernetzten Sie sich. Bauen Sie ein eigenes Netzwerk auf. Pflegen Sie Ihr Netzwerk. Nehmen Sie entweder direkt oder über andere Verbindung zu den Leuten auf, die Personalentscheidungen treffen. Ein Arbeitssuchender, der das macht, findet auch Arbeit.“

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Ein neuer Job durch Basketball

Lesen wir, wie Rubens Selbstpräsentation ihn über sein Netzwerk zu einer sehr guten Anstellung führte:

„Ich habe schon immer hart gearbeitet, aber manchmal ist das einfach nicht genug. Durch Stellenabbau verlor ich meine Arbeit, aber da ich ja ein fleißiger Arbeiter war, dachte ich, ich würde ganz leicht wieder Arbeit finden. Das Problem war, dass es in meinem Werdegang ein paar Hemmnisse gab, die es erschwerten, dass ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. Ich schien einfach über die Bewerbung hinaus nicht weiterzukommen. Mehrere Wochen vergingen, und ich war frustriert und mutlos. Dann erfuhr ich davon, wie hilfreich es ist, ein Netzwerk aufzubauen, und dachte, das könnte für mich der Schlüssel sein, eine Chance zu erhalten. Ich übte meine Selbstpräsentation immer wieder und begann dann, einfach jeden darauf anzusprechen, dass ich nach einer leitenden Beschäftigung im Baugewerbe suchte, und meine Fertigkeiten und meine Berufserfahrung kurz darzulegen.

An einem Abend spielte ich mit ein paar Freunden Basketball. Mir war klar, dass jeder von ihnen viele Leute kannte und mir vielleicht bei meiner Arbeitssuche weiterhelfen konnte, also wandte ich auch hier meine Selbstpräsentation an. Zu meiner Überraschung sagte einer von ihnen, seine Frau arbeite für eine Baufirma und ich solle ihr doch meinen Lebenslauf schicken. Das machte ich und meldete mich dann tags darauf bei ihr. Sie sagte, sie werde meine Unterlagen an die Industriegruppe weiterleiten, zu der ihre Firma gehörte. Ein paar Tage später rief mich ein Mann an, den ich nicht kannte. Er hatte meinen Lebenslauf vor sich liegen und wollte mit mir sprechen. Er leitete eine große Baufirma. Das führte schließlich zu einer sehr guten Anstellung. Diese Arbeitsstelle war nie öffentlich ausgeschrieben worden. Ich erhielt das Angebot über jemanden aus der zweiten oder dritten Ebene meines Netzwerks. Ich hätte diese Stelle nie bekommen, wenn ich nicht den Mund geöffnet und meine Selbstpräsentation eingesetzt hätte. Jeder hat ein Netzwerk. Nutzen Sie es, um Ihre Arbeitssuche publik zu machen.“

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