1990–1999
Dies friedevolle Haus Gottes
April 1993


Dies friedevolle Haus Gottes

Jeder Tempel, sei er groß oder klein, alt oder neu, ist Ausdruck unseres Zeugnisses, daß das Leben jenseits des Grabes so wirklich und gewiß ist wie die Sterblichkeit.

ALS vorigen Donnerstag hatten alle Generalautoritäten zur Vorbereitung auf diese Konferenz ein Erlebnis, wie es vielen der hier Versammelten bekannt ist. Im Geiste des Fastens und des Betens nahmen wir mit unseren Frauen an einer Begabungssession im Salt-Lake-Tempel teil.

Wir kamen als bessere Menschen aus dem Tempel, denn alles, was dort geschah, war erbauend und läuternd.

Ich brauche Sie nicht daran zu erinnern, wie wertvoll es ist, in das Haus des Herren zu gehen, und dort die heiligen Handlungen zu vollziehen. Wie bemerkenswert ein jedes dieser heiligen Gebäude - es wurde heiligen und ewigen Zwecken geweiht. Sie stehen uns allen zur Verfügung, weil andere den Preis dafür gezahlt haben.

Den schwersten Preis zahlte der Sohn Gottes, der Erretter und Erlöser der Welt. Er gab sein Leben am Kreuz auf Golgotha für die Sünden der Menschheit. Wegen dieses Geschenks ist allen Menschen die Segnung der Auferstehung sicher. Und weiter: Wegen dieses Geschenks, können wir ewiges Leben und Erhöhung im Reich Gottes erlangen, wenn wir uns nur darum bemühen.

Im Vergleich mit der Unermeßlichkeit des Opfers Christi und der Auswirkungen seines Sühnopfers ist der Preis für die Errichtung dieser heiligen Tempel sehr gering.

So sahen es auch diejenigen, die den Salt-Lake-Tempel errichteten.

Heute ist der erste Sonntag im April 1993. Begeben Sie sich mit mir genau ein Jahrhundert in die Vergangenheit zurück - hierher auf den Tempelplatz. Nein, sagen wir einhundert und ein Jahr. Es ist die Aprilkonferenz des Jahres 1892. Der Platz ist voller Menschen. Es ist die größte Menschenmenge, die sich je in dieser Gegend des Westens versammelt hat. Es sind tausend und abertausend. Die Menge ist so groß, daß sie nicht alle auf den Tempelplatz passen. Sie stehen auf den Straßen. Einige sind an den Telephonmasten emporgeklettert, andere sitzen auf Bäumen. Der Anlaß ist die Schlußsteinlegung des Tempels, der großen Granitkugel, die den höchsten Turm an der Ostseite krönt. Es ist ein Tag zum Feiern. Auf der Kugel steht eine vergoldete Bronzestatue. Sie stellt Moroni dar - Prophet, Autor und Zusammensteller des Buches Mormon. Er ist der Engel, von dem Johannes der Offenbarer sprach, als er in einer prophetischen Vision sagte:

„Dann sah ich: Ein anderer Engel flog hoch am Himmel. Er hatte den Bewohnern der Erde ein ewiges Evangelium zu verkünden, allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern. Er rief mit lauter Stimme: Fürchtet Gott, und erweist ihm die Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Betet ihn an, der den Himmel und die Erde, das Meer und die Wasserquellen geschaffen hat.” (Offenbarung 14:6.)

Vor all diesen Menschen betätigt Präsident Wilford Woodruff einen Schalter. Der Endstein mit dem Engel läßt sich an seinem Platz nieder. Präsident Woodruff führt die Menge in dem großen heiligen Ruf: Hosanna! Hosanna! Hosanna Gott und dem Lamm!”

So etwas hatte es noch nie gegeben, und es hat bis heute auch nicht wieder in einem solchen Ausmaße stattgefunden.

Dieser Ruf war Ausdruck der Verehrung. Er war Ausdruck des Dankes. Dies war ein nie dagewesener Tag der Danksagung. Dies war ein Tag, von dem diese Menschen vierzig Jahre lang geträumt hatten. In der letzten Zeit haben Sie viel von diesen schwierigen vierzig Jahren gehört, gelesen und gesehen.

