Weiteres Material
Jesus Christus – unsere sichere Grundlage


Lektion 27

Jesus Christus – unsere sichere Grundlage

Diese Lektion soll uns helfen, Jesus Christus zur sicheren Grundlage unseres Lebens zu machen.

Einleitung

• Zeigen Sie Bild 27-a, „Der Herr Jesus Christus“. Bitten Sie die Teilnehmer, das Bild anzusehen und dann die Augen zu schließen. Sie sollen sich vorstellen, sie seien in der Gegenwart des Erretters. Erklären Sie, dass die folgende Begebenheit uns helfen wird, unseren Erretter, Jesus Christus, besser zu verstehen.

Elder Melvin J. Ballard war einmal Missionar bei Indianern in Nordamerika. Während dieser Zeit wünschte er sich eine Bestätigung, dass das, was er tat, dem Willen des Herrn entsprach. Er sagte, er bat den Herrn um diese Bestätigung und daraufhin hatte er einen Traum. Er befand sich im Tempel und betrat einen der Räume.

„Als ich durch die Tür trat“, berichtet Elder Ballard, „sah ich auf einem erhöhten Podium [in Gestalt eines Mannes] das herrlichste Wesen sitzen, das meine Augen je erblickt hatten und das ich mir in den ewigen Welten vorstellen kann. Als ich mich näherte, um vorgestellt zu werden, erhob er sich und kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu und lächelte, als er sanft meinen Namen sagte. Wenn ich eine Million Jahre alt werde, so werde ich doch dieses Lächeln nicht vergessen. Er schloss mich in die Arme und küsste mich, drückte mich an seine Brust und segnete mich, bis mir das Mark in den Knochen zu schmelzen schien. Als er davon abließ, fiel ich ihm zu Füßen, und als ich sie mit meinen Tränen und Küssen bedeckte, sah ich die Nägelmale in den Füßen des Erretters der Welt. Das Gefühl, das ich in der Gegenwart dessen verspürte, der alles in seinen Händen hält, seine Liebe und Zuneigung zu spüren und von ihm gesegnet zu werden war so eindrucksvoll, dass ich alles hingeben würde, was ich bin und je zu sein hoffe, wenn ich nur erlangen kann, wovon ich damals einen Vorgeschmack erhalten habe, und wenn ich empfinden kann, was ich damals empfunden habe.“ (Zitiert von Bryant S. Hinckley in Sermons and Missionary Service of Melvin J. Ballard, 1949, Seite 156.)

Wir brauchen einen Erretter

Bevor wir auf die Erde kamen, lebten wir beim Vater im Himmel. Dort wurde uns der Erlösungsplan vorgelegt. Wir waren über diesen Plan so glücklich, dass wir ihn annahmen und vor Freude jauchzten. (Siehe Ijob 38:1–7.)

Der Erlösungsplan sah vor, dass wir die Gegenwart unseres Vaters im Himmel verließen und als sterbliche Menschen auf die Erde kamen. Hier sollten wir von Gott getrennt leben und die Freiheit erhalten, uns selbst zu entscheiden, ob wir seine Gebote befolgen oder missachten. Wenn wir uns dafür entschieden, eine Sünde zu begehen, würden wir unrein werden. Das bedeutete, dass jemand, der von Sünde frei war, den Preis für unsere Sünden bezahlen musste, da nichts Unreines in das Reich Gottes eingehen kann (siehe 1 Nephi 15:34).

Um es uns zu erleichtern, in seine Gegenwart zurückzukehren, hat der Vater im Himmel einen Erretter ausersehen, der uns erlösen sollte. Dieser Erretter ist unser ältester Geistbruder, Jesus Christus, der sich von sich aus bereit erklärte, auf die Erde zu kommen und unser Erlöser zu sein. Dabei erklärte er, dass die Ehre für unsere Errettung unserem Vater im Himmel zukäme. (Siehe Abraham 3:27; Mose 4:2.) Luzifer, ein anderer unserer Geistbrüder, wollte ebenfalls unser Erretter sein. Er wollte uns jedoch zu unserer Errettung zwingen und wollte die Ehre dafür für sich in Anspruch nehmen. (Siehe Mose 4:1.) Der Vater im Himmel wies diesen Plan zurück und Jesus wurde vorherordiniert, unser Erretter zu sein (siehe 1 Petrus 1:18–20). Auf diese Weise rettete unser Vater im Himmel unsere Entscheidungsfreiheit.

