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Ehrlichkeit


Lektion 31

Ehrlichkeit

In dieser Lektion soll uns vermittelt werden, wie wichtig es ist, ehrlich zu sein.

Einleitung

Elder Howard W. Hunter berichtete über einen jungen Mann, der etwas sehr Wichtiges gelernt hat:

„Ich erinnere mich an einen jungen Mann, der … in Kreisen verkehrte, wo man als Held galt, wenn man Verschiedenes tat, was nicht richtig war. Mehrere Male wurde er bei kleineren Gesetzesübertretungen ertappt. Eines Tages rief mich die Polizei an, und man teilte mir mit, dass er wegen eines Verkehrsvergehens festgenommen worden war. Er war zu schnell gefahren. … Da er wusste, dass er nicht auf Mission gehen konnte, wenn er so weiter machte, besserte er sich, und als er 19 Jahre alt war, erhielt er seine Berufung auf Mission.

Ich werde das Gespräch, das wir nach seiner Rückkehr führten, nie vergessen. Er erzählte mir, dass er während seiner Missionszeit oft daran denken musste, welche Schwierigkeiten er wegen seiner irrigen Annahme, kleine Vergehen seien unbedeutend, verursacht hatte. Aber sein Leben hatte sich gravierend geändert. Er hatte erkannt, dass es keine Freude macht, das Gesetz zu übertreten – sei es nun ein Gesetz Gottes oder ein Gesetz, das uns die Gesellschaft auferlegt. …

Ich war beeindruckt von dieser großen Veränderung dieses jungen Mannes, die während seiner Mission in ihm vor sich gegangen war, als er sich mit sittlichen Werten auseinandersetzte. Es ist schade, dass er dies durch Erfahrung lernen musste, doch welch große Segnung ist es, wenn man erkennt: Man kann nicht ein Gesetz übertreten und darüber glücklich sein.“ („Basic Concepts of Honesty“, New Era, Februar 1978, Seite 4f.)

• Ist man unehrlich, wenn man die Gesetze des Landes bricht? Warum?

• Schreiben Sie an die Tafel Wir glauben, dass es recht ist, ehrlich zu sein.

Im dreizehnten Glaubensartikel, der von Joseph Smith verfasst wurde, heißt es: „Wir glauben daran, dass es recht ist, ehrlich, treu, … tugendhaft zu sein und allen Menschen Gutes zu tun.“ In dieser und vielen weiteren Schriftstellen hat uns der Herr geboten, dass wir in persönlichen Belangen und im Umgang mit anderen ehrlich sein sollen.

• Was bedeutet es, ehrlich zu sein? (Wir tun das, von dem wir wissen, dass es recht ist. Wenn wir ein Versprechen geben, halten wir es. Wenn wir Schulden haben, bezahlen wir sie. Ehrlich sein heißt, dass man die Wahrheit sagt und entsprechend handelt. Es bedeutet, dass wir weder lügen noch stehlen, die Gesetze des Landes brechen oder auf irgendeine Weise täuschen.)

Es ist wichtig, ehrlich zu sein

Wenn man das Evangelium Jesu Christi leben will, ist es notwendig, dass man ehrlich ist. Wenn man die Wahrheit kennt, aber nicht danach handelt, ist man nicht ehrlich zu sich selbst und auch nicht zu Gott. Wenn wir ehrlich zu uns selbst und dem Herrn gegenüber sein wollen, müssen wir die Bündnisse halten, die wir geschlossen haben. Wir müssen ehrlich sein, damit der Heilige Geist mit uns sein kann.

Wenn wir uns selbst und Gott gegenüber ehrlich sein wollen, müssen wir auch den Menschen gegenüber, mit denen wir zu tun haben, ehrlich sein. Wenn wir dies tun, segnet uns der Herr mit seinem Geist und wir gewinnen das Vertrauen, die Achtung und die Loyalität der Menschen, mit denen wir Umgang pflegen. Wenn wir anderen gegenüber ehrlich sind, können wir ihnen dienen und unsere Berufungen groß machen.

• Lesen Sie die folgenden Beispiele. Besprechen Sie in der Klasse, was Sie in der jeweiligen Situation tun würden.

1. Beispiel

Elder O. Leslie Stone hat von diesem Erlebnis berichtet: „Vor kurzem fuhr unser Enkelsohn Adam mit meiner Frau und mir nach Kalifornien. Gegen Mittag machten wir eine Pause, um essen zu gehen. Als die Bedienung die Rechnung brachte, passte ich nicht genau auf, und nachdem sie mir das Wechselgeld gegeben hatte, merkte ich, dass sie nur zwei, und nicht drei, Sandwichs berechnet hatte.