Mein sechsjähriger Ur-Enkel Peter war im vorigen Sommer mit seiner Familie in Salt Lake City zu Besuch. Seine Eltern gingen mit ihm zum Tempelplatz. Sie zeigten ihm den Tempel und erklärten ihm, daß es vierzig Jahre gedauert hat, diesen Tempel zu errichten. Er fragte: „Warum haben die Pioniere vierzig Jahre gebraucht, diesen Tempel zu bauen, wenn der Herr nur sechs Tage für die Erschaffung der ganzen Erde gebraucht hat?”

Im Juli 1847 hatte Brigham Young den Bauplatz für den Tempel ausgesucht; es war nur vier Tage, nachdem die Pioniere in dieses Tal gekommen waren. Der Ort wurde von Wilford Woodruff markiert. Am 6. April 1853 wurde der Grundstein gelegt. Sie alle wissen, was in den nächsten Jahren kam - es waren Jahre der Anstrengung, der tiefen Enttäuschung, Jahre der Arbeit bei Sonnenschein und im Sturm; die schweren Granitblöcke wurden aus diesen ewigen Bergen geholt, sie wurden zurechtgehauen, jeder einzelne nach einer vorgeschriebenen Form. Es waren Jahre des unbeirrbaren Glaubens, der Verfolgung eines Zieles.

Es waren Jahre, in denen drei andere schöne Tempel in dieser Gegend errichtet wurden: in St. George, in Logan und in Manti.

Aber der größte aller Träume konzentrierte sich hier am Tempelplatz. Und nun, im April 1892, waren die Mauern, die Türme und das Dach fertiggestellt. Was Wunder, daß die Menschen Hosanna riefen? Eine Generation und mehr waren vergangen, seit sie damals mit dem Bau begannen. Wilford Woodruff war jetzt fünfundachtzig Jahre alt, und er war der Präsident der Kirche. Noch bevor sich die Menge an diesem Tag versammelte, sagte Francis M. Lyman, daß jetzt die Innenarbeiten fertiggestellt werden sollten, damit der Tempel in genau einem Jahr, am 6. April 1893, vierzig Jahre nach der Grundsteinlegung, geweiht werden könne.

Ein mächtiger Ruf der Zustimmung erfüllte die Luft.

Im Überschwang des Augenblicks ja zu sagen ist eine Sache, eine andere jedoch ist es, die Arbeit auch wirklich zu verrichten. Einige praktisch veranlagte Leute mit Sachkenntnis sagten, daß das nicht zu schaffen sei. Der Tempel stand im Rohbau. Ein mächtiges Werk geheiligter Arbeit zur Fertigstellung des Innenausbaus hob an.

Die Böden wurden gelegt, Zwischenmauern wurden errichtet, die Installationsarbeiten wurden ausgeführt und die elektrischen Leitungen wurden verlegt. Und dann begann die umfangreiche letzte Phase des Innenausbaus.

Unmengen von Holzlatten wurden verbaut. Tonnenweise wurde Kalk gelöscht und zu Mörtel verarbeitet. Holz wurde geschlagen, getrocknet, geschnitten und in wunderschöne Holzarbeiten verwandelt.

Während ich die Verordnungen für den Gebrauch in weiteren Tempeln vorbereitete, arbeitete ich Stunden und Tage in dem prachtvollen Versammlungsraum des Salt-Lake-Tempels. Ich bewunderte das handwerkliche Geschick derer, die solch starke und anmutige Bauten wie die Treppen in den vier Ecken des Raumes schufen. Ich habe in aller Welt architektonische Meisterwerke gesehen, aber nirgendwo fand ich schönere Arbeiten als hier in diesem prachtvollen Haus des Herren. Es gibt viele kannelierte Säulen, mit zierlich geschnitzten Blumen im Kapitell. Es gibt unzählige komplizierte und künstlerisch gestaltete Werkstücke aus Stein, Holz und Putz. Es wurde an nichts gespart, um dieses Haus Gottes zu einem Ort der Schönheit zu machen.

