2014
Wie ich meinen Weg zurück in die Kirche fand
Juni 2014


Wie ich meinen Weg zurück in die Kirche fand

Der Verfasser lebt in Kalifornien.

Ich versuchte, außerhalb des Evangeliums Antworten zu finden, aber ich fand nur Leere.

Bild
A man standing on a ladder. He is erasing barriers in a maze.

Foto von Nathaniel Ray Edwards

Ich wuchs in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage auf, aber am College beschloss ich, dass ich die Kirche nicht mehr brauchte. Ich begab mich auf eine oberflächliche, selbstsüchtige Suche nach „Wahrheit“ an anderen Orten. Da ich keine Antworten fand, die mir Frieden oder Freude brachten, fiel ich in eine tiefe geistige Finsternis. Ich meinte, nie wieder glücklich sein zu können.

Allerdings wusste ich noch, dass ich glücklicher gewesen war, als ich in der Kirche aktiv war. Also nahm ich – äußerlich – wieder aktiv am Kirchenleben teil und hoffte, dadurch von der düsteren Stimmung, die mich beherrschte, befreit zu werden. Aber mit meinen halbherzigen Bemühungen erreichte ich nicht viel. Ich konzentrierte mich auf das Studium und hoffte, es würde mich von der Leere, die ich verspürte, ablenken. Das half vorübergehend, war aber nicht die Lösung.

Als ich endlich erkannte, dass mein Umherstolpern mich nicht zum Ziel führte, beschloss ich, mein Studium zu unterbrechen und auf Reisen zu gehen. Ich hatte ein wenig Geld gespart, aber nicht genug, dass es lange reichen würde. Vor meiner Abreise fasste ich den Entschluss, wirklich Glauben auszuüben und von meinen bescheidenen Ersparnissen den Zehnten zu zahlen. Leicht war das nicht. Ich würde ja bald weit weg von zu Hause sein, und das Geld würde mir schon bald ausgehen. Dennoch hoffte ich, dass es einen Gott gibt, und wusste, dass ich seine Hilfe brauchen würde.

Ich stellte einen Scheck aus, um den Zehnten zu zahlen, schickte ihn an meinen Bischof, packte mein Buch Mormon ein und machte mich auf den Weg. Gleich darauf verspürte ich die Wärme, die der Heilige Geist ins Herz gibt. Zu meinem Erstaunen wichen Zweifel und Kummer und ich verspürte Gewissheit und Zuversicht. Von Idaho bis Washington, D.C., begegnete ich Mitgliedern, die mir die Hand reichten, und, was noch wichtiger ist, mir halfen, Glauben und rechtschaffene Wünsche zu entwickeln. Es kam mir so vor, als sei ich immer von einer Familie umgeben.

Nach kurzer Zeit war mir klar, dass ich meine Reise früher beenden würde – nicht aus Mangel an Geld, sondern weil mich eine viel bessere Reise erwartete. Als ich wieder zu Hause war, traf ich mich mit meinem Bischof und dem Pfahlpräsidenten. Dank ihrer Hilfe diente ich schon bald dem Herrn als Missionar.

Wenn ich heute den Zehnten zahle oder ein Gespräch mit einem Priestertumsführer führe, denke ich immer an den „Anfang“ meiner wahren Bekehrung zurück. Seit damals habe ich Höhen und Tiefen erlebt, aber ich arbeite daran, geistig stark zu bleiben. Ich werde immer dankbar sein, dass der Vater im Himmel mein bescheidenes, glaubensvolles Opfer angenommen und liebevoll seine Arme nach mir ausgestreckt hat.