• Wie verhält man sich jetzt, wenn man ehrlich ist? Wie können Sie Ihren Kindern etwas über Ehrlichkeit beibringen, wenn Sie in einer solchen Situation sind?

Elder Stone fuhr fort:

„Ich wusste, dass der jungen Frau am Abend [Geld] fehlen würde, und plötzlich fiel mir ein, wie mein Vater mich gelehrt hatte, ehrlich zu sein. Ich fand, dies sei eine gute Gelegenheit, mit Adam über Ehrlichkeit zu sprechen. Wir setzten uns also hin, und ich erklärte ihm, was geschehen war. Ich sagte ihm, wir hätten ein Problem.

Ich sagte, dass wir jetzt gehen und das Geld behalten könnten. Niemand würde je davon erfahren. Wir könnten der jungen Frau aber auch sagen, dass wir noch ein Sandwich bezahlen müssten. Die Entscheidung fiel uns ganz leicht, denn wir dachten daran, dass wir, wenn wir Geld behielten, das uns nicht gehörte, ein Gebot übertreten würden: ‚Du sollst nicht stehlen.‘ Wir waren uns einig, dass es dem Vater im Himmel missfallen würde und auch wir unglücklich wären, weil wir wüssten, dass wir nicht ehrlich gewesen sind.

Adam und ich gingen zu der jungen Frau an der Kasse und ich erklärte ihr, dass sie uns zu wenig berechnet hatte und wir noch fast einen Dollar zahlen müssten. Im ersten Augenblick wurde sie aus Verlegenheit rot, doch dann bedankte sie sich dafür, dass wir sie auf ihren Irrtum hingewiesen hatten. Wir fühlten uns gut, als wir unseren Weg fortsetzten, und ich bin sicher, der Vater im Himmel war mit unserem Verhalten zufrieden.“ („Be Honest“, Friend, Januar 1975, Seite 7.)

2. Beispiel

Elder Gordon B. Hinckley hat erzählt: „Vor kurzem fuhren wir in Japan mit dem Zug von Osaka nach Nagoya. Am Bahnhof wurden wir von Freunden begrüßt und in der Aufregung vergaß meine Frau ihre Geldbörse im Zug.“

• Was hätten Sie getan, wenn Sie Schwester Hinckleys Geldbörse gefunden hätten?

Da Präsident Hinckley daran glaubt, dass die meisten Menschen ehrlich sind, rief er „beim Bahnhof von Tokio an, um den Verlust zu melden. Als der Zug etwa drei Stunden später seinen Zielbahnhof erreichte, rief die Bahngesellschaft an und sagte, man hätte die Geldbörse gefunden. Wir kamen nicht mehr nach Tokio, und es verging mehr als ein Monat, bis uns die Geldbörse in Salt Lake City zugestellt wurde. Es war noch alles darin, als wir sie zurückbekamen.“ („An Honest Man – God’s Noblest Work“, New Era, Oktober 1976, Seite 47.)

• Was erwartet der Herr von uns, wenn wir etwas finden, was jemand anders gehört?

Der Herr hat gesagt: „Wenn du etwas findest, was dein Nächster verloren hat, so sollst du eifrig nachforschen, bis du es ihm wieder übergeben kannst.“ (LuB 136:26.) Der Herr erwartet von uns, dass wir völlig ehrlich sind. Für den Herrn ist alles, was nicht völlig ehrlich ist, unehrlich. Es gibt keine teilweise Ehrlichkeit.

• Wie können wir erkennen, was ehrlich ist und was nicht? Bitten Sie einen Teilnehmer, Moroni 7:16,17 vorzulesen.

• Wer ist die Quelle alles Guten? Wie wirkt sich eine ehrliche Handlungsweise aus? (Sie bewirkt Gutes, Glauben an Christus und dass man Gott dient.) • Wer ist die Quelle alles Schlechten? Wie wirkt sich eine unehrliche Handlungsweise aus? (Sie bewirkt Schlechtes, man glaubt nicht an Christus und verleugnet ihn und man dient nicht Gott.)

• Die Teilnehmer sollen die folgenden Beispiele besprechen. Sie sollen entscheiden, ob die jeweilige Person völlig ehrlich ist.

  1. Vater hat noch nie eine Verkehrsstrafe erhalten. Er ist ein guter Autofahrer, ist immer aufmerksam und bemüht sich, alle Verkehrsregeln einzuhalten.

