2023
Eine Stimme der Freude!
Mai 2023


Eine Stimme der Freude!

Der Bau von Tempeln gehört zu den obersten Prioritäten aller Propheten seit dem Propheten Joseph Smith

„Und nun, was vernehmen wir in dem Evangelium, das wir empfangen haben? Eine Stimme der Freude! Eine Stimme der Barmherzigkeit vom Himmel und eine Stimme der Wahrheit aus der Erde; … eine Stimme der Freude für die Lebenden und die Toten; frohe Nachricht von großer Freude.“1

Brüder und Schwestern, es ist fast unmöglich, diese Worte des Propheten Joseph Smith zu hören, ohne übers ganze Gesicht zu strahlen!

In Joseph Smiths Jubel kommt wahrhaftig die uneingeschränkte und erhabene Freude zum Ausdruck, die in Gottes großem Plan des Glücklichseins zu finden ist, denn unser Vater im Himmel hat uns versichert: „Menschen sind, damit sie Freude haben können.“2

Wir alle haben im vorirdischen Leben vor Freude gejubelt,3 als wir von Gottes Plan des Glücklichseins gehört haben, und hier jubeln wir weiterhin vor Freude, wenn wir nach seinem Plan leben. Aber in welchem Zusammenhang entstand diese freudevolle Aussage des Propheten Joseph? Was hat diese tiefen und von Herzen kommenden Gefühle hervorgerufen?

Der Prophet Joseph Smith hatte über die Taufe für Verstorbene gesprochen. Dies war in der Tat eine herrliche Offenbarung, die mit großer Freude empfangen wurde. Als die Mitglieder der Kirche zum ersten Mal davon hörten, dass sie sich für ihre verstorbenen Angehörigen taufen lassen konnten, waren sie voller Freude. Wilford Woodruff sagte: „Sobald ich davon hörte, machte mein Herz Freudensprünge!“4

Die Taufe für verstorbene Angehörige war nicht die einzige Wahrheit, die der Herr offenbaren und wiederherstellen sollte. Es gab noch viele weitere Gaben, die Gott seinen Söhnen und Töchtern gern zukommen lassen wollte.

Zu diesen anderen Gaben gehörten die Priestertumsvollmacht, Bündnisse und Verordnungen, Ehen, die für immer bestehen können, die Siegelung von Kindern an ihre Eltern innerhalb der Familie Gottes und schließlich der Segen, in die Gegenwart Gottes, unseres himmlischen Vaters, und seines Sohnes Jesus Christus zurückzukehren. All diese Segnungen wurden durch das Sühnopfer Jesu Christi möglich gemacht.

Weil Gott diese Segnungen zu seinen größten und heiligsten zählte,5 wies er an, heilige Gebäude zu errichten, in denen er seinen Kindern diese kostbaren Gaben zukommen lassen konnte.6 Diese Gebäude sollten sein Zuhause auf Erden sein. Diese Gebäude sollten Tempel sein, wo das, was auf Erden in seinem Namen, durch sein Wort und mit seiner Vollmacht gesiegelt oder gebunden wird, auch im Himmel gebunden sein wird.7

Heutzutage nehmen möglicherweise einige von uns Mitgliedern der Kirche diese herrlichen ewigen Wahrheiten leicht als selbstverständlich hin. Sie sind uns in Fleisch und Blut übergegangen. Manchmal ist es hilfreich, wenn wir sie mit den Augen derer sehen, die zum ersten Mal davon hören. Das hat mir erst vor kurzem ein Erlebnis gezeigt.

Letztes Jahr, kurz vor der erneuten Weihung des Tokio-Tempels in Japan, besichtigten viele Gäste, die nicht unserer Kirche angehören, diesen Tempel. An einer dieser Führungen nahm auch ein aufmerksamer Amtsträger einer anderen Religion teil. Wir erklärten unserem Gast den Plan des Glücklichseins, den der Vater im Himmel aufgestellt hat, die erlösende Rolle Jesu Christi in diesem Plan und die Lehre, dass Familien durch die Siegelung für die Ewigkeit vereint sein können.

Am Ende der Führung fragte ich unseren Freund, was ihm durch den Kopf gehe. Der gute Mann bezog sich auf das Vereinen von Familien – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und fragte aufrichtig: „Verstehen die Mitglieder Ihres Glaubens wirklich, wie tiefgründig diese Lehre ist?“ Er fügte hinzu: „Das könnte eine der wenigen Lehren sein, die diese so gespaltene Welt vereinen können.“

Welch eine Feststellung! Dieser Mann war nicht einfach nur von der außerordentlichen Handwerkskunst im Tempel bewegt, sondern vielmehr von der beeindruckenden und tiefgründigen Lehre, dass die Familie für immer vereint und an den Vater im Himmel und Jesus Christus gesiegelt ist.8

Wir dürfen uns also nicht wundern, wenn selbst jemand, der nicht unserem Glauben angehört, die Erhabenheit dessen erkennt, was im Tempel geschieht. Was für uns zur Gewohnheit oder Routine werden könnte, wird manchmal in seiner Herrlichkeit und Erhabenheit von denen gesehen, die es zum ersten Mal hören oder spüren.

