2021
Daneto Forde, Saint Catherine, Jamaika
Januar 2021


Deneto Forde

St. Catherine, Jamaika

Bild
Deneto and son reading scriptures

Foto von Christina Smith

Ich hatte fast keine Schulbildung und konnte außer meinem Namen kaum etwas schreiben oder lesen. Ein Arbeitskollege gab mir eine Telefonnummer und sagte, ich solle dort anrufen. Es meldete sich eine Dame, die Lehrerin an der Highschool war. Sie lud mich zu einer Lesegruppe und später in die Kirche und zu Veranstaltungen ein.

Eines Tages ging ich hin und lernte dort die Missionare kennen. Sie sagten, sie wollten mich im Evangelium unterweisen. Der Plan der Erlösung interessierte mich besonders. In mir herrschte eine gewisse innere Leere, denn ich hatte das Gefühl, es müsse im Leben mehr geben als das, was man mit den Augen wahrnehmen konnte.

Ich hatte viele Fragen. „Wo hat alles angefangen?“ „Woher komme ich?“ Die Missionare erzählten mir: „Dein Leben hat nicht erst mit deiner Geburt begonnen. Du hast bei deinem Vater im Himmel gelebt. Du bist auf die Welt gekommen, um geprüft zu werden – ob du tust, was erforderlich ist, um zurückkehren und bei ihm leben zu können.“ Das war die Antwort auf meine Fragen!

Die Missionare erzählten mir auch, dass das Evangelium Jesu Christi wiederhergestellt worden war. Davon hatte ich noch nie gehört. Ich wusste nur, dass Jesus Christus für mich gestorben war. Nach einem Monat wurde ich im Alter von 25 Jahren getauft.

Ich wollte auf Mission gehen. Ein Jahr nach meiner Taufe bekam ich im Santo-Domingo-Tempel in der Dominikanischen Republik mein Endowment, denn in Jamaika gibt es noch keinen Tempel. Wenn ein Tempel hier in meiner Nähe wäre, würde ich jeden Tag hinfahren, wenn ich könnte.

Ich besuchte die Missionarsschule in der Dominikanischen Republik und lernte, wie man ein besserer Missionar wird. Dann kehrte ich nach Jamaika zurück und war dort zwei Jahre tätig. Es war wunderbar, und am liebsten würde ich sofort wieder auf Mission gehen. Es gab Höhen und Tiefen und man muss viel lernen, aber meine Mission machte mir Freude.

Als ich auf Mission ging, konnte ich das Buch Mormon oder die Bibel kaum lesen. Beim gemeinsamen Schriftstudium bat ich meinen Mitarbeiter immer, mir zu helfen, wenn ich eine Schriftstelle nicht entziffern konnte. Er erklärte mir dann, was dort steht. Mit der Zeit lernte ich immer mehr dazu. Als meine Mission zu Ende war, hatte ich das Buch Mormon, das Neue Testament, Teile des Alten Testaments und die Anleitung „Verkündet mein Evangelium!“ durchgearbeitet. Jetzt kann ich alles lesen, was ich möchte. Ich kann mich selbständig weiterbilden und mehr über das Evangelium lernen. Ich weiß: Dies ist die Segnung dafür, dass ich auf Mission war.

Das Evangelium motiviert mich, weiterzumachen und auf bessere Zeiten zu hoffen.

Es zu verkünden ist wunderschön. Manchmal treffe ich jemanden, der einen schlechten Tag hat oder sich mit Sorgen plagt. Vielleicht ist jemand, der ihm nahestand, gestorben, die Großmutter oder der Vater. Dann kann ich über die Wiederherstellung sprechen und den Plan der Erlösung vorstellen. Vom Plan der Erlösung wissen wir ja überhaupt erst durch die Wiederherstellung.