2023
Wissen Sie, warum ich als Christ an Christus glaube?
Mai 2023


Wissen Sie, warum ich als Christ an Christus glaube?

Jesus Christus musste leiden, sterben und auferstehen, um die gesamte Menschheit vom physischen Tod zu erlösen und ewiges Leben mit Gott zu ermöglichen

Vor vielen Jahren stieg ich nach der Arbeit in meinen üblichen Bus von New York nach New Jersey. Meine Sitznachbarin sah, was ich am Laptop schrieb, und fragte: „Sie glauben an Christus?“ Ich erwiderte: „Ja!“ Im Gespräch erfuhr ich, dass sie erst vor kurzem aus ihrem schönen asiatischen Heimatland hierhergezogen war, um in der wettbewerbsintensiven Informatikbranche New Yorks zu arbeiten.

Unbefangen fragte ich sie: „Wissen Sie, warum ich als Christ an Jesus Christus glaube?“ Sie antwortete ebenfalls unbefangen und bat mich, es ihr zu sagen. Als ich aber anfangen wollte, hatte ich einen dieser Momente, wenn einem viele Gedanken durch den Kopf schwirren. Zum ersten Mal sollte ich das Warum des Christentums jemandem erklären, der überhaupt nicht damit vertraut und zudem hochintelligent war. Ich konnte wohl kaum sagen: „Ich folge Jesus Christus nach, weil er bereitwillig für meine Sünden gelitten hat und gestorben ist.“ Vielleicht würde sie sich fragen: „Musste Jesus denn sterben? Könnte Gott uns nicht einfach vergeben und uns von unseren Sünden rein machen, wenn wir darum bitten?“

Wie hätten Sie innerhalb weniger Minuten geantwortet? Wie würden Sie es einem Freund erklären? Ihr Kinder und Jugendlichen, fragt doch später mal eure Eltern oder einen Führungsverantwortlichen, warum Jesus sterben musste. Und Brüder und Schwestern, ich muss gestehen: Trotz allem, was ich über die Lehre, die Geschichte und die Richtlinien der Kirche und so fort zu wissen glaubte, fiel mir die Antwort auf diese grundlegende Glaubensfrage nicht leicht. An jenem Tag beschloss ich, mehr auf das einzugehen, was für das ewige Leben am wichtigsten ist.

Ich erklärte meiner neuen Bekannten,1 dass wir nicht nur aus einem Körper, sondern auch aus einem Geist bestehen, und dass Gott der Vater unseres Geistes ist.2 Ich sagte ihr, dass wir bei unserem Vater im Himmel gelebt haben, bevor wir in dieses irdische Leben kamen.3 Weil Gott sie liebt und alle seine Kinder liebt, hatte er einen Plan für uns: Wir sollten im Abbild seines verherrlichten Körpers einen Körper erhalten,4 Teil einer Familie sein5 und zu ihm, der uns liebt, zurückkehren, um uns mit unserer Familie ewigen Lebens zu erfreuen,6 so wie er mit seiner7. Es gebe jedoch, fuhr ich fort, zwei große Hindernisse in dieser notwendigerweise gefallenen Welt:8 1.) den physischen Tod – die Trennung unseres Körpers von unserem Geist. Sie wusste natürlich, dass jeder einmal sterben wird. Und 2.) den geistigen Tod – unsere Trennung von Gott, da unsere Sünden, Fehler und Schwächen als Sterbliche uns von seiner heiligen Gegenwart trennen.9 Damit konnte sie auch etwas anfangen.

Ich erklärte, dies sei eine Folge des Gesetzes der Gerechtigkeit. Dieses ewige Gesetz fordert, dass für jede unserer Sünden oder jeden Verstoß gegen Gottes Gesetze oder Wahrheit eine ewige Strafe gezahlt wird, andernfalls könnten wir nie in seine heilige Gegenwart zurückkehren und bei ihm leben.10 Es wäre ungerecht, und Gott „kann nicht die Gerechtigkeit leugnen“11. Das konnte sie verstehen, erfasste aber auch gleich, dass Gott auch barmherzig und liebevoll ist und ihm viel daran liegt, unser ewiges Leben zustande zu bringen.12 Ich sagte meiner Bekannten weiter, dass es auch einen schlauen, mächtigen Widersacher gibt – die Quelle des Bösen und der Lügen –, der sich uns entgegenstellt.13 Deshalb musste uns jemand retten, der unbegrenzte göttliche Macht hat, allen Widerstand und alle Hindernisse zu überwinden.14