Es muß für unmöglich gehalten worden sein, all dies in nur einem Jahr zu schaffen. Aber Handwerker, die Ihren Beruf in Europa und auf den Britischen Inseln gelernt hatten und als Bekehrte in diese Täler des amerikanischen Westens gekommen waren, setzten sich schonungslos ein. Irgendwie geschah es. Irgendwie fügte sich alles zusammen, und das innerhalb von zwölf Monaten.

Es war ein großes Wunder: Am 5. April war der Tempel fertig. Große amerikanische Zeitungen hatten Reporter geschickt. Sie sparten nicht mit Lob über das, was sie sahen. Am Tag vor der Weihung lud Präsident Woodruff eine große Anzahl Nichtmitglieder zur Besichtigung des Gebäudes ein. Sie waren bewegt. Sie erkannten: Hier war etwas Schönes, das nicht nur durch Können, sondern auch durch Inspiration entstanden war.

Lassen Sie mich hier kurz abschweifen und sagen, daß ich diese einmalige Leistung mit andächtiger Wertschätzung und mit Dankbarkeit betrachte. All dies wurde in einer Zeit zustande gebracht, wo unser Volk in Armut lebte. Seitdem haben wir weitere einundvierzig Tempel gebaut und geweiht, jeder ist ein Meisterwerk eigener Art. Wir werden in diesem Monat noch einen Tempel weihen, und zwar bei San Diego. Wir sind mit den Mitteln gesegnet worden, dies alles zu tun. Diese Mittel stammen aus den Spenden der Mitglieder. Jedes dieser Gebäude ist heilig. Jeder Tempel trägt die Inschrift, die an der Ostmauer des Salt-Lake-Tempels zu finden ist: „Heilig dem Herrn - das Haus des Herrn.” Jeder Tempel wurde dem gleichen Zweck geweiht, nämlich zum Werk Gottes, des ewigen Vaters, beizutragen, der gesagt hat: „Denn siehe, es ist mein Werk und meine Herrlichkeit, die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen.” (Mose 1:39.)

Die heiligen Handlungen, die in jedem dieser Tempel vollzogen werden, sind mit denen identisch, die im Salt-Lake-Tempel stattfinden, und sie sind ebenso wirksam.

Man hat uns wegen der Kosten für diese Bauten kritisiert. Die Kosten sind so hoch, weil die handwerkliche Ausführung und das verwendete Material außergewöhnlich gut sind. Die Kritiker verstehen nicht, daß diese Häuser als Wohnsitz der Gottheit geweiht sind, und, wie Brigham Young einmal gesagt hat, daß sie noch wärend der Dauer des Milleniums stehen sollen.

Ich halte es für bedeutsam, daß der Salt-Lake-Tempel, der in der Zeit der Pioniere gebaut wurde, der größte Tempel ist, den wir je gebaut haben, und zwar ungeachtet unserer jeweiligen Umstände. Unsere Architekten sagen, daß er 23500 m2 hat. Im Vergleich dazu hat der schöne Tempel von Los Angeles nur 18 350 m2. Der Washington-Tempel, der von hunderttausenden Autofahrern auf der Beltway-Autobahn gesehen wird, hat 14860 m2. Ich denke, daß unser Volk niemals in der Geschichte ein Bauwerk von solcher Größe, so komplexer Gestaltung und solch künstlerischer Ausführung begonnen oder gar fertiggestellt hat, wie das Bauwerk, dessen hundertjährigen Bestehens wir heute gedenken.

Warum aber all dieser Aufwand wegen eines einzigen Gebäudes, und warum so viel Arbeit, um weitere Gebäude zu errichten, die demselben Zweck dienen?