  2. John verwendet Briefmarken aus der Firma, wenn er an seine kranke Mutter schreibt (siehe LuB 42:54).

  3. Jack und Leo sind sehr gute Freunde. Sie borgen einander ihre Sachen. Wenn einer etwas vom anderen ausborgt, gibt er es auch gleich wieder zurück. (Siehe Mosia 4:28, LuB 136:25.)

Ehrlichkeit in der Familie

Ein Priestertumsträger muss nicht nur bemüht sein, selbst ehrlich zu sein, sondern dies auch seinen Kindern beibringen. Präsident N. Eldon Tanner hat gesagt: „Die Erziehung zur Ehrlichkeit beginnt zu Hause. Jeder von uns hat etwas, was ihm allein gehört und was niemand ohne Zustimmung des Besitzers nehmen darf. Ein Kind, das zu Hause ehrlich ist, wird diesen Grundsatz auch außerhalb der Familie nicht übertreten. Andererseits wird ein Kind die Rechte und das Eigentum anderer nicht achten, wenn es nicht so erzogen wird.“ (Generalkonferenz, April 1978.)

• Was können wir in unserer Familie tun, um die Kinder zu Ehrlichkeit zu erziehen und sie dazu anzuhalten?

Präsident Brigham Young hat gesagt:

„Seien Sie ehrlich. Wehe denen, die sich als Heilige ausgeben und nicht ehrlich sind.

Ein ehrliches Herz bringt ehrliche Handlungen hervor.“ (Zitiert von Spencer W. Kimball in Faith Precedes the Miracle, 1972, Seite 234.)

Beim Tempelscheininterview werden wir gefragt, ob wir im Umgang mit anderen ehrlich sind. Ein Erlebnis eines Mitglieds der Kirche, Präsident Ruben Dario Pacheo aus Caracas in Venezuela, veranschaulicht, in welchem Grad Ehrlichkeit von uns verlangt wird.

Präsident Pacheo wollte mit seiner Familie zum Tempel fahren. Nach vielen Opfern und Vorbereitung in geistiger Hinsicht hatte die Familie das Geld für die Reise beisammen. Präsident Pacheo schickte seine Tochter zur Bank, um 500 Dollar abzuheben. Er sagte:

„Meine Frau nahm den Umschlag und legte ihn weg, ohne das Geld zu zählen. Am Abend vor der Abfahrt bat ich um das Geld und mir fiel auf, dass der Umschlag ungewöhnlich schwer war. Wir zählten das Geld. Man hatte uns 4.065 Dollar gegeben. Ich war verblüfft. … Auf der Bankquittung war der Tausch von nur 500 Dollar bestätigt – das bedeutete, die Bank hatte sich um etwa 3.500 Dollar zu unseren Gunsten vertan.

An diesem Abend hatten wir Freunde zu Besuch, die nicht der Kirche angehörten. Sie wollten uns überreden, das Geld bei unserem Aufenthalt in den USA auszugeben. Ehrlich gesagt, hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie so viel Geld gesehen. Ich sagte jedoch entschlossen: ‚Wir können dieses Geld nicht behalten, denn es gehört uns nicht. Wir machen diese Reise zum Tempel, um dort Bündnisse mit dem Herrn zu schließen. Was nutzt uns das, wenn wir dabei unehrlich sind?‘

Wir brachten das Geld zur Bank zurück. Man hatte den Verlust bereits bemerkt, jedoch nicht feststellen können, wem es ausgezahlt worden war. Einige Bankangestellte fragten mich: ‚Warum haben Sie es zurückgebracht? Niemand wusste, dass Sie das Geld haben.‘ Meine einzige Antwort war: ‚Weil ich Mormone bin.‘“ (Zitiert von Mario G. Echeverri in „Venezuela“, Ensign, Februar 1977, Seite 30.)

• Wie hat die Familie Pacheo Ehrlichkeit an den Tag gelegt? Was meinen Sie, wie sich die Familie nach diesem Erlebnis und nach der Siegelung im Tempel gefühlt hat?

• Fordern Sie die Teilnehmer auf, von Erlebnissen in Bezug auf Ehrlichkeit zu berichten, die sie vor kurzem erlebt bzw. beobachtet haben.

Wie man gesegnet wird, wenn man ehrlich ist

Wir werden gesegnet, wenn wir ehrlich sind – anderen, uns selbst und dem Herrn gegenüber. Einige dieser Segnungen sind:

Wir erwecken Vertrauen

Wenn wir ehrlich sind, vertrauen uns andere Menschen. Sie wissen, dass sie sich an uns wenden können, wenn sie Hilfe und Führung benötigen. Elder Spencer W. Kimball hat von so jemandem berichtet:

„Bei einer meiner Reisen nach Mexiko-Stadt wurde ich von einem Pfahlpräsidenten gebeten, einen gerade berufenen Bischof zu ordinieren. Das wollte ich gern tun. Der Pfahlpräsident und der neu berufene Bischof kamen in unser Zimmer, und wir unterhielten uns und lernten einander kennen. Wenn ich mich recht erinnere, wurde mir dieser kleine, aber eindrucksvolle Mann als reinrassiger Azteke vorgestellt. Darüber freute ich mich ungemein, denn ich hatte mich schon immer sehr für Indianer interessiert.

