2014
Eine Notiz am Grabstein
Juni 2014


Eine Notiz am Grabstein

Marianne Chaplin Stovall, Kalifornien

Im Sommer 2003 war ich im Bundesstaat Michigan, um nach meinem Urgroßonkel Robert Hall zu forschen. Am Ende meiner Reise ging ich noch einmal auf einen Friedhof, wo ich zwanzig Jahre zuvor schon einmal gewesen war.

Damals hatte ich gesehen, dass auf einem der Grabsteine mit dem Namen Hall Blumen lagen. Dieses Mal schrieb ich eine Notiz mit Datum, die ich zum Schutz vor dem Wetter laminierte. Ich sprach ein Gebet und hinterließ die Notiz neben dem Grabstein in der Hoffnung, dass jemand sie finden würde, der mir Näheres über Robert Hall berichten konnte. Ich kehrte nach Kalifornien zurück. Einerseits hoffte ich, dass bei der Sache etwas herauskäme, aber ich war auch skeptisch.

Eine Woche später erhielt ich einen Brief von einem entfernten Cousin namens Deke Bentley.

„Gestern habe ich etwas Seltsames erlebt“, schrieb er. „Um 15 Uhr war ich unterwegs, um Erdbeeren zu kaufen, da kam es mir in den Sinn, am Plains-Road-Friedhof anzuhalten, um nach den Gräbern meiner Vorfahren zu sehen. Ich war Jahre nicht mehr dort gewesen. Neben den Gräbern fand ich Ihre Postkarte.“

Deke war am gleichen Tag, als ich die Karte am Grab hinterlassen hatte, auf den Friedhof gegangen. Ich rief ihn sofort an. Es stellte sich heraus, dass er in Hillsdale lebte, mehr als 80 Kilometer vom Friedhof entfernt.

Ein paar Monate später kehrte ich freudig nach Michigan zurück, um Deke zu besuchen. Er sagte mir, einige seiner Verwandten seien auf dem Friedhof direkt gegenüber von seinem Haus begraben, und fragte mich, ob ich hingehen wolle. Er sagte mir, auf dem Friedhof gebe es vier Grabsteine mit dem Namen Hall, und über zwei davon wisse er nichts.

Auf dem Friedhof zeigte Deke mir die Grabsteine. Die beiden Namen, mit denen er nichts anzufangen wusste, waren Martin und Anna Hall. Ich hatte meine Aufzeichnungen nicht mitgebracht, erinnerte mich aber deutlich, dass ich nach einem Martin Hall geforscht hatte.

Wir eilten zum Gerichtsgebäude des Landkreises, wo wir eine Stunde vor Büroschluss ankamen. Dort hofften wir eine Sterbeurkunde zu finden, auf der auch Martin Halls Eltern angegeben waren. Wir fanden sie! Martins Vater war Robert Hall! Der Heilige Geist bestätigte mir, dass meine lange Suche nun zu Ende war.

Deke, der nicht der Kirche angehört, sagte, man könne es wohl fast als „spirituelle Erfahrung“ bezeichnen, wie ich Robert Hall gefunden habe. Ich lächelte, wohl wissend, dass der Heilige Geist mich geführt hatte.

„Falls es Sie reut, dass Sie nicht schon vor 20 Jahren eine Notiz am Grab hinterlassen haben, sollten Sie wissen, dass ich erst vor drei Jahren nach Hillsdale gezogen bin“, meinte Deke.

Dieses Erlebnis hat mir klargemacht, dass die Familienforschung wahrhaftig zu Gottes Werk gehört und dass er uns in unseren rechtschaffenen Bemühungen führt.