Damals war es nicht anders als heute. Diese Zwecke - denn ihrer sind mehrere sind in Worten offenbarter Wahrheit festgeschrieben. Lesen wir einmal ein paar Zeilen aus dem Weihungsgebet für den Kirtland-Tempel aus dem Jahre 1836, von dem der Propet Joseph Smith gesagt hat, es sei durch Offenbarung gegeben worden:

„Und wir bitten dich, heiliger Vater: Mögen deine Knechte, wenn sie von diesem Haus hinausgehen, mit deiner Kraft ausgerüstet sein, möge dein heiliger Name auf ihnen sein und deine Herrlichkeit rings um sie, und mögen deine Engel sie in ihre Obhut nehmen.” (LuB 109:22.) Und weiter:

„Lege auf deine Knechte das Zeugnis des Bundes, so daß sie, wenn sie hingehen und dein Wort verkündigen, das Gesetz versiegeln und deinen Heiligen das Herz für die Richtersprüche bereit machen können, die du in deinem Grimm im Begriffe bist, wegen ihrer Übertretungen auf die Erdenbewohner herabzusenden, damit dein Volk am Tag der Beunruhigung nicht verzage.” (LuB 109:38.)

Aus einer späteren Offenbarung aus der Zeit von Nauvoo:

„Denn auf der Erde findet sich kein Ort, wohin er [der Herr] kommen könnte, um das wiederherzustellen, was euch verlorengegangen ist oder was er euch genommen hat, nämlich die Fülle des Priestertums.

Denn auf der Erde gibt es kein Taufbecken, wo meine Heiligen für diejenigen getauft werden könnten, die tot sind -

denn diese Verordnung gehört in mein Haus …

Aber ich gebiete euch, allen meinen Heiligen, mir ein Haus zu bauen …

Und wahrlich, ich sage euch: Laßt dieses Haus meinem Namen gebaut werden, damit ich darin meinem Volk meine Verordnungen offenbaren kann; denn es beliebt mir, meiner Kirche zu offenbaren, was von vor der Grundlegung der Welt an verborgengehalten wurde und was die Ausschüttung in der Zeiten Fülle betrifft.” (LuB 124:28-31; 40,41.)

Jeder Tempel, der von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gebaut wird, ist Ausdruck des Zeugnisses dieses Volkes, daß Gott, unser ewiger Vater, lebt, daß er einen Plan dafür hat, seine Söhne und Töchter in allen Generationen zu segnen, daß sein geliebter Sohn, Jesus der Christus, der in Betlehem in Judäa geboren und auf Golgotha ans Kreuz geschlagen wurde, der Erretter und Erlöser der Welt ist, dessen Sühnopfer die Erfüllung dieses Plans im ewigen Leben all derer ermöglicht, die das Evangelium annehmen und danach leben. Jeder Tempel, sei er groß oder klein, alt oder neu, ist Ausdruck unseres Zeugnisses, daß das Leben jenseits des Grabes so wirklich und gewiß ist wie die Sterblichkeit. Wären Geist und Seele des Menschen nicht ewig, dann brauchten wir auch keine Tempel. Jede heilige Handlung, die in diesen heiligen Häusern vollzogen wird, ist in ihren Auswirkungen ewig. Als der Herr auf der Erde weilte, übertrug er seinen erwählten Jüngern das ewige Priestertum und sagte:

„Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.” (Matthäus 16:19.)

Dieselbe Vollmacht wurde auch in unserer Zeit übertragen, und zwar von Petrus, Jakobus und Johannes, die sie direkt vom Herrn erhalten hatten. Diese Macht, das im Himmel zu siegeln, was auch auf Erden gesiegelt ist, wird in diesen heiligen Häusern ausgeübt. Jeder von uns ist dem körperlichen Tod unterworfen. Jedoch durch den ewigen Plan, den das Opfer des Erlösers ermöglicht hat, können alle zu Herrlichkeiten gelangen, die unendlich viel größer sind als all die wundersamen Dinge dieses Lebens.

Darum hat die damalige Generation so hart und mit so gewaltigem Glauben daran gearbeitet, ein Haus zu bauen, das es wert war, Gott, dem ewigen Vater, und seinem geliebten Sohn, dem Herrn Jesus Christus, geweiht zu werden. Das war auch der Zweck für die Errichtung der Tempel, die vor und auch nach dem Salt-Lake-Tempel gebaut wurden, einschließlich des schönen San-Diego-Tempels, den wir noch diesem Monat weihen werden.