Ich erfuhr etwas über ihn, seine Familie und seinen Beruf. Offenbar war unser neuer Bischof bei einem großen Unternehmen als Buchhalter beschäftigt. Der Arbeitgeber wollte mit seiner Frau einen längeren Urlaub in Europa verbringen und hatte diesen guten Bruder zu sich gerufen und ihm die ganze Verantwortung übertragen. Er sagte ihm, er sei der einzige Angestellte, zu dem er genügend Vertrauen habe, dass er ihm die Bankkonten anvertrauen könne.

Als wir diesem jungen Mann die Hände auflegten, war mein Herz mit Stolz erfüllt, und ich dankte dem Herrn für Menschen, denen man vertrauen kann und die in anderen Vertrauen und Zuneigung wecken.“ (Gebietskonferenz in Mexiko-Stadt, 1972.)

• Was bedeutet es uns, wenn uns Freunde, Mitarbeiter und der Arbeitgeber vertrauen – und wenn uns der Herr vertraut?

Die folgende Begebenheit wurde vom Sohn eines frühen Pioniers berichtet und zeigt, wie andere uns vertrauen, wenn wir ehrlich zu ihnen sind: „Eines Tages schickte mich mein Vater los, um einem alten Navahohäuptling ein Pferd zu verkaufen. Ich war noch ein kleiner Junge und ritt dorthin, wobei ich das Pferd, das verkauft werden sollte, neben mir her führte. Der alte Häuptling kam heraus und hob mich vom Pferd. Ich sagte ihm, mein Vater wolle das Pferd gegen einige Decken eintauschen. Er brachte etliche schöne Decken heraus, doch da mein Vater mir aufgetragen hatte, einen guten Handel abzuschließen, schüttelte ich den Kopf und verlangte noch mehr. Da brachte er zwei Büffelfelle und noch einige Decken, und als ich schließlich meinte, ich hätte ein gutes Geschäft gemacht, packte ich die Rolle auf mein Pferd und machte mich auf den Heimweg. Als ich meinem Vater die Decken gab, rollte er sie auf, sah sie an und begann, sie aufzuteilen. Er legte eine Decke nach der anderen auf einen Stoß, rollte ihn zusammen und trug mir auf, die Decken zurückzubringen und dem Häuptling zu sagen, er habe zuviel gesandt. Als ich ankam, nahm der Häuptling die Decken und lächelte. Er sagte: ‚Ich wusste, dass du zurückkommen würdest. Ich wusste, Jacob würde nicht so viele Decken behalten, er ist nämlich auch unser Vater, genauso wie er dein Vater ist.‘“ (Erzählt von Le Roi C. Snow, „Honesty Means Character“, in Preston Nibley, Hg., Inspirational Talks for Youth, 1941, Seite 101.)

Unser Verhalten gefällt dem Herrn

Wenn wir ehrlich sind, hat Gott daran Wohlgefallen. Elder Howard W. Hunter hat darüber gesprochen, dass Ehrlichkeit dem Herrn gefällt und uns Segen schenkt: „Wenn man ehrlich ist, empfindet man Freude. Ich werde Ihnen auch sagen, warum: Auf diese Weise hat man den Herrn an seiner Seite und den Heiligen Geist bei sich. Wenn man nicht ehrlich ist, werden einem diese beiden großen Segnungen vorenthalten. Können Sie sich vorstellen, dass jemand, der lügt oder betrügt … den Herrn an seiner Seite hat oder vom Heiligen Geist geleitet wird?“ (New Era, Februar 1978, Seite 5.)

Gott hat kein Wohlgefallen an Priestertumsträgern, die unehrlich sind. Ein unehrlicher Mann bzw. Junge kann nicht einen ehrlichen, wahrheitsliebenden Gott vertreten.

Wir haben eine gute Meinung von uns selbst

Wenn wir ehrlich sind, haben wir eine gute Meinung von uns selbst.

• Inwiefern trägt Ehrlichkeit dazu bei, dass man sich selbst mehr achtet?