Ich erzählte ihr sodann die frohe Botschaft – die „große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll“15, nämlich: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“16 Ich bezeugte meiner neuen Bekannten und gebe Ihnen Zeugnis, dass Jesus Christus dieser Erretter ist, dass er leiden, sterben und auferstehen musste – sein unbegrenztes Sühnopfer –, um die gesamte Menschheit vom physischen Tod zu erlösen17 und allen, die ihm nachfolgen, ewiges Leben mit Gott und ihrer Familie zu geben18. Im Buch Mormon wird verkündet, dass Gott „den Sieg über den Tod errungen hat“; er „gibt dem Sohn Macht, für die Menschenkinder Fürsprache einzulegen“ und ist von Erbarmen und Mitleid erfüllt, auch hat er „die Bande des Todes zerrissen, ihr Übeltun und ihre Übertretungen auf sich genommen und hat sie erlöst und die Forderungen der Gerechtigkeit erfüllt.“19

Die von Gott offenbarten Schritte, die wir gehen müssen, um Jesus nachzufolgen und ewiges Leben zu erlangen, werden die Lehre Christi genannt. Dazu gehören der Glaube an Jesus Christus und an sein Sühnopfer, die Umkehr, die Taufe zur Aufnahme in die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, das Empfangen der Gabe des Heiligen Geistes und das Ausharren bis ans Ende.20 Ich nannte meiner neuen Bekannten diese Schritte. An dieser Stelle möchte ich anführen, was Propheten und Apostel in letzter Zeit darüber gesagt haben, auf welche Weise die Lehre Christi allen Kindern Gottes zugutekommt.

Präsident Russell M. Nelson hat uns unterwiesen: „Die reine Lehre Christi ist machtvoll. Sie verändert das Leben eines jeden, der sie versteht und sich bemüht, sie im Leben umzusetzen.“21

Elder Dieter F. Uchtdorf hat gesagt: Der Wegweiser „Für eine starke Jugend verkündet beherzt die Lehre Jesu Christi“ und fordert euch Jugendliche auf, eure Entscheidungen daran auszurichten.22

Elder Dale G. Renlund hat erklärt: „Wir fordern auch die Missionare auf, das zu tun, worum sie die Menschen bitten, die sie unterweisen, nämlich die Lehre Christi selbst anzuwenden und den Weg der Bündnisse einzuschlagen und weiterzugehen.“23

Die Lehre Christi gibt auch denen Kraft, die Probleme haben oder sich in der Kirche nicht zugehörig fühlen, denn sie können sich, wie Elder D. Todd Christofferson gesagt hat, selbst versichern: „Jesus Christus ist für mich gestorben [und] liebt mich.“24

Eine Bitte an die Eltern: Wenn Ihrem Kind ein Evangeliumsgrundsatz oder eine prophetische Lehre zu schaffen macht, vermeiden Sie jegliche Art von üblem Gerede25 oder Aktivismus gegen die Kirche oder ihre Führer. Solche wenig hilfreichen, weltlichen Ansätze sind unter Ihrer Würde und können auf lange Sicht den Glauben Ihres Kindes zerstören.26 Es spricht für Sie, wenn Sie Ihr kostbares Kind in Schutz nehmen, für es eintreten oder Ihre Solidarität zeigen wollen. Aber meine Frau Jayne und ich wissen aus eigener Erfahrung: Unser geliebtes Kind zu lehren, warum wir alle Jesus Christus dringend brauchen und wie man seine freudebringende Lehre anwendet, genau das wird es stärken und heilen. Bringen wir sie zu Jesus, der ihr wahrer Fürsprecher beim Vater ist. Der Apostel Johannes verkündete: „Wer aber in der Lehre [Christi] bleibt, hat den Vater und den Sohn.“ Dann mahnte er uns, auf der Hut zu sein, „wenn jemand zu euch kommt und nicht diese Lehre mitbringt“27.

Jayne und ich besuchten kürzlich die Wüste, in der Mose auf der Wanderschaft der Kinder Israel vor ihren Augen eine Kupferschlange hochhielt. Der Herr hatte verheißen, alle, die von den Giftschlangen gebissen worden waren, zu heilen, wenn sie nur zu der Kupferschlange aufblickten.28 Der Prophet des Herrn tut das Gleiche. Er hält die Lehre Christi vor unseren Augen hoch, um „die Volksscharen zu heilen“29. Was uns in dieser irdischen Wüste an Bissen, Gift oder Problemen auch widerfahren mag, seien wir nicht wie die Menschen, die – ob damals oder heute – hätten geheilt werden können, die aber leider „nicht aufblicken wollten“, weil „sie nicht glaubten, es würde sie heilen“30. Das Buch Mormon bestätigt: „Siehe, … dies ist der Weg; und es ist kein anderer Weg noch Name unter dem Himmel gegeben, wodurch der Mensch im Reich Gottes errettet werden kann. Und nun siehe, dies ist die Lehre von Christus.“31

An jenem Abend in New Jersey brachte die Botschaft, warum wir Jesus Christus und seine Lehre brauchen, mir eine neue Schwester und ihr einen neuen Bruder. Wir spürten das friedvolle, bestätigende Zeugnis des Heiligen Geistes. Natürlich bat ich sie um ihre Kontaktdaten und fragte sie, ob sie das Gespräch mit unseren Missionaren fortsetzen wolle. Das wollte sie gern.

