2000–2009
Jeder ein besserer Mensch
Oktober 2002


Jeder ein besserer Mensch

Jeder kann noch an sich arbeiten. Unabhängig von Beruf oder Lebensumständen können wir besser werden und dadurch auch positiv auf die Menschen in unserem Umfeld einwirken.

Es war eine wundervolle Konferenz, Brüder und Schwestern! Wenn wir jetzt nach Hause und in unseren Alltag zurückkehren, sollte jeder Einzelne ein besserer Mensch sein als zu Beginn der Konferenz.

Die Ansprachen waren allesamt ausgezeichnet. Die Gebete sind uns zu Herzen gegangen. Die Musik war großartig.

Aber das Entscheidende ist doch, was aufgrund der Konferenz in einem jeden von uns vorgegangen sein mag. Ich zum Beispiel habe mir fest vorgenommen, ein besserer Mensch zu sein, als ich es in der Vergangenheit war. Ich hoffe, dass ich zu allen Menschen in Bedrängnis, denen ich begegne, ein wenig freundlicher sein werde. Ich hoffe, dass ich denen, die in Not sind, ein wenig mehr helfen kann. Ich hoffe, dass ich Ihres Vertrauens ein wenig würdiger sein werde. Ich hoffe, dass ich ein besserer Ehepartner und ein besserer Vater und Großvater sein werde. Ich hoffe, dass ich ein besserer Nachbar und Freund sein werde. Ich hoffe, dass ich ein besseres Mitglied der Kirche sein werde und einen tieferen Einblick in die wundervollen Aspekte dieses herrlichen Evangeliums habe.

Sie alle fordere ich auf: Werden Sie der göttlichen Natur, die Sie in sich tragen, gerecht! Ist uns wirklich bewusst, was es heißt, ein Kind Gottes zu sein und etwas von seiner göttlichen Natur in uns zu tragen?

Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Mitglieder im Allgemeinen gute Menschen sind. Wenn wir nach den Evangeliumsgrundsätzen leben, müssen wir gute Menschen sein – großzügig und freundlich, rücksichtsvoll und tolerant, hilfsbereit und voller Anteilnahme für alle, die bedrückt sind. Wir können die göttliche Natur in uns unterdrücken und verbergen, so dass sie nicht zum Tragen kommt. Wir können sie aber auch in den Vordergrund stellen, so dass sie in allem, was wir tun, sichtbar wird.

Jeder kann noch an sich arbeiten. Unabhängig von Beruf oder Lebensumständen können wir besser werden und dadurch auch positiv auf die Menschen in unserem Umfeld einwirken.

Wir müssen unseren Glauben nicht zur Schau stellen. Wir brauchen gewiss nicht damit anzugeben oder deswegen überheblich zu sein. Den Geist Christi, dem wir ja nacheifern sollen, verkehrt so etwas genau ins Gegenteil. Der Geist kommt im Herzen und in der Seele zum Ausdruck – in einer ruhigen, nicht einer prahlerischen Lebensführung.

Wir alle kennen gewiss jemanden, den wir beinahe beneiden, weil er sich eine Lebensweise zu Eigen gemacht hat, die ganz ohne Aufhebens die Schönheit des Evangeliums ausstrahlt, das fester Bestandteil seines Verhaltens geworden ist.

Senken wir unsere Stimme um ein paar Dezibel. Wir können Böses mit Gutem vergelten. Wir können lächeln, wenn ein Wutanfall viel einfacher wäre. Wir können uns in Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin üben und über jeden etwa gegen uns gerichteten Affront hinwegsehen.

Seien wir ein glückliches Volk! Der Plan des Herrn ist ja ein Plan des Glücklichseins. Wenn wir eine solche vom Glücklichsein bestimmte Gesinnung entwickeln, wird der Weg leichter, die Sorgen werden weniger, und die Herausforderungen sind einfacher zu bewältigen.

Strengen wir uns doch in unseren Aufgaben als Eltern ein wenig mehr an. Die Familie ist die Grundeinheit der Gesellschaft. Die Familie ist die Grundeinheit der Kirche. Wir machen uns große Sorgen darum, wie die Ehen und die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern beschaffen sind.

Zu oft wird kritisiert und werden Fehler gesucht, zu oft gibt es Zorn und lauten Streit. Jeder von uns steht Tag für Tag unter großem Druck. Der Mann kommt am Abend müde und gereizt von der Arbeit nach Hause. Die meisten verheirateten Frauen gehen leider arbeiten. Sie stehen ebenfalls einer großen Herausforderung gegenüber, die den Aufwand vielleicht gar nicht wert ist. Sich selbst überlassen, suchen sich die Kinder ihre Unterhaltung selbst, und so manches davon ist nicht gut.

Brüder und Schwestern, wir müssen unseren Aufgaben als Eltern so nachkommen, als ob alles im Leben davon abhinge, denn es hängt ja alles im Leben davon ab.

Wenn wir in der Familie versagen, versagen wir im Leben. Niemand, der in der Familie versagt hat, ist wirklich erfolgreich. Ich bitte vor allem Sie, die Männer: Nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Verhalten als Ehepartner, als Vater und als Haushaltsvorstand zu überdenken. Beten Sie um Führung, um Hilfe, um Anweisung, und folgen Sie den Eingebungen des Geistes, die Sie in Ihrer Hauptaufgabe anleiten, denn die Art, wie Sie zu Hause Ihrer Führungsrolle nachkommen, wirkt sich auf die Ewigkeit aus.

Gott segne Sie, meine lieben Weggefährten! Mögen Friede und Liebe mit Ihnen sein, wo auch immer Sie sind. Möge es in Ihrem Leben Harmonie geben. Wie ich den jungen Leuten schon vielerorts gesagt habe: Seid klug, seid rein, seid treu, seid dankbar, seid demütig, seid gebeterfüllt. Mögen Sie dem Allmächtigen auf den Knien Dank sagen für seinen reichen Segen. Mögen Sie als Sohn und als Tochter Gottes fest auf den Füßen stehen und darangehen, Gottes ewige Absichten zu verwirklichen – jeder von Ihnen auf seine eigene Weise. Darum bete ich demütig. Ich lasse Ihnen meine Liebe und meinen Segen. Im heiligen Namen des Herrn Jesus Christus. Amen.