Jesus Christus ist unsere sichere Grundlage

• Was ist eine sichere Grundlage? (Eine starkes, festes Fundament, das nicht verrückt oder zerstört werden kann.)

Ein starkes Fundament gibt allem Halt, was darauf erbaut ist. Wenn man beispielsweise ein Haus baut, achtet man besonders darauf, das Fundament so fest wie möglich zu machen, damit das Haus lange steht. In demselben Sinne müssen auch wir uns eine sichere Grundlage schaffen, damit wir den Prüfungen des Lebens standhalten können.

• Zeigen Sie Bild 27-b, „Jesus Christus ist unsere sichere Grundlage“.

Unser Erretter, Jesus Christus, ist die einzig sichere Grundlage, auf der wir unser Leben bauen können. Der Prophet Helaman hat gesagt: „Ihr [müsst] euren Grund auf dem Fels eures Erlösers – und das ist Christus, der Sohn Gottes – legen …; damit, wenn der Teufel seine mächtigen Winde aussenden wird, …, ja, wenn all sein Hagel und sein mächtiger Sturm auf euch niederfallen, dies keine Macht über euch haben wird, … und zwar wegen des Felsens, auf den ihr gebaut seid, der eine sichere Grundlage ist – und wenn die Menschen auf dieser Grundlage bauen, können sie nicht fallen.“ (Helaman 5:12.)

Jesus ist die sichere Grundlage, weil er von unserem Vater im Himmel als unser Erlöser vorherordiniert wurde. Nephi hat gesagt: „Kein anderer Name [ist] unter dem Himmel gegeben worden als nur dieser, Jesus Christus, … wodurch der Mensch errettet werden kann.“ (2 Nephi 25:20.) Nur durch das Sühnopfer Jesu Christi können wir Vergebung unserer Sünden erlangen und ewiges Leben empfangen. Das können wir nicht allein schaffen. Nur Jesus hat diese Macht.

Auf Christus bauen

Wir können folgendermaßen unser Leben auf die sichere Grundlage, Jesus Christus, bauen:

• Zeigen Sie ein Poster mit der folgenden Liste oder verweisen Sie auf das, was an der Tafel steht:

Wie man auf Christus, der sicheren Grundlage, baut

  1. Nach der Begleitung des Heiligen Geistes trachten.

  2. Am Abendmahl teilnehmen.

  3. Beten und fasten.

  4. Die Gebote halten.

  5. In den heiligen Schriften studieren.

  6. Dem lebenden Propheten folgen.

  7. Den Herrn lieben und ihm dienen.

Nach der Begleitung des Heiligen Geistes trachten.

Der Heilige Geist, oder der Geist des Herrn, gibt uns Einblick in das Leben und die Wesensart unseres Erretters, denn eine Aufgabe des Heiligen Geistes ist es, Zeugnis von Christus abzulegen (siehe Johannes 15:26). Nur durch den Heiligen Geist können wir die tiefe Bedeutung des Opfers verstehen, das der Herr für uns vollbracht hat. Der Heilige Geist segnet uns auch, dass wir wissen, dass die heiligen Schriften und inspirierten Lehren der lebenden Propheten wahr sind, und dass wir sie verstehen.

Am Abendmahl teilnehmen

Wir tragen dazu bei, dass der Heilige Geist nach der Taufe und Konfirmierung bei uns bleibt, indem wir würdig am Abendmahl teilnehmen (siehe LuB 20:77, 79).

• Woran sollen wir beim Abendmahl denken?

Beten und fasten

Beten und fasten kann uns helfen, dem Herrn näher zu kommen, durch den Heiligen Geist seine Liebe zu spüren sowie Trost und inneren Frieden zu finden.