Ich sage bei dieser Gelegenheit ausdrücklich, daß es noch weitere Tempel geben wird. Ein schöner Tempel soll 1995 in Bountiful in Utah geweiht werden. Ein Bauplatz in American Fork, Utah, der schon lange im Besitz der Kirche ist, wird der Standort eines weiteren Tempels.

Ein anderer ist in Orlando, Florida, im Bau. Wir hoffen, irgendwann in diesem Jahr den ersten Spatenstich für den St.-Louis-Tempel machen zu können. In Connecticut ist ein Bauplatz gekauft worden, und noch einer in Nordengland. Für die geplanten Tempel in Bogota in Kolumbien, Guayaquil in Ecuador und Hongkong sind die architektonischen Vorbereitungen im Gange, und wir sind dabei, Grundstücke in Spanien und wenigstens drei anderen Ländern zu kaufen.

Bei alledem tun wir das, was unsere Vorväter auch taten - wir vergrößern und stärken die Pfähle Zions, wir tragen das Evangelium zu den Völkern der Erde, wir treiben ein gewaltiges Werk bezüglich der Ahnenforschung voran, so daß das Werk der Erlösung für die Millionen weitergehen kann, die bereits durch den Schleier des Todes gegangen sind. Wir unterstützen die Armen und die Bedürftigen, und wir tragen großzügig dazu bei, viele Tausende in fremden Ländern zu ernähren und zu kleiden, Menschen, die nicht unseres Glaubens sind, aber die durch Konflikte und Naturkatastrophen hungrig und mittellos geworden sind.

Kehren wir jetzt zum 6. April 1893 zurück. An jenem Tag erhob sich ein schrecklicher Sturm. Es goß in Strömen, und der Wind blies mit zerstörerischer Wut. Es war, als würden die Mächte des Bösen in gewalttätigem Protest gegen diesen Akt der Weihung anrennen.

Innerhalb der dicken Granitmauern war jedoch alles friedlich und ruhig. Der damals sechsundachtzig Jahre zählende Prophet ging voran in den schönen Versammlungsraum in der fünften Etage. In dieser, der ersten von einundvierzig Sessionen, war der Raum voll besetzt. Nach angemessenen Vorbereitungen durch Musik und Ansprachen trat Präsident Woodruff ans Rednerpult an der Ostseite des Raums und sprach das Weihegebet. Es war ein bewegendes und machtvolles Gebet. Es zeigte das Herz derer, die den Herrn lieben.

Danach erhoben alle Versammelten ihre Stimme zum Hosannaruf. Der Chor ließ dieselben Worte des Lobes für den Allmächtigen erschallen, und zwar nach der Musik von Evan Stephens: „Hosanna, Hosanna Gott und dem Lamm!”

Sodann sangen die Versammelten gemeinsam: „Der Geist aus den Höhen gleich Feuer und Flammen”, ein Lied, das erstmals bei der Weihung des Kirtland-Tempels gesungen wurde.

Und nun, da ich zum Schluß mein Zeugnis von diesem heiligen Haus gebe, von dem Glauben derer, die es gebaut haben, von der Wahrheit und der Gültigkeit der Verordnungen, die darin vollzogen werden, habe ich den Tabernakel-Chor gebeten, noch einmal diese Hosanna-Hymne zu singen. Dann werden alle Versammelten, wo immer sie auch sein mögen, zusammen das Lied singen:

„Der Geist aus den Höhen gleich Feuer und Flammen

entzündet die Herzen zu heiliger Glut”.

Ich hoffe, daß dabei in jedem von uns ein flammendes Zeugnis von der Göttlichkeit dieses Werkes entfacht wird und jeder Dankbarkeit gegenüber dem Allmächtigen empfindet, dessen Reich dies ist. Im Namen unseres Erlösers, Jesus Christus. Amen.