Auch wenn es schon in alter Zeit Tempel gegeben hat, gehört der Bau von Tempeln seit der Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi zu den obersten Prioritäten aller Propheten seit dem Propheten Joseph Smith. Und es ist leicht zu verstehen, warum.

Als der Prophet Joseph Smith über die Taufe für Verstorbene sprach, offenbarte er eine weitere bedeutende Wahrheit. Er sagte: „Lasst mich euch versichern, dass es sich hier um Grundsätze hinsichtlich der Toten und der Lebenden handelt, die man im Hinblick auf unsere eigene Errettung nicht leichthin übergehen kann. Denn ihre Errettung ist für unsere eigene Errettung notwendig und wesentlich … sie [können] nicht ohne uns vollkommen gemacht werden … und auch wir können ohne unsere Toten nicht vollkommen gemacht werden.“9

Es wird also klar deutlich, dass die Tempel und die dort für die Lebenden und für die Verstorbenen verrichtete Arbeit notwendig sind.

Der Widersacher ist alarmiert. Seine Macht wird durch die Verordnungen und Bündnisse des Tempels bedroht, und er unternimmt alles, was er kann, um das Werk aufzuhalten. Warum? Weil er weiß, welche Macht dieses heilige Werk hervorbringt. Mit der Weihung eines jeden neuen Tempels erstreckt sich die errettende Macht Jesu Christi weiter in die ganze Welt, um den Anstrengungen des Widersachers entgegenzuwirken und um uns zu erlösen, wenn wir zu ihm kommen. Je größer die Zahl der Tempel und der Menschen, die ihre Bündnisse halten, desto schwächer wird der Widersacher.

In der Anfangszeit der Kirche machten sich einige Sorgen, wenn ein neuer Tempel angekündigt wurde. Sie sagten dann: „Jedes Mal wenn wir angefangen haben, einen Tempel zu bauen, haben die Glocken der Hölle zu läuten begonnen.“ Doch Brigham Young erwiderte beherzt: „Ich möchte sie wieder läuten hören.“10

In diesem Erdenleben werden wir dem Kampf niemals entrinnen, aber wir können Macht über den Feind haben. Diese Macht und Kraft erhalten wir von Jesus Christus, wenn wir Tempelbündnisse eingehen und halten.

Präsident Russell M. Nelson hat gesagt: „Es wird die Zeit kommen, in der alle, die dem Herrn nicht gehorchen, von denen abgesondert werden, die dies tun. Unsere beste Versicherung ist, wenn wir uns unsere Würdigkeit, sein heiliges Haus zu betreten, bewahren.“11

Ich führe einige weitere Segnungen an, die Gott uns durch seinen Propheten verheißen hat.

Brauchen Sie Wunder? Unser Prophet hat gesagt: „Ich verheiße Ihnen: Wenn Sie Opfer bringen, um ihm in seinen Tempeln zu dienen und ihn dort zu verehren, wird der Herr die Wunder wirken, von denen er weiß, dass Sie sie brauchen.“12

Brauchen Sie die heilende und stärkende Macht des Erretters Jesus Christus? Präsident Nelson sichert uns zu: „Alles, was im Tempel gelehrt wird, … erweitert unser Verständnis von Jesus Christus. … Wenn wir dann unsere Bündnisse halten, stattet er uns mit seiner heilenden, stärkenden Macht aus. Und wie sehr wir seine Macht in künftigen Tagen brauchen werden!“13

Am ersten Palmsonntag, als Jesus Christus im Triumphzug in Jerusalem einzog, freute sich die Schar der Jünger Jesu Christi und pries Gott mit lauter Stimme: „Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn.“14

Wie passend, dass am Palmsonntag 1836 der Kirtland-Tempel geweiht wurde. Auch zu diesem Anlass freuten sich die Jünger Jesu Christi. Im Weihungsgebet sprach der Prophet Joseph Smith diese Lobesworte:

„O Herr, allmächtiger Gott, erhöre uns … und gib uns Antwort vom Himmel, … wo du auf dem Thron sitzest – mit Herrlichkeit, Ehre, Macht, Majestät [und] Kraft. …

Hilf uns durch die Macht deines Geistes, damit wir unsere Stimme verschmelzen lassen mit jenen strahlenden, leuchtenden Serafim rings um deinen Thron, mit jauchzender Lobpreisung und dem Gesang: Hosanna Gott und dem Lamm!

Und lass diese … deine Heiligen vor Freude laut rufen.“15

Brüder und Schwestern, lassen Sie uns an diesem Palmsonntag als Jünger Jesu Christi ebenfalls unseren heiligen Gott preisen und uns an seiner Güte freuen. „Was vernehmen wir in dem Evangelium, das wir empfangen haben?“ Wahrhaftig „eine Stimme der Freude“!16

Ich bezeuge, dass Sie immer mehr Freude verspüren werden, wenn Sie den heiligen Tempel des Herrn betreten. Ich bezeuge, dass Sie auch die Freude erfahren werden, die der Herr noch für Sie bereithält. Im Namen Jesu Christi. Amen.