„Wie wichtig ist es daher, dass dies den Bewohnern der Erde verkündet wird“, wird im Buch Mormon bekräftigt – dass wir nach dem Prinzip „Lieben, weitergeben, einladen“32 Israel in unserem Umfeld und in unserer Familie sammeln –,„damit sie erkennen mögen, dass kein Fleisch in der Gegenwart Gottes wohnen kann außer durch die Verdienste und die Barmherzigkeit und Gnade [und Lehre] des heiligen Messias“.33 Im Namen Jesu Christi. Amen.

Anmerkungen

  1. Ich habe mich entschieden, ihren Namen nicht zu nennen und ihr auch keinen fiktiven Namen zu geben

  2. Siehe Römer 8:15-17; Hebräer 12:9; Lehre und Bündnisse 88:15

  3. Siehe Jeremia 1:4,5; Lehre und Bündnisse 138:55,56; Abraham 3:22,23,26; Schriftenführer, Stichwort „Vorirdisches Leben“, scriptures.ChurchofJesusChrist.org; „2. Lektion: Der Plan der Erlösung“, Verkündet mein Evangelium!, Anleitung für den Missionsdienst, Seite 55f.

  4. Siehe „2. Lektion Der Plan der Erlösung“, Verkündet mein Evangelium!, Seite 55f.

  5. Der vollkommene Plan des Vaters – unter anderem der große Plan des Glücklichseins, der Plan der Errettung und der Plan der Erlösung genannt – sieht vor, dass jeder, der auf die Welt kommt, zwangsläufig in eine Familie kommt, und jeder ist Teil einer Familie. Natürlich sind nicht alle Familienumstände ideal oder entsprechen der liebevollen Vorstellung des Vaters für alle seine Kinder, und manche Umstände sind tragisch. Wenn wir jedoch die Lehre Christi leben, hilft uns Jesus Christus, alle Segnungen zu erhalten, die der Vater durch seinen barmherzigen und umfassenden Plan für seine Kinder bereithält; siehe auch Anmerkung 6.

  6. Eine der größten Verheißungen, die Gott seinen Kindern gemacht hat, ist zugleich die größte aller seiner Gaben: Erhöhung oder ewiges Leben, was bedeutet, „dass man weiterhin [nämlich ewig] als Familie in Gottes Gegenwart lebt“ (Evangeliumsthemen, „Ewiges Leben“, topics.ChurchofJesusChrist.org; siehe auch Lehre und Bündnisse 14:7). Der Begriff „Familie“ umfasst Ehemann, Ehefrau und Kinder sowie unsere lebenden und verstorbenen Verwandten, die die Lehre Christi annehmen und leben. Bereits verstorbene Angehörige in der Geisterwelt, die die Lehre Christi in diesem Leben nicht annehmen konnten, können dies in der Geisterwelt tun, wenn heilige Handlungen wie die Taufe, das Empfangen der Gabe des Heiligen Geistes und weitere, die uns helfen, bis ans Ende auszuharren, durch Verwandte in einem Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zugunsten dieser Verstorbenen ausgeführt werden. Die Verheißung des ewigen Lebens gilt zudem nicht nur denen, die in diesem Leben heiraten. Präsident M. Russell Ballard hat betont: „Die heiligen Schriften und die neuzeitlichen Propheten [bestätigen], dass jeder, der treu die Bündnisse des Evangeliums hält, die Erhöhung erlangen kann.“ („Hoffnung in Christus“, Liahona, Mai 2021, Seite 54; Hervorhebung hinzugefügt.) Weiter zitierte er Präsident Russell M. Nelson und Präsident Dallin H. Oaks und sagte: „Der genaue Zeitpunkt und die Art und Weise, wie die Segnungen der Erhöhung gewährt werden, [sind] nicht vollständig offenbart worden, und doch werden uns diese Segnungen zugesichert.“ („Hoffnung in Christus“, Seite 54; Hervorhebung hinzugefügt.) Präsident Nelson hat gesagt: „Den glaubenstreuen Heiligen [werden] keinerlei Segnungen vorenthalten[;] sie erlangen sie auf die Weise des Herrn und nach seinem Zeitplan. Der Herr wird jeden Menschen richten und belohnen, und zwar sowohl gemäß den Wünschen seines Herzens als auch nach seinen Taten.“ („Die celestiale Ehe“, Liahona, November 2008, Seite 94.) Präsident Oaks hat zugesichert: „Viele der größten Entbehrungen im Erdenleben werden im Millennium ausgeglichen. Dann nämlich wird alles in Erfüllung gehen, was im großen Plan des Glücklichseins für alle würdigen Kinder unseres Vaters noch unvollständig ist.“ („The Great Plan of Happiness“, Ensign, November 1993. Seite 75.) Siehe auch Anmerkung 5.

  7. Siehe Schriftenführer, Stichwort „Plan der Erlösung“, scriptures.ChurchofJesusChrist.org; siehe auch Evangeliumsthemen, „Erlösungsplan“, topics.ChurchofJesusChrist.org; „2. Lektion: Der Plan der Erlösung“, Verkündet mein Evangelium!, Seite 55–58, 60f.

  8. Siehe „2. Lektion: Der Plan der Erlösung“, Verkündet mein Evangelium!, Seite 56f.

  9. Siehe „2. Lektion: Der Plan der Erlösung“, Verkündet mein Evangelium!, Seite 54–58

  10. Siehe „2. Lektion: Der Plan der Erlösung“, Verkündet mein Evangelium!, Seite 54–58

  11. Mosia 15:27; in den heiligen Schriften gibt es zahlreiche Verweise auf die ewige Gerechtigkeit oder Gottes Gerechtigkeit, siehe insbesondere Alma 41:2-8 und Alma 42

  12. Siehe Alma 42:14-24; Mose 1:39

  13. Siehe „2. Lektion: Der Plan der Erlösung“, Verkündet mein Evangelium!, Seite 54–58

  14. Siehe Alma 34:9-13; siehe auch Mosia 13:28,34,35; 15:1-9; Alma 42:15

  15. Lukas 2:10

  16. Johannes 3:16

  17. Siehe Helaman 14:15-17; Mormon 9:12-14

  18. Siehe Anmerkung 5 und 6

  19. Mosia 15:8,9

  20. Siehe „Welches Ziel verfolge ich als Missionar?“, Verkündet mein Evangelium!, Seite 1; siehe auch „Lektion 3: Das Evangelium Jesu Christi“, Verkündet mein Evangelium!, Seite 69ff.

  21. Russell M. Nelson, „Reine Wahrheit, reine Lehre und reine Offenbarung“, Liahona, November 2021, Seite 6; Hervorhebung hinzugefügt

  22. Dieter F. Uchtdorf, „Durch Jesus Christus ist die Jugend stark“, Liahona, November 2022, Seite 11; siehe auch Für eine starke Jugend – ein Wegweiser für Entscheidungen, 2022, Seite 4

  23. Dale G. Renlund, „Lifelong Conversion of Missionaries“, Ansprache beim Seminar für Missionsführer, 25. Juni 2021, Seite 1, Historisches Archiv der Kirche, Salt Lake City

  24. D. Todd Christofferson, „Die Lehre von der Zugehörigkeit“, Liahona, November 2022, Seite 56; siehe auch D. Todd Christofferson, „Die Freude der Heiligen“, Liahona, November 2019, Seite 15–18

  25. Siehe Jakobus 4:11; Lehre und Bündnisse 20:54; Schriftenführer, Stichwort „Übles Gerede“, scriptures.ChurchofJesusChrist.org

  26. Siehe Ahmad S. Corbitt, „Activism vs. Discipleship: Protecting the Valiant“, Ansprache bei einem Seminar für Militärgeistliche, Oktober 2022, cdn.vox-cdn.com/uploads/chorus_asset/file/24159863/Brother_Corbitt_Chaplain_seminar.pdf; Video: media2.ldscdn.org/assets/general-authority-features/2022-chaplain-training-seminar/2022-10-1000-activism-vs-discipleship-1080p-eng.mp4

  27. 2 Johannes 1:9,10

  28. Siehe Numeri 21:5-9

  29. 2 Nephi 25:20

  30. Alma 33:20

  31. 2 Nephi 31:21

  32. Siehe Übertragung aus dem Jahr 2021 zu den Grundsätzen „Lieben, weitergeben, einladen“, broadcasts.ChurchofJesusChrist.org; siehe auch Gary E. Stevenson, „Lieben, weitergeben, einladen“, Liahona, Mai 2022, Seite 84–87

  33. 2 Nephi 2:8