Eine Frau hat berichtet, wie sie den Vater im Himmel und den Erretter durch das Gebet besser kennen gelernt hat. Eines Tages rief man sie von der Arbeit nach Hause und teilte ihr mit, dass ihr Sohn ertrunken war. Sie war von dem Schock überwältigt. In ihrem Schmerz rief sie: „Mein Herr, mein Gott, warum?“ Ihr kam die klare, unmittelbare und liebevolle Antwort in den Sinn: „Ich brauche ihn.“

Die darauf folgenden Tage empfing sie wunderbaren Trost. „Wenn ich ihm mein Herz im Gebet ausschüttete“, berichtete sie, „hörte mich der Vater, und er beantwortete meine Gebete auf seine Weise und zu seiner Zeit. …

Diese Prüfung hätte mich meinem Vater im Himmel sehr entfremden können. … Stattdessen bin ich meinem Schöpfer heute näher als je zuvor, und er hat mich mit Erkenntnis und einem Zeugnis gesegnet.“ (Anita L. Hughes, „Why Did You Take My Son?“, Ensign, Juli 1978, Seite 66.)

Die Gebote halten

In den heiligen Schriften heißt es, dass nur diejenigen, die die Gebote Christi halten, ihn wahrhaft kennen (siehe 1 Johannes 2:3). Wenn wir seine Gebote halten, werden wir ihm immer ähnlicher, bis wir schließlich ganz in seine Gegenwart eingelassen werden. (Siehe Joseph Fielding Smith, Doctrines of Salvation, Hg. Bruce R. McConkie, 3 Bände, 1954–56, 2:7.)

• Bitten Sie den beauftragten Teilnehmer, drei bis fünf Minuten über Mosia 4 und 5 zu sprechen. Achten Sie darauf, dass diese Punkte angesprochen werden: Durch König Benjamins Worte konnten die Menschen den Heiligen Geist, oder den Geist Gottes, spüren und gelobten, die Gebote Gottes zu halten. Einige der Gebote, die ihnen König Benjamin ans Herz legte, waren: an die Größe Gottes denken, sich demütigen, jeden Tag beten, einander nicht verletzen, ihre Kinder lehren, einander zu lieben, den Armen von ihrer Habe abgeben und in Gedanken, Wort und Tat rein sein. Als die Leute dies taten, wurden sie dem Erretter ähnlicher. Wir können dem Erretter ähnlicher werden, indem wir das Gleiche tun.

Alma sagt uns, wir haben, wenn wir mehr so leben wie der Erretter, „sein Abbild in [unserem] Gesichtsausdruck“. (Siehe Alma 5:14; siehe auch Vers 19.) Das bedeutet unter anderem, dass wir mit der Liebe Gottes erfüllt sind und Mitgefühl für andere empfinden. Es bedeutet, dass wir unsere Bündnisse, die wir mit dem Herrn geschlossen haben, halten wollen und würdig sind, seinen Namen zu tragen.

In den heiligen Schriften studieren

In den heiligen Schriften lesen wir etwas über das Leben des Erretters, seine Lehre und seine Worte. Der Herr hat uns geboten, in den heiligen Schriften zu studieren, weil sie Zeugnis über ihn ablegen. (Siehe Johannes 5:39.) In den heiligen Schriften können wir sehen, wie der Erretter mit den Menschen auf der Erde umgegangen ist und wie wir miteinander umgehen sollen.

Die heiligen Schriften vermitteln uns das Evangelium. Der Herr hat gesagt: Wenn wir unser Leben nach dem Evangelium ausrichten, wird er uns am Tag des Gerichts vor seinem Vater als schuldlos erachten (siehe 3 Nephi 27:13–16), die Pforten der Hölle werden nicht gegen uns obsiegen (siehe 3 Nephi 11:39) und wir werden letztlich geheiligt und am letzten Tag emporgehoben werden (siehe 3 Nephi 27:17–22). Unser Leben nach dem Evangelium Christi ausrichten bedeutet, Glauben an den Herrn zu haben, von unseren Sünden umzukehren, uns taufen zu lassen, die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen und bis ans Ende auszuharren.

• Bitten Sie einige Brüder zu erzählen, inwiefern ihnen das Studium in den heiligen Schriften geholfen hat, den Erretter kennen zu lernen.

Dem lebenden Propheten folgen

• Inwiefern hilft es uns, auf Christus zu bauen, wenn wir dem lebenden Propheten folgen?

Der Präsident der Kirche ist der Sprecher Gottes auf der Erde. Als solcher offenbart er uns heute den Willen Gottes. Wenn wir also dem inspirierten Rat des Propheten folgen, folgen wir Gott und gehorchen seinem Willen. Wenn wir gehorsam sind und immer mehr Erfahrungen machen, entwickeln wir Glauben an den Herrn. Dieser Glaube ist wie ein „Anker“ für unsere Seele und bewegt uns, gute Werke zu verrichten (siehe Ether 12:4). Dadurch lernen wir Güte und werden würdige Söhne Gottes (siehe Moroni 7:25,26).

Den Herrn lieben und ihm dienen

König Benjamin sagte seinem Volk: „Wenn ihr euren Mitmenschen dient, allein dann dient ihr eurem Gott.“ (Mosia 2:17.) Andere lieben und ihnen dienen bedeutet, dass man den Herrn liebt und ihm dient. Und wenn wir den Erretter lieben und ihm dienen, lernen wir zu fühlen, wie er fühlt, und denken, wie er denkt: „Denn wie soll jemand einen Herrn kennen, dem er nicht gedient hat und der für ihn ein Fremder ist und der den Gedanken und Absichten seines Herzens ferne steht?“ (Mosia 5:13.)

Wir werden gesegnet, wenn wir Jesus Christus zu unserer sicheren Grundlage machen

Wir haben die Verheißung, dass wir, wenn wir unser Leben auf den Fels Christi, die sichere Grundlage, gründen, einmal für immer bei ihm und beim Vater im Himmel leben können und all das empfangen, was sie für uns vorgesehen haben. Der Erretter hat uns verheißen:

„Wer mich empfängt, der empfängt meinen Vater;

und wer meinen Vater empfängt, der empfängt meines Vaters Reich; darum wird ihm alles gegeben werden, was mein Vater hat.“ (LuB 84:37,38.)

• Welche weiteren Segnungen können wir empfangen, wenn wir Jesus Christus zu unserer sicheren Grundlage machen?

Zum Abschluss

• Geben Sie Ihr Zeugnis über Jesus als unseren Erlöser und Erretter. Wenn noch genügend Zeit ist, geben Sie weiteren Teilnehmern die Möglichkeit, ihr Zeugnis zu geben.

Aufforderung

Nehmen Sie sich als Priestertumsträger vor, den Erretter kennen zu lernen und ihm ähnlicher zu werden. Wählen Sie eine Eigenschaft des Herrn aus, die Sie bei sich selbst vollständig entwickeln wollen. Fangen Sie jetzt damit an, an dieser Eigenschaft zu arbeiten.

Vorzubereiten

Tun Sie vor dem Unterricht Folgendes:

  1. Lesen Sie das 3. Kapitel, „Jesus Christus, unser erwählter Führer und Erretter“, und das 11. Kapitel, „Das Leben Christi“, in Grundbegriffe des Evangeliums.

  2. Bereiten Sie das in der Lektion vorgeschlagene Poster vor bzw. schreiben Sie die Punkte an die Tafel.

  3. Bereiten Sie sich darauf vor, Ihr Zeugnis über Jesus als unseren Erlöser und Erretter zu geben.

  4. Bitten Sie einen Teilnehmer im Voraus, drei bis fünf Minuten über Mosia 4 und 5 zu sprechen. Achten Sie darauf, dass er darüber spricht, wozu König Benjamin sein Volk aufforderte und wie das Volk auf seine Botschaft reagierte.

  5. Bitten Sie einige Brüder, Begebenheiten, Schriftstellen oder Zitate aus der Lektion vorzutragen.