Ein ehrlicher Mensch hat Selbstachtung. Er hat nichts zu verbergen und kann jedem in die Augen schauen. Ein unehrlicher Mensch hingegen fühlt sich wertlos, schämt sich und hat oft Angst. Und das mit Recht, denn Unehrlichkeit kommt irgendwann ans Licht. Elder Howard W. Hunter hat gefragt: „Meinen Sie, Sie seien ganz allein, wenn Sie etwas Unehrliches tun? Meinen Sie, Sie werden nicht gesehen, wenn Sie bei einer Prüfung betrügen, selbst wenn Sie allein im Zimmer sitzen?“ (New Era, Februar 1978, Seite 5.)

Wir üben einen guten Einfluss auf andere aus

Unsere Ehrlichkeit übt positiven Einfluss auf andere aus. Präsident Spencer W. Kimball berichtete von einem Beispiel, wie das gute Beispiel eines Mitglieds jemanden beeinflusste, der nicht der Kirche angehörte:

„Im Zug von New York nach Baltimore saßen wir im Speisewagen mit einem Geschäftsmann zusammen, mit dem wir ein Gespräch anfingen.

‚Waren Sie schon einmal in Salt Lake ? Haben Sie schon einmal den Tabernakelchor gehört?‘ Und diese Fragen führten unweigerlich zu den sogenannten goldenen Fragen: ‚Was wissen Sie denn über die Kirche, ihre Lehren und ihre Mitglieder?‘

‚Über die Kirche weiß ich nur wenig‘, antwortete er, ‚aber ich kenne ein Mitglied Ihrer Kirche.‘ Er war Besitzer einer New Yorker Baufirma. ‚Ich arbeite mit einem Subunternehmer zusammen‘, fuhr er fort. ‚Er ist so ehrlich und verlässlich, dass ich nie einen Kostenvoranschlag von ihm anfordere. Er ist die Ehrlichkeit in Person. Wenn die Mormonen so sind wie dieser Mann, dann würde ich gern mehr über die Kirche erfahren, die solche Leute hervorbringt.‘ Wir gaben ihm Broschüren und schickten die Missionare in New York zu ihm, um ihn zu unterweisen.“ (Gebietskonferenz in Mexiko-Stadt, 1972.)

Zum Abschluss

Der Herr hat uns geboten, ehrlich zu sein. Daher müssen wir zwischen ehrlichen und unehrlichen Taten unterscheiden. Wir müssen zu Hause, im Umgang mit anderen und in der Kirche ehrlich denken, reden und handeln. Wir müssen auch unsere Kinder lehren, ehrlich zu sein. Wenn wir das tun, haben wir ein reines Gewissen, inneren Frieden, Selbstachtung und die Begleitung des Heiligen Geistes.

• Lesen Sie Mosia 4:30. Was legt uns König Benjamin ans Herz?

• Geben Sie Ihr Zeugnis über Ehrlichkeit, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie dies tun sollten.

Aufforderung

Überdenken Sie in der kommenden Woche Ihre Gedanken, Worte und Taten, um Ihre Ehrlichkeit zu überprüfen. Bitten Sie den Herrn um Hilfe, damit Sie die Wahrheit sagen und sich ehrlich verhalten können.

Väter: Besprechen Sie mit Ihrer Frau, wie Sie Ihre Kinder Ehrlichkeit lehren können.

Junge Männer: Nehmen Sie sich jetzt vor, gegenüber Ihren Eltern und Führern in der Kirche ehrlich zu sein und Gottes Gesetze sowie die Landesgesetze zu befolgen.

Zusätzliche Schriftstellen

  • Exodus 20:15,16 (Gebot, nicht zu stehlen und nicht falsch gegen den Nächsten auszusagen)

  • Alma 27:27 (das Volk Ammon ist völlig ehrlich und untadelig)

  • 3 Nephi 1:22 (der Satan sandte Lügen unter das Volk, um dessen Glauben zu zerstören – jedoch erfolglos)

  • Lehre und Bündnisse 42:20,21 (Strafen für Diebe und Lügner)

  • Lehre und Bündnisse 51:9 (jedermann soll ehrlich handeln)

  • Lehre und Bündnisse 97:8 (der Herr nimmt jene an, die ehrlich, zerknirscht und gehorsam sind)

  • Lehre und Bündnisse 98:10 (ehrliche und weise Männer suchen und unterstützen)

Vorzubereiten

Tun Sie vor dem Unterricht Folgendes:

  1. Lesen Sie das 31. Kapitel, „Ehrlichkeit“, in Grundbegriffe des Evangeliums.

  2. Bitten Sie einige Brüder, Begebenheiten, Schriftstellen oder Zitate aus der Lektion